Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohn- und Geschäftshaus

ID: 231318029184  /  Datum: 18.04.2008
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Katharinenstraße
Hausnummer: 14
Postleitzahl: 72764
Stadt-Teilort: Reutlingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Reutlingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8415061015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Baugeschichte konnte noch nicht eindeutig und umfassend abgeklärt werden.
Aufgrund der Quellenlage und der vorhandenen jüngeren westlichen Traufwand müsste der Bau nach 1700, also nach dem großen Stadtbrand, errichtet worden sein. Eine Bestätigung dieser Annahme konnte jedoch noch nicht erbracht werden. Die auffällig große Auskragung der oberen Stockwerke erinnert an mittelalterliche Fachwerkbauten des 13./14. Jh., das imitierte Fachwerk und die Ausbildung der Pfettenköpfe und Knaggen am Südgiebel zeigen jedoch Gestaltungselemente aus der Übergangszeit des 19./20. Jh.
Im ersten Obergeschoss lässt sich noch die usprüngliche Grundrissgliederung mit Stube, Küche, Kammer, Flur und Treppe vom Erdgeschoss ablesen. Das südliche Giebeldreieck, zwei Querachsen und beide Pfetten samt Längsaussteifung im ersten Dachstock zeigen eine ältere einheitliche Abzimmerung und lassen sich auf um 1586(d) datieren. Eine Zweitverwendung ist nicht auszuschließen. Neben Bauholz aus dem 16. Jh. findet sich im Dachgeschoss auch zweitverwendetes Holz aus dem 14. Jh. und neuzeitliches Bauholz aus dem 18. und 20. Jh. Eindeutig nachweisbar im Dachgeschoss ist eine Umbauphase aus dem Jahr 1733(d).
Die westliche Traufwand zeigt eine Abzimmerung aus dem 18./19. Jh. Hier wurden z.T. unterschiedliche Holzarten und zweitverwendetes Holz verbaut. Die geringen Wandstärken des 2. Obergeschosses deuten auf einen Ausbau des 19./20. Jahrhunderts hin. Es wäre aber auch möglich, dass der gesamte zweite Stock nachträglich aufgestockt wurde (gefügekundlich und denrochronologisch noch nicht nachweisbar).
Die vordere südliche Ladenzone und die rückwärtigen Produktionsräume sind in jüngerer Zeit angelegt worden. Beim Umbau erhielt der Keller eine Beton-Decke.


1. Bauphase:
(1584 - 1586)
(d), Das südliche Giebeldreieck, zwei Querachsen und die beiden Pfetten mit Längsaussteifung des 1. Dachgeschosses zeigen eine einheitliche Abzimmerung und lassen sich auf um 1586(d) datieren. Eine Zweitverwendung ist nicht auszuschliessen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1700)
Das Gebäude wurde mutmaßlich kurz nach dem Stadtbrand nach 1700 errichtet. Eine Bestätigung konnte aber noch nicht erbracht werden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst

3. Bauphase:
(1700 - 1750)
Vermutlich stammt der gesamte nördliche Hausteil (Zone 4) aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1700 - 1900)
(gk), Die westliche Traufwand weist eine Fachwerk-Abzimmerung aus dem 18./19. Jahrhundert auf.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1732 - 1733)
(d), nachweisbare Umbauphase im 1. Dachgeschoss
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1800 - 2000)
vermutlich Ausbau des 2. Obergeschosses oder Aufstockung
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1900)
Der Südgiebel wurde wohl um 1900 mit einer historisierenden Fachwerk-Imitation versehen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau

8. Bauphase:
(1900 - 2000)
Die vordere Ladenzone im Süden und die rückwärtigen Produktionsräume im Erdgeschoss sind erst in jüngerer Zeit neu angelegt worden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht von der Katharinenstrasse, H.-J. Bleyer, 2000 / Wohn- und Geschäftshaus in 72764 Reutlingen
Ausschnitt aus der historischen Flurkarte von 1820 / Wohn- und Geschäftshaus in 72764 Reutlingen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
in der nördlichen Häuserzeile der Katharinenstrasse in Sichtweite zum Tübinger Tor und zum Marktplatz gelegen
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiger, unterkellerter Bau mit Satteldach. Die oberen Stockwerke einschliesslich Dachstock kragen im Süden zur Katharinenstrasse jeweils über das darunterliegende vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Unterstock gliedert sich in eine vordere südliche Ladenzone und rückwärtige nördliche Produktionsräume (Fleischerei). Vor dem Treppenauftritt zum ersten Obergeschoss befindet sich der Abgang zum Keller mit einer Falltür. Das erste Obergeschoss ist in drei Zonen gegliedert, wobei die erste Zone einschiffig und die beiden anderen Zonen zweischiffig gegliedert sind. Die Stube in Zone 1 nimmt dabei die gesamte Hausbreite ein und ist damit auffällig groß. Die Gliederung des zweiten Obergeschosses unterscheidet sich von den darunter liegenden, die Querachsen liegen jedoch über denen des ersten Obergeschosses. Das erste Dachgeschoss gliedert sich einschiffig und vierzonig, die Querachsen liegen wieder über denen des Stockwerks darunter.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist mit einiger Originalsubstanz und historischer Bausubstanz aus verschiedenen Umbauphasen erhalten. Vor allem die ursprüngliche Grundrissstruktur lässt sich in den oberen Geschossen noch nachweisen.
Bestand/Ausstattung:
Im nördlichen Teil des ersten Dachgeschosses wurde ein barockes Türblatt gefunden, welches möglicherweise von der ehemaligen Innenausstattung im Haus stammt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Über einem vorwiegend massiven Erdgeschoss aus Ziegel und Beton (westliche Traufwand in Fachwerk) erheben sich zwei Fachwerkstockwerke und ein Dachstock, der ebenfalls in Fachwerk gebaut ist. Das Dachwerk wurde einstöckig mit einem zweifach stehenden Stuhl abgezimmert.

Quick-Response-Code

qrCode