Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

"Salmen", Saalgebäude

ID: 153586291417  /  Datum: 23.09.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Lange Straße
Hausnummer: 52 / 54
Postleitzahl: 77852
Stadt-Teilort: Offenburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317096015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1705 - 1706)
Das Gebäude wurde in den Jahren 1705/06 (d) errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1806)
Das vorhandene Dachwerk, der Unterbau mit den verschiedenen Holzteilen im EG, der Saal und die Empore stammen einheitlich aus dem Jahre 1806 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1812 - 1813)
Die Empore wird durch runde Holzsäulen unterstützt, die auf den zwischen den Balken eingebauten Wechselhölzern stehen. Von letzteren wurden Bohrproben entnommen, Ergebnis der Datierung ist 1812/13 (d). Da die Empore selbst aus der Bauzeit stammt, kann dieses Ergebnis nur im Zusammenhang einer späteren Veränderung der Stützenstellung diskutiert werden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss:
Im Westen war die größte Raumeinheit angelegt. Sie umfasst die gesamte Gebäudelänge und annähernd die Hälfte der Gebäudebreite. Es handelt sich um eine große Halle mit einer mittigen, auf Sicht gestalteten Säulenreihe. Sie trägt mit Hilfe von Sattelhölzern einen Längsunterzug. Die Erschließung der Halle erfolgte mit Sicherheit über eine im Osten angelegte Zufahrt, während die am Nordgiebel vermauerte Öffnung wohl mehr als Ausfahrt diente.
Den östlichen Abschluss der Halle begrenzte eine Fachwerkwand. Der zugehörige Längsrähm (auch Unterzug für das Deckengebälk) ist heute durch einen Stahlständer ersetzt. Durch die beiden nach Osten verlaufenden, die ehemalige Ortsdurchfahrt begrenzenden Querbinderbalken und den im Schnittpunkt mit der Hallenwand vorhandenen Zapfenlöcher sind an dieser Stelle Ständer mit T-förmigen Querschnitten belegt.
An diesen Ständern setzen in zwei Richtungen Fachwerkwände an. In Süd-Nord-Richtung ist dies die oben erwähnte Hallenwand, wobei zwischen den Ständern analog zu den östlichen Längsachsen kein Fachwerk verbaut war. Der wohl ebenfalls gedoppelte und verzahnte Unterzug überspannte mit Hilfe von zwei vermuteten Kopfbügen die hier angelegte Halleneinfahrt.
An den besagten Ständern setzten noch zwei nach Osten verlaufende Fachwerkwände an. Von diesen Wänden sind jeweils zwei Eichenständer mit einem T-förmigen Querschnitt vorhanden. Bemerkenswert ist der runde und gefaste Querschnittbereich. In beiden Querwänden liegen sie sich gegenüber und artikulieren so einen auf Öffentlichkeit ausgerichteten Repräsentationsanspruch. In diesem Sinne begrenzen sie die mittige, von der Osttraufe in die Halle führende Zufahrt.
Nördlich wie auch südlich der Quereinfahrt waren diverse Nebenräume angelegt. Sie waren wohl funktionalen Dingen wie zum Beispiel Lagern, Aufenthaltsräumen für Kutscher und Bedienstete oder Ställen vorbehalten.
Ausgehend von den als Zugänge zu interpretierenden Öffnungen sind im Süden drei Raumeinheiten erkennbar. Offensichtlich handelt es sich um einen mittigen Flur mit zwei benachbarten Räumen. Sowohl der Flur wie auch die beiden Nebenräume waren von der Querzufahrt separat zugänglich. Eventuell interne Querverbindungen lassen sich heute nicht mehr nachweisen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Flur zu einem Nebeneingang am Südgiebel führte, wäre durch restaurative Analysen zu überprüfen.
Auch im Norden lassen sich drei Raumeinheiten rekonstruieren. Ausgehend von der Zufahrt sind drei Zugänge belegt. Während der westliche Zugang in einen Langraum führte, war der benachbarte eher quadratisch gehaltene Raum zweifach erreichbar. Die Möglichkeit, dass es sich um ehemals zwei separate Räume handelte, ist sehr unwahrscheinlich. So zeigt die Deckengestaltung keine raumteilende Ausführung und die verzahnte Ausbildung des Altunterzuges macht nur dann einen Sinn, wenn dieser freispannend verbaut ist.
Bemerkenswert ist der Nord-Ost-Raum. Zu dem zuvor genannten Raum besaß er mit Sicherheit keine Verbindung. Offensichtlich stand er mit dem westlich angrenzenden Raum in Kontakt. Wie schon zuvor, kann ein eventueller Nebeneingang am Nordgiebel und dessen Fortführung in den Westraum nur durch restaurative Detailuntersuchung erschlossen werden.
Der im Nord-Ost-Raum nachweisbare Unterzug fixiert keine interne Raumabtrennung. Der Unterzug diente vielmehr zur Entlastung der darüber angelegten Emporentreppe.
Sicher ist, dass zwischen Erdgeschoss und dem Saalgeschoss keine Verbindung bestand. Der Zugang in den Saal erfolgte immer über eine Außentreppe.

