Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Cellarium

ID: 111315109069  /  Datum: 30.07.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Klosterhof
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 75433
Stadt-Teilort: Maulbronn

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Enzkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8236038004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, Klosterhof 1

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Klosterweinberg (75433 Maulbronn, Friedhofweg, Gartenstraße)
Ehem. Laienrefektorium (75433 Maulbronn, Klosterhof)
Ephoratsgarten, Klosterhof 17 (75433 Maulbronn)
Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, Klosterhof 1 (75433 Maulbronn)
Ehem. Herrenkirche, ehem. Klosterkirche, ev. Kirche (75433 Maulbronn, Klosterhof 9)
Paradies, Vorhalle der Klosterkirche, Klosterhof 9 (75433 Maulbronn)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Baugeschichte basiernd auf:
Knapp, Ulrich: Das Kloster Maulbronn. Geschichte und Baugeschichte, Stuttgart 1997, S. 68-70;
Knapp, Ulrich: Zisterziensergotik oder Reichsstil? Zur Interpretation der frühgotischen Bauteile in Kloster Maulbronn, in: Maulbronn. Zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, hrsg. vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1997 S. 204-210.


1. Bauphase:
(1160 - 1165)
Um 1160 wurde die Kirchenwestfassade gebaut und damit einher ging auch der Bau des Westflügels für die Konversen, darunter das Cellarium.
Bereits 1165gk ist für die Klosterkirche ein Planwechsel festgestellt worden, der auch den westlichen Teil des Langhauses und somit die Cellarium-Südwand betraf (abermaliger Wechsel der Maßeinheit, Rückgriff auf den westfränkischen Fuß).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein

2. Bauphase:
(1201)
Eine Inschrift auf einem Lisenensockel, dem zweiten südlich des Klausurportal, gibt die Jahresangabe 1201i vor. Es wäre möglich, dass damit der Beginn der Einwölbung des Cellariums gemeint ist, aber auch andere Thesen stehen noch zum Diskurs.
In diesem Zuge wurde der Vorratsraum, in mind. zwei Planschritten um neun Steinlagen abgesenkt. Anzunehmen ist auch, dass der Vorgängerraum nur ein, und nicht wie bis heute, zwei Joch tief war. Dies geht vor allem aus dem Vergleich der Mauerwerke beider Joche hervor, deren Fugenlager unterschiedliche Höhen und die Oberflächen der Steine unterschiedliche Bearbeitungsspuren aufweisen.

Möglich wäre:
Als Vorgängerbau des späteren Cellariums diente ein wesentlich kleinerer und vor allem schmalerer Raum, dessen Fußbodenniveau um einige Steinlagen höher lag. Das Mauerwerk und die Sockelprofile legen die Vermutung nahe, dass die einstige Tiefe jener des ersten Langhausjoches entsprochen habe.
1201 sollte der Raum eingewölbt werden, wozu die Wände nach innen verstärkt werden mussten und ein abschließendes Viertelkreisförmiges Gesims eingezogen wurde. Danach wurde der Raum erstmalig abgesenkt. Bereits wenig später, und im Zuge der Einwölbung noch einmal, um weitere zwei Steinlagen. Dies ergibt sich aus dem Vergleich der Pfeilerhöhen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Klausur-, Wohngebäude
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Rippengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Verwendete Materialien
    • Stein

3. Bauphase:
(1420 - 1425)
Umfassende Reparaturarbeiten an den Gewölben des Cellariums. Sie stehen im Zusammenhang mit der Einwölbung der Klosterkirche in jener Zeit, wobei die hinzukommenden Schubkräfte zu veränderten Druckverhältnisse der zwei Jahrhunderte älteren Gewölbe führten. Rippenablösungen und zerborstene Rippenstücke waren die Folge, deren Ausbesserungen heute an dem roten Steinmaterial und der breitgezahnten Oberflächenbearbeitung erkennbar und anhand der Steinmetzzeichen auch datierbar sind. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1884)
Reparaturmaßnahmen bedingten den vollständigen Austausch des nördlichen, der beiden freistehenden Pfeiler im Cellarium.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Ehem. Zisterzienserabtei Maulbronn, südlicher Teil des Westflügels, Erdgeschoss
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Klausur-, Wohngebäude
    • Kloster, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ehem. Vorratsraum
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Längsrechteckiger Raum, dessen Länge der doppelten Breite entspricht. Die Gewölbe und Pfeiler unterteilen ihn ihn drei unterschiedlich breite Joche, wobei das mittlere die größte und das nördliche die schmalste Breite aufweist. Vier schmale Fenster mit schrägen Fenstereinschitten nach außen und innen befinden sich an der Westwand. Einer von zwei Eingängen liegt im östlichen Teil der Nordwand, der zweite in der Mitte der Westwand.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Steinmetzzeichen sind an den auf Sicht bearbeiteten Tür- und Fenstergewänden sowie an den Außenfassaden zu sehen. Sie sammeln sich an Werkstücken der Wandgliederung, Tür- und Fenstergewänden. Eine auffallend hohe Zeichendichte lässt sich für die Rippen- und Gurtbögen festhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Gewölbe
    • Rippengewölbe
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
Konstruktion/Material:
Das Cellarium schließt unmittelbar nördlich an die Kirche an. Der längsrechteckige Raum misst 10.514 m Breite und 20,455 m Länge (vgl. Paulus 1873, Bauperiodenplan). Die zweischiffige Halle wird durch ein spitzbogiges Kreuzrippengewölbe in drei Joche und sechs Raumeinheiten unterteilt. Den kastenförmigen Rippen und Gurtbögen dienen neben zwei freistehenden quadratischen Pfeilern auf der längsteilenden Mittelachse, Pfeilervorlagen am südlichen Ende sowie wulstige Konsolen als Auflager. Die schlichte Gestaltung der Pfeiler deckt sich mit jener der Vorlagen, unterschieden wurde jedoch in der Höhe der Sockelprofile. Bedurften die Basen der Pfeiler auf der Mittelachse keinem Niveauausgleich, so befinden sich jene der Vorlagen in der südöstlichen und -westlichen Ecke des Raumes, vom Fußbodenniveau beginnend gezählt oberhalb der vierten bzw. fünften Steinlage.

Das Fußbodenniveau des Cellariums liegt wenig Höher als die Fundamentsohle der Klosterkirche und somit unterhalb der Erdoberfläche. Die Westwand ruht auf Resten eines Vorgängerbaus, die Ostwand hingegen wurde neu fundamentiert. Die unterschiedlichen Höhen der Pfeiler und Wandvorlagen verdeutlichen den Entwicklungsgang der Raumplanung.

Das Mauerwerk ist an den Innenwänden sowie den Gewölben sichtbar und somit unverputzt geblieben; der Boden zeigt die Quader des Fundaments. Die Gewölbe wurden über einer Bohlenschalung errichtet, die in Teilen am nördlichen Pfeiler erhalten blieb.

Ein frühes Türgewände befindet sich in der Westwand, im ersten Joch von Süden gezählt. Es ist heute vermauert und zeigt im oberen Teil ein quadratisches schräg angeschnittenes Fenstergewende, worin sich heute ein Okulus befindet.

Die ehem. Fassadengliederung an der Westwand entspricht nicht der Raumaufteilung im Innern, demnach fünf Joche hätten überwölbt werden müssen.

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