Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Laienrefektorium

ID: 391314109072  /  Datum: 02.08.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Klosterhof
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 75433
Stadt-Teilort: Maulbronn

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Enzkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8236038004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, Klosterhof 1

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Klosterweinberg (75433 Maulbronn, Friedhofweg, Gartenstraße)
Ehem. Cellarium (75433 Maulbronn, Klosterhof)
Ephoratsgarten, Klosterhof 17 (75433 Maulbronn)
Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, Klosterhof 1 (75433 Maulbronn)
Ehem. Herrenkirche, ehem. Klosterkirche, ev. Kirche (75433 Maulbronn, Klosterhof 9)
Paradies, Vorhalle der Klosterkirche, Klosterhof 9 (75433 Maulbronn)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Baugeschichte basierend auf:
Knapp 1997a
Knapp, Ulrich: Das Kloster Maulbronn. Geschichte und Baugeschichte, Stuttgart 1997, S. 70-73;
Knapp 1997b
Knapp, Ulrich: Zisterziensergotik oder Reichsstil? Zur Interpretation der frühgotischen Bauteile in Kloster Maulbronn, in: Maulbronn. Zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, hrsg. vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1997 S. 211-217/249-252.


1. Bauphase:
(1201)
Möglicher Zeitpunkt der Einwölbung des Laienrefektoriums. Vergleiche hierzu die Rekonstruktionszeichnung von Knapp (1997, Abb. 195, S. 216).
Das ehemalige Gewölbe, das heute noch anhand von Maueransätzen und Schildbögen rekonstruiert werden kann ruhte auf Konsolen unterhalb der Fenstersohlbänke. Ob die Stützen in der Mitte Pfeilern, wie jene im Cellarium, oder Säulen, möglicherweise Doppelsäulen wie heute, entsprochen haben, konnte bislang nicht geklärt werden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Rippengewölbe
  • Verwendete Materialien
    • Stein

2. Bauphase:
(1500)
Einschneidende Baumaßnahmen wurden getroffen, die vor allem den Westflügel stark veränderten. Das Winterrefektorium oberhalb des Cellariums wurde eingebaut und über eine Treppenanlage in der Südostecke des Laienrefektoriums zugänglich gemacht.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Türen

