Hotel Löwen
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Basler Straße |
Hausnummer: | 7 |
Postleitzahl: | 79189 |
Stadt-Teilort: | Bad Krozingen |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315006002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Badischer Hof, Bahnhofstraße 3 (79189 Bad Kronzingen)
Kath. Pfarrkirche St. Alban, Basler Straße 24 (79189 Bad Krozingen)
Pfarrkirche "St. Alban", Basler Straße 26 (97189 Bad Krozingen)
Massivbau, Basler Straße 30 (79189 Bad Krozingen)
Friedhofskapelle, Belchenstraße 22 (79189 Bad Krozingen)
Scheune, Feldmesserstraße 2 (79189 Bad Krozingen)
Glöcklehofkapelle St. Ulrich, Staufener Straße 72 (79189 Bad Krozingen)
St. Ulrichshof - Scheune (79189 Bad Krozingen, Staufener Straße 74)
Bauphasen
Zu den ältesten Bauteilen zählt das Eingangsportal an der Basler Straße. Im Sturzstein ist es mit den Initialen HBL und der Jahreszahl 1608 bezeichnet, es handelt sich vermutlich um die Bauzeit. Zweifel an dieser Datierung bestehen in erster Linie aufgrund der Befunde im südlichen Dachwerkabschnitt, wo um 1669(d) eine liegende Stuhlkonstruktion abgezimmert wurde.
Die Nutzung des Kernbaus als Wohn- und Gasthaus ist spätestens ab um 1737 (d) belegt. In dieser Zeit wird der alte Keller umgebaut und erhält seine heutige Ausstattung. Dazu zählte wohl ein ökonomisch genutztes Nebengebäude. Dies lässt sich am deutlichsten in Anblick des Kellergrundrisses erkennen; es reich im rückwärtigen Hofraum bis zur Grenzwand des nördlichen Nachbarn und lässt so eine von der Straße einmündende Einfahrt vermuten. Das exakte Alter ist unbekannt. Spätestens um 1789/90 (d) überbaute man den Gewölbekeller mit einem auf einem massiven Sockel abgezimmerten Fachwerkkonstruktion. Die zugehörige Dachkonstruktion ist zugänglich und zeigt im Bereich der Baunaht zwischen moderne, und altem Dachwerk deutliche Brandspuren. Das Dachwerk war somit ursprünglich länger und kann ohne größere Schwierigkeiten mit den Kellerausmaßen gleichgesetzt werden.
(1668 - 1669)

- Dachgeschoss(e)
(1736 - 1737)

- Ausstattung
(1815 - 1816)
Der Anbau erhält einen Keller; er dient offensichtlich zur Vergrößerung der Gaststube und des Wohnraumes. Der Abstand zum hofseitigen Rückgebäude ermöglicht eine großzügige Belichtung.
Spätestens jetzt erfolgt die Erschließung der Kelleranlage über den Hofraum und von dort über den vom Haupthaus kontrollierbaren Abgang.

- Anbau
(1901 - 1999)

- Anbau
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Hotel
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Steinbau Mauerwerk
- Backstein
- Bruchstein
- Wacken/Kiesel
- Dachform
- Satteldach
Auch die mittige Dachzone lässt ihre ursprüngliche Funktion erkennen. Hier liegt im Erdgeschoss das Eingangsportal, während das ehemals anschließende Treppenhaus im Erdgeschoss zum Gastraum und im 1. Obergeschoss teilweise zum Wohnraum umgebaut wurde.
Innerhalb der südlichen Dachzone sind im 1. DG zwei Kammern bzw. Gästezimmer angelegt. Diese Nutzung ist auch für das 1. Obergschoss zu vermuten. Im Erdgeschoss entspricht dieser Raum heute dem Gastraum.
In vertikaler Abstimmung mit Kammer- und Treppenhauszone ist der Massivbau unterkellert. Der Zugang erfolgt über ein an der Rücktraufe liegendes Kellerportal. Es ist im Sturzstein mit 1737 (i) bezeichnet und war über einen parallel zur Traufe verlaufenden Abgang erreichbar.
Über eine zentrale Säule ist ein vierfaches Kreuzgewölbe ausgeführt. Es handelt sich offenbar über die Überformung einer älteren Kellersituation.
Auf der Kellerebene ist die heutige Zugangssituation zu beachten: Ursprünglich sowohl über einen schmalen Abstieg als auch ein Portal an der Langseite zugänglich, erhielt der rückwärtige Gewölbekeller eine direkte Verbindung zum Hauptkeller. Dabei musste der lang gestreckte Gang mehrere Vorgaben ausgleichen: Zum einen bestand zwischen Hauptkeller und rückwärtigem Keller ein beachtlicher Höhenunterschied, zum anderen sollte zwischen den beiden Kellerzugängen eine direkte Verbindung mit zentralem Zugang vom Haupthaus hergestellt werden. Die erstere Vorgabe bedingt neben den Abtreppungen die leichte Neigung des eingewölbten Verbindungsgangs, während die vorhandenen Erschließungssituationen den leicht abgewinkelten Verlauf berwirkten. Das nach dem Treppenabstieg verbaute Portalgewände zeigt im Rundbogen zwei Löwen mit einem Weinglas.
Die Anlage der Kellerräume ergab keinen Hinweis auf einen "heimlichen" und verborgenen Verbindungsgang zum ehemaligen Schloss. Gleichwohl sind zwei Anlagen zu beschreiben, welche unter den Kellerräumen des Neubaus und an der östlichen Stirnwand des benachbarten Gewölbekellers vorhanden sind.
Über einen Betonschacht ist im westlichen Neubaukeller ein Kanal zugänglich. Er weist eine Breite von ca. 63 cm auf. Die Scheitelhöhe des gewölbten Abschlusses beträgt ca. 1,10 m.
Bis auf die Sohle ist der Schacht aus Backsteinen gemauert. (Länge 26-27 cm, Breite 12,5-13 cm, Stärke 4 cm). Die durch Wasserfluss eingeschwemmte Sohle liegt ca. 1,70 m unter dem Kellerfussbodenniveau. Nach Osten kann eine Fortsetzung bis zum Gewölbekeller vermutet werden. Heute ist der Kanal auf eine Länge von ca. 5,50 m offen. Danach weitet sich das Profil bei gleicher Höhe auf. Mittlerweile ist der Kanal zugeschüttet.
Im östlichen Gewölbekeller ist die zu vermutende Einbindung des Schachtes durch die moderne Treppenanlage verunklärt. Unter der Annahme eines geringen Kanalgefälles kann die ehemalige Kanalsohle 30-40 cm unterhalb des Kellerbodens vermutet werden. In diesem Keller ist an der östlichen Stirnwand eine ehemalige Öffnung vermauert. Sie ist 55 cm breit und einschl. gewölbtem Sturz 42 cm hoch. Die Brüstungshöhe beträgt ca. 85 cm. Die in Backstein gefasste Öffnung sitzt auf der Unterkante einer größeren Öffnung, deren nördliche Begrenzung durch einen senkrechten Hohlraum (ehem. Holzständer) von 20-22 cm begrenzt wird.
Die vermutete Großöffnung steht im Zusammenhang mit einem von den benachbarten Litschgi-Kellern zugänglichen Schacht. Der untersuchbare Keller liegt südlich des an der Basler Straße (B3) angelegten Eingangsportales. Der Keller ist gewölbt; seine westliche Schmalseite verläuft zur Bundesstraße leicht verzogen. Ca. 2,50 m vor dieser Schmalseite ist an der nördlichen Langseite ein Ausbruch vorhanden. Er führt mit einem rechtwinkligen Knick nach Westen, um nach einem Knick nach Norden unter anderem auf einen nach Nord-Westen verlaufenden Schacht zu treffen. Dieser Schacht besitzt ein Backsteingewölbe. Die seitlichen Wände bestehen aus Bruch- Kiele- und Backsteinanteilen.
Ein im Litschgi-(Kultur)-Keller erschlossener Schacht unterführt die B3 und mündet offensichtlich auf höherem Niveau vor der oben beschriebenen Öffnung.
Während erstere Anlage mit hoher Sicherheit als Entwässerungskanal anzusprechen ist, muss bei der Unterquerung der B3 mit einem bewusst nutzbar gemachten Verbindungsgang gerechnet werden. Sein Alter wird unter Vorbehalt ins ausgehende 17.Jh./frühe 18.Jh. datiert.