Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Anna-von-Heimburg-Haus

ID: 167927454215  /  Datum: 13.03.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kornstraße
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 77852
Stadt-Teilort: Offenburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317096015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Haus wurde 1817 (d) vermutlich als Lagerbau mit Verwalterwohnung erbaut und 1868 zu Wohnzwecken umgebaut. Aufgrund vorhandener Schäden wird zwischen 2016-18 an einigen Stellen die Holzkonstruktion gegen Mauerwerk ausgetauscht, im Bereich des Daches erfolgen weitere Sicherungsmaßnahmen durch zusätzliche Holzverstärkungen und einige Dachbalken.


1. Bauphase:
(1817)
Erbauung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude

2. Bauphase:
(1868)
Umbau zu Wohnungszwecken (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

3. Bauphase:
(2016 - 2018)
Sanierung des Hauses.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Anna-von-Heimburg-Haus in 77852 Offenburg (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation (Baualterskartierung)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das um das Jahre 1817(d) erbaute Gebäude steht auf einer großen Freifläche westlich des mittelalterlichen Stadtkerns und in der Nähe der Stadtmauer.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Mit seinem Nordgiebel zu der in Ost- West- Richtung verlaufenden Kornstraße ausgerichtet, überbaut der lang gestreckte Bau eine gewölbte, die gesamte Hauslänge einnehmende Kelleranlage. Die Gewölbescheitel stehen hoch an, so dass sich ein niedriger Sockel ausbildet. Darüber entwickelt sich ein dreigeschossiger, verputzter Baukörper. Im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss ist es massiv, im 2.Obergeschoss dagegen aus Fachwerk ausgebildet. Den Abschluss bildet ein Satteldach mit beidseitigem Vollwalmabschluss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Erschlossen wird die Hofanlage über eine Einfahrt an der Kornstraße. Sie führt zum traufseitigen Keller- und Hauseingang. Der Eingang ist dabei nördlich der Gebäudemitte angelegt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die bauhistorische Kurzuntersuchung brachte keine eindeutigen Hinweise auf die bauzeitliche Nutzung des um 1817 erbauten Gebäudes. In Anlehnung an die einfache, mehr funktional wirkende Architektur des Gesamtbaus und orientiert an den lokalen Lagernachweisen im Keller, im 2.OG und im Dachraum kann von einem Lagerbau mit Verwalterwohnung ausgegangen werden.
Erste Umbauten, die auf eine Wohnnutzung des Obergeschosses hindeuten, datieren in die Jahre um 1868.
Insofern in hohem Maße befundarm, konzentriert sich der bauzeitliche Bestand auf die Gebälklagen, das Dach und die Umfassungswände, wobei letztere im 2. Obergeschoss als Totalverlust einzuordnen sind.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Dach (Bestand)
Abgezimmert ist ein Sparrendach, dessen Sparrenfußpunkte im Satteldachbereich in Dachbalken und in den beiden Walmbereichen in Stichbalken zapfen. Verstärkt durch eine einfache Kehlbalkenlage entlasten sich die Sparrenpaare auf zwei Längshölzern (Stuhlrähme), deren Spannweiten im Satteldachbereich durch 7 abgesprengte Querbünde unterteilt werden. In den Walmbereichen werden die Auflagerhölzer durch jeweils drei abgesprengte Bünde getragen. In beiden Abschnitten übernehmen diese Aufgabe Bundstreben, die fußzonig einer Schwelle aufgezapft sind. In der Kombination mit den unter den Dachflächen liegenden Bünden sind es in der Summe 7, zweifach liegende Stuhlkonstruktionen und 6 einfach liegende Stuhlkonstruktionen. Dass es sich um ein einheitliches Dachwerk handelt, belegen die aufgenommenen Abbundzeichen. Beginnend im Norden, sind die zweifach abgesprengten Querbünde durch die steigende Folge von 1 bis 7 Ausstichen gekennzeichnet. Die Queraussteifung dieser Traggerüste übernehmen Büge, die durch Zapfverbindungen den Winkel zwischen Druckriegel und Bundstrebe aussteifen. Ähnlich verhält es sich in Längsrichtung. Hier sind es Büge, die einerseits zwischen Schwelle und Bundstrebe und andererseits zwischen Bundstrebe und Stuhlrähm verbaut sind und zusätzlich zu den beiden Vollwalmen die Winkelsicherung übernehmen.
Um eine Besonderheit handelt es sich bei den in den Querbünden verbauten Streben. Ursprünglich in allen Querbünden paarweise angeordnet, reichten sie von der Traufwand des 2. Obergeschosses über die Dachbalken und Druckriegel bis in das 2. Dachgeschoss. Dort endeten sie in einem ehemaligen Hängeholz, das, den Kehlbalken und Druckriegel überblattend, die Dachbalkenlage über dem 2.Obergeschoss entlastete, um so ein stützenfreies Obergeschoss zu erreichen.
Das gesamte Dachwerk besteht aus Nadelholz und zeigt keine Rauchspuren. Zur Altersbestimmung wurden 4 Bohrproben entnommen. Sie datieren das Dach in die Jahre um 1817(d).