3. Bauphase:
(1700 - 1900)
Auf Höhe des 7. Joches sowie dem gen Norden anschließenden sechsten befand sich aller Wahrscheinlichkeit der bauzeitliche Zugang der Laien zu ihrem Refektoriumssaal. Als im 18. Jahrhundert (vor 1761, vgl. den Grundrissplan von J. M. Spaeth) die Speisung für die Seminarschüler im Westen der Klosteranlage, im rechten Winkel zum Westflügel, gebaut wurde, bedurfte es einer zusätzlichen Treppenanalge, die diese Joche versperrte (darauf verweisen die einzig hier nicht vorhandenen ehem. Putzspuren).
Noch vor 1900 wurde diese Gebäude im Sinne der rekonstruktiven Maßnahmen des 19. Jahrhunderts abgerissen.
Ungeklärt bleibt, ob die vorhandenen Rundbogenfenster, die, konträr zu allen anderen Achsen, keinen bekörnenden Okulus aufweisen, dafür aber höher sind, im 19. Jahrhundert anstelle einer ehemaligen Türe eingebaut wurden, oder mit Errichtung der Speisung die bauzeitliche Tür der Konversen bereits verschlossen und durch die Fenster ersetzt wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1859 - 1870)
1859 wurden im Laienrefektorium Gewölbeschäden konstatiert und das Aufspalten einiger Säulenschäfte registriert; Notsicherungen wurden angebracht.
1869/70 wurde das einstige Kreuzrippengewölbe abgerissen und durch das heutige Kreuzgratgewölbe ersetzt. Mit dieser Maßnahme wurden auch die Doppelsäulen, samt Basen und Kapitelle durch neoromanische Kopien ersetzt. Von den Originalen blieben sechs Kapitelle erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Laienrefektorium - Östliches Schiff nach Norden / Ehem. Laienrefektorium in 75433 Maulbronn (vor 1960? - Bildarchiv Foto Marburg - Foto: Schmidt-Glassner, Helga)
Abbildungsnachweis
Laienrefektorium von Nordwesten / Ehem. Laienrefektorium in 75433 Maulbronn (1978 - LAD Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, nördlicher Teil des Westflügels, Erdgeschoss
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Klausur-, Wohngebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ehem. Speisesaal der Konversen
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Anschluss an das Cellarium im Süden des Westflügels befindet sich im Norden der West-Ern. Der westliche und gleichzeitig einzige Durchgang von außen in die Klausur bzw. den Kreuzgang. Es ist ein tonnengewölbter längsrechteckiger Durchgang von 3,667 m Breite (vgl. Paulus 1873, Bauperiodenplan). Bedingt durch die einheitliche Breite des Westflügels ist er ca. 10,5 m lang. Die diesen nördlich begrenzende Wand entspricht der Südwand des Laienrefektoriums, das mit ca. 36,041 m Länge (vgl. Paulus 1873, Bauperiodenplan) den Raum mit dem größten Umfang innerhalb der Klausur darstellt.
Eine Folge von sieben Doppelsäulen teilt den Raum in zwei Schiffe und acht Joche. Das nördlichste Joch wurde in der Länge um die Hälfte erweitert und bricht so mit den ansonsten einheitlichen Maßen des Raumes.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Viele Umbaumaßnahmen veränderten die Raumstruktur sowie deren einstige Höhe, das Fußbodenniveau usw. Den Raum charkterisierende Elemente, wie das Gewölbe und die Doppelsäulen, sind Maßnahmen des 19. Jahrhunderts und vermitteln nur eine geringe Vorstellung des einstigen Gefüges zu Klosterzeiten.
Auch der heutige Eingang vom Kreuzgang her durch das Stabwerksportal, eine filigrane Arbeit aus dem frühen 16. Jahrhundert, vergegenwärtigt keine Vorstellung des einstigen Armutsideales, das die Architektur des Mönchsordens, zumindest in der Anfangszeit, prägte. Jedenfalls befand sich an dieser Stelle mit Sicherheit kein Zugang, denn die Laien wurden von den Herrenmönchen strikt getrennt.

Erhalten blieben sechs, von einst vierzehn Kapitellen der Doppelsäulen.
Bestand/Ausstattung:
Im Laienrefektorium blieben zwei bauzeitliche Wandschränke an der Südwand erhalten, der östliche davon steht hinter einer Blendwand aus dem 20. Jahrhundert verborgen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Werkstein
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Türen
Konstruktion/Material:
Längsrechteckiger Raum von gedrungener Höhe, geteilt in 2 Schiffe und 8 Joche annähernd gleicher Maße. Überfangen von einem Kreuzgratgewölbe, das mittig auf sieben Doppelsäulen lastet. An den Außenseiten wird die Gewölbelast von Konsolen abgefangen.
Heute bestehen zwei Eingänge, einer im Osten, an der südöstlichen Ecke zum Kreuzgang hin, der andere im Westen, in der südwestlichen Ecke. Letzterer führt in das der Westfassade vorgelagerte Treppenhaus.
Auch die Außenwand spiegelt die Jochabfolge im Innern wiedern. Eine bauzeitliche Lisenengliederung teilt die Fassade in hochrechteckige Felder. Eine dreigeteilte Sockelzone bildet den unteren, ein Kaffegesims den oberen Abschluss. Abgesehen von der südlichsten Achse, der siebten von Norden gezählt, wurde jedes Feld durch zwei Rundbogenfenster mit bekrönendem Okulus geöffnet; die Unterscheidung zum südlichsten liegt im Fehlen des Okulus.

Die Außenwand zeigt ein aufwendiges Quadermauerwerk, dessen Lagerfugen jedoch auffallend oft verspringen, woraus ein unruhiges Fugenbild resultiert.
Alle nicht verbauten Achsen (wozu die siebte und die Hälfte der sechste im Westen nicht zählen) weisen flächendecken Spuren einer einstigen Verputzung auf.

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