Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Tankstelle mit Geschäfts- und Wohngebäude

ID: 114389500412  /  Datum: 06.12.2010
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Rheinstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 77652
Stadt-Teilort: Offenburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317096015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das heute noch bestehende Wohn- und Geschäftshaus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit einem östlich angrenzenden Wohngebäude errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde vermutlich der östliche Teil des Wohnhauses zerstört. Laut eines Baugesuchs von 1948 wurde eine Baracke als Notbebauung errichtet, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Das bestehende Geschäftshaus wurde dabei umgebaut und für Wohnzwecke des Eigentümers ergänzt. 1950 musste die Tankstelle aufgrund des angestiegenen Verkehrsaufkommens modernisiert und die Anlage erweitert werden. Mit der Einstellung des Dieselverkaufs im Jahr 1968 wurden Teile der Anlage wieder zurück gebaut. 1974 erfolgte die endgültige Stilllegung der Tankstelle. Die Anlage diente in den folgenden Jahrzehnten verschiedenen Händlern. Das Wohn- und Geschäftshaus war bis zuletzt zu Wohnzwecken vermietet.


1. Bauphase:
(1914 - 1920)
Die Errichtung des Wohn- und Geschäfthauses fällt in die erste Bauphase; eine Jahreszahl am Stahlunterzug der Geschossdecke im UG nennt die Jahreszahl 1914 (i), sodass von der Errichtung um 1914 auszugehen ist.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus

2. Bauphase:
(1920 - 1950)
Durch Kriegsschäden wurde des Zweiten Weltkrieges wurde das eigentliche Wohnhaus - in Fortsetzung des Geschäftshaues - zerstört. Es wird angenommen, dass nach Abbruch der Kriegruinen das bisherige Geschäftshaus um die abgegangene Wohnnutzung ergänzt wurde. Die Binnenstruktur wurde zu diesem Zweck ergänzt und das Haus weitgehend räumlich unterteilt.

1933: Errichtung einer "LEUNA"-Großtankstelle an der Westseite des Geschäftshauses. Sie wurde in der Nachkriegszeit modernisiert und ganzheitlich ausgetauscht.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Transport und Verkehr
    • Tankstelle

3. Bauphase:
(1950 - 1970)
Der noch heute vorhandenen, jedoch stillgelegten Tankstelle wird eine Bauzeit im Jahr 1950 archivalisch nachgewiesen. Der Tankstellenbau ersetzte den Vorgängerbau ganzheitlich. Lediglich die technische Infrastruktur und unterirdischen Tanks wurden beibehalten.
Im Zuge der Modernisierung der Tankstelle wurden in den folgenden Jahren die Tankbehälter erweitert und Anlagen für weitere Tankstoffe errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1968 - 1999)
Ende der 1960er Jahre wurde der Tankstellenbetrieb zurückgefahren und um Jahr 1974 gänzlich aufgegeben. Die Tanksäulen wurden zurück gebaut, die unterirdischen Tanks verfüllt.
Mehrere Besitzer- und damit einhergehende Nutzungswechsel folgten. Die Geschäftsnutzung im Erdgeschoss des Tankwarthauses bedingte den Einbau von Leichtbauwände, das Obergeschoss wurde zu Wohnzwecken genutzt.
Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Dach wohl neu gedeckt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Tankstelle, Südwestansicht / Tankstelle mit Geschäfts- und Wohngebäude in 77652 Offenburg (11.12.2024 - Yannic Harder, strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Tankstelle, Südwestansicht / Tankstelle mit Geschäfts- und Wohngebäude in 77652 Offenburg (11.12.2024 - Yannic Harder, strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Nordfassade / Tankstelle mit Geschäfts- und Wohngebäude in 77652 Offenburg (11.12.2024 - Yannic Harder, strebewerk. Architekten GmbH)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Bauaufnahme

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehemalige Tankstelle mit zugehörigem Anbau befindet sich in der Nordstadt von Offenburg, westlich der Bahnlinie. Das Grundstück der Tankstelle liegt an der Kreuzung Rheinstraße/ Orkenstraße. Die Rheinstraße führt in südöstlicher Richtung zum Bahnhof hin, während die Orkenstraße nach Südwesten hin die Verbindung zur Altstadt ist.
Die Tankstelle erstreckt sich entlang der Rheinstraße, wobei die ehemalige Zufahrt und der Tankstellenbereich von der Orkenstraße aus angefahren wurden. Auf dem Gelände befinden sich eine angebaute Baracke, weitere Garagen und Werkstatträumlichkeiten. Der Tankstellenbau ist zur Orkenstraße ausgerichtet, das Wohn- und Geschäftshaus erstreckt sich entlang der Rheinstraße.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Tankstellenbau besitzt einen umschlossenen Tankwartraum, auf welchem ein weit auskragendes Dach ruht. Dieses wird von dem Tankwarthaus und zwei Stahlstützen getragen, welche die Position der ehemaligen Tankinsel beschreiben. Das bauliche Volumen ist durch abgerundete Ecken des umbauten Raums und des Tankstellendaches gekennzeichnet. Das aufliegende Dach schließt an die Giebelseite des Büro- und Wohngebäudes an. Das Tankwarthaus ist mit einer Fuge diesem vorgelagert.

