Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 201436481116  /  Datum: 09.07.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schenkenzeller Straße
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 77761
Stadt-Teilort: Schiltach

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325051047
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Wohnhaus, Schenkenzeller Straße 8

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Kernbestand Fachwerkbau des 17. oder 18. Jahrhunderts mit weitgehend modernem rückwärtigem Anbau.


1. Bauphase:
(1600 - 1799)
Im Kern Fachwerkbau des 17./ 18. Jahrhunderts.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Blick von Norden auf den östlichen und mittleren Teil der nördlichen Traufseite. / Wohnhaus in 77761 Schiltach (Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Blick auf die Südseite mit dem giebelbekrönten modernen südseitigen Anbau. / Wohnhaus in 77761 Schiltach (Stefan Uhl)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Zweigeschossiger Bau südlich der Schenkenzeller Straße, von dieser deutlich zurückgesetzt (hinter den Gebäuden Schenkenzeller Straße 2 und 4) im steilen Hanggelände der Schiltacher Altstadt gelegen und von der Schenkenzeller Straße aus durch eine schmale Stichgasse erschlossen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Baukörper; oberer Abschluss durch eingeschossiges Satteldach mit First in Ost-West-Richtung, traufständig zur Straßenfront, nordseitig mit mittigem Zwerchhaus als Aufzugsöffnung. Rückwärtig eingeschossiges Querdach über jüngerem rückwärtigem Anbau. Das Äußere geschlossenflächig verputzt und unregelmäßig befenstert, die freistehende östliche Giebelseite im Ober- und Dachgeschoss mit freiliegendem Fachwerk. Im Kernbestand Fachwerkbau des 17. oder 18. Jahrhunderts mit weitgehend modernem rückwärtigem Anbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Etwa quadratischer Grundriss. Das Erdgeschoss rückwärtig vollständig in den Hang hineingeschoben, massiv umfangen und durch massive Innenwände kleinteilig zu straßenseitigen Wohn- und rückwärtigen Nebenräumen aufgeteilt. Mittelflur mit seitlichen Einzelräumen und rückwärtiges Treppenhaus. Das Obergeschoss weitgehend in verputztem oder modern verkleidetem Fachwerk, durch verputzte Fachwerkwände kleinräumig zu Wohnzwecken aufgeteilt, rückwärtig mittiges Treppenhaus, straßenseitig Hauptwohnräume. Die Südwestecke als Badezimmer des westseitig direkt angebauten Gebäudes Schenkenzeller Straße 8 aus dem Baukörper herausgetrennt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Verwendete Materialien
    • Beton
  • Dachform
    • Satteldach
    • Zwerchhaus/-häuser
Konstruktion/Material:
Das Erdgeschoss
Das Erdgeschoss des Gebäudes besitzt massive Außenwände. Von diesen ist jedoch nur die östliche Außenwand in Bruchsteinmauerwerk aufgeführt und damit von größerem Alter. Auf ihr sitzt eine balkenstarke Mauerlatte, bei der es sich um ein einstiges Wandrähm einer Fachwerkwand handeln könnte, so dass die Mauerscheibe möglicherweise eine einstige Fachwerkscheibe ersetzt und damit nicht zum ältesten Bestand des Gebäudes gehört. Die nördliche Außenwand ist in Backsteinmauerwerk wohl des 19. Jahrhunderts aufgeführt. Die westliche Außenwand, die zugleich die Trennwand zum westlichen Nachbargebäude Schenkenzeller Straße 8 bildet, ist in jungem Vollziegelmauerwerk aufgeführt und stößt von innen stumpf an die nördliche Außenwand an. Demnach dürfte sie frühestens dem ausgehenden 19. Jahrhundert angehören. In ihr befinden sich eine vermauerte Tür- und eine vermauerte Fensteröffnung, die beide auch auf der Gegenseite im Erdgeschoss des Gebäudes Schenkenzeller Straße 8 ablesbar sind.
Bei den Innenwänden des Erdgeschosses sind am nordwestlichen Eckraum die Süd- und die Ostwand in Backstein- bzw. Vollziegelmauerwerk ausgeführt und stoßen stumpf an die Außenwände an. Demnach gehen auch sie bestensfalls in das 19. Jahrhundert zurück. Die südwestliche Ecke des Innenraumes ist mit Betonsteinwänden unterteilt. Die den Mittelflur östlich begrenzende Längswand hingegen ist in Backsteinmauerwerk aufgeführt und dürfte dem 19. Jahrhundert entstammen, während die Trennwand zwischen den beiden ostseitigen Räumen wieder in modernem Vollziegelmauerwerk aufgeführt (bzw. im Türbereich abgemauert) ist und damit auf das frühe 20. Jahrhundert zurückgeht. Die südliche Außenwand schließlich scheint in größeren Teilen betoniert zu sein, zeigt jedoch an ihrem östlichen Ende eine Eckabmauerung wohl in Sandsteinquadern.
Die Decke über dem Erdgeschoss ist im gesamten südlichen Bereich und modern betoniert, während sich im restlichen Bereich noch historische Deckenbalken erhalten haben dürften. Deren Köpfe sind an der östlichen Außenseite über der Mauerlatte zu erkennen, wo sie mit einer tiefen Verkämmung aufliegen und einen breit abgefasten Kopf zeigen.

