Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 50 |
Postleitzahl: | 79295 |
Stadt-Teilort: | Sulzburg |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315111005 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Ehemalige Synagoge (79295 Sulzburg, Gustav-Weil-Straße 18)
Hofgut Engler (ehem. Herbstmühle), Gustav-Weil-Straße 24 (79295 Sulzburg)
ehem. Gasthaus Krone, Hauptstraße 11 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 39 (79295 Sulzburg)
Mauerzug bei Gebäude, Hauptstraße 52 (79295 Sulzburg)
ehem. Evang. Kirche (heute Bergbaumuseum), Hauptstraße 56 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 59 (79295 Sulzburg)
Sachgesamtheit ehem. markgräflisches Schloss (heute Rathaus), Hauptstraße 60 (79295 Sulzburg)
Auktionshaus (ehem. markgräflisches Schloss), Hauptstraße 62 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 63 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 71 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 72 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Hauptstraße 74 (79295 Sulzburg)
Wohnhaus, Klostergasse 1 (79295 Sulzburg)
sog. Leitz-Haus, Klosterplatz 2 (79295 Sulzburg)
Ev. Pfarrkirche St. Cyriak, Klosterplatz 3 (79295 Sulzburg)
Bauphasen
Historische Befunde konzentrieren sich im Keller. Die älteste Holzsubstanz datiert in die Jahre um 1720 (d). Dabei handelt es sich um eine eichene Säule und einen Unterzug im vorderen Kellerabschnitt. Im westlichen Bereich datiert das höher gelegte Gebälk aus den Jahren um 1772 (d).
Ende 18.Jh./Anfang19.Jh. datiert wohl der aufgegebene Kellerzugang; sein Vorraum ist heute zugeschüttet.
Das Gebäude brannte zu einem unbekannten Zeitpunkt aus. Als um die Jahre 1667 (d) das Nachbarhaus Nr. 52 errichtet wird, war der Bestand im Westen offensichtlich noch immer ruinös.
Der Wiederaufbau der Nachbarparzelle erfolgte wohl erst um 1720 (d). Dieser Zeit ist der bestehende Bau Hauptstraße Nr. 50 zuzuordnen. Seine bauhistorische Bedeutung konzentriert sich auf die Auswertung der Brandwandoberfläche zu den Gebäuden Nr. 48 und Nr. 52.
(1317 - 1318)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
(1719 - 1720)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Analyse
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Bruchstein/Wacken
Soweit vom Dachwerk des untersuchten Gebäudes erkennbar, war der Mauerverband offensichtlich verputzt. Das Mauerwerk aus verschiedenen Bruchsteinen ist in regelmäßigen Schichten gemauert. Vereinzelt wurden Gerüstholzlöcher erkannt, deren seitliche Wandung zum Teil aus Backsteinen besteht. Ein großer, sorgfältig ausgewählter Sturzstein deckt die über die gesamte Wandstärke reichende Öffnung ab.
Die zur Apotheke gehörende Massivwand besitzt oberhalb und innerhalb des untersuchten Dachwerkes keine Fenster bzw. Lichtöffnungen. Die Wand ist mit Vorbehalt in die 1. Hälfte des 13. Jh. zu datieren. An dieser Giebelscheibe sind innerhalb des Dachwerkes von Haus Nr. 50 zwei Dachneigungen ablesbar. Welches der beiden Dachprofile die ältere Dachneigung präsentiert, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen.
Die obere Putznase schließt nach oben mit einem großflächigen Putzauftrag ab. Die Putznase besitzt Abdrücke von Flachziegeln mit dreieckigem Abschluss. Deren Abkantung beginnt nach ca. 35 cm der ca. 2cm dicken Seitenlänge. Ca. 23 cm unterhalb der Dachziegellinie ist ein diagonal verlegtes Holz erhalten. Es steckt ca. 30 cm tief in einem ehemaligen Gerüstholzloch. Der vermauerte Teil zeigt eine waldfrische Oberfläche, während das sichtbare Stirnholz eindeutig Brandspuren aufweist.
