Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Blaukappenturm

ID: 201220429122  /  Datum: 21.02.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Am Graben
Hausnummer: 15
Postleitzahl: 97990
Stadt-Teilort: Weikersheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Main-Tauber-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8128126017
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

A. Mittelalterlicher Kern
Der Blaukappenturm war vor 1602 ein einfacher Schalenturm ohne Dach. Auf der Stadtseite war er offen. Eine Unterteilung des Turms in mehrere Geschosse konnte nicht nachgewiesen werden. Allerdings ist eine solche durch die Maulscharte an der Südseite zu vermuten. Der Zugang zur oberen Plattform vom Wehrgang der Stadtmauer aus konnte ebenfalls nicht mehr geklärt werden. Der nördliche Abschluss dieses Schalenturms mit sauberem Endverband aus grob gearbeiteten Muschelkalkquadern lässt sich im Bereich des 1. und 2. Obergeschosses an der durchgehenden Baunaht der Ost- und Westfassade noch ablesen.
Lediglich im EG findet sich kein solcher Mauerwerksverband. Statt dessen ist im EG an der Ostwand eine Abbruchkante zu beobachten, die belegt, dass diese Ostwand ursprünglich weiterlief. Der bauliche Zusammenhang dieser weiterlaufenden Wand ist unklar. Denkbar wäre ein Zwinger zwischen Burg und Stadt, ebenso eine gegenüber dem Turm vorstehende geschlossene Nordwand des Turms im EG oder auch einfach nur eine größere Grundfläche des ursprünglichen Turms im EG. Auch an der Westwand fehlt im EG der abschließende Mauerwerksverband. Hier war allerdings auf Grund der bedeutenden Putzbefunde keine Sondage zur Klärung des ursprünglichen Wandverlaufs möglich.
Der Anschluss des Turms an die Stadtmauer zeigt sich nicht homogen. Im EG zeigt sich an der Südostecke ein ausgeprägter Mauerwerksverband zwischen der Stadtmauer und der Schenkelmauer des Turms. Daraus ergibt sich, dass der Turm bereits mit der Erbauung der Stadtmauer errichtet wurde. Da sich die Errichtung der Stadtmauer aus der erstmaligen Nennung der Stadt Weikersheim 1332 ableitet, ist von einer Erbauung der Stadtmauer und des Turms in den 1320-er Jahren auszugehen. Allerdings lässt sich daraus noch keine Aussage über die Höhe der damaligen Stadtmauer ableiten. Auf der Feldseite der südlichen Stadtmauer deutet sich eine horizontale Gliederung der Stadtmauer an, die auf eine (mehrmalige?) Erhöhung derselben hindeuten könnte. Dies müsste allerdings an anderen Stellen der Stadtmauer hinterfragt werden. Im 1. und 2. OG des Turms ist dann auch der Mauerwerksverband zwischen Turm und Stadtmauer sehr viel undeutlicher. An der Maulscharte im 2. OG fanden sich zudem ebensowenig wie an den identischen Maulscharten des Wehrgangs der Stadtmauer Hinweise auf einen nachträglichen Einbau der Scharten. Da diese Maulscharten erst im 15. Jahrhundert aufkamen ist davon auszugehen, dass die oberen Mauerwerkspartien von Stadtmauer und Blaukappenturm ebenfalls erst dem 15. Jahrhundert entstammen.
Festzuhalten bleibt zudem, dass die Stadtmauer des 14. Jahrhunderts nach Westen weiter lief, und wohl in die äußere Burgmauer überging. In dieser zusammenhängenden südlichen Wehrmauer stand der Blaukappenturm etwa in der Mitte.
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass die Form des Blaukappenturms vor 1602 als Schalenturm für die früheste Zeitstellung um 1320 nicht gesichert ist. Erst mit der vermuteten Aufstockung im 15. Jahrhundert ist die Form des Schalenturms belegt. Mit dem Ausbau des Schlossgrabens und den Eckbastionen des Schlosses im 16. Jahrhundert verlor der Blaukappenturm seine eigentliche fortifikatorische Bedeutung. Die Form als offener Schalenturm war für den jetzt in die Ecklage der Stadtbefestigung gerutschten Turm ungeeignet.

