Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

St. Michaelskapelle

ID: 186292577821  /  Datum: 25.04.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: keine
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 79359
Stadt-Teilort: Riegel am Kaiserstuhl

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Emmendingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8316037007
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,1473° nördliche Breite, 7,7521° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Nebengebäude des Alten Schlosses, jetzt Wohnhaus, Leopoldstraße 3 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Wohnhaus, Leopoldstraße 4 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Ehem. "Zehnd-Scheuer", Leopoldstraße 9/11 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Wohnhaus, Schlossgasse 10 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Wohnhaus, Schlossgasse 4 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Wohnhaus, Schulstraße 2 + 4 (79359 Riegel am Kaierstuhl)
Rathaus, Hauptstraße 31 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Ehem. "Gasthaus zum Salmen" (abgegangen), Kehnerstraße 1 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Fachwerkbau, Kirchstraße 1 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Ehem. Pfarrhaus, Kirchstraße 9 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Kath. Pfarrkirche St. Martin , Kirchstraße 9 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Ehem. Schlossanlage, Leopoldstraße 6,8,10 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)
Wohnhaus, Römerstraße 1/3 (79359 Riegel am Kaiserstuhl)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die dem Erzengel Michael geweihte Kapelle wurde im Zusammenhang mit der im Jahre 1160 erstmals erwähnten Burg auf dem Berg, die sich in Vorhof, hintere und mittlere Burg gliederte, zwischen 1281-93 (d) als Burgkapelle erbaut.
Nach dem Aussterben der Herren von Üsenberg zerfiel die Burg ab 1379 allmählich. Die Burgkapelle überstand den Zerfall und wurde 1465 im spätgotischen Stil erneuert. Gleichzeitig entstand auch der Chor und das Gemälde Mariae Krönung über dem Eingang zur Sakristei.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden wohl Turm, Dach und Langhaus beschädigt. Die Jahreszahl über dem Türbogen zur Sakristei, über der sich die Bruderwohnung für den Michaelseremiten befand, datiert den Anbau der Sakristei auf 1712.

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Westwand in den Kirchenraum versetzt. 1749 erhielt die Kapelle einen barocken Hochaltar, welcher bereits 1859 durch einen neugotischen Altar vom badischen Bildhauer Wilhelm Walliser ersetzt wurde. Von ihm stammen auch drei weitere Figuren der Kapelle.
1929 erfolgte eine Renovierung des Kapelleninneren und -äußeren, 1984 nochmals am Kapellenäußeren. Bei der grundlegenden Innensanierung von 2008 wurden Teile verschiedener Wandmalereien aus versch. Epochen freigelegt.


1. Bauphase:
(1281 - 1282)
Abzimmerung des ostwestlichen Dachwerkes (d) der Burgkapelle.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Burganlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein

2. Bauphase:
(1292 - 1293)
Abzimmerung des westlichen Dachwerkes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1465)
Erneuerung der Kapelle im spätgotischen Stil, Errichtung des Chores.
Gemälde der Marienkrönung über dem Eingang der Sakristei.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1618 - 1648)
Beschädigungen an der Kapelle während des Dreißigjährigen Krieges.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1650 - 1699)
Versetzung der Westwand in den Kirchenraum.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1701 - 1702)
Errichtung des Glockenturmes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1712)
Bau der Sakristei mit darüber liegender Bruderwohnung.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau

8. Bauphase:
(1749)
Barocker Hochaltar.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
    • Altar

9. Bauphase:
(1859)
Der barocke Hochaltar wird durch einen neugotischen von Wilhelm Walliser ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
    • Altar

10. Bauphase:
(1929)
Renovierung des Kapelleninneren und Äußeren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1984)
Renovierung des Kapellenäußeren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(2008)
Sanierung Kapelleninneres und Freilegung versch. Wandmalereien.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Kapelle befindet sich auf dem Michaelsberg (243 m ü.d.M), einem Teil der Vorbergzone des Kaiserstuhls, am südöstlichen Rand der Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl.
Lagedetail:
  • Burganlage
    • allgemein
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Hanglage angepasster, rechteckiger Kapellenbau mit im Norden einseitig eingezogenem Chor, der von einem gemeinsamen, steilen Satteldach mit Vollwalm über Chor überdacht ist und über diesem einen achtseitigen Dachreiter mit Glockendach trägt.
Die Chorwand besitzt kleines Rundbogenfenster und Strebepfeiler.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das flachgedeckte Langhaus ist durch eine Rundbogentür im hinteren Drittel der Nordwand und einen Treppenabgang mit 8 Stufen in das Niveau des Kirchenbodens zugänglich.
In der östlichen Wandhälfte befindet sich ein großes, rundbogig überwölbtes Fenster; an der Südwand lediglich ein kleines Fenster in der Wandmitte ganz oben an der Decke, welches die Hohlkehle und das Kehlgesims durchschneidet.
Im westlichen Raumdrittel des Schiffes ist eine doppelstöckige Empore eingebaut. Der untere Stock liegt ungefähr auf dem Niveau des Eingangs; das Balustergeländer der Brüstung steht hier auf einer Wandscheibe. Die Unterzüge des oberen Emporenstockwerkes sind auf wandseitigen Konsolen und auf mittige Pfeiler aufgelagert.