Das Geschäfts- und Wohngebäude ist ein länglicher Baukörper auf rechteckigem Grundriss mit einem traufseitig weit auskragenden Satteldach. Es besitzt ein Untergeschoss, ein Erdgeschoss hochparterre und ein Dachgeschoss. Das Dach ist als Satteldach mit weit auskragenden Traufen ausgeführt. Es besitzt zudem zwei Schleppdachgauben, je eine pro Dachfläche. Die fünf Konstruktionsachsen des Holzständerbaus sind an der Fassadenaufteilung mit vier gleichmäßig angeordneten und großen Fassadenfeldern ablesbar; der Sockel besitzt in jedem dieser Felder ein kleines Fenster, das von einem Sturz aus Werkstein überbrückt ist. An den Traufseiten befindet sich ebenfalls in jedem Fassadenfeld eine Wandöffnung: vier gleichgroße Fenster an der Nordseite, die mit kleinen Schutzdächern in Form angewinkelter Holzbretter versehen sind. Die Fenster der Südfassade variieren hinsichtlich ihrer Öffnungsgröße, Form und Material.

In Verlängerung des Hauptbaus schließt sich der nicht denkmalgeschützte Barackenbau an. Dieser ist eingeschossig mit einem traufständigen, flachgeneigten Satteldach bedeckt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Tankstellenbau: Grundriss beschreibt eine zweckmäßige Nutzung; die nicht mehr vorhandene Tankinsel, die sich an den beiden das Dach tragenden Stützen befand, konnte von beiden Seiten angefahren werden. Parallel dazu befindet sich das Kassen- und Tankwarthaus auf ebenerdigem Niveau, mit einem mittigen Eingang in Richtung der abgängigen Tankinsel. Eine Treppe im Inneren verbindet den Kassenraum mit dem hochparterren Erdgeschoss des Büro- und Wohngebäudes. Von der südlichen Außenseite ist der Zugang zu einem kleinen WC-Raum möglich, das etwa ein Viertel der Grundfläche des Kassenraumes einnimmt.

Das Geschäfts- und Wohngebäude besitzt drei Geschosse; das halbtiefe Untergeschoss wird von der östlichen Außenseite erschlossen. Dort befinden sich der angegliederte Barackenbau auf Erdniveau, der mit einem Bodenausschnitt versehen ist, um aufrecht in das Untergeschoss des Hauptbaues gelangen zu können. Im Untergeschoss nimmt ein großer Raum die gesamte Grundfläche des Hauses ein.
Das hochparterre gelegene Erdgeschoss wird über die Haupteingangstür mit einer Treppe an der Südseite bzw. über eine Treppe vom Tankwarthaus aus erschlossen. Durch den Haupteingang gelangt man in den zentralen Erschließungsraum, von dem aus die Räumlichkeiten des Erdgeschosses abgehen. Diese sind beidseitig einer Längswand angeordnet, die das Erdgeschoss mittig unterteilt und vier annähernd gleich große Räume in der nördlichen Hälfte bzw. mehrere Räume unterschiedlicher Größe und Anordnung in der südlichen Geschosshälfte aufweist.
Das Obergeschoss befindet sich unter dem Satteldach mit Kniestock; es wird über eine Treppe vom EG aus mit nach Osten führendem Verlauf erschlossen und mündet in einen großen offenen Vorraum, der an der Südseite ein kleines Bad umschließt und zwei weiter Räume in der Südhälfte bzw. vier an der Nordseite enthält.
Der Dachspitz besitzt keinen eigenen Zugang und war zum Zeitpunkt der Begehung nicht einsehbar.

Die Baracke umfasst einen großen offenen Raum mit Erschließung über ein Tor an der östlichen Giebelseite, ohne Durchgangsverbindung zum Geschäfts- und Wohnhaus.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Tankstellenbau:
Die Konstruktion des Tankstellenbaus ist in das Tankwarthaus und das Dachtragwerk zu unterscheiden. Das Tankwarthaus ist, soweit einsehbar, massiv errichtet. Auf der Rückseite in der Fuge zwischen Geschäftshaus und Tankwarthaus sind Klinkersteine konstruktionssichtig. Die Aufmauerung reicht dabei bis unter das auskragende Tankstellendach. Die transparent gestaltete Westfassade mit ihren abgerundeten Ecken wird durch einen umlaufenden Überzug als Sturz hergestellt, welcher von zwei Stahlstützen, die in die Glasfassade integriert sind,
gehalten wird. Das auskragende Dach wurde in Leichtbauweise errichtet. Das Dach ist als zum Geschäftshaus leicht abfallendes Flachdach ausgeführt und lastet auf dem Tankwarthaus und zwei Stahlstützen auf.

Geschäfts- und Wohngebäude:
Holzbau mit Holzfassadenverkleidung auf einem Natur-Werksteinsockel (roter Buntsandstein); fünf Konstruktionsachsen, die an der Fassadenaufteilung ablesbar sind. Auskragendes Satteldach, dessen Überstand durch angewinkelten Bughölzer erreicht wird, welche mit Zugbändern in Form von Holzzangen horizontal an die Ständer zurückbinden. Die Traufpfette wird zudem von Kopfbändern, welche an die Büge anschließen, unterstützt.

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