B. Umbau 1602
Im Jahre 1602 wurde aus diesem Funktionsverlust des Blaukappenturms die Konsequenz gezogen, und derselbe zum geschlossenen Gefängnisturm mit angehängtem Treppenturm umgebaut.
Bis zum Schlossbau ab 1595 dürfte sich ein Verlies in der mittelalterlichen Burg befunden haben. Es ist davon auszugehen, dass ein solches Verließ in neuen Renaissance-Schloss nicht mehr gewünscht war, und nach außen verlagert wurde.
Dem Turm wurde zu diesem Zweck auf der Nordseite eine massive Wand vorgebaut, die im Erdgeschoss mit den Abbruchkanten der Seitenwände verzahnt wurde, ab dem 1. OG aber stumpf an die Ost- und Westwand anstieß. Gleichzeitig wurde der Turm um zwei massive Geschosse und ein Fachwerkgeschoss erhöht. Die massiven Geschosse erhielten Gewölbe.
Außer dem Erdgeschoss wurden alle anderen Geschosse über den auf der Westseite angefügten Treppenturm erschlossen. Turm und Treppenturm wurden jeweils mit einer schiefergedeckten Zwiebelhaube abgeschlossen.
1829 waren nach Aussage der Archivquellen alle fünf Geschosse als Gefängnisse genutzt. Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Der Schreiber dieses Textes - Zimmermeister Rögner aus Weikersheim - hat sich auch in seinen Bestandsplänen nicht durch eine besonders wirklichkeitstreue Darstellung ausgezeichnet. Mehrfach sind hier Fenster oder Türen in den Ansichten und den Grundrissen und Schnitten krass widersprüchlich gezeichnet. In den Bestandszeichnungen Rögners sind dann auch tatsächlich nur die Räume im EG, 1.OG und 3. OG explizit als Gefängnisse benannt.
Vergleicht man die baulichen Gegebenheiten der einzelnen Geschosse, so ergibt sich ein differenzierteres Bild.
Der EG-Raum ist mit einem schmalen Schartenfenster ausgestattet. Die niedrige rundbogige Tür ist noch mit dem Türblatt von 1602 versehen. Sie ist durch umfangreiche Beschläge und vor allem durch die mittige Kontrollklappe eindeutig als Gefängnistür gekennzeichnet. Auch das 1. OG ist durch ein enges Schartenfenster und eine niedrige rundbogige Tür als Gefängnis gekennzeichnet. Das nicht mehr vorhandene 3. OG wies nach den Bestandsplänen von 1829 ebenfalls nur ein schmales Schartenfenster aus, weshalb es wohl zu Recht als Gefängnis bezeichnet war. Erheblich abweichend waren dagegen das 4. und das 2. OG.
Im Fachwerkstock des 4. OG befanden sich nach den Bestandsplänen von 1829 eine Stube, ein Oehrn (=Flur) und ein Kämmerlein. Es ist daher als kleine Wohnung gekennzeichnet, auch wenn eine Heizeinrichtung aus den Plänen nicht explizit hervorgeht. Möglicherweise war es als Aufenthaltsraum für eine Wachbereitschaft oder eine städtische Feuerwache konzipiert.
Der Raum im 2. OG unterschied sich schon durch das doppelte Kreuzgratgewölbe von den tonnengewölbten Gefängnissen. Es hatte zwei recht große Fensteröffnungen nach Norden und eine große Türöffnung mit geradem Sturz. An der Südwand befand sich eine Nische, die vermutlich als Abort anzusprechen ist. Etwas seitlich versetzt befand sich auf dieser Ebene auch die ältere Maulscharte. Ein Zugang von diesem Raum auf den östlich anschließenden Wehrgang konnte nicht belegt werden, ist aber im eher unspezifischen und teils verdeckten Bruchsteinmauerwerk auch nicht völlig auszuschließen. Auf der Höhe dieses Raumes finden sich an der Nordfassade zudem Hinweise auf einen hölzernen Umgang, mit dem die Wehrgänge westlich und östlich des Turms verbunden waren. All dies legt nahe, dass es sich bei dem Raum um ein Wachlokal gehandelt haben könnte - wahrscheinlich für die Gefängniswache, vielleicht aber auch zusätzlich für die Stadtwache.
Der Gefängnisturm von 1602 war nach Aussage des restauratorischen Berichts (Restaurator M. Bronold, Gerlachsheim, Bericht November 2007) flächig verputzt und mit einer weißen Kalktünche überzogen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts erhielt er statt dessen eine flächige Gelbfassung.
Die Erweiterung des Turms ohne kraftschlüssige Verzahnung mit der älteren Bausubstanz führte zusammen mit dem Einbau der Gewölbe schon bald zu erheblichen Bauschäden. Durch den Gewölbeschub wurde die Nordwand und die Südwand des Turms erheblich auseinander gedrückt. Um diesen Gewölbeschub abzufangen wurde ein hölzerner Ringanker um den ganzen Turm angebracht, der das Gebäude zusammenhalten sollte. Trotzdem geriet das Gebäude bis 1829 in einen stark baufälligen Zustand.

