Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohn- und Geschäftshaus

ID: 182973599316  /  Datum: 15.01.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 101
Postleitzahl: 88512
Stadt-Teilort: Mengen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437076013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Zur Datierung der älteren mittelalterlichen Bauphase wurden den zugehörigen Konstruktionshölzern mehrere Bohrproben zur Dendrochronologischen Auswertung entnommen. Die ausgewerteten Proben datieren Sommerfällung 1438 bzw. besitzen Fällungszeiträume, die auf einen Einschlag in derselben Einschlagperiode schließen lassen. Da Bauholz im historischen Bauwesen nach Möglichkeit saftfrisch verzimmerten wurde, kann mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Abbund der untersuchten Holzkonstruktion im Sommer 1438, allenfalls unmittelbar danach, ausgegangen werden.
Die vorhandenen Befunde lassen eine überaus wechselvolle und interessante Baugeschichte erkennen.

Phase 1
Der älteste Bestand lässt sich im mittleren und südlichen Drittel des Gebäudes erkennen. Im Erd- und Obergeschoss haben sich Teile des Deckengebälks und einer innenliegenden Trag- und Wandachse erhalten. Darüber hat sich ein mittelalterliches Dachwerk mit Steilgiebeln gegen Norden und Süden in umfangreichen Resten erhalten. Diese Konstruktion konnte den Druck chronologisch auf 1438 datiert werden und stellt damit eine der ältesten bislang bekannten Hauskonstruktionen in Mengen dar.

Phase 2
Eine jüngere mittelalterliche Phase wird mit der nordseitigen Verlängerung des Gebäudes greifbar. Diese Maßnahme ist zeitgleich knapp nach der Entstehung des Kernbaues anzusetzen. Allem Anschein nach reichte dieser Bau ursprünglich 5-6 m weiter nach Norden, als dies heute der Fall ist. In der Nordwestecke kam dabei eine große Stube zu liegen, während der Dachraum nicht weiter fest unterteilt war. Vermutlich gleichzeitige Änderungen im Kernbau sind die Vermehrung der Gespärre im südlichen Dachabschnitt und Erneuerungen an Deckengebälk und Innenwänden in Erd-und Obergeschoss. Vielleicht ist jener Phase auch die Blockstufentreppe vom Erd- und Obergeschoss zuzuordnen.

Phase 3
In einer 1. frühneuzeitlichen Veränderungsphase (3A) wurde der nördliche Giebel auf die heutige Achse zurückgenommen. Den vorhandenen gebogenen Streben zufolge fand diese Veränderung im 16. Jahrhundert statt. Später sind dann die Erneuerung der traufseitigen Fachwerkaußenwände (3B) und die mittige Längsteilung aller Geschosse, in der sich eine besitzrechtliche Zweiteilung des Gebäudes ausdrücken dürfte.

Phase 4
Der jüngsten wichtigen Veränderungsphase zuzuordnen sind dann die Entstehung des Dachaufbaus an der Südostecke und die Wohnungseinbauten im Dachraum, die hier 2 neue Wohneinheiten schufen. Zeitlich ähnlich gelagert ist eine Neuausstattung im Bereich des 1. Obergeschosses mit neuen Türen und Türrahmen, die in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren dürfte. Jüngere Veränderungen haben dann nur noch partiell in die vorhandene Substanz eingegriffen und dem Gebäude so ein überdurchschnittlich hohes Maß an historischer Authentizität bewahrt.


1. Bauphase:
(1438)
Dachkonstruktion
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1438 - 1499)
Nordseitige Verlängerung
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1500 - 1599)
Veränderung der Giebel, Erneuerung der traufseitigen Fachwerkaußenwände und mittige Längteilung der Geschosse.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1800 - 1850)
Dachaufbauten an der Südostecke und Wohnungseinbauten im Dachraum, Neuausstattung 1.OG
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich in giebelständiger Ausrichtung an der Südseite des Mengener Marktplatzes.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Fachwerkgebäude über gedrungen- rechteckigem Grundriss mit hohem Satteldach. Das EG teilweise mit massiven Außenwänden, Obergeschoss und Giebelscheiben vollständig in Fachwerk errichtet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Inneren in allen Geschossen mittige Längsteilung. Im EG straßenseitig Ladenräume, rückwärtig Wirtschaftsräume, im Mittelbereich Flure und Treppenhäuser. Im OG straßenseitig Stuben, mittig Flure und Treppenhäuser, rückwärtig einfache Kammern. Im 1. DG giebelseitige Kammern, mittig Flure, kleine Küchenräume und Treppenanlage. Das 2. DG nur mit mittiger Längsteilung, das 3. DG mittig quer geteilt. In der Südostecke zweigeschossiger Dachaufbau.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Äußere gegen Norden und Westen mit freiliegender Fachwerkkonstruktion, rückwärtiger Giebel verputzt und unregelmäßig befenstert.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
keine Angaben

Quick-Response-Code

qrCode