Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gasthaus Kronprinz

ID: 181212419208  /  Datum: 23.10.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bahnhofstraße
Hausnummer: 17
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: 834
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Gasthaus Kronprinz, nördlicher Anbau

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Keller vom 12. bis einschl. 14. Jahrhundert, 18. und 19. Jahrhundert. Nach Stadtbefestigung 1330/1360 als Garten genutzt. Archäologische Funde vom 14./15./16. und 17. Jahrhundert.

Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert. (StadtA Schwäb. Hall BF 227)
Der Platz auf dem das Gebäude heute steht, wurde wohl bis zum beginnenden 19. Jahrhundert als Garten genutzt. 1696 kaufte ihn der Hutmacher Benedikt Wendel. 1738 Andreas Peter Lauth, danach wurde das Gebäude von dem Handelsmann Johann Peter Redlinger aufgekauft, Jahr ist unbekannt. 1777 ging das Haus an den Sohn Johann Andreas Redlinger, 1803 an dessen Schwiegersohn Siegmund Gottlieb Hartung, 1818 an Johann Friedrich Walter.
Im Kaufvertrag von 1777 ist das Grundstück wie folgt beschrieben: 1/2 Viertel Garten, außer dem Riedemer Thor an der sogenannten Kochengassen gelegen, oben an das Waschhäußlin und unten an den Eingang zum Stadtgraben stoßend.
1803 gehört zum Garten ein Gartenhaus und 1818 werden Haus und Besitzer im Primärkataster als zur Liegenschaft gehörig genannt: Wohnhaus, Ökonomieanbau, Hof, Kegelbahn und Gartenhaus sowie ein weiterer Hof.


1. Bauphase:
(1300 - 1400)
Keller 2: Die Kellernordwand (c, c2, c3) dokumentiert wiederum eine volle Verwertung der zur Verfügung stehenden Grundstücksparzelle. Diese Wand ist mit der im Urkataster von 1827 ersichtlichen Anlage der Stadtbefestigung in Zusammenhang zu setzen.
Der Wandverlauf der westlichen Widerlagerwand (b) ist nicht mit dem Wandverlauf des aufstrebenden Baukörpers identisch. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang mit der im 19. Jahrhundert aufkommenden Festlegung von Baufluchtlinien. In einer Baurechtsakte von 1871 wird diese Situation ersichtlich. Die westliche Kellerwand ist entsprechend der Baufluchtlinie angelegt.
Ergänzend ist eine Einbeziehung älterer Mauerwerkssituationen in die heute ersichtliche Kellerbebauung nicht auszuschließen. Die Kellerwandabwicklungen zeigen eine differente Mauerwerkstechnik, sowie die Verwendung unterschiedlicher Materialien.
Aus den vorhandenen Baulichkeiten ist ein Vorgängerbau in seiner Ausdehnung und Funktion folglich nicht zu rekonstruieren.
Die auffälligsten Materialunterschiede im topographischen Vergleich lassen Parallelen zu den ältesten Wohnstrukturen in der Katharinenvorstadt ziehen (um 1300).
Die Einwölbung des Kellers ist als eine einheitliche Baumaßnahme feststellbar. (Zugehörig die entsprechenden Fenster und Lüftungsöffnungen mit jeweiligen Gewölbeendvermauerungen.) Die Einwölbung der Keller ist in Einklang mit dem Gasthaus nach 1818 zu bringen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtbefestigung, allgemein

2. Bauphase:
(1696)
Die heutige vorhandene aufstrebende Bausituation zeigt einen Flügelbau und steht in engem Zusammenhang mit dem seit 1696 genannten Gartengrundstück des Benedikt Wendel. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1696 - 1816)
Keller 1: Liegt unter dem südlichen Gebäudeflügel, und dürfte bei dessen Erbauung zeitgleich errichtet worden sein. Möglicherweise wurde bei der Erstellung dieses Kellers eine ältere Mauerwerkssituation mit einbezogen. Diese Wand zeigt im Vergleich zu allen restlichen Mauerwerken des Kellers 1 eine differente Ausführung, sowie das an diese Wand stoßende Gewölbe. Das Gewölbe wurde zeitgleich mit der Kellererstellung gespannt; der Lüftungsschacht weist eine Endvermauerung mit selbigem aus. Die Lüftungssituation ist innerhalb des Gebäudes als scharriertes und vergittertes Sandsteingewände einsehbar, mit dem Befund eines darüberliegenden ebenso eingelassenen Fensters, weist diese Baulichkeit als ehemalige Außenwand des Gebäudes aus. In der Baurechtsakte ist es als Wohnhaus des Walthers ausgewiesen und dürfte vor Erbauung des parallel zur Bahnhofstraße errichteten Flügels gestanden haben (bestätigt durch Kataster 1816). (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1803 - 1828)
Die Überbauung des Grundstücks erfolgte vermutlich um 1803 und ist in ihrer heute erkenntlichen Form 1828 (Primärkataster) abgeschlossen.
Sie nutzt den vorhandenen westlichen Grundstückbereich vollständig aus.
Die Befundsituation der Keller ist in diese Zusammenhänge einbeziehbar. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Lageplan 2007 (Vorlage LV-BW) / Gasthaus Kronprinz in 74523 Schwäbisch Hall
Südwestansicht, Januar 2008. Foto: Dietmar Hencke (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Gasthaus Kronprinz in 74523 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Kellerdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich in der Bahnhofstraße. An der südlichen Ecke des Gebäudes verläuft die ehemalige Kochergasse, heute Im Lindach. In der Nähe befinden sich die Staatlichen Behörden.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der Kellerbebauung erhebt sich ein dreigeschossiges Gebäude.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Keller 1: Quadratische Grundrissform.
Keller 2: Rechteckiger Grundriss mit einer schräg angelagerten Stirnwandseite.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Wacken/Kiesel
Konstruktion/Material:
Keller 1: Tonnengewölbe. Lage: Im südlichen Teil mit quer zur Bahnhofstraße gespanntem Gewölbescheitel, etwa mittig in der Hausfassade gegen Lindach. Betreten wird der Keller fast ebenerdig über weitere UG Räume über der südöstlichen rückwärtigen Gebäudefassade durch teilweise zugesetzte Türgewände.
Keller 2: Tonnengewölbe. Steinbearbeitung: Lesesteine / Kiesel, weitgehend überputzt - nur partiell einsehbar, groblagige Mauertechnik. Betreten wird der Keller aus weiteren UG Räumen des südlichen Gebäudeteils gegen die Lindenstraße mittels Kellerhalsabgang mit gegen den Keller abschließender Türfassung.

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