Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Lateinschule

ID: 213417922621  /  Datum: 04.02.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 63
Postleitzahl: 74321
Stadt-Teilort: Bietigheim-Bissingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118079001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde im Jahr 1476 als Stadthaus der Herren von Nippenburg erbaut (a). Zwischen 1547 bis 1953 wurde es als Schulgebäude genutzt. Heute beherbergt es städtischer Ämter, u.a. das Trauzimmer.


1. Bauphase:
(1475 - 1476)
Errichtung des Gebäudes (a); Abzimmerung des Dachstuhls (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Patrizierhaus

2. Bauphase:
(1547 - 1953)
Nutzung als Schulgebäude, darunter als Lateinschule. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Stadtansicht mit Rathaus (oben rechts), ehem. Physikat (traufständig) und der Alten Lateinschule gegen Süden (oben links) (1940/1970) / Ehem. Lateinschule in 74321 Bietigheim-Bissingen (Bildindex Foto Marburg: Walter Schröder, Aufnahme-Nr. 914.487)
Abbildungsnachweis
Nordgiebel / Ehem. Lateinschule in 74321 Bietigheim-Bissingen (28.02.2014 - Lena Becker (München))
Abbildungsnachweis
Ansicht westliche Gebäudeecke / Ehem. Lateinschule in 74321 Bietigheim-Bissingen (28.02.2014 - Lena Becker (München))
Abbildungsnachweis
Osttraufe / Ehem. Lateinschule in 74321 Bietigheim-Bissingen (28.02.2014 - Lena Becker (München))

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Hauptstraße 63, die Alte Lateinschule der Stadt Bietigheim, befindet sich am westlichen Rand des Hofes hinter dem "Hornmoldhaus", westlich des Rathauses; es beherbergt heute städtische Amtsräume, darunter das Standesamt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweistöckiger Fachwerkbau, Erdgeschoss massiv und verputzt, vollständig unterkellert (Gewölbekeller), mit Satteldach und FIrstfach (einstöckiges Dachwerk mit Spitzboden); der südliche Giebel saß ab dem 2. Oberstock der Mauerkrone der Stadtmauer auf. Bis auf diese Gebäudeschmalseite und die ostseitige Traufwand, die in einer Höhe über den Unterstock übersteht, kragen die beiden oberen Stockwerke auf Stich- oder Deckengebälk geringfügig aus. Der nördliche Dachgiebel steht einheitlich auf den Längshölzern vor, der südliche kragte auf den Längshölzern stockwerkweise über.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Haus erhebt sich über einem unregelmäßigen Grundriss: Zur Straße ist an der ostseitigen Traufe rechtwinklig zur Firstrichtung ein schmaler, leicht verzogener Seitenflügel angebaut. Hinter diesem Gebäude befindet sich im 1. Oberstock der Hauptzugang.
Durch die identische Stellung der Bundständer ist im 1. und 2. Oberstock der gleiche zweischiffige und vierzonige Grundriss angelegt. Der eigentliche Hauptgrundriss wird im Nordosten durch einen schmalen Seitenflügel erweitert. Dieser ist über dem gewölbten Kellerhals aufgeschlagen und bildet mit dem Hauptbaukörper eine Einheit.
Die Grundrissgestaltung ist der Bundständerstellung untergeordnet. Im massiven Unterstock ist zumindest über die drei nördlichen Zonen ein offener Raum (Halle) anzunehmen. Über seine urspr. Nutzung sind keine näheren Angaben möglich. Parallel zur zweiten Querachse lief die Treppe in den 1. Oberstock. Über das die gesamte Hausbreite durchlaufende Treppenhaus waren die angrenzenden Räume erschließbar. Von hier war ferner ein großer, umfassend verbohlter Saal erreichbar war, der innerhalb der nördlichen Zone das ostseitige Schiff und den seitlichen Anbau einnahm; er war nicht beheizbar. Der westlich angrenzende Raum war durch Riegelwände mit Flechtwerkfüllung geschlossen.
Im 2. Oberstpck wiederholt sich die im 1. Oberstock teilweise aufgenommene Grundrissgliedrung. Innerhalb der nördlichen Zone tritt der große Raum bezogen auf die in Riegelwerk und Flechtwerkfüllung ausgeführte Wandausbildung deutlich hinter die Repräsentationsansprüche des "Saals" im 1. Obergeschoss zurück.
An das Treppenhaus schließt sich im westlichen Schiff eine kleinere Küche an.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Das repräsentative Gebäude befindet sich in einer exponierten Lage am oberen Ende des abfallenden Altstadtgeländes und dominiert vor allem das Stadtbild von Süden; ferner hebt es sich durch die große "Halle" im massiven Unterstock, der großzügigen Grundrissgestaltung in den oberen Stockwerken sowie in Verbindung mit dem vorgezogenen Saalanbau von der angrenzenden Bebauung ab. Durch die bemerkenswerte Abzimmerungstechnik (auf Wandquerschnitt behauene Ständer, zeitgenössisch-moderne Fachwerkgestaltung, Einbau von Zwischenständern und Anwendung von sich gegenseitig überkreuzenden K-Aussteifungen) machte man den Anspruch auch an der Fassade kenntlich. Im Jahr 1476, dem Baujahr, entsprach das Gebäude den höchsten zimmermannstechnischen und gestalterischen Anforderungen, dem im näheren Umkreis kein vergleichbares Gebäude entspricht

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Quader
Konstruktion/Material:
Als tragende Gerüstkonstruktion wurde im massiven Unterstock eine mittige Ständerreihe mit doppelten, eingehälsten Längsunterzug eingebaut. Die Gerüstaussteifung erfolgte durch kopfzonig eingezapfte Kopfstreben.
Auf dem quer verlegten Gebälk ist der Dielenboden verlegt. Darauf sind die tragende Gerüstständer des 1. Oberstocks aufgestellt.
Die durch angeblatteten Kopf- und Fußbänder ausgesteiften Bundständer tragen die Traurähme und den mittigen Längsunterzug, darüber sind die Deckenbalken aufgekämmt. Mit dem Dielenboden und den Gerüstständern wiederholt sich der beschriebene Gerüstaufbau im 2. Oberstock.
Im Gegensatz zu den Innenwänden, die zwischen den Bundständern eingebaut sind, wurden in den Fassadenwänden zusätzlich Zwischenständer eingebaut. Sie sind durch fußzonige Bänder und dies nur innerhalb der Umfassungswände ausgesteift. Als mittige Fensterständer schließt sich an ihnen links und rechts eine Fensteröffnung zwischen den Brust- und Sturzriegeln an.
Neben der Anwendung von Kopf- und Fußbändern wurden an den Endpunkten die sich überblattende K-Aussteifung eingebaut.
In der Regel sind die Querschnitte der Bund- und Zwischenständer auf die Wandstärke beschränkt.

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