Das Obergeschoss
Das Obergeschoss des Gebäudes besteht in größeren Teilen aus verputzten Fachwerkwänden. Der sich über den Großteil der Gebäudegrundfläche erstreckende historische Kernbau, dessen Umfang über die Ausdehnung des querlaufenden Satteldaches zu erschließen ist, hat sich in größeren Fachwerkresten erhalten. An der östlichen Außenseite liegt das historische Fachwerk ein Stück weit frei und zeigt ein mäßig stark dimensioniertes Nadelholzfachwerk mit Bund- und Zwischenständern, wandhohen Streben und einer zweifachen Verriegelung sowie einer Bruchsteinausfachung. Es ist zu vermuten, dass es sich in der östlichen Außenwand auch in den heute verputzten Bereichen noch in weiteren Resten erhalten hat. In der nördlichen Außenwand ließ sich eine historische Fachwerkkonstruktion in einer Sondage in der Wandmitte nachweisen. Vermutlich hat sich auch hier noch die historische Konstruktion hinter dem Verputz und unter der modernen Innenverkleidung in größeren Resten erhalten. Die Westwand, die zugleich die Trennwand zum westlichen Nachbargebäude Schenkenzeller Straße 8 bildet, scheint hingegen nicht als Fachwerkkosntruktion, sondern als Mauerwerksscheibe ausgeführt zu sein. Sie steht auch nicht innerhalb des historischen Hausgrundrisses, sondern schon westseitig außerhalb desselben.
Historische Innenwände haben sich ebenfalls noch in Resten erhalten. So zeigt die Südwand des nordöstlichen Eckraumes in der Südwestecke noch einen historischen Bundständer mit einem nach Osten ziehenden Fachwerkfragment. Auch die Südwand des nordwestlichen Eckraumes zeigt zweifach verriegeltes historisches Fachwerk mit Backsteinausfachung. Sie schließt im Westen stumpf an die Trennwand zum Gebäude Schenkenzeller Straße 8 an. Gegenüber der Achse der Südwand des nordöstlichen Eckraumes verspringt sie um eine Balkenstärke, so dass es sich bei ihr nicht um eine ursprüngliche, sondern schon um eine nachträgliche Fachwerkwandscheibe handeln dürfte. Die einstige Trennwand zwischen dem nordwestlichen und dem nordöstlichen Eckraum fehlt heute, und auch in der südlichen Hälfte des Grundrisses treffen wir auf keine älteren Innenwände mehr. So ist die Westwand des Treppenflures ohne Balkenwerk in Backstein gemauert, während die Ostwand des Flures als dünne Fachwerkwand aus gesägtem Nadelholz mit Schwemmsteinausfachung wohl aus dem frühen 20. Jahrhundert aufgeführt ist.
Auch die nördliche Außenwand zeigt Schwemmsteinmauerwerk wohl des frühen 20. Jahrhunderts, so dass der Bestand an historischen Wandscheiben in der südlichen Hälfte des Obergeschossgrundrisses offensichtlich sehr stark reduziert ist.

