Ehem. Dekanatsgebäude
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Aulberstraße |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 72764 |
Stadt-Teilort: | Reutlingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Reutlingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8415061015 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Fachwerkhaus, Albstraße 4 (72764 Reutlingen)
Fachwerkhaus, Bebenhäuserhofstraße 4 (72764 Reutlingen)
Fachwerkhaus, Kanzleistraße 24 (72764 Reutlingen)
ehem. Dienerwohnung des Reutlinger Oberamtes, Kanzleistraße 26 (72765 Reutlingen)
Wohn- und Geschäftshaus (72764 Reutlingen, Katharinenstraße 14)
Wohnhaus, Katharinenstraße 16 (72764 Reutlingen)
Pfarrwaschhaus, Krämerstraße 14 (72764 Reutlingen)
Ehem. Helferratsgebäude, Metzgerstraße 56 (72765 Reutlingen)
Scheune des Nürtinger Pfleghofs, Nürtingerhofstraße 12/1 (72764 Reutlingen)
Heimatmuseum (72764 Reutlingen, Oberamteistraße 22)
Marchtaler Hof, Klosterhof Marchtal, Oberamteistraße 31 (72764 Reutlingen)
Marienkirche (ev. Stadtkirche St. Maria), Apostelfiguren Nordseite (72764 Reutlingen, Weibermarkt 1)
Marienkirche (ev. Stadtkirche St. Maria) (72764 Reutlingen, Weibermarkt 1)
Marienkirche (ev. Stadtkirche St. Maria), Turmhelm (72764 Reutlingen, Weibermarkt 1)
Bauphasen
Das ehem. Dekanatsgebäude wurde im Jahr 1770 errichtet. 1775 folgten Arbeiten am Disputationssaal und der Einbau eines Kapitelsaales im Mansardgeschoss der östlichen Haushälfte. 1810/ 11 wurden in der westlichen Haushälfte eine Wand und ein Sparren eingezogen, gleichzeitig wurde aus zwei Kammern ein Gastzimmer errichtet. Vor 1878 fanden Umbauten im Bereich der erdgeschossigen Tenne und an beiden Treppenhäusern statt. Der Umbau von 1887 bezog sich auf die östliche Gebäudehälfte, welche die Verlegung der Küche ins Nordwesteck mit sich brachte. Mit dem noch größeren Umbau von 1896 entstanden u.a. die Sockelzone und die Fensterumrahmungen des OG und der Dachgeschosse, als auch die Gauben. Die bereits vorhandenen Gauben wurden mit neuen Dächern versehen. (a)
(1770)

- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Amtsgebäude
(1775)

- Ausstattung
(1810 - 1811)

- Ausstattung
(1878)
(1887)
(1896)
Die Plänen zeigen unter anderem als Neubau an der Westseite zur Metzgerstraße die Sockelzone und die Fensterumrahmungen des OG und der Dachgeschosse, die Dachhaut und die hölzerne Ortgangestaltung (Konsolen und Balkenwerk). Ebenso als neu zu errichten wurde ein heute nicht mehr vorhandenes Gartentor und ein Gedenkstein an der Westseite eingezeichnet.
Nach Süden, zur Aulberstraße hin, wurde die Sockelzone und die Fensterumrahmungen sowie die westliche und östliche große Gaube im Mansardgeschoss als neu eingezeichnet. Ebenso drei weitere Gauben. Die übrigen, bereits vorhandenen Gauben, wurden mit neuen Dächern versehen. (a)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Erdgeschoss
Das zunächst symmetrisch angelegte EG mit zwei seitlichen Eingangsbereichen, zwei nach innen folgenden Stallungen und zwei nebeneinanderliegenden Scheunentennen mit Durchfahrten wurde 1909 grundlegend verändert, als ein Konfirmandensaal eingebaut wurde.
Obergeschoss
Im OG liegen in beiden Haushälften die Räumlichkeiten um einen Mittelflur angeordnet, der im Norden in ein Treppenhaus mündet. Die bauzeitliche Situation kann von der Grundstruktur her ähnlich gewesen sein, in manchen Bereichen wie Treppenhaus und Raumaufteilung geht sie jedoch auch auf Umbaumaßnahmen zurück.
Dach
Das DG wurde im Mansardgeschoss und im 2. DG durch Wände bzw. einen Mittelunterzug in zwei Schiffe unterteilt. Die Quereinteilung besteht aus sechs Zonen, die durch sieben Bundachsen (inkl. Giebel) hergestellt wurde.
1. DG
Das Mansardgeschoss war schon früh, spätestens 5 Jahre nach Errichtung des Gebäudes (seit 1775) zu Wohnzwecken bestimmt. Die Grundrissaufteilung bezieht sich weitestgehend auf die im darüberliegenden Dachgeschoss offen liegenden Bundachsen. Nur im südöstlichen Bereich findet ein Versprung statt, der durch einen ehemaligen Saaleinbau bzw. dessen spätere Aufteilung in zwei Räume zurückgeht. (s. u.)
2. DG
Im zweiten Dachgeschoss verläuft die an den Bindern nachvollziehbare Abbundzählung von West nach Ost und rechnet die Giebelseiten mit. Die Mitteltrennwand wurde hier durch einen Türeinbau durchbrochen. Mehrere ehemalige Kaminverläufe lassen sich aufgrund von Aussparungen an den Kehlbalken und den Sparren feststellen. Im Westen der östlichen Haushälfte blieb die Klappe einer ehemaligen Aufzugsöffnung erhalten. (Darunter heute ein zugesetzter Wechsel mit bereits älterer Deckenkonstruktion des darunterliegenden Raumes).
Ein jüngerer Brand zerstörte weite Teile der westlichen Dachhälfte. Betroffen hiervon war vor allem die dritte Zone von Westen und der gesamte westliche Spitzbodenbereich. In der dritten Zone von Westen wurden die Sparren und die Kehlbalken sowie die beiden Rähme und der Mittelunterzug weitestgehend ersetzt. Im Süden sind teilweise neue Sparren an verbrannte angelascht. Im Norden fehlt in diesem Bereich heute die Schwelle. Beidseitig lassen sich ehemalige Windverbände wie in den anderen Zonen nachweisen, sie wurden nicht wieder eingebaut.
3. DG
In den ersten beiden Zonen von Westen wurden die oberen Sparrenbereiche bis auf den Walm und einen Gespärrerest durch neue Hölzer ersetzt, die auf die gekappten, von unten anlaufenden, alten Sparren aufgesetzt wurden.
Keller
Beide Gebäudehälften sind unterkellert, wobei die Höhen der quer verlaufenden Tonnengewölbe zu beiden Seiten eine höhere Fußbodenlage der Eingangsbereiche bedingten. Durch Wandeinbauten und Stützkonstruktionen für die Gewölbe wurden 1943 in beiden Kellern Luftschutzräume eingebaut. 1967 wurde in den östlichen Keller ein heute nicht mehr als solcher genutzter Tankraum eingerichtet.
Teilweise blieben im EG und den heute noch bewohnten Bereichen der oberen Geschosse alte Türblätter vorhanden, ebenso finden sich in manchen Räumen noch Wandvertäfelungen und Reste von solchen an den Fensterbrüstungen.
In den Obergeschossen blieben größtenteils die 1896 eingebrachten Plattenbeläge der Flurbereiche erhalten.
Konstruktionen
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
- Dachform
- Mansardwalmdach