Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kaufhaus

ID: 196867510511  /  Datum: 28.04.2023
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Münsterplatz
Hausnummer: 24
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Erbauung des historischen Kaufhauses erfolgte von 1520 bis 1532.


1. Bauphase:
(1520 - 1532)
Mit dem 1520-32 errichteten, prachtvollen Kaufhaus wendete man die Orientierung des vormals zur Schustergasse gerichteten Baukomplexes zum Münsterplatz hin um.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Kaufhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Im 3. Dachgeschoss des Kaufhauses: Fensteröffnung und zugesetzte Schlitzöffnung / Kaufhaus in 79098 Freiburg, Altstadt (09.2018 - S. King)
Abbildungsnachweis
Im 2. Dachgeschoss des Kaufhauses: Fensteröffnung mit rechtsseitiger Zusetzung und flache Vertiefung auf der linken Seite / Kaufhaus in 79098 Freiburg, Altstadt (09.2018 - S. King)
Abbildungsnachweis
Im 1. Dachgeschoss von Haus Nr. 26: Im Putz sich abdrückende, zum Münsterplatz hin fallende Dachschräge eines niedrigeren Gebäudes an der Stelle von Nr. 26 / Kaufhaus in 79098 Freiburg, Altstadt (09.2018 - S. King)
Abbildungsnachweis
Im 2. Dachgeschoss von Haus Nr. 26: Giebelstaffen des Kaufhauses mit Glattputz, übermauert vom Giebel des Hauses Nr. 26 mit rauher Putzoberfläche / Kaufhaus in 79098 Freiburg, Altstadt (09.2018 - S. King)
Abbildungsnachweis
Ansicht des Ostgiebels des Kaufhauses / Kaufhaus in 79098 Freiburg, Altstadt (09.2018 - S. King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorischer Bericht

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Kaufhaus befindet sich in der südlichen Zeilenbebauung am Freiburger Münsterplatz.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Kaufhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Kaufhaus ist gegenüber der Nachbarbebauung weit in den Münsterplatz vorgeschoben, sodass ein großer Teil der mit Staffeln besetzten östlichen Giebelwand gegenüber der Dachfläche des Nachbarhauses weit vortritt, obwohl die Dachfirste auf nahezu gleicher Höhe liegen. Somit konnte in allen drei Dachgeschossen jeweils ein Fenster Platz finden. Im Gegenzug besitzt das Dach von Nr. 26 seinerseits eine freistehende Giebelwand nach hinten, die die dortigen Giebelstaffeln überbaut hat. Wo sich die beiden Dachprofile überschneiden, ist die verdeckte Wandfläche des Kaufhausgiebels im Dachraum des Gebäudes Nr. 26 einsehbar. Die Dachräume des Kaufhauses und des Gebäudes Nr. 26 umfassen jeweils drei Dachgeschosse, wobei die Bodenniveaus von letzterem 90 bis 140 cm höher liegen. Die Abnahme des Außenputzes am freistehenden Teil des Kaufhausgiebels erfolgte ab der Höhe etwas unterhalb des Fenstersimses im 1. Dachgeschoss nach oben, weshalb die Beobachtungen auf das Giebeldreieck beschränkt blieben.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Gestaltungselemente
    • Staffelgiebel
Konstruktion/Material:
Mauerwerk
Innerhalb der vom Putz befreiten Giebelfläche sind Mauerwerksbereiche aus unterschiedlichem Material anzutreffen. Im 1. Dachgeschoss ist es Bruchsteinmauerwerk, das sich in der Hauptsache aus Sandsteinbrocken und viel Backstein- und Ziegelbruch zusammensetzt und eine Stärke von 63 cm besitzt. Weiter links, innerhalb des Dachraums von Nr. 26, sind in einigen Aufschlüssen im Wandputz ausschließlich Backsteine zu sehen, doch sind Ausdehnung und Grenze nicht erkennbar. Vom 2. Dachgeschoss aufwärts wird das Mauerwerk aus einem reinen Backsteinverband im Format 27,5/ 12,5-13,5/ 5-5,5 cm gebildet. Die Mauerstärke beträgt dort nur noch 43 cm.
Es fanden sich keine Hinweise für ein höheres Alter des Bruchsteinmauerwerks. Vermutlich hatte allein die Mauerstärke die Wahl des Mauermaterials bestimmt. Im 2. Dachgeschoss liegt auf der Innenseite eine breitgelagerte, stichbogige Wandnische, wohl eine Blendnische zur Materialersparnis. Zwei wohl bauzeitliche Schlaudern schauen auf Höhe des 2. Dachgeschosses aus der Wandflucht vor, bestehend aus Eisenbändern, die oberseitig auf den Stuhlrähmen des Kaufhausdachwerks verankert sind. Nur die nördliche der beiden Schlaudern besitzt noch ihre Schließe in der Form einer kurzen vertikalen Eisenstange.

Staffeln
Zwischen dem Ortgang und den hochragenden Giebelstaffeln laufen die Backsteinlagen zwar durch, dennoch zeichnet sich eine Zäsur deutlich ab. Die Backsteine der Staffeln sind mit 5,5- 6 cm Höhe ein wenig dicker, deren orange Färbung hebt sich von den etwas rötlicheren Backsteinen unterhalb des Ortgangs ab, und schließlich haftet an den Backsteinen der Staffeln sehr viel weniger Putz an, was seinen Grund offenbar in einer geringeren Festigkeit hat, sodass beim Ablösen des Putzes auch deren Oberfläche abgearbeitet wurde. Dennoch erscheinen die Staffeln nicht als spätere Zutat, sondern dürften innerhalb des Bauprozesses zu einem späteren Zeitpunkt aufgesetzt worden sein. Bei der dritten Staffel von oben entstand dabei eine leichte Auskragung, die offenbar mit einem leichten Knick in der Giebelwand in Zusammenhang steht.
Die Staffeln tragen gekehlte Decksteine, wohl ursprünglich aus Sandstein.

Fensteröffnungen
In allen drei Dachgeschossen liegt jeweils eine Fensteröffnung. Sie sind alle von Gewänden eingefasst, die aus ‚Heimbacher Stein‘ hergestellt sind. Die Gewände sitzen gut eingepasst im Steinverband und sind bauzeitlich. Sie haben dreiseitig umlaufend einen Falz und innerhalb dessen eine Kehle mit gekehltem Auslauf. Auf der Innenseite sind die Wandnischen stichbogig gewölbt. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde bei allen Fensteröffnungen innenseitig eine eiserne Brandschutztüre angebracht.
Im 1. Dachgeschoss liegt ein Doppelfenster mit Mittelpfosten, dessen linksseitige Öffnung vermauert ist. Oberhalb spannt sich außen ein stichbogiger Entlastungsbogen aus Backstein. Die beiden oberen Dachgeschosse haben jeweils nur eine Einzelöffnung. Davon besitzt nur jene des 2. Dachgeschosses einen Entlastungsbogen. Einzig am Fenstergewände des 3. Dachgeschosses fanden sich zwei identische Steinmetzzeichen an der zur Öffnung gewandten Flanke der Seitenteile.
Unweit links des Fensters im 3. Dachgeschoss sind die Umrisse einer vermauerten Öffnung zu erkennen, die bei gleicher Höhe aber nur eine Breite von 27 cm besaß. Innenseitig entspricht ihr eine schmale, ebenfalls stichbogig gewölbte Nische. Während die anderen Fenster mit Laden und/oder Fensterflügel verschlossen werden konnten, handelte es sich hier offenbar um eine offene Schlitzöffnung, die vermutlich eine Dauerbelüftung des Dachraums gewährleisten sollte. Auch innerhalb der westlichen Giebelseite findet sich eine solche Einrichtung, heute freilich ebenfalls mit einer Brandschutztür versehen.

Kamin
Beim Blick auf den Kaufhausgiebel im Inneren des Dachraums von Nr. 26 ist zu erkennen, dass die frühere Giebelfläche samt der Staffeln einen Glattputz trägt, während das später darauf aufgesetzte Dachgiebelmauerwerk von Nr. 26 einen rauhen Putz aufweist. Allerdings fällt eine Fehlstelle links oberhalb der heutigen, ins 2. Dachgeschoss führenden Durchgangstür auf, die augenscheinlich denselben rauhen Putz aufweist. Deren Umriss passt zu einem Kaminzug, der im Inneren des Kaufhauses an der Giebelwand verläuft.

Bis zur halben Höhe des 2. Dachgeschosses tritt der Kamin nur wenig vor, wonach er teilweise ins Giebelmauerwerk eingebettet ist, doch dann kragt er über zwei Konsolen nach innen vor, um vollständig vor der innenseitigen Wandflucht aufzusteigen. Heute endet der Kaminzug im 3. Dachgeschoss und hat vermutlich die Funktion eines Lüftungsschachts. Hier zog der Kamin wohl früher durch die Giebelmauer nach außen und endete dort mit einem vortretenden Kopf. Bei der Erhöhung von Nr. 26 konnte diese Situation nicht bestehen bleiben und der Kamin wurde im Inneren des Kaufhausdachs nach oben geführt.

Dachabdrücke
Im Dachraum von Nr. 16 zeichnet sich schemenhaft die Schräge einer einst anstoßenden Dachfläche, eines Pult- oder Satteldachs, rechts unterhalb des Durchgangspodests ab. Die Fortsetzung findet sich zwischen der Durchgangstür und besagter Fehlstelle, welche mutmaßlich von einem Kaminkopf herrührt. Es handelte sich offenbar um eine zum Münsterplatz hin abfallende Dachfläche eines Gebäudes, das ein Geschoss weniger als das bestehende Gebäude Nr. 26 umfasste. Diese Dachfläche hat wohl beim Bau des Kaufhauses bereits bestanden. Dies sollte vermuten lassen, dass von unten her bis an die Dachschräge älteres Mauerwerk zu finden wäre, dem der Kaufhausgiebel aufgesetzt wurde. Dies konnte zumindest nicht nachgewiesen werden, doch käme angesichts der Dimensionen des Kaufhausbauprojekts auch die Möglichkeit in Betracht, dass damals ein Teil der bestehenden Scheidewand abgetragen worden war, um für das große Giebeldreieck eine solide Basis zu schaffen.
Ein Stück oberhalb der Dachschräge ist rechts der Durchgangstür eine weitere Schräge zu sehen, womöglich der Abdruck eines Dachs. Oberhalb der vermeintlichen Fehlstelle des Kaminkopfs hat sich hingegen eine deutliche Putzbraue erhalten, die mit jener weiter unten in Zusammenhang stehen könnte. Unklar ist, ob es sich tatsächlich um den Abdruck eines leicht erhöhten Gebäudes handelt.

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