C. Umbau 1831.
Auslöser des Umbaus von 1831 war wohl die württembergische Strafvollzugsordnung von 1824 und die zugrunde liegende “fürstl. Taxisschen Vollziehungs Verordnung vom 12. Juny 1823”.
In der Strafvollzugsverordnung wurden offenbar Mindeststandards formuliert, die zumindest für die Zellen bürgerlicher Arrestanten beheizbare und ausreichend belichtete und belüftete Räume vorschrieben. Andererseits scheint es aber auch weiterhin Häftlinge gegeben zu haben, für die solcher Luxus nicht für nötig erachtet wurde.
Die geforderten Räumlichkeiten waren in dem baufälligen Turm nicht mehr zu realisieren. Daher entschied sich der damalige Eigentümer und Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit, die Standesherrschaft Hohenlohe-Langenburg, 1929 für einen Teilabbruch des Gebäudes einschließlich der meisten Gewölbe. Erste Entwürfe zum Gefängnisneubau kamen von den Weikersheimer Handwerkern Zimmermann Rögner und Maurermeister Schmitt, einen weiteren Entwurf steuerte ein Hauptmann Bruckmann aus Mergentheim bei. Realisiert wurde schließlich 1831der Entwurf des Schwäbisch Haller Bauinspektors Stock. Der vorgelegte Entwurf entsprach weitestgehend dem heute noch vorliegenden Bau mit den beiden heizbaren Arrestzellen im Fachwerkstock des 3. OG.

D. Umbau 1836
Bereits beim Umbau 1831 war der Raum im 2. OG als Bürgerlicher Arrest für den Fall, dass die beiden Zellen im 3. OG belegt waren, vorgesehen worden. Der Raum blieb jedoch damals unbeheizt. Bereits 1836 fand eine erneute Baumaßnahme statt, durch die von dieser Arrestzelle ein Vorraum mit begehbarem Kamin abgetrennt wurde, und in der nun kleineren Zelle ein Ofen eingebaut wurde. Gleichzeitig mussten die beiden Öfen in den Arrestzellen im 3. OG abgetragen und neu aufgebaut werden. Die eisernen Verschraubungen der Öfen hatten der Zerstörungswut einiger Insassen offenbar nicht ausreichend Widerstand geleistet. Die in den Archivquellen genannten Ringe an den Pritschen der Zellen sprechen eine deutliche Sprache zum Vandalismus und Frustabbau auch in der beheizten Variante des Strafvollzugs im 19. Jahrhundert. Mit dem Umbau 1836 wurden in den Treppenturm zudem neue Fenster eingebaut. Über den vorherigen Fensterverschluss ist nichts bekannt, wahrscheinlich sind aber ältere Fenster der Bauphase 1602.


E. Jüngere Geschichte
Nachdem 1849 die standesherrlichen Privilegien der Fürsten zu Hohenlohe und der anderen Standesherrschaften im Königreich Württemberg aufgehoben worden waren war auch das Gefängnis des standesherrlichen Amts Weikersheim überflüssig geworden. Seine Aufgabe übernahm nun das Oberamtsgefängnis in Mergentheim. In der Folge wurde das Weikersheimer Gefängnis im Januar 1851 vom Fürstlichen Rentamt Langenburg an die Fiskalverwaltung des Königreichs Württemberg verkauft. Anlässlich dieses Verkaufs wurde vom Rentamt Weikersheim ein detailiertes Inventar des Blaukappengefängnisses erstellt. Seither wurde das Blaukappengefängnis nur noch gelegentlich als Transportgefängnis verwendet. Letztmalig wurde es nach Aussagen von Anwohnern nach dem zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Besatzungsmacht als Gefängnis verwendet.
In den 1970-er Jahren wurden die Räume der Blaukappe durch die “Jeunesses musicales” als
Übungsräume verwendet. Die einzige Baumaßnahme, die diesen Zeitabschnitt dokumentiert, ist der Einbau eines großen Fensters im 1. OG. Ansonsten blieb der Turm seit dem letzten Umbau 1836 nahezu unverändert erhalten.


1. Bauphase:
(1320 - 1332)
Anlage der Stadtmauer mit einem außen bündigen Turm. Mauer und Turm waren noch nicht besonders hoch.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1400 - 