Nach Osten setzt sich der nördlich eingezogene, überwölbte Chor mit 5/8-Schluss an. Die einzelnen Achtel werden durch Dreiviertel-Rundsäulen voneinander getrennt. Oberhalb der Blattwerkkapitelle führen beidseitig gekehlte Rippen zum Schlussstein (mit Blattwerk geschmückt). Ein Fenster öffnet sich im nördlichen Achtel, das ehemalige Fenster nach Osten wurde später zugesetzt. Dort befindet sich jetzt ein kleines Rundfenster dicht unterhalb der Decke.
Im südöstlichen Achtel ist im unteren Wandbereich eine Nische in die Wand eingefügt, die von Maßwerk gerahmt wird.
Im südlichen Achtel führt ein Durchgang in einen Nebenraum. In den waagrechten Sturz des steinernen Türgewändes ist die Jahreszahl 1712 eingemeißelt. Der Chorbogen besitzt Rechteckprofile mit gefasten Kanten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Der Hochaltar ist neugotisch; über holzverkleideter Mensa steht ein Retabel, das drei mit Wimperg überkrönte Nischen besitzt.
Der Seitenaltar an der Chorbogenwand links stammt wohl aus dem frühen 18.Jh. Über hölzerner Mensenverkleidung (wohl ebenfalls 18.Jh.; Rankenmalerei im 19.Jh. ergänzt) ein Retabel mit 2 Säulen links und rechts des rechteckigen Altarblatts, Kranzgesims und Auszug.
Die Wangen des Kirchengestühles sind mit barock Silhouetten versehen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Dachform
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Beschreibung des Äußeren:

Ein durchgehender Dachfirst liegt über Schiff und Chor. Im Osten ist das Dach abgewalmt und trägt einen kleinen achteckigen, kupferverkleideten Dachreiter. Die Dachdeckung besteht aus unterschiedlichen, überwiegend neueren Biberschwänzen.
An der Südseite schließt ca. 2 m unter dem Trauf eine Betonplattform an, die ihrerseits etwas unterhalb der südlich angrenzenden Grasfläche liegt.
Mittig an der Westseite liegt der spitzbogig überwölbte Eingang zum oberen Emporenstockwerk. Das Niveau des Geländes fällt links des Eingangs steil ab (von ca. 3,50 m unterhalb des Dachtraufs am Eingang auf ca. 6 m zur Nordseite hin).
Entlang der Nordwand fällt das Gelände leicht nach Osten ab. An der Nordostecke des Chors verspringt der Boden um einen weiteren Meter nach unten (auf 7,5 m unter Trauf an der Chor-Ostwand).
An der rechten Kante der Nordwand steht eine niedere Stützmauer.
Der Außenverputz ist jüngeren Datums. Den Sockelbereich überzieht ein Grobkiesspritzbewurf, die aufgehenden Wände bedeckt ein körnig verwaschener, mit Kellenschlägen strukturierter Putz. Die Mörtel sind strak zementhaltig und sehr hart. Beschichtet wurde mit Kunstharzdispersion.

Beschreibung des Inneren:

Dachbereich:
Im westlichen Dachstuhl haben sich zwei Joche eines stehenden, eichernen Stuhles mit Mittel- und Firstpfette erhalten.
Die überblattete Konstruktion weist auf ein frühes Entstehungsdatum hin. Östlich schließt ein liegender Stuhl mit überkreuzten Streben an.


Schiff:
Die Schiffsdecke ist flach und wird von einer flachen Kehle mit Profil gerahmt.
Während die Nordwand ca. 1,60 m vom Chorbogen nach außen springt, liegt die Südwand nur ca. 30 cm weiter außen.

Der Bodenbelag wird von Sandsteinplatten unterschiedlicher Größe gebildet.

Quick-Response-Code

qrCode