Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkbau

ID: 104569733810  /  Datum: 29.02.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kirchstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 79359
Stadt-Teilort: Riegel am Kaiserstuhl

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Emmendingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8316037007
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,1516° nördliche Breite, 7,7494° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1662)
Nach den dendrochronologischen Untersuchungen stammt das Gebäude aus dem Jahre 1662 (d).
Bezogen auf seinen Kernbestand ist ein Teil des heute vorhandenen Kellers deutlich älter als der aufgehende Baukörper. Zum ältesten Bestand gehört mit Sicherheit die Nordwand.
Auf diesem Keller wird um das Jahr 1662 (d) der bestehende Fachwerkbau abgezimmert. Er steht auf einem Sockel, dem im Jahre 1845 eine Verkleidung aus Sandsteinplatten vorgeblendet wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

2. Bauphase:
(1845)
Modernisierung des Gebäudes 1845 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Querschnitt Baualtersplan / Fachwerkbau in 79359 Riegel am Kaiserstuhl (29.02.2016 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
EG-Bestand / Fachwerkbau in 79359 Riegel am Kaiserstuhl (29.02.2016 - Burghard Lohrum )

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation
  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Abgezimmert auf einer niedrigen Sockelmauer, handelt es sich bei dem untersuchten Gebäude um einen zweistöckigen Fachwerkbau in repräsentativer Ecklage von Kirch- und Hauptstraße. An den freien Fassaden verputzt, zeigt die verbaute und nur bedingt einsehbare Rückseite Reste des ursprünglichen Fachwerkes. Ein in diesem Bereich, zu einem späteren Zeitpunkt angebauter Abtritt ist zwischenzeitlich abgebrochen.
Teilweise unterkellert, besitzt das Gebäude ein zweigeschossiges Satteldach mit Spitzboden und traufseitiger Ausrichtung zur Kirchstraße. Bei dem zur Kirche ausgerichteten Giebel handelt es sich um einen Steilgiebel. Er ist im Bereich des Erdgeschosses ausgeknickt, wobei der Schaden durch eine provisorische Verspannung gesichert ist. Der an der Hauptstraße liegende Gegengiebel schließt mit einem Krüppelwalm ab. Geprägt wird das äußere Erscheinungsbild durch einen auskragenden Quergiebel. Mit seiner Firstbekrönung aus dem Jahre 1894 betont er den traufseitigen Eingang an der Kirchstraße.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Erschließung der zweiteiligen Kelleranlage erfolgt über das Erdgeschoss des nördlichen Scheunenbereiches. In Anlehnung und parallel zur Kirchstraße führt von hier eine nach Süden abfallende Steintreppe in den nördlichen Vorkeller. Offenbar zur Erbauungszeit des Gebäudes angelegt, zeigt seine Südwand eine auffallend unruhige Oberfläche. Der Keller ist mit einem in Nord-Südrichtung verlegten Gebälk eingedeckt und besitzt innerhalb der Westwand eine in Holz eingefasste und verschließbare Wandnische.
Vom Vorkeller führt quasi in der Verlängerung der ersten Treppe eine weitere Steintreppe mit vier Stufen in den tiefer liegenden Hauptkeller. Länger als der Vorkeller, liegt er in der Ecklage von Kirch- und Hauptstraße und erstreckt sich von hier in westlicher Richtung.
Schon zur Erbauungszeit gliederte sich das Erdgeschoss in zwei unterschiedliche Nutzungsabschnitte. Im südlichen Bereich erstreckt sich über zwei Zonen der Wohnteil, an den sich im Norden der einzonige Wirtschaftsteil anschließt. Beide Bereiche waren separat erschlossen.
Der Zugang in den Wohnteil erfolgt noch heute über den Eingang an der Kirchstraße. Die Außentreppe führt in die mittige Zone, die schon zur Erbauungszeit den zentralen Flur aufnahm. Von hier ist neben den Wohnräumen am Südgiebel, die Küche, der Wirtschaftsteil und die Treppe nach oben erreichbar.
Zum ursprünglichen Bestand gehört die südliche Flurwand. Im Jahre 1662 als Fachwerkwand ausgeführt haben sich an ihr Reste der bauzeitlichen Farbfassung erhalten. Im mittigen Abschnitt als Brandwand massiv aufgemauert, begrenzte die Flurwand einen größeren Saal, dessen ursprüngliche Ausdehnung sich wohl über die beiden östlichen Raumeinheiten erstreckte und über eine Hinterladeröffnung in der Massivwand erwärmbar war. Den westlichen Abschluss bildete eine Kammer, die an der Westtraufe über ein zwischenzeitlich vermauertes Fenster belichtet war. Auch die Kammer war über einen Ofen beheizbar. Die Decke der ehemaligen Kammer besitzt die Reste einer Stuckeinrahmung. Bedingt durch den Ersatz der alten Giebelwand im Jahre 1845, wird diese durch die zu diesem Zeitpunkt aufgemauerte Massivwand überlagert.