Das Holz wurde nachträglich in das Gerüstholzloch eingebaut und vermauert. Es diente wohl als Pfette für das anschließende Dach und wurde im Winter 1317/18 (d) gefällt.
Die untere Putznase verläuft parallel zum oberen Dachprofil. Im Gegensatz zu dieser kann für die untere Dachneigung der zugehörige Dachfirst lokalisiert werden. Das entsprechende, für die Firstpfette notwendige Firstpfettenloch ist ausgebrochen. Der Abdruck des ehemaligen Firstziegels ist deutlich erkennbar. Ein in diesem Bereich erhaltener Außenputz überlagert partiell das untere Dachprofil.
Das Dachwerk von Haus Nr. 50 stammt nach dendrochronologischer Untersuchung aus den Jahren um 1720 (d). Das angrenzende Dachwerk von Haus Nr. 52 mit verputztem Sichtfachwerkgiebel und später verschlossenen Fensteröffnung nach Westen datiert um 1667 (d).
Der zweigeschossige Unterbau von Haus Nr. 50 zeigt keine mittelalterlichen Befunde. Die Wandoberfläche zur westlichen Brandwand ist großflächig verkleidet. Lediglich im Bereich des rückwärtigen Laubenganges deutet ein vorspringender Mauerrest den Abschluss des über die obere Putznase rekonstruierbaren Vorgängergebäudes an.
Historische Befunde lassen sich erst wieder im Keller aufzeigen. Den ältesten Kellerteil stellt offensichtlich der straßenseitige Abschnitt. Orientiert an der Firstrichtung, nimmt er die gesamte Gebäudebreite ein, während er quer dazu unterhalb der historischen Firstlinie endete. Alle drei erhaltenen Kellerecken sind im unteren Wandbereich mauertechnisch verzahnt. Das zugehörige Mauerwerk reicht im Westen, Norden und Süden nicht bis zum Kellergebälk. Deutlich ist das ältere Gebälkauflager erkennbar. Das Niveau der Rücksprungkante deckt sich exakt mit den Oberkanten der im Osten vorhandenen Konsolsteinen. Der so fixierbare älteste Kellerabschnitt war zumindest im Westen der massiven Brandwand des Nachbargebäudes zugemauert. In der ehemaligen Nische sitzt heute ein Kellerfenster.
In einer nachfolgenden Bauphase wurde der Keller nach Süden verlängert. Dies erfolgte nur auf halber Kellerbreite. Die Verlängerung orientierte sich offensichtlich an einer bestehenden Nachbarbebauung im Osten, welche so den vorhandenen Knick der Kellerflucht bedingte.
Bemerkenswert ist die Länge der Kellererweiterung; sie übergreift die heutige Gebäudetiefe und orientiert sich an dem Restbestand der wohl älteren Gebäudeflucht.
Wohl zu diesem Zeitpunkt wurde die Kellerdecke erhöht.
Die älteste Holzsubstanz datiert in die Jahre um 1720 (d). Dabei handelt es sich um eine eichene Säule und einen Unterzug im vorderen Kellerabschnitt. Die Höhenlage des Unterzuges orientiert sich an den östlichen Konsolen und der Rücksprungkante im Westen. Das zugehörige Gebälk ist nicht mehr erhalten. Im westlichen Bereich datiert das höher gelegte Gebälk in die Jahre um 1772 (d). Im östlichen Abschnitt liegt das Kellergebälk etwas niedriger und besitzt in den Balkenfeldern einen gesprengt eingebauten Fehlboden aus flachen Backsteinen. In das späte 18. und 19. Jh. datiert wohl der aufgegebene Kellerzugang. Sein Vorraum ist heute zugeschüttet.
Den rückwärtigen Abschloss der Parzellenbebauung bildet sie südliche Hofmauer. Sie ist im Prinzip Bestandteil der rückwärtigen Nebengebäude. Bemerkenswert ist hierbei der Restbestand eines ehemaligen Pultdachgebäudes auf der östlichen Nachbarparzelle.
Der Bau besitzt sich nach Süden hin verjüngende Lichtöffnungen und überspringt mit seinem Westgiebel die mit Haus Nr. 50 gemeinsame Parzellenflucht.