Wohnhaus
ID:
146954560117
/
Datum:
22.10.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Vollmergasse |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 88499 |
Stadt-Teilort: | Riedlingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Biberach (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8426097010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Froschlache 4 (88499 Riedlingen)
Wohnhaus, Gammertinger Straße 1 (88499 Riedlingen)
Fachwerkhaus, Ilgengasse 17/19 (88499 Riedlingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Marktplatz 15 (88499 Riedlingen)
Rathaus, Marktplatz 1 (88491 Riedlingen)
Zehntscheuer (88499 Riedlingen, Mühlgasse 13)
Gerberhaus (88499 Riedlingen, Mühlvorstadt 2)
Wohn- und Handwerkerhaus (88499 Riedlingen, Weilerstraße 6)
Wohnhaus, Gammertinger Straße 1 (88499 Riedlingen)
Fachwerkhaus, Ilgengasse 17/19 (88499 Riedlingen)
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Rathaus, Marktplatz 1 (88491 Riedlingen)
Zehntscheuer (88499 Riedlingen, Mühlgasse 13)
Gerberhaus (88499 Riedlingen, Mühlvorstadt 2)
Wohn- und Handwerkerhaus (88499 Riedlingen, Weilerstraße 6)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Längsrechteckiger Baukörper, senkrecht zum Hang mit im Norden kellerartigen Untergeschoss und zum Zeitpunkt der Untersuchung noch zwei Vollgeschossen. Ein drittes Vollgeschoss und die Dachkonstruktion nach Brandschaden abgetragen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das Untergeschoss rundum massiv mit einzelnen Fachwerktrennwänden und ins Erdgeschoss hinaufreichenden Eichenständern. Im EG die Längsseiten zum großen Teil massiv ersetzt, ansonsten Fachwerkkonstruktion, meist mit Backstein ausgemauert. Erschließung am nördlichen Ende der Nordseite. Die nördliche Haushälfte mit einer durchlaufenden Querachse und systemlosen Längswänden enthält eine getäferte Stube (20. Jh.), Küche, Treppenhaus und zwei Kammern, die südliche Haushälfte mit durchlaufendem Mittellängsunterzug weitgehend ungeteilt. Der südliche Hausteil dabei im Hinblick auf die Holzkonstruktion an den nördlichen herangeschoben. In dem gegen Norden und zum Teil auch gegen Westen leicht auskragenden Obergeschoss die nördliche von vier Zonen aus mittelalterlichem Eichenfachwerk mit großer Stube und anschließender Küche. Der daran angesetzte südliche Teil mit beträchtlichen Raumhöhen, rundum Fachwerk, mit Backstein ausgemauert. Durchlaufende Querachsen, die Längsachse verspringt vor der südlichen Zone. Von einem zweiten Obergeschoss über der nördlichen Zone noch die gegen Norden und Westen auskragende Deckenbalkenlage vorhanden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Untergeschoss und Erdgeschoss:
Im EG haben sich vom mittelalterlichen Gerüst sechs kräftige Bundständer aus Eichenholz in insgesamt drei Achsen, die als die ursprünglichen Längsbünde angesehen werden müssen, erhalten. Die zwei Ständer der nördlichen Achse als Außenwandachse besitzen gegen Norden Blattsassen an den Ständern für nach Süden hin aufsteigende Kopfbänder, die mit dem aufgezapften eichenen Längsrähm verblattet waren. Blattsassen an den Ständern für nach Süden hin aufsteigende Kopfbänder und mit Ständer und Deckenbalkenüberstand ohne Versatz verzapfte, profilierte Knaggen an der Nordseite belegen zwei innere Querbinderachsen. Im Eckbereich der Nordseite waren Ständer und Rähme der alten Konstruktion ersetzt.
