Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 371211419212  /  Datum: 04.11.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Haalstraße
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: 206
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das im Keller des Hauses befindliche Fragment eines runden Turmes (1,80 m hoch, 2,40 m im Durchmesser, aus Bruchstein) ist zur ältesten, um 1200 erfolgten Befestigung Halls im Zuge des Blockgassen-Kochers zu zählen. Der Turm dürfte zum ehemaligen Haal-Tor an der Ecke Haalstraße/Blockgasse gehört haben und stellt eines der wenigen noch überlieferten Dokumente der ersten Haller Stadtbefestigung dar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 206)
Von E. Krüger wurde vermutet, dass die Kelleranlage Hinweise der Stadtbefestigung um 1200 beinhaltet. Aufgrund der Befundlage in der unterirdischen Bebauung kann diese These nicht aufrecht gehalten werden. Ausgehend von der Annahme, dass es sich bei der beschriebenen Mauerwerkssituation in Keller 2 um eine Sandsteinquadervorblendung handelt, bliebe nach Abzug derselben eine restliche Wandstärke von ca. 160 cm. Eine mögliche Variante (im Baualtersplan eingetragen) eines zweischaligen Mauerwerks zeigt, dass auf bautechnischer Basis eine Wehrturmsituation auszuschließen ist. Die für eine Wehrturmsituation notwendige vorgelagerte Ausrichtung in einem Stadtmauerverlauf ist hier nicht gegeben. Weiter schließen die Untersuchungsergebnisse im Bereich des ehemaligen Judenquartiers die Existenz des Blockgassenkochers zur Zeit der staufischen Stadtummauerung aus. Für einen vorstaufischen Wehrmauerbefund sind die Mauerwerksstärken von ca. 130 cm in den Wänden MK1 und MK zu gering. Zudem ist der dementsprechende wehrtechnisch notwendige Eckturmbefund in dem südwestlichen Eckbereich von Keller 1 nicht festzustellen. Der Mauerwerksbefund MK1 und MK2 ist als Einfriedung eines Adelshofes in der Zeitstellung der staufischen Stadtgründung einzuordnen. Die Befundlage in Keller 2 könnte in ihrem Ursprung der Fundamentstumpf eines ehemaligen Adelsturms oder eines Treppenturms darstellen. Die sich heute darstellende Befundsituation legt eine Zisternennutzung nahe.


1. Bauphase:
(1100 - 1299)
Romanischer Steinbau Nachbarbebauung Haalstraße 4 / Hinter der Post 6. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1300 - 1399)
Errichtung der Mauerwerke MK1 und MK2. (gk)
In den Auffüllungen unter dem Erdgeschossfußboden konnte straßenseitig die Mauerkrone (MK1und MK2) eines ca. 130 cm starken Kalksteinmauerwerkes festgestellt werden. Auf diesem Mauerwerk gründet die Süd- und Westfassade des heutigen aufstrebenden Baukörpers. Im Osten stößt die Mauerkrone1 gegen den Baukörper Haalstraße 4. In dem Richtung Norden abwinkelnden Mauerwerksverlauf (MK2) konnte im einsehbaren Bereich der Mauerwerkskrone der Ansatz eines Eckverbandes (zwischen MK1 und MK2) festgestellt werden. In der südlichen Stirnwand (Wand d3) des Gewölbekellers findet sich das im Erdgeschoss festgestellte Mauerwerk MK1 wieder. Das angesprochene Mauerwerk (Wand d3) ruht auf einem ca 25 ck in den Kellerraum vorspringenden Mauerwerk (Wand d2) auf. Der horizontale Mauerwerksversatz vollzieht sich ca 130 cm über heutigem Kellerfußbodenniveau.
Die teilweise einsehbaren Wandabschnitte d2 und d3 definieren sich analog der Mauerwerkschronologie für Schwäbisch Hall als ein Mauerwerk des 14. Jh. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1400 - 1499)
Erichtung der heutigen Widerlagerwände des Kellers 1. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1400 - 1499)
In einer Bauphase des 15. Jahrhunderts wurden die Kellerwände a und c in Keller 1 errichtet.
Weieter ist es nicht auszuschließen, dass es sich bei den Wandsituationen b1-b3 um Fragmente einer Vorgängerbebauung (nicht datiert) handelt, die im 15. Jahrhundert bei der Erstellung des Kellers integriert wurden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1500 - 1599)
Nutzung des Kellers 2 als Treppenturm oder Zisterne.
Der Schuhmarkt- Turm: Lässt sich mit der Linie des Blockgassen- Kochers in Verbindung bringen. Er ist ein Fund Wilhelm Hommels. Im Keller des Hauses Haalgasse 6 befindet sich ein Mauerkörper, der einen runden Raum von 2,40 m Durchmesser und 1,80 m Höhe beträgt. Die Deckenflachkuppel mit Backsteinen ist in jüngerer Zeit eingezogen. Die inneren Wände sind ziemlich glatt gehauen, die äußeren als rauer Bruchstein belassen. Eine Fuge trennt den Turm von der anstoßenden Kellerwand. Der Innenraum hat kein Fenster; er muss ehedem viel höher gewesen sein, etwa so wie das unterste Geschoss des runden Diebs- Turmes. Mit 5,25 m Durchmesser besaß der Turm eine ansehnliche Gestalt. Er dürfte zum Haal- Tor gehört haben.
(Anhand der sich darstellenden Kellersituation, 2,40 m Durchmesser und 1,80 m Höhe, kann die mögliche ursprüngliche Existenz einer Turmsituation im Bereich von Keller 2 nicht ausgeschlossen werden.) (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1500 - 1699)
Einbau des Gewölbes in Keller 1. (gk)
Aufgrund der massiven Verputzsituation im Bereich der Außenerschließung konnte nicht analysiert werden, ob diese in ihrem Ursprung der Bauphase des 16./17. Jahrhunderts zugehörig ist.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1700 - 1799)
Der Wandbereich a1, in Keller 1, ist nachträglich im 18. Jahrhundert erstellt. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Lageplan 2007 (Vorlage LV-BW) / Wohnhaus in 74523 Schwäbisch Hall
Bild von 2007 (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Wohnhaus in 74523 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung der Keller

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich in der Haalstraße, Ecke Blockgasse. In der Nähe befinden sich der Hafenmarkt, Juden Markt und der Milch Markt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der Kellerbebauung erbebt sich ein dreigeschossiges verputztes Wohn- und Geschäftshaus.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Keller 1: Unregelmäßige Grundrissform.
Keller 2: runde Grundrissform.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Backstein
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
Keller 1: Tonnengewölbe. Lage: grundrissfüllend, teilweise außerhalb des Erdgeschossgrundrisses. Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist quer zur straßenseitigen Hausfassade angelegt (Haalstraße). Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist quer zur Firstlinie des aufstrebenden Baukörpers angelegt. Außenerschließung gegen die Straße, mittels aufgemauerter Natursteintreppe. Die Wände b, b3, d und d1 sind vollständig verputzt. Die Wände a, b1, b2, c und d2 sind teilweise überputzt. Mauerwerk: Haustein, Bruchstein.
Keller 2: Rundkeller, er weist einen lagigen Sandsteinquader mit einzelnen Zwickungen in den Lagerfugen auf. Zugang über 4 Natursteintritte. Der Wandbereich ist teilweise verputzt bzw. übertüncht und beinhaltet einzelne nachträgliche Störungssituationen, Quadermauerwerk, aus Sandstein bestehende Werksteine. Kuppelartig angelegte Backsteinhaube. Bodenbelag: Backstein.

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