Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus

ID: 175464313016  /  Datum: 04.02.2013
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Klosterstraße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 89143
Stadt-Teilort: Blaubeuren

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425020004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,4131° nördliche Breite, 9,7839° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

1. Bauphase:
(1390 - 1391)
Abzimmerung des Kernbaus. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1447 - 1448)
Großräumige Umbauphase. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Süden der Giebelfassade an der Ecke Klosterstraße/ Gerbergasse / Fachwerkhaus in 89143 Blaubeuren (25.03.2018 - Christin Aghegian-Rampf)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude wurde als zweistöckiger Fachwerkbau abgezimmert. Es kragte nur am südlichen Giebel stockwerkweise aus. Das Erdgeschoss und der 1. Oberstock wurden in einer Umbauphase als Stockwerksbau abgezimmert. Entsprechend lassen sich heute noch im südlichen Giebel beide Zeitstellungen ablesen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Grundriss war im 15.Jh. zweisschiffig und dreizonig gegliedert. Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren nur noch die beiden vorderen Zonen (Zone 1 und 2) erhalten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Sichtfachwerk im Erdgeschoss und im 1. Oberstock datiert um 1448 (d). Im Erdgeschoss wurde die Außenfassade im westlichen Schiff in jüngerer Zeit neu abgezimmert. Im östlichen Schiff sind Eingang, Kellerzugang (zugemauert) sowie Riegel und Kopfbänder erhalten. Eine Störung erfolgte bei der mittelalterlichen Fensteranlage. Im 1. Oberstock wurde ebenfalls die ursprüngliche Fenstergliederung verändert. Der Sturzriegel des Fenstererkers im Bereich der Stube fehlt. Außerdem sind die mittelalterlichen Fenster im östlichen Schiff (Südgiebel) zum Teil herausgenommen. Am südlichen Giebel zeichnen sich die beiden Bauzeiten noch an einem weiteren Merkmal deutlich ab. Es treten hier zwei unterschiedliche Auskragungstechniken in Erscheinung. Die Auskragung des 1. Oberstocks erfolgt durch ein Stichgebälk. Dagegen kragt der 1. Dachstock (und der 2. Dachstock) über weit herausreichende (ca. 60 cm) Rähmhölzer aus. Man muss davon ausgehen, dass die Auskragung des 1. Oberstocks ebenfalls über drei Längsrähme erfolgte. Das Giebeldreieck stammt im 1. Dachstock noch aus der Erbauungszeit. Hier sind noch die Stuhlständer, die Schwellen sowie das Rähm und die beiden Giebelsparren erhalten. Die Kopf- und Fußbänder sowie der durchlaufende Riegel fehlen. Im 2. Dachstock setzte ursprünglich ein Krüppelwalm mit Rauchloch an. Der heutige Steilgiebel wurde in jüngerer Zeit errichtet, nachdem man den Walm aufgab. An der westlichen Traufe sind im 1. Oberstock die Zone 1 und 2 erhalten. Es wurden auch hier im Laufe der Zeit Eingriffe vorgenommen. Das Erdgeschoss ist neu abgemauert. An der östlichen Traufe finden sich nur noch Reste des mittelalterlichen Fachwerks. Der nördliche Giebel wurde in jüngerer Zeit als Backsteinwand abgemauert.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss:
Der Grundriss war im 15. Jh. zweischiffig und dreizonig gegliedert. Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren nur noch die beiden vorderen Zonen (Zone 1 und 2) erhalten.
Die Ständer, Fachwerkwände, Deckengebälk sowie die Bohlenwand in der mittleren Längsachse datieren die Umbauphase von 1448 (d).
Über die Grundrissgliederung zur Erbauungszeit (1391, d) lässt sich keine gesicherte Aussage mehr machen. Aus dieser Zeit sind im Erdgeschoss keine Bauhölzer erhalten geblieben.
Möglicherweise lag die Längsachse ursprünglich weiter westlich. Die heutige Längsachse (von 1448) ist gegenüber der Längsachse im 1. Oberstock nach Osten verschoben und sitzt über dem Gewölbe des Kellers. In Zone 1 im westlichen Schiff ist eine Stube nachweisbar. In der Längsachse sind die Wandbohlen erhalten geblieben. Eine Bohle datiert eine Sommerfällung 1446. Die Stubentür ist ebenfalls noch in ihrer ursprünglichen Lage.
Die Bundseite an der östlichen Traufe liegt innen. In Zone 2 ist an der östlichen Traufe noch ein gefaster Türständer erhalten.
Die Deckenauswechslung an der östlichen Traufe deutet auf die Treppenerschließung zum 1. Oberstock hin.

1. Oberstock:
Der Grundriss im 1.Oberstock ist ebenfalls zweischiffig und dreizonig gegliedert. Das westliche Schiff ist deutlich schmäler als das Östliche. Hier befindet sich die Stube, die ursprünglich ringsum verbohlt war. Die Wandbohlen sind im Brüstungsbereich am südlichen Giebel und an der westlichen Traufe erhalten geblieben. Die erhaltenen Ständer sowie die Fachwerkwände datieren die Umbauphase von 1448 (d). Die beiden erhaltenen inneren Querachsen wurden nachträglich unter die Mittel- und Traufrähme eingesteckt.
Die Deckenbalkenlage (über dem 1. Oberstock) sowie die drei Längsunterzüge datieren den Kernbau von 1391 (d). Die meisten Dachbalken von 1390 sind aus Eiche. Für einige wenige von ihnen wurde als Holzart "Pappel" verwendet.
Der 1. Oberstock kragt nur am südlichen Giebel um ca. 52 cm aus. An den Traufen kragt der 1. Oberstock nicht aus. Der rückwärtige nördliche Giebel wurde in jüngerer Zeit durch eine Backsteinwand ersetzt.

Dachstock und Dachwerk:
Das Dachgerüst ist zweistöckig mit Spitzboden aufgerichtet. Es besaß im 1. Dachstock einen dreifach stehenden Stuhl auf Schwellen. Die Kehlbalken sind mit den Sparren verblattet. Die Sparren sind mit den Dachbalken (Deckenbalken über 1. Oberstock) verblattet. Mit ihrer Verlängerung über die Traufrähme hinaus bilden sie den Dachüberstand.
Der Dachstuhl war ursprünglich vierzonig gegliedert. Von ihm sind nur noch Reste in Zone 1 erhalten.
Die Queraussteifung zwischen Stuhlständern und Kehlbalken erfolgte durch Kopfbänder. Die Lägsaussteifung lässt sich nur noch am südlichen Giebel und an der ersten zum teil erhaltenen inneren Achse nachweisen. Die Stuhlständer wurden im Giebel mit den Pfetten durch verblattete Kopfbänder ausgesteift. Die Pfetten kragen ursprünglich ca. 60 cm am Südgiebel aus. Diese Auskragung wurde ebenfalls mit verblatteten Kopfbändern ausgesteift. An der ersten innenliegenden Querachse lässt sich nur noch an der Mittelpfette eine Lägsaussteifung nachweisen.
Vom ursprünglichen Dachwerk sind nur noch die Sparren und das Kehlgebälk erhalten geblieben. Am Süd- und Nordgiebel setzte im 2. Dachstock ursprünglich ein Krüppelwalm mit Rauchloch an.

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