Von der ehemaligen zweiten inneren Querachse sind ein Eichenständer und das aufgezapfte Längsrähm erhalten. Der Ständer steht dabei in der Flucht des von Westen her dritten Querbundes (Abbundzeichen /// an der Knagge). Der Querbinder ist - von Norden her kommend - knapp südlich des Ständers gekappt. Einem einstigen Kopfband in Querrichtung stehen zwei symmetrische, weit ausholende Kopfbänder in Längsrichtung gegenüber. Im östlichen Eckbereich ist das Rähm wiederum ersetzt. Der entsprechende Ständer der zweiten Querachse ist durch ein Zapfenloch und eine Blattsasse für eine kurzes, steiles Kopfband am Rähm nachgewiesen, wie auch durch eine Blattsasse für ein Kopfband der fehlende westliche Ständer belegt ist. In beiden Längsachsen finden sich durchgängige Stakungslöcher. Originale Teile der Stakung nahe dem Ständer der zweiten Längsachse laufen über die gesamte Höhe des heutigen Erdgeschosses durch, Hinweise auf einen Riegel in diesem Bereich fehlen. Die auf beiden Längsachsen aufliegende, im Norden vorkragende Deckenbalkenlage dürfte ebenso wie das gegen Westen vorstehende Stochgebälk mit Gratbalken der ursprünglichen Konstruktion angehören.
In der dritten Längsache - die fehlenden Riegel - oder Aussteifungsgliederanschlüssen zufolge einmal eine südliche Außenwand gebildet haben muss, sind drei Eichenständer erhalten, die vom EG aus bis in das kellerartige Untergeschoß hinablaufen. Das darauf aufgezapfte Rähm ist kurz vor dem östlichen Ständer gestoßen. Zapfenlöcher bzw. noch erhaltene Teile belegen eine doppelte Ausriegelung, deren oberer Riegel etwa das heutige Erdgeschossniveau markiert. Am östlichen Ständer weist ein Zapfenloch auf einen nach Norden ziehenden Riegel auf eben dieser Höhe hin. Der Mittelständer, wie der westliche Ständer, besitzt Blattsassen für tief ansetzende, flach steigende Kopfbänder in Längsrichtung. Die einstige Wandfüllung dieser Bundachse ist durch Stakungslöcher am Rähm ablesbar. Hinweise auf die dazugehörigen Querbundachsen konnte nicht gewonnen werden, ein Durchlaufen der zwei Achsen des nördlichen Schiffes kann jedoch ausgeschlossen werden und auch der Mittelständer der südlichen Längsachse scheint keinen Querbund zu markieren. Das Gebälk zwischen der zweiten und der dritten Längsachse, das nach Süden hin frei vorkragt, gehört nicht mehr zur ursprünglichen Konstruktion.
Obergeschoss:
Die ebenfalls gänzlich aus Eichenholz bestehende mittelalterliche Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses ist über dem auf der Deckenbalkenlage aufliegenden starken Dielenboden separat abgezimmert. Im Gegensatz zum EG erstreckt sich der mittelalterliche Bestand hier nur über die nördliche der vier Zonen. Die fünf noch erhaltenen Ständer legen dabei einen zwei-zonigen und ehemals mindestens zwei-schiffigen Grundriss, mit den Bundachsen etwa in der Flucht derer des Erdgeschosses, fest. Die nördliche Längsbundachse besitzt auf der Höhe des zweiten Bundständers der Nordseite des EGs einen zusätzlichen Zwischenständer. In Längsrichtung sind auf die Ständer Längsrähme aufgezapft, auf denen in Nord-Süd-Richtung eine Deckenbalkenlage aufliegt, die nach Norden und mittels Stichgebälk und Gratbalken auch gegen Westen hin vorkragt. Die Hölzer sind dabei dem Verlauf ihrer Krummwüchsigkeit folgend bebeilt.