Empore:
Lokale Öffnungen im Bereich der Empore ermöglichen die Aussage zu neuen Erkenntnissen und Vermutungen hinsichtlich des Erstzustandes und späterer Veränderung.
1. Der Zugang erfolgte über eine Treppe in der Nord-Ost-Ecke. Der Antritt erfolgte parallel zum Nordgiebel und wendelte im Viertelkreis parallel zur Osttraufe. Die zugehörige Gebälkauswechslung wie auch die alte Treppe (in versetzter Lage) ist erhalten.
2. Die Empore, speziell das mittige Auflagerholz des Emporengebälks, wird durch runde Holzsäulen unterstützt. Nach teilweiser Entfernung der Dielung konnte die Standfläche der Säulen genauer untersucht werden. Danach stehen die Säulen nicht auf dem Deckengebälk über dem Erdgeschoss. In der Regel dazu versetzt angeordnet stehen sie auf den zwischen den Balken eingebauten Wechselhölzern. Von diesen wurden Bohrproben entnommen, Ergebnis der Datierung ist 1812/13 (d). Da die Empore selbst aus der Bauzeit stammt, kann dieses Ergebnis nur im Zusammenhang einer späteren Veränderung der Stützenstellung diskutiert werden.
3. Der saalseitige Emporenabschluss besteht aus einer verkleideten Wand im Brüstungsbereich und einer Aufreihung von Fensteröffnungen darüber. Lediglich der mittige Abschnitt ist offen und wird von einem in den Saal ragenden mit Balustrade versehenen Balken eingenommen. Partielle Öffnungen lassen folgende Aussagen und Vermutungen zu:
- Der ursprüngliche Emporenabschluss bestand aus einer Aufreihung von Eichenständern. Diese waren kopfzonig durch Bugpaare ausgesteift. Eine Riegelfolge begrenzte eine in Falze eingelassene Brüstungsverbretterung. Ein auskragender Emporenteil war ursprünglich nicht ausgeführt.
- Der auskragende Emporenabschnitt ist einer späteren Ausbauphase zuzuordnen. Die ursprüngliche Breite bezog sich auf die Abstände von drei Altständern, jeweils der mittige Ständer wurde entfernt.
- Einem weiteren Ausbauzustand ist die Verbreiterung des Balkons zuzuschreiben. Links und rechts wurde die lichte Öffnung um 77cm vergrößert. Die entsprechende Verlängerung der Balustrade ist handwerklich nahezu perfekt ausgeführt.
4. Spätestens der zuletzt genannten Bauphase ist die Anlage der Fensteröffnungen zuzuschreiben. Innerhalb der Fensterlaibungen sind die Abdrücke eines eingestellten Rahmens und je 3 zugekittete Befestigungslöcher erkennbar.

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