Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 126342532220  /  Datum: 15.07.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 50
Postleitzahl: 79295
Stadt-Teilort: Sulzburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315111005
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Historische Befunde konzentrieren sich im Keller. Die älteste Holzsubstanz datiert in die Jahre um 1720 (d). Dabei handelt es sich um eine eichene Säule und einen Unterzug im vorderen Kellerabschnitt. Im westlichen Bereich datiert das höher gelegte Gebälk aus den Jahren um 1772 (d).
Ende 18.Jh./Anfang19.Jh. datiert wohl der aufgegebene Kellerzugang; sein Vorraum ist heute zugeschüttet.

Das Gebäude brannte zu einem unbekannten Zeitpunkt aus. Als um die Jahre 1667 (d) das Nachbarhaus Nr. 52 errichtet wird, war der Bestand im Westen offensichtlich noch immer ruinös.
Der Wiederaufbau der Nachbarparzelle erfolgte wohl erst um 1720 (d). Dieser Zeit ist der bestehende Bau Hauptstraße Nr. 50 zuzuordnen. Seine bauhistorische Bedeutung konzentriert sich auf die Auswertung der Brandwandoberfläche zu den Gebäuden Nr. 48 und Nr. 52.


1. Bauphase:
(1317 - 1318)
Errichtung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

2. Bauphase:
(1719 - 1720)
Abzimmerung Dachwerk (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Analyse

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht mit der Nordost-Traufe zur Hauptstraße, eingebunden zwischen die Nachbargebäude (Haus Nr. 52 im Osten und Haus Nr. 48 im Westen). Die tiefe und lange Parzelle wird im Südwesten vom ehemaligen Schlossgarten begrenzt. Der Garten gehört heute zum Bestand von Haus Nr. 48.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über einem L-förmigen Keller erhebt sich das Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem zweigeschossigen Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Den ältesten Bestand stellt die in das 13. Jh. datierbare, dem westlichen Nachbargebäude (Nr. 48) zuzuschreibende Brandwand dar. Sollte der weitgehend unverputzte Zustand tatsächlich die ursprüngliche Ausführung widerspiegeln, so muss die Massivwand in eine weiter nach Osten reichende Bebauung integriert werden. Diese war offensichtlich so hoch wie der im Westen erhaltene Baubestand. Dies ist jedenfalls aus der Mauerstruktur und dem insgesamt fensterlosen Zustand abzuleiten. Hinsichtlich der Nutzung ist eine untergeordnete Funktion z. B. als Lager denkbar. Der im Osten angrenzende Baukörper ist heute nicht mehr vorhanden. Bis zum jetzigen Zustand hatte er mindestens zwei Nachfolgebauten. Die Profile ihrer Dachwerke sind an der Brandwand erhalten. Beide Putznasen fixieren einen zweigeschossigen Unterbau, wobei der rückwärtige Abschluss nicht sicher festlegbar ist; ebenso ist die Bauabfolge der beiden Nachfolgebauten noch nicht eindeutig geklärt. Mit großer Wahrscheinlichkeit fixiert jedoch das untere Dachprofil den ersten Ersatzbau. Das nachträglich ausgebrochene Firstpfettenloch liegt, bezogen auf die Gebäudetiefe des Hauses Nr. 48, mittig und bezieht sich unter der Annahme zweier gleicher Dachneigungen auf den rückwärtigen Abschluss des Nachbargebäudes. Offensichtlich wurde bei dem Ersatz des vermuteten Vorgängerbaus die gleiche Nutzung beibehalten. Ob die älteste erkannte Kelleranlage diesem Ersatzbau zuzuordnen ist, bleibt unklar. Die Tiefenausdehnung des Altkellers orientiert sich auffällig an der Firstpfettenlage und lässt hier eine vertikale, bis in den Dachraum reichende Baustruktur vermuten. Der nächst folgende Umbau kann mit Vorbehalt in die Jahre um 1317 (d) datiert werden. Der Um- bzw. Neubau fixiert eine Verlängerung des alten Wirtschaftsteiles in den rückwärtigen Hofbereich und in diesem Zusammenhang eine besitzrechtliche Abtrennung vom Kernbau vermuten. Spätestens jetzt wird wohl der alte Keller angelegt und die über das erhöhte Dachprofil anstehende Giebelfläche verputzt und die zur Straße ausgerichtete Bauhälfte erhält einen Innenputz. Ob in diesem Zusammenhang auch die Umnutzung zum Wohnhaus erfolgte, ist unbekannt. Der unterschiedliche Traufhöhen aufweisende Bau brennt zu einem unbekannten Zeitpunkt aus. Als um die Jahre 1667 (d) das Nachbarhaus Nr. 52 errichtet wird, war der Bestand im Westen offensichtlich noch immer ruinös. Der Wiederaufbau der Nachbarparzelle erfolgte offensichtlich erst um das Jahr 1720 (d). Dieser Zeit ist der bestehende Bau Hauptstraße 50 zuzuordnen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
    • Bruchstein/Wacken
Konstruktion/Material:
Dem ältesten Bestand ist die Brandwand zu Haus Nr. 48 zuzuordnen. Sie gehört baulich zum westlichen Nachbargebäude und übergreift die rückwärtige Traufwand des untersuchten Gebäudes um ca. 1,35 m. Ihre Höhenausdehnung ist offensichtlich weitgehend identisch mit dem Profil der benachbarten Apotheke, ein dreigeschossiges Gebäude.