Die Aussteifung erfolgte durch - abgesehen von dem Zwischenständer - zumindest an den Außenachsen paarig angeordneten, kurzen, steilen Kopf- und Fußbändern. Bohlennuten an den Ständern des nordwestlichen Feldes belegen dort eine große Bohlenstube, von der sich zudem noch teilweise die Sturzbohlen mit der Nut zur Aufnahme der Längsseite und mit Kerben zur Aufnahme der Stirnseite einer flachen, in Nord-Süd-Richtung gespannten Bretter-Balkendecke erhalten haben. Hinweise zu Belichtung, Zugang und Beheizung dieser Stube konnten nicht gewonnen werden. Die Wandausbildung der übrigen Wandteile erfolgte durch eine wohl zweiriegelige Lehmflechtwerkaustakung. Der so rundum geschlossene Raum östlich der Stube besaß ein kleines, zwischen die Riegel eingespanntes Fenster nach Norden und eine Türöffnung gegen Süden. Eindeutige Hinweise auf eine Küchennutzung konnten nicht gefunden werden, da wesentliche Teile der Holzkonstruktion schon vor dem letzten Brand deutliche Ruß-, zum Teil sogar Verkohlungsspuren aufwiesen.
Unmittelbar südlich der südlichen Längsbundwand ist die mittelalterliche Konstruktion gekappt. Hinweise zum Aufbau des abgetragenen zweiten Obergeschosses fehlen am Bestand gänzlich.
Spätere Veränderungen:
In einer späteren Phase wurde an dem heute noch erhaltenen mittelalterlichen Bestand ein neuer Bauteil angesetzt, der jedoch nur zwei Geschosse über dem Untergeschoß besaß und von einem Satteldach mit liegendem Stuhl nach oben hin abgeschlossen wurde. Im EG des alten Bauteiles wurde durch Einziehen einer Zwischendecke ein Untergeschoss ausgegrenzt und im OG die Stube um eine Zone in den Neubau hinein verlängert.
Im EG haben sich vom mittelalterlichen Gerüst sechs kräftige Bundständer aus Eichenholz in insgesamt drei Achsen, die als die ursprünglichen Längsbünde angesehen werden müssen, erhalten. Die zwei Ständer der nördlichen Achse als Außenwandachse besitzen gegen Norden Blattsassen an den Ständern für nach Süden hin aufsteigende Kopfbänder, die mit dem aufgezapften eichenen Längsrähm verblattet waren. Blattsassen an den Ständern für nach Süden hin aufsteigende Kopfbänder und mit Ständer und Deckenbalkenüberstand ohne Versatz verzapfte, profilierte Knaggen an der Nordseite belegen zwei innere Querbinderachsen. Im Eckbereich der Nordseite waren Ständer und Rähme der alten Konstruktion ersetzt.
Von der ehemaligen zweiten inneren Querachse sind ein Eichenständer und das aufgezapfte Längsrähm erhalten. Der Ständer steht dabei in der Flucht des von Westen her dritten Querbundes (Abbundzeichen /// an der Knagge). Der Querbinder ist - von Norden her kommend - knapp südlich des Ständers gekappt. Einem einstigen Kopfband in Querrichtung stehen zwei symmetrische, weit ausholende Kopfbänder in Längsrichtung gegenüber. Im östlichen Eckbereich ist das Rähm wiederum ersetzt. Der entsprechende Ständer der zweiten Querachse ist durch ein Zapfenloch und eine Blattsasse für eine kurzes, steiles Kopfband am Rähm nachgewiesen, wie auch durch eine Blattsasse für ein Kopfband der fehlende westliche Ständer belegt ist. In beiden Längsachsen finden sich durchgängige Stakungslöcher. Originale Teile der Stakung nahe dem Ständer der zweiten Längsachse laufen über die gesamte Höhe des heutigen Erdgeschosses durch, Hinweise auf einen Riegel in diesem Bereich fehlen. Die auf beiden Längsachsen aufliegende, im Norden vorkragende Deckenbalkenlage dürfte ebenso wie das gegen Westen vorstehende Stochgebälk mit Gratbalken der ursprünglichen Konstruktion angehören.
