Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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BVH Quartier Unterlinden ehem. Bakola

ID: 143483848018  /  Datum: 08.09.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Unterlinden
Hausnummer: 11
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,9977° nördliche Breite, 7,8487° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Zuge der Neubebauung des Areals im Nordwesten der Altstadt zwischen Unterlinden, Fahnenbergplatz, Friedrichring und Predigerstraße („Badische Kommunale Landesbank / BAKOLA“) wurde die größtenteils aus der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg stammende Bebauung abgerissen. Vor der Kriegszerstörung 1944 hatten hier Bauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gestanden. Das Areal war 1804 parzelliert und anschließend neu bebaut worden. Zuvor lagen hier mit Kirche und Klausur die wichtigsten Bauten des Freiburger Dominikanerklosters, das ehemals bis zur Merianstraße reichte. Die Kirche lag parallel zu Straße Unterlinden, die Predigerstraße durchschnitt den Chor.
Im Keller der Bauten Unterlinden 9 und 11 (alte Nummern 5 und 7) finden sich ältere Mauerzüge, darunter auch zwei gemauerte, Nord-Süd gespannte Bögen. Um die Zeitstellung und Wertigkeit dieser Mauer abschätzen zu können, wurde im Vorfeld der Abbrucharbeiten eine bauhistorische Voruntersuchung vorgenommen.

Die südliche Kellermauer zu Unterlinden und die mit dem Nachbarhaus Unterlinden 9 gemeinsame östliche Kellermauer könnten Fundamente der Klosterkirche sein.


1. Bauphase:
(1804)
Nach dem Habitus des Mauerwerks können die Bögen und Mauern in das 18. oder frühe 19. Jahrhundert datiert werden. Da Bögen und Mauern aus dem gleichen Material bestehen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die nach 1804 errichteten Substruktionen des anstelle der Kirche erbauten Wohnhauses Unterlinden 11 handelt. Erbauer wäre dann der städtische Baumeister Leopold Wippert gewesen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung der gemauerten Bögen im Keller Unterlinden 11

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ältere Mauerzüge im Keller der modernen Bebauung.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Zuge der Neubebauung des Areals im Nordwesten der Altstadt zwischen Unterlinden, Fahnenbergplatz, Friedrichring und Predigerstraße („Badische Kommunale Landesbank / BAKOLA“) wurde die größtenteils aus der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg stammende Bebauung abgerissen.
Im Keller der Bauten Unterlinden 9 und 11 (alte Nummern 5 und 7) finden sich ältere Mauerzüge, darunter auch zwei gemauerte, Nord-Süd gespannte Bögen. Um die Zeitstellung und Wertigkeit dieser Mauer abschätzen zu können, wurde im Vorfeld der Abbrucharbeiten eine bauhistorische Voruntersuchung vorgenommen.

Die südliche Kellermauer zu Unterlinden und die mit dem Nachbarhaus Unterlinden 9 gemeinsame östliche Kellermauer könnten Fundamente der Klosterkirche sein.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Ziegel
Konstruktion/Material:
Südmauer:
Ältestes Mauerwerk im Keller des Hauses Unterlinden 11 ist vermutlich eine Bruchsteinmauer, die hinter einer vorgestellten Backsteinmauer die Südwand des Kellers bildet. Der grob gemagerte, braune Mörtel ist nur stellenweise in den breiten Fugen der unregelmäßig gesetzten Mauer vorhanden. Die nachlässige Gestaltung und die anhaftende Erde weist das Mauerwerk als Fundament aus.
Es dürfte sich um das Fundament der Langhausmauer der Klosterkirche handeln. Ob der 20 bis 30 cm weite Rücksprung der Mauer (bei ca. 272.50 m NN) mit dem ehemaligen Bodenniveau in der Kirche korrespondiert, muss durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Ebenso müssen Teilbereiche der Mauer mit erhöhtem Anteil an Ziegelmaterial noch gründlicher analysiert werden.

Bögen, Innenmauer, West- und Nordmauer:
Gegen diese Mauer sind die beiden Bögen gesetzt worden, die den großen straßenparallelen Keller 0.0.02 in Nord-Süd Richtung überspannen. Sie weisen orange-braune Backsteine auf sowie Bruchsteine (v. a. Sandsteine) in hellgrauem, harten Mörtel mit Kieszuschlag. Aus dem gleichen Material bestehen die Trennmauer zum südlich gelegenen kleinen Kellerraum 0.0.04 sowie die westliche und die nördliche Außenmauer des Kellers (im NO-Keller 0.0.3).
Nach dem Habitus des Mauerwerks können die Bögen und Mauern in das 18. oder frühe 19. Jahrhundert datiert werden. Da Bögen und Mauern aus dem gleichen Material bestehen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die nach 1804 errichteten Substruktionen des anstelle der Kirche erbauten Wohnhauses Unterlinden 11 handelt. Erbauer wäre dann der städtische Baumeister Leopold Wippert gewesen.

Ostmauer:
Ein unregelmäßiges Bruchsteinmauerwerk mit hellbraunem, grob gemagertem Mörtel und vereinzelten Ziegeln zeigt die östliche Außenmauer des Kellers. Im Übergang zu den Widerlagern des unmittelbar angrenzenden östlichen Mauerbogens sind Ziegel schräg eingesetzt worden. Dahinter findet sich dunkelbraunes Erdreich. Wie bei der Südmauer sind auch bei der Ostmauer nicht alle Fugen vermörtelt.
Möglicherweise handelt es sich um das Fundament des Chorbogens, der im Grenzbereich zwischen den Häusern Unterlinden 9 und 11 liegen dürfte. Die Kontaktzone zwischen Ost- und Südmauer wird durch den vorgestellten Mauerbogen verdeckt. Daher muss vor einer genaueren Interpretation des Mauerzugs seine Rückseite im Keller des östlichen Nachbarhauses untersucht werden.

Weitere Mauern:
Die übrigen Mauern bestehen aus industriell gefertigten Backsteinen oder Beton und wurden nach den Zerstörungen 1044 in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet.

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