Soweit vom Dachwerk des untersuchten Gebäudes erkennbar, war der Mauerverband offensichtlich verputzt. Das Mauerwerk aus verschiedenen Bruchsteinen ist in regelmäßigen Schichten gemauert. Vereinzelt wurden Gerüstholzlöcher erkannt, deren seitliche Wandung zum Teil aus Backsteinen besteht. Ein großer, sorgfältig ausgewählter Sturzstein deckt die über die gesamte Wandstärke reichende Öffnung ab.
Die zur Apotheke gehörende Massivwand besitzt oberhalb und innerhalb des untersuchten Dachwerkes keine Fenster bzw. Lichtöffnungen. Die Wand ist mit Vorbehalt in die 1. Hälfte des 13. Jh. zu datieren. An dieser Giebelscheibe sind innerhalb des Dachwerkes von Haus Nr. 50 zwei Dachneigungen ablesbar. Welches der beiden Dachprofile die ältere Dachneigung präsentiert, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen.
Die obere Putznase schließt nach oben mit einem großflächigen Putzauftrag ab. Die Putznase besitzt Abdrücke von Flachziegeln mit dreieckigem Abschluss. Deren Abkantung beginnt nach ca. 35 cm der ca. 2cm dicken Seitenlänge. Ca. 23 cm unterhalb der Dachziegellinie ist ein diagonal verlegtes Holz erhalten. Es steckt ca. 30 cm tief in einem ehemaligen Gerüstholzloch. Der vermauerte Teil zeigt eine waldfrische Oberfläche, während das sichtbare Stirnholz eindeutig Brandspuren aufweist.
Das Holz wurde nachträglich in das Gerüstholzloch eingebaut und vermauert. Es diente wohl als Pfette für das anschließende Dach und wurde im Winter 1317/18 (d) gefällt.
Die untere Putznase verläuft parallel zum oberen Dachprofil. Im Gegensatz zu dieser kann für die untere Dachneigung der zugehörige Dachfirst lokalisiert werden. Das entsprechende, für die Firstpfette notwendige Firstpfettenloch ist ausgebrochen. Der Abdruck des ehemaligen Firstziegels ist deutlich erkennbar. Ein in diesem Bereich erhaltener Außenputz überlagert partiell das untere Dachprofil.
Das Dachwerk von Haus Nr. 50 stammt nach dendrochronologischer Untersuchung aus den Jahren um 1720 (d). Das angrenzende Dachwerk von Haus Nr. 52 mit verputztem Sichtfachwerkgiebel und später verschlossenen Fensteröffnung nach Westen datiert um 1667 (d).
Der zweigeschossige Unterbau von Haus Nr. 50 zeigt keine mittelalterlichen Befunde. Die Wandoberfläche zur westlichen Brandwand ist großflächig verkleidet. Lediglich im Bereich des rückwärtigen Laubenganges deutet ein vorspringender Mauerrest den Abschluss des über die obere Putznase rekonstruierbaren Vorgängergebäudes an.
Historische Befunde lassen sich erst wieder im Keller aufzeigen. Den ältesten Kellerteil stellt offensichtlich der straßenseitige Abschnitt. Orientiert an der Firstrichtung, nimmt er die gesamte Gebäudebreite ein, während er quer dazu unterhalb der historischen Firstlinie endete. Alle drei erhaltenen Kellerecken sind im unteren Wandbereich mauertechnisch verzahnt. Das zugehörige Mauerwerk reicht im Westen, Norden und Süden nicht bis zum Kellergebälk. Deutlich ist das ältere Gebälkauflager erkennbar. Das Niveau der Rücksprungkante deckt sich exakt mit den Oberkanten der im Osten vorhandenen Konsolsteinen. Der so fixierbare älteste Kellerabschnitt war zumindest im Westen der massiven Brandwand des Nachbargebäudes zugemauert. In der ehemaligen Nische sitzt heute ein Kellerfenster.
In einer nachfolgenden Bauphase wurde der Keller nach Süden verlängert. Dies erfolgte nur auf halber Kellerbreite. Die Verlängerung orientierte sich offensichtlich an einer bestehenden Nachbarbebauung im Osten, welche so den vorhandenen Knick der Kellerflucht bedingte.
Bemerkenswert ist die Länge der Kellererweiterung; sie übergreift die heutige Gebäudetiefe und orientiert sich an dem Restbestand der wohl älteren Gebäudeflucht.
Wohl zu diesem Zeitpunkt wurde die Kellerdecke erhöht.
Die älteste Holzsubstanz datiert in die Jahre um 1720 (d). Dabei handelt es sich um eine eichene Säule und einen Unterzug im vorderen Kellerabschnitt. Die Höhenlage des Unterzuges orientiert sich an den östlichen Konsolen und der Rücksprungkante im Westen. Das zugehörige Gebälk ist nicht mehr erhalten. Im westlichen Bereich datiert das höher gelegte Gebälk in die Jahre um 1772 (d). Im östlichen Abschnitt liegt das Kellergebälk etwas niedriger und besitzt in den Balkenfeldern einen gesprengt eingebauten Fehlboden aus flachen Backsteinen. In das späte 18. und 19. Jh. datiert wohl der aufgegebene Kellerzugang. Sein Vorraum ist heute zugeschüttet.
Den rückwärtigen Abschloss der Parzellenbebauung bildet sie südliche Hofmauer. Sie ist im Prinzip Bestandteil der rückwärtigen Nebengebäude. Bemerkenswert ist hierbei der Restbestand eines ehemaligen Pultdachgebäudes auf der östlichen Nachbarparzelle.
Der Bau besitzt sich nach Süden hin verjüngende Lichtöffnungen und überspringt mit seinem Westgiebel die mit Haus Nr. 50 gemeinsame Parzellenflucht.

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