Das 2. Obergeschoss (Bestand)
Bei dem 2. Obergeschoss handelte es sich ursprünglich um eine offene, über den gesamten Grundriss ungeteilte Lagerfläche. Deren Fachwerkwände, die in die Jahre um 1817 (d) datiert werden, sind zweifach verriegelt und durch wandhohe Feldstreben ausgesteift. Die Wandfüllung besteht aus Backstein mit dem einheitlichen Format von 30cm in der Länge und 5-6cm in der Dicke. Alle angetroffenen Fensteröffnungen stammen noch aus der Bauzeit.

Das 1. Obergeschoss (Bestand)
Mit Ausnahme der Umfassungswände, den Fensteröffnungen und dem Deckengebälk ist auf dieser Nutzungsebene kein bauzeitlicher Bestand mehr nachweisbar. Am Gebälk haben sich zum Teil untergenagelte Latten als Putzträger einer ehemaligen Putzdecke erhalten. Hinweise auf die ursprüngliche Grundrissgliederung bzw. auf eine ursprüngliche Wohnnutzung sind nicht gegeben.

Das Erdgeschoss (Bestand)
Wie schon im 1.Obergeschoss beschränkt sich auch im Erdgeschoss der bauzeitliche Bestand auf die Umfassungswände mit den Öffnungen und dem Deckengebälk.
Die zu vermutenden Deckenputze scheinen genau wie die Wandputze bei früheren Umbauten abgeschlagen worden zu sein.

Der Keller
Die Kelleranlage besteht aus einem älteren Gewölbekeller im Norden und einem in der Verlängerung angebauten Keller im Süden.
Der nördliche Keller besitzt ein Gewölbe aus Bruchstein und ist über einen Kellerabgang in der Nordwestecke erschlossen. Die südliche Stirnwand des Altkellers wurde mit der Anlage des zweiten Kellers abgebrochen. Die Verlängerung ist durch moderne Raumeinheiten unterteilt und besitzt ein Backsteingewölbe aus der Bauzeit des Überbaus.

Spätere Umbauten ab 1868 (d)
Erste sichere Nachweise für eine Unterteilung der einzelnen Nutzungsebenen datieren in die Jahre um 1868 (d). Die diese Baumaßnahme bestimmenden Befunde sind die mit Kanthölzern verriegelten und mit Backsteinen geschlossenen Fachwerkwände, wobei die dabei verwendeten Backsteinmaße von 27cm Länge deutlich von den älteren Backsteinmaßen abweichen.
Zu diesem umfassenden Umbauten gehört die annähernd mittige Längswand im 1.Obergeschoss. In Anlehnung an die angetroffenen Abbundzeichen durchzieht sie die gesamte Gebäudelänge und unterteilt so den Grundriss in zwei unterschiedlich breite Längszonen. Danach lagen entlang der Westtraufe die Wohnräume, während der größte Teil der verbleibenden Zone die Erschließung aufnahm.
Hinsichtlich den damals angelegten Querzonen sind es wieder die Abbundzeichen, die entlang der Westtraufe 4 oder 5 Raumeinheiten belegen, wobei im nördlichen Bereich der Erschließungszone die Küche zu vermuten ist.
Eine vergleichbare Raumaufteilung ist auch für das Erdgeschoss zu vermuten. Hier ist jedoch die entsprechende Längswand vollständig durch einen von Betonstützen getragenen Stahlunterzug ersetzt. Gleiches gilt für einzelne Querwände, so dass sich der Baubestand der Jahre 1868 auf wenige Querwände beschränkt. Mit den Umbauten des 20. Jahrhunderts wurde auch die alte Küche aufgegeben. Sie liegt heute am gegenüberliegenden Ende im Süden.

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