Aus der Erbauungszeit stammt auch die Trennwand zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil. Erschlossen wird der Wirtschaftsteil über die Einfahrt an der Osttraufe und die interne, außergewöhnlich aufwendig Verbindung zur Flurzone. Der hier vorhandene Türrahmen, wie auch das Türblatt gehören zum ältesten Ausstattungsbestand im Erdgeschoss. Ursprünglich in zwei Raumeinheiten unterteilt, ist im westlichen Bereich ein ehemaliger Stall und davor eine Art Remise zu vermuten.
Die im Erdgeschoss angetroffene Unterteilung in einen nördlichen Wirtschaftsteil und einen zweizonigen Wohnteil im Süden, ist auch im Obergeschoss eingehalten. Anders als im Erdgeschoss waren beide Nutzungsabschnitte auf dieser Ebene aber nicht miteinander verbunden.
Der zweizonige Wohnteil nahm in der südlichen Zone die zur Hauptstraße ausgerichteten Wohnräume und in der nördlichen Zone das Treppenhaus, die mittige Küche und daran anschließend eine Küchenkammer auf.
Während die beiden inneren, quer zum First verlaufenden Querwände zum ursprünglichen Bestand gehören, sind die Längswände der südlichen Zone das Ergebnis späterer Umbauten. Ursprünglich in einen großen Saal und in eine rückwärtige Kammer unterteilt, glich diese Gliederung der im Erdgeschoss vermuteten Unterteilung, wobei sich auch hier das alte Kammerfenster an der Westtraufe erhalten hat. Umgebaut ist auch die nördliche Wohnzone. Die ehemals in der Mitte liegende Küche wurde im 19. Jahrhundert aufgegeben und in Verbindung mit einem Abtrittgang an die rückwärtige Traufe verlegt. Dort befand sich zur Bauzeit eine Kammer, deren Zugang den auf dieser Ebene ältesten Türrahmen aufweist.
Ursprünglich ungeteilt war der nördliche Wirtschaftsteil, der sich als offener Heubergeraum bis in den Dachraum, bzw. in den First erstreckte.
Er wurde im Jahre 1845 unterteilt und vom Dachraum durch eine neue Decke abgetrennt. Ab diesem Zeitpunkt nahm das Obergeschoss im Osten einen erwärmbaren Großraum und im Westen eine Küche auf.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Der Keller als Bestandteil eines älteren Vorgängerbaus
Ursprünglich ca. 35 cm niedriger, definiert die westliche Steinkonsole die zugehörige Streichbalkenlage des ehemals mittelalterlichen Kellergebälks. Nachvollziehbar wird diese Aussage über die deutlich erkennbare Putzgrenze und die Vermauerung bauzeitlicher Konsolnester. Bei den in erhöhter Lage verbauten Natursteinkonsolen handelt es sich wohl um die wiederverwendeten Altkonsolen, die zum Teil übereinander verbaut, eine weitere Zwischenphase andeuten. Die heutige Auflagersituation datiert in die Erbauungszeit des Überbaus und setzt sich mit den verschiedenen Streichbalken aus wiederverwendetem Baumaterial zusammen.
Innerhalb der westlichen Stirnwand deutet sich in Anlehnung an die Süd-West-Ecke eine ehemalige Zugangssituation ab. Vermauert und überputzt ist möglicherweise auch sie älter. Funktional dem vermuteten Zugang zugeordnet, sind dann auch die beiden unterschiedlich gestalteten Lichtnischen in der südlichen Längswand zu sehen, während die Fenster in der Süd- und Ostwand erst mit der Erbauung des heutigen Gebäudes angelegt wurden.
In die Jahre um 1662 ist dann auch das Kellergebälk mit dem zugehörigen Längsunterzug und der frei stehenden Säule zu datieren. Letztere steht auf einem unterfangenen Steinfundament. In Verbindung mit dem unruhigen Sockelmauerwerk und dem vermuteten Westzugang belegt die angetroffene Situation, dass der Keller wohl um 1662 deutlich abgetieft wurde.

Das Dachwerk
Die in die Dachbalken zapfenden Sparren werden einschließlich der beiden Giebelscheiben in vier Querbünden unterstützt. Es handelt sich um liegende Querbünde, die in allen Querachsen in Fachwerkwände eingebunden sind, bzw. waren. Die Querbünde unterteilen den Dachraum in drei Zonen, wobei die mittige Zone einen Freiraum mit der ehemaligen Vertikalerschließung aufnimmt. Südlich davon wurden zwei Dachkammern angelegt, nördlich davon lag der nicht zugängliche Bergeraum.
Im Jahre 1845 erfolgte ein gravierender Umbau. So wurde zu diesem Zeitpunkt der südliche Giebel erneuert und im ehemaligen Bergeraum zwei Dachkammern eingebaut.
Ein weiterer Umbau datiert in das Jahr 1894 und bezieht sich auf die Anlage des Quergiebels.
Die jüngste Umbaumaßnahme erfolgte im Jahre 1970 und bezog sich auf die Erneuerung der Dachsparren.

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