Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 120328450419  /  Datum: 17.02.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hofstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 88512
Stadt-Teilort: Mengen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437076013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

In dem Gebäude haben sich Reste einer spätmittelalterlichen Hauskonstruktion aus der Zeit um 1437 (d) erhalten.


1. Bauphase:
(1437)
Im Kern spätmittelalterlichen Hauskonstruktion (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich in der Ecke von Haupt- und Hofstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Kleines, zweigeschossiges Wohnhaus, giebelständig zur Hofstraße und traufständig zur Hauptstraße orientiert. Erd- und Obergeschoss geschossflächig verputzt, darüber zweigeschossiges Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
Konstruktion/Material:
Erd- und Obergeschoss:
Hier lassen sich in Anbetracht der gegenwärtigen Befundlage nur wenige gesicherte Aussagen treffen. Die Bundsteinausrichtung der Dachkonstruktion und die Knaggen der Geschossauskragungen legen einen zweischiffigen und zweizonigen Aufbau des Fachwerkgerüstes mit einem gegenüber der Mittelachse stark nach Westen verschobenen Mittelquerbund und einer in der Südostecke gelegenen Stubensituation nahe. Weitere Aussagen lassen sich hier erst nach größerflächigen Sondagen gewinnen.

Dachwerk:
Über dem zweigeschossigen Hausunterbau hat sich ein gleichfalls zweigeschossiges, den Gefügemerkmalen zufolge spätmittelalterliches Dachwerk aus Eichenholz erhalten. Es handelt sich um ein Sparrendach, dessen Sparren am Firstpunkt miteinader verzapft sind, während am Fußpunkt die Sparren die Dachbalken überblatten. Knapp unter dem First ist in allen Gebinden ein Hahnbalken eingeblattet. Auf halber Höhe ist in alle Gespärre ein Kehlgebälk eingeblattet, das somit eine geschlossene Kehlbalkenlage bildet. Diese wird im 1. DG von einem dreifachen stehenden Stuhl unterstützt. Die betreffenden Zwischenpfetten bzw. Unterzüge werden von Stuhlständern in den Giebelscheiben sowie unter dem vierten inneren Gebinde von Osten getragen. Die Aussteifung des Stuhles erfolgt durch dünne, steil ansteigende Kopfbänder in Längsrichtung. Eine zusätzliche Queraussteifung konnte nicht beobachtet werden. Die Ausrichtung der Bundseiten der Gespärre ist relativ einheitlich. Bis auf das vierte innere Gespärre von Osten weisen bei allen Gebinden die Bundseiten nach Osten. Am vierten Gebinde hingegen sind sie nach Westen gerichtet. Die Sparren weisen Abbundzeichen auf, die von Osten nach Westen laufen, wobei die Feldsparren in regelmäßiger Reihung mit römischen Ziffern durchgezählt sind, während der Sparren der Querbünde (Giebelscheiben und innerer Querbund) separat mit Ausstichen gezählt sind.
Die östliche Giebelscheibe (Vordergiebel) scheint sich im wesentlichen noch im bauzeitlichen Zustand erhalten zu haben. Im 1. DG zeigt sie eine zweifache Verriegelung, wahrscheinlich Steigbänder an den Stuhlsäulen sowie Flechtwerkausfachungen. Im nördlichen Wandfeld ist zwischen den Riegeln ein Fenster eingespannt. Falze am Sturzriegel lassen hier ein einstiges Fensterband oder aber einen einstigen innenliegenden Schiebeladen vermuten. Im 2. DG treffen wir auf einen Riegel (mit dem Gespärre verblattet), Hahnbalken und Flechtwerkausfachung.
Die westliche Giebelscheibe (Rückgiebel) wurde hingegen in nachmittelalterlicher Zeit umfangreich erneuert. Im 1. DG haben sich in ihr zumindest noch Stuhlständer und wohl auch das Gespärre erhalten, im 2. DG hingegen nur noch der nördliche Sparren. Die Scheibe selber besteht hier aus einem jungen Nadelholzfachwerk mit Hohlziegelausmauerung.

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