Der Dachbereich
Über dem Hausunterbau ist als oberer Abschluss ein eingeschossiges Satteldach mit First in Ost-West-Richtung aufgeschlagen. Hierbei handelt es sich um ein historisches Dachwerk, das in seinem nördlichen und mittleren Teil fast vollsätndig erhalten ist, während es in seinem südlichen Teil durch ein modernes Querdach, das den südlichen Teil des historischen Hauses und den modernen südseitigen Anbau überdeckt, sehr stark reduziert ist. In konstruktiver Hinsicht handelt es sich um ein Sparrendach, das zur Gänze in Nadelholz abgezimmert ist. Die Sparren sind am Fußpunkt in die Dachbalken eingezapft und auch am Firstpunkt miteinander verzapft. Zudem werden sie am First von einer längslaufenden Firstpfette unterstützt, die mittig von einem einzelnen dünnen Firstständer getragen wird, während sie in den Giebelscheiben auf Mittelständern aufliegt. Der Längsaussteifung dienen hier Kopfstreben, die von den Mittelständern der Giebelscheiben zur Firstpfette hin aufsteigen. Die östliche Kopfstrebe ist noch erhalten, aber bei der Beistellung eines modernen Hilfständers an der Innenseite des Giebelständers versetzt worden. Die westliche Kopfstrebe ist hingegen abgängig und hat an der Firstpfette nur ein sehr flaches und unsorgfältiges Zapfenloch hinterlassen, das auf eine nachträgliche Einfügung schließen lassen könnte.
Der nördlichen Dachseite ist leicht außermittig ein eingeschossiges Zwerchhaus mit nordseitiger Ladeluke aufgsetzt. Seine Seitenwände sind zweifach verriegelt, wobei die Riegel mit den Sparren verblattet sind. Jeweils südlich der Eckständer des Zwerchhauses befinden sich kleine Fensterchen zwischen den Brustriegel und Rähm, während die die ganze Zwerchhausbreite einnehmende Luke an der Nordseite einen unterseitig bogenförmig ausgenommenen hochliegenden Sturzriegel und einen tiefliegenden Brüstungsriegel zeigt. Das Gespärre des Zwerchhauses ist modern erneuert; nur noch ein Dachbalken im Inneren und der Binderdachbalken an der Giebelfront gehören dem Altbestand an.
Südseitig ist in das historische Dachwerk ein modernes Querdach eingeschnitten. Es zeigt Schnittholzbalken, und bei seiner Einfügung sind auch einzelne Sparren des Altdaches in Schnittholz ersetzt worden.
Die östliche Giebelscheibe des historischen Dachwerkes hat sich noch ungestört erhalten. Es handelt sich um eine in Nadelholz abgezimmerte Fachwerkscheibe mit Mittelständer, zwei Riegeln, einer Ausfachung aus Bruchsteinmauerwerk und symmetrisch angeordneten 2/3-hohen Streben und 1/3-hohen Gegenstreben. Der westliche Giebel ist durch eine moderne Innenverkleidung verdeckt, doch scheint sich hier zumindest noch das historische Gespärre erhalten zu haben.
Hinweise auf ursprüngliche feste Innenwände sind nicht zu erkennen.
Abbundzeichen finden sich vereinzelt, so an einem Sparren der südlichen Dachseite und am östlichen Kopfband des Mittellängsbundes. Sie zählen mit römischen Ziffern von Osten nach Westen und mit Querstrichen von Norden nach Süden und weisen damit, ebenso wie die gleichlaufende Zählung des Fachwerkes der östlichen Außenwand des Obergeschosses, die Nordostecke (des Obergeschosses) als einstige Stubenecke aus.

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