Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Dekanatsgebäude

ID: 177489411716  /  Datum: 29.11.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Aulberstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 72764
Stadt-Teilort: Reutlingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Reutlingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8415061015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das ehem. Dekanatsgebäude wurde im Jahr 1770 errichtet. 1775 folgten Arbeiten am Disputationssaal und der Einbau eines Kapitelsaales im Mansardgeschoss der östlichen Haushälfte. 1810/ 11 wurden in der westlichen Haushälfte eine Wand und ein Sparren eingezogen, gleichzeitig wurde aus zwei Kammern ein Gastzimmer errichtet. Vor 1878 fanden Umbauten im Bereich der erdgeschossigen Tenne und an beiden Treppenhäusern statt. Der Umbau von 1887 bezog sich auf die östliche Gebäudehälfte, welche die Verlegung der Küche ins Nordwesteck mit sich brachte. Mit dem noch größeren Umbau von 1896 entstanden u.a. die Sockelzone und die Fensterumrahmungen des OG und der Dachgeschosse, als auch die Gauben. Die bereits vorhandenen Gauben wurden mit neuen Dächern versehen. (a)


1. Bauphase:
(1770)
Das Gebäude wurde im Jahre 1770 nach dem Stadtbrand von 1726 errichtet (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude

2. Bauphase:
(1775)
Arbeiten am Disputationsaaal und Einbau eines Kapitelsaales im Mansardgeschoss der östlichen Haushälfte. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

3. Bauphase:
(1810 - 1811)
Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Wand in der westlichen Haushälfte eingezogen, "das s.v. Cloac gemacht", und ein Sparren eingezogen. Weiter wurde aus zwei "schlechten Kammern" ein Gastzimmer errichtet. In das "neue Zimmer" wurde eine Feuerwand "zum Canon Ofen" eingerichtet. Eine nähere Lokalisierung dieser Maßnahme blieb leider aus. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1878)
Im EG wurde vor 1878 im nördlichen Bereich der westlichen Scheunentenne eine Waschküche eingebaut. Hierzu wurde der vorgesehene Raum überwölbt und die wohl bis dahin bestehende Rundbogenöffnung zum Hof vermauert. Auch wurden beide Treppenhäuser umgebaut. Dies betrifft vor allem die Treppen vom EG ins 1.OG. Im Zwischengeschoss wurde zum Einbau der heutigen Treppe jeweils der nördliche Unterzug auf die Breite des Treppenlaufes gekappt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1887)
Zu diesem Zeitpunkt wurden weitere Umbaumaßnahmen, hauptsächlich in der östlichen Haushälfte, vorgenommen. Die Küche, die noch 1878 im mittleren Zimmer der östlichen Giebelseite untergebracht war, wurde in die nordwestliche Ecke der gleichen - östlichen - Haushälfte verlegt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1896)
Die nächste größere, auch durch Pläne dokumentierte Umbaumaßnahme fand 1896 statt.
Die Plänen zeigen unter anderem als Neubau an der Westseite zur Metzgerstraße die Sockelzone und die Fensterumrahmungen des OG und der Dachgeschosse, die Dachhaut und die hölzerne Ortgangestaltung (Konsolen und Balkenwerk). Ebenso als neu zu errichten wurde ein heute nicht mehr vorhandenes Gartentor und ein Gedenkstein an der Westseite eingezeichnet.
Nach Süden, zur Aulberstraße hin, wurde die Sockelzone und die Fensterumrahmungen sowie die westliche und östliche große Gaube im Mansardgeschoss als neu eingezeichnet. Ebenso drei weitere Gauben. Die übrigen, bereits vorhandenen Gauben, wurden mit neuen Dächern versehen. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Südostansicht / Ehem. Dekanatsgebäude in 72764 Reutlingen (19.10.2022 - Christin Aghegian-Rampf)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehem. Dekanatsgebäude befindet sich in der Reutlinger Altstadt, nördlich der Marienkirche. Es steht als Eckgebäude mit der südlichen Giebelseite zur Metzgerstraße bzw. mit der östlichen Traufseite zur Aulberstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich bei dem Gebäude um ein zweigeschossiges Haus mit Mansarddach. Der über dem Mansardgeschoss liegende, zweigeschossige Dachbereich wurde an beiden Giebelseiten mit Halbwalm versehen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Inneren blieb bis heute durch alle Geschosse - durch eine Mittelwand getrennt - eine klare Einteilung in eine westliche und eine östliche Haushälfte ablesbar. Beide Haushälften wurden annährend symmetrisch zueinander errichtet. Jede Haushälfte wurde in drei, heute z.T. unterschiedlich breite und auch innerhalb der Geschosse von vorne nach hinten in der Breite variierende Zonen unterteilt. Im Großen und Ganzen blieben sie jedoch, vor allem im mittleren Bereich, durch alle Geschosse bis ins Dach (Binder) ablesbar.
Erdgeschoss
Das zunächst symmetrisch angelegte EG mit zwei seitlichen Eingangsbereichen, zwei nach innen folgenden Stallungen und zwei nebeneinanderliegenden Scheunentennen mit Durchfahrten wurde 1909 grundlegend verändert, als ein Konfirmandensaal eingebaut wurde.
Obergeschoss
Im OG liegen in beiden Haushälften die Räumlichkeiten um einen Mittelflur angeordnet, der im Norden in ein Treppenhaus mündet. Die bauzeitliche Situation kann von der Grundstruktur her ähnlich gewesen sein, in manchen Bereichen wie Treppenhaus und Raumaufteilung geht sie jedoch auch auf Umbaumaßnahmen zurück.
Dach
Das DG wurde im Mansardgeschoss und im 2. DG durch Wände bzw. einen Mittelunterzug in zwei Schiffe unterteilt. Die Quereinteilung besteht aus sechs Zonen, die durch sieben Bundachsen (inkl. Giebel) hergestellt wurde.
1. DG
Das Mansardgeschoss war schon früh, spätestens 5 Jahre nach Errichtung des Gebäudes (seit 1775) zu Wohnzwecken bestimmt. Die Grundrissaufteilung bezieht sich weitestgehend auf die im darüberliegenden Dachgeschoss offen liegenden Bundachsen. Nur im südöstlichen Bereich findet ein Versprung statt, der durch einen ehemaligen Saaleinbau bzw. dessen spätere Aufteilung in zwei Räume zurückgeht. (s. u.)
2. DG
Im zweiten Dachgeschoss verläuft die an den Bindern nachvollziehbare Abbundzählung von West nach Ost und rechnet die Giebelseiten mit. Die Mitteltrennwand wurde hier durch einen Türeinbau durchbrochen. Mehrere ehemalige Kaminverläufe lassen sich aufgrund von Aussparungen an den Kehlbalken und den Sparren feststellen. Im Westen der östlichen Haushälfte blieb die Klappe einer ehemaligen Aufzugsöffnung erhalten. (Darunter heute ein zugesetzter Wechsel mit bereits älterer Deckenkonstruktion des darunterliegenden Raumes).
Ein jüngerer Brand zerstörte weite Teile der westlichen Dachhälfte. Betroffen hiervon war vor allem die dritte Zone von Westen und der gesamte westliche Spitzbodenbereich. In der dritten Zone von Westen wurden die Sparren und die Kehlbalken sowie die beiden Rähme und der Mittelunterzug weitestgehend ersetzt. Im Süden sind teilweise neue Sparren an verbrannte angelascht. Im Norden fehlt in diesem Bereich heute die Schwelle. Beidseitig lassen sich ehemalige Windverbände wie in den anderen Zonen nachweisen, sie wurden nicht wieder eingebaut.
3. DG
In den ersten beiden Zonen von Westen wurden die oberen Sparrenbereiche bis auf den Walm und einen Gespärrerest durch neue Hölzer ersetzt, die auf die gekappten, von unten anlaufenden, alten Sparren aufgesetzt wurden.
Keller
Beide Gebäudehälften sind unterkellert, wobei die Höhen der quer verlaufenden Tonnengewölbe zu beiden Seiten eine höhere Fußbodenlage der Eingangsbereiche bedingten. Durch Wandeinbauten und Stützkonstruktionen für die Gewölbe wurden 1943 in beiden Kellern Luftschutzräume eingebaut. 1967 wurde in den östlichen Keller ein heute nicht mehr als solcher genutzter Tankraum eingerichtet.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Erdgeschoss wurde in seinen Umfassungswänden massiv ausgeführt, das Obergeschoss in Fachwerk.
Teilweise blieben im EG und den heute noch bewohnten Bereichen der oberen Geschosse alte Türblätter vorhanden, ebenso finden sich in manchen Räumen noch Wandvertäfelungen und Reste von solchen an den Fensterbrüstungen.
In den Obergeschossen blieben größtenteils die 1896 eingebrachten Plattenbeläge der Flurbereiche erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Dachform
    • Mansardwalmdach
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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