In der dritten Längsache - die fehlenden Riegel - oder Aussteifungsgliederanschlüssen zufolge einmal eine südliche Außenwand gebildet haben muss, sind drei Eichenständer erhalten, die vom EG aus bis in das kellerartige Untergeschoß hinablaufen. Das darauf aufgezapfte Rähm ist kurz vor dem östlichen Ständer gestoßen. Zapfenlöcher bzw. noch erhaltene Teile belegen eine doppelte Ausriegelung, deren oberer Riegel etwa das heutige Erdgeschossniveau markiert. Am östlichen Ständer weist ein Zapfenloch auf einen nach Norden ziehenden Riegel auf eben dieser Höhe hin. Der Mittelständer, wie der westliche Ständer, besitzt Blattsassen für tief ansetzende, flach steigende Kopfbänder in Längsrichtung. Die einstige Wandfüllung dieser Bundachse ist durch Stakungslöcher am Rähm ablesbar. Hinweise auf die dazugehörigen Querbundachsen konnte nicht gewonnen werden, ein Durchlaufen der zwei Achsen des nördlichen Schiffes kann jedoch ausgeschlossen werden und auch der Mittelständer der südlichen Längsachse scheint keinen Querbund zu markieren. Das Gebälk zwischen der zweiten und der dritten Längsachse, das nach Süden hin frei vorkragt, gehört nicht mehr zur ursprünglichen Konstruktion.
Obergeschoss:
Die ebenfalls gänzlich aus Eichenholz bestehende mittelalterliche Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses ist über dem auf der Deckenbalkenlage aufliegenden starken Dielenboden separat abgezimmert. Im Gegensatz zum EG erstreckt sich der mittelalterliche Bestand hier nur über die nördliche der vier Zonen. Die fünf noch erhaltenen Ständer legen dabei einen zwei-zonigen und ehemals mindestens zwei-schiffigen Grundriss, mit den Bundachsen etwa in der Flucht derer des Erdgeschosses, fest. Die nördliche Längsbundachse besitzt auf der Höhe des zweiten Bundständers der Nordseite des EGs einen zusätzlichen Zwischenständer. In Längsrichtung sind auf die Ständer Längsrähme aufgezapft, auf denen in Nord-Süd-Richtung eine Deckenbalkenlage aufliegt, die nach Norden und mittels Stichgebälk und Gratbalken auch gegen Westen hin vorkragt. Die Hölzer sind dabei dem Verlauf ihrer Krummwüchsigkeit folgend bebeilt.
Die Aussteifung erfolgte durch - abgesehen von dem Zwischenständer - zumindest an den Außenachsen paarig angeordneten, kurzen, steilen Kopf- und Fußbändern. Bohlennuten an den Ständern des nordwestlichen Feldes belegen dort eine große Bohlenstube, von der sich zudem noch teilweise die Sturzbohlen mit der Nut zur Aufnahme der Längsseite und mit Kerben zur Aufnahme der Stirnseite einer flachen, in Nord-Süd-Richtung gespannten Bretter-Balkendecke erhalten haben. Hinweise zu Belichtung, Zugang und Beheizung dieser Stube konnten nicht gewonnen werden. Die Wandausbildung der übrigen Wandteile erfolgte durch eine wohl zweiriegelige Lehmflechtwerkaustakung. Der so rundum geschlossene Raum östlich der Stube besaß ein kleines, zwischen die Riegel eingespanntes Fenster nach Norden und eine Türöffnung gegen Süden. Eindeutige Hinweise auf eine Küchennutzung konnten nicht gefunden werden, da wesentliche Teile der Holzkonstruktion schon vor dem letzten Brand deutliche Ruß-, zum Teil sogar Verkohlungsspuren aufwiesen.
Unmittelbar südlich der südlichen Längsbundwand ist die mittelalterliche Konstruktion gekappt. Hinweise zum Aufbau des abgetragenen zweiten Obergeschosses fehlen am Bestand gänzlich.
Spätere Veränderungen:
In einer späteren Phase wurde an dem heute noch erhaltenen mittelalterlichen Bestand ein neuer Bauteil angesetzt, der jedoch nur zwei Geschosse über dem Untergeschoß besaß und von einem Satteldach mit liegendem Stuhl nach oben hin abgeschlossen wurde. Im EG des alten Bauteiles wurde durch Einziehen einer Zwischendecke ein Untergeschoss ausgegrenzt und im OG die Stube um eine Zone in den Neubau hinein verlängert.