Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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"Haus zur roten Schär"

ID: 136820562213  /  Datum: 24.04.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Münsterplatz
Hausnummer: 28
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Nachdem an der Stelle des untersuchten Gebäudes sich in mittelalterlicher Zeit zunächst ein Hofraum oder ein Hintergebäude befunden hatte, wurde erst in der ersten Hälfte des 14. Jh. mit der Schaffung der Buttergasse die Voraussetzungen für eine Bebauung mit einem eigenständigen Haus geschaffen. Urkundlich ist es erstmals 1364 als Haus "zum Tutenkolben" fassbar. Mit der damals einsetzenden Aufwertung des Münsterplatzes als Ort öffentlichen Geschehens kam den hier stehenden Häusern zunehmend repräsentative Bedeutung zu.
Im 18. Jh. wurden die beiden freistehenden Außenwände des Hauses von Grund auf neu errichtet. Unklar blieb, ob damals ein vollständiger Neubau zwischen älteren Haustrennwänden vorgenommen wurde, oder ob ältere Innenwände und Decken bestehen blieben. Die Geschosshöhen würden dem nicht widersprechen, wogegen das 18. Jh. durchaus etwas mehr Raumhöhe erwarten ließe. Für die Datierung der Baumaßnahme kann die Jahreszahl 1753 an der Unterseite der Eckkonsole herangezogen werden, welche auch ein Wappen mit den Initialen des Erbauers, des Kaufmanns Maximilian Schlosser, trägt. Dass dieser auf eine prestigeträchtige Außenerscheinung Wert legte, das zeigen die Buckelquader an den Ecken, die Konsole für eine Heiligenfigur, die beiden Wappen und die anfängliche turmartige Überhöhung auf der Seite zum Münsterplatz. Die turmartige Überhöhung des Hauses ging mit der Aufstockung des Nachbarhauses am Münsterplatz verloren, in dessen Folge ein Dach mit zwei über Eck liegenden Dachflächen abgezimmert wurde. Auch die vorstehenden Buckel der Eckquaderung wurden irgendwann abgearbeitet, um glatten Wandputz bis an die Ecke zu führen und der klobigen Konsole wurde ein anmutig geformter Sockel aufgesetzt. Wann diese Maßnahmen erfolgten, ist nicht bekannt, vermutlich aber erst sehr viel später. Dennoch verliehen sie dem Haus erst das gewohnte barockzeitliche Erscheinungsbild.
Bis 2018 wurde das Dach instandgesetzt und die Fassade renoviert.


1. Bauphase:
(1753)
An der freien Ecke kragt eine Konsole zur Aufstellung einer Heiligenfigur über Eck vor. An ihrer Unterseite ist die Jahreszahl 1753 zu lesen. Sie datiert nicht nur die Konsole selbst, sondern kann durch deren Einbindung in das Gesamtgefüge als Bauinschrift gelten und als Baudatum für die Errichtung der beiden Fassadenwände herangezogen werden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(2018)
Bis 2018 Sanierung Dach und Renovierung Fassade
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Nordfassade / "Haus zur roten Schär" in 79098 Freiburg, Altstadt (Bildarchiv Freiburg, Landesamt für Denkmalpflege)
Abbildungsnachweis
Nordosteck zur Buttergasse / "Haus zur roten Schär" in 79098 Freiburg, Altstadt (Bildarchiv Freiburg, Landesamt für Denkmalpflege)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dokumentation und Kartierung Fassade und Dach
  • Bauhistorische Kurzanalyse

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude besetzt ein Eckgrundstück von gedrungen rechteckiger Grundfläche zwischen dem Münsterplatz und der schmalen Buttergasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude reicht über vier Geschosse in die Höhe, wovon das Erdgeschoss als Ladengeschäft genutzt wird, während die Obergeschosse Büroräume und Wohnungen aufnehmen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Heute erfolgt der Zugang zu den Obergeschossen und dem Dachraum durch das Treppenhaus des Nachbargäudes.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die Fassadengestaltung geht im Wesentlichen auf das 18. Jh. zurück und zeigt regelmäßige Fensterachsen und Öffnungen gleicher Größe und Form in den Obergeschossen. Von beiden Seiten wurde der Fassade zum Münsterplatz der Vorzug gegeben, wohin Schaufenster und Eingang des Ladengeschäftes, eine stärkere Durchfensterung der Obergeschosse und die Hauptwohnräume gerichtet sind. An der Seite zur Buttergasse besteht dagegen eine weite Lücke zwischen den beiden seitlichen Fensterachsen.
Den beiden freien Seiten entsprechend weist das Dach zwei Flächen gegen Platz und Gasse auf, die gegen die höherreichenden Trennwände zu den Nachbarhäusern laufen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Bauzeitliches Dachwerk
Den ältesten Bestand bilden die Dachbalkenlage und die Stuhlschwellen. Die Dachbalken sind in Ost- West- Richtung gespannt. Auf der Nordseite zum Münsterplatz sind kurze Stichbalken und ein diagonaler Gratstich an der Nordostecke angeordnet, die in den ersten Dachbalken gezapft und vernagelt sind. Die Balken sind in der Mehrzahl stark dimensioniert, die in der Breite von 20 bis 36 cm variieren. Die Dachbalken enden an den Fassadenseiten mit einem Schrägschnitt, dem vermutlich ein Brett zur Bildung eines Traufkastens aufgenagelt war. Das Dachgebälk lagert auf zwei parallel verlegten Mauerschwellen, die unmittelbar auf den Fenstergewänden des 2. Obergeschosses verlaufen.
Seitlich tragen die Balken Nuten zur Aufnahme eines Streifbodens. Unterseitig ist eine Putzdecke angebracht, von der die mit Strohlehm verstrichene Oberseite sichtbar ist. Nur gelegentlich schauen auch die darin eingebetteten, untergenagelten Holzleisten heraus. Die Putzdecke findet sich über die gesamte Grundfläche in gleicher Form, auch über der Küche. Die Unterseiten der Balken haben teilweise breite Waldkanten und an den Seitenflächen sind keinerlei Farbspuren oder Rußreste zu finden, wonach bereits zur Bauzeit eine Putzdecke angebracht worden war, vermutlich jene, die heute noch besteht. Stattdessen finden sich häufig regellose Aufträge an den Balkenseiten, bei denen es sich um Lehm handelt, der bei der Herstellung der Decke verschmiert worden war.

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