Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Historische Kegelbahn

ID: 161281479617  /  Datum: 25.09.2024
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Burgsteige
Hausnummer: 20/1
Postleitzahl: 72070
Stadt-Teilort: Tübingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416041017
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,5200° nördliche Breite, 9,0515° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

An der Stelle des heutigen Verbindungshauses "Roigel" (Burgsteige 20) in Tübingen stand bis 1904 die ehemalige Schlossküferei. Diese Küferei wurde 1755 an den Privatmann Georg Friedrich Erbe verkauft. Er betrieb zunächst die Küferei weiter und stellte dort Fässer her. 1776 übernahm dessen Sohn Christian Gottfried Erbe das Anwesen. Neben der eigentlichen Küferwerkstatt wurde auch eine Schankwirtschaft eingerichtet. Wohl um mehr Gäste zu locken und auch um den Getränkekonsum anzukurbeln, ließ Christian Gottfried Erbe um 1781 das heute noch vorhandene Gartenhaus (mit Trinkstube im Obergeschoss) im Garten der ehemaligen Schlossküferei errichten. Ob zugleich auch schon eine erste Kegelbahn erbaut wurde, lässt sich bislang nicht eindeutig klären, ist aber zu vermuten, da die heutige Kegelbahn 1813 unter Verwendung von älteren Hölzern des Jahres 1781 erstellt wurde.


1. Bauphase:
(1781)
Erbauung des Gartenhauses
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn

2. Bauphase:
(1786)
Östliche Erweiterung
Auf den guten Zuspruch und Erfolg einer bereits bestehenden Kegelbahn könnte die wenige Jahre später vorgenommene Erweiterung des Gebäudes nach Osten hinweisen. Der östliche Anbau am Gartenhaus (in Richtung Roigelhaus) wurde um 1786 errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn

3. Bauphase:
(1813)
Reparatur des Dachtragwerks
1813 erfolgten Reparatur- und Ausbesserungsmaßnahmen am Dachtragwerk der Kegelbahn. Dabei wurden zahlreiche Hölzer von 1781 wiederverwendet. Somit ist davon auszugehen, dass bereits 1781 eine Kegelbahn an dieser Stelle erbaut wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn

4. Bauphase:
(1903 - 1904)
Erbauung des Roigelhauses
Ab 1903 erfolgte die Erbauung des sog. Roigelhauses für die Studentenverbindung Roigel. Von da an wurde die Kegelbahn nicht mehr von der Schankwirtschaft, sondern von der Studentenverbindung genutzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn

5. Bauphase:
(1960 - 1979)
Wohl in den 1960/70er Jahren wurde eine Maschine zur Aufstellung der Kegel eingebaut. Ebenso wurde eine Hebevorrichtung installiert, die die Kugeln automatisch auf die Rücklaufbahn hebt. Beide Automatisierungsvorrichtung wurden aus heutiger Sicht sehr substanzschonend in den Altbau integriert. Wohl ebenfalls in dieser Zeit wurde die Kegelbahn mit einem Zementestrich belegt, um so eine dauerhafte, ebene Rollfläche zu bekommen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht der Kegelbahn mit zweigeschossigem Gartenhaus von Nordosten (2014) / Historische Kegelbahn in 72070 Tübingen (22.05.2014 - Markus Numberger)
Abbildungsnachweis
Blick nach Westen über die Kegelbahn mit ihrem gegen die Schlossmauer angelehnten Pultdach / Historische Kegelbahn in 72070 Tübingen (22.05.2014 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bestandsdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die historische Kegelbahn lehnt sich an die nördliche Vormauer von Schloss Hohentübingen. Sie befindet sich hier im Garten des sog. Roigelhauses (Burgsteige 20), welches als letztes Gebäude am oberen Ende der Burgsteige unmittelbar vor dem Zugang zum Schloss steht.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Kegelbahn
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem langgestreckten Gebäude handelt es sich um eine eingeschossige Kegelbahn mit integriertem, zweigeschossigem Gartenhaus. Hölzerne Stützen mit zum Teil leicht gebogenen Kopfstreben tragen ein offenes Pultdach, das sich an die Schlossmauer anlehnt. Vor den Stützen befindet sich der Kugelrücklauf, eine leicht schräge Schiene, in der die Kugel zu den Spielern zurück rollt. Der Abwurfstand der Kegelbahn liegt in einer offenen Halle, die zu einem kleinen, zweigeschossigen Gartenhaus östlich der Kegelbahn gehört.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das offene Erdgeschoss weist eine Fachwerkkonstruktion auf, deren Stützen zum Teil wiederum leicht gebogene Kopfstreben besitzen. In der Mitte der Halle steht eine hölzerne Säule toskanischer Ordnung, die ohne Basis auf einer steinernen, runden Plinthe aufsitzt. Nördlich des Gebäudes führt eine hölzerne Außentreppe zu einer Trinkstube im Obergeschoss. Das Gartenhaus schließt nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Walmdach ab.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Pultdach
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Die Kegelbahn samt Gartenhaus wurde weitestgehend in Fachwerkbauweise errichtet. Die hölzerne Konstruktion besteht überwiegend aus Eichen- und Fichtenhölzern und wurde durchgängig mit verzapften Holzverbindungen zusammengefügt. Sowohl das Gartenhaus als auch die Kegelbahn stehen im Erdgeschoss auf Freiständern, die durch Kopfstreben ausgesteift sind.
Die Kegelbahn lehnt sich mit ihrem Pultdach an die Schlossmauer, in welche steinerne Konsolen eingemauert wurden, die wiederum Ständer für das obere Stuhlrähm tragen. Die Ständer und Kopfstreben sind mit Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern und Dreieckskerben versehen, die eine durchgängige Zählung besitzen. Somit kann das hölzerne Tragwerk des Gartenhauses und der Kegelbahn als einheitlich und zeitgleich angesehen werden. Vereinzelt finden sich Wiedlöcher an den Balken. Diese belegen, dass das Bauholz des Gebäudes geflößt wurde und somit sehr wahrscheinlich aus dem Schwarzwald stammt und über den Neckar hierher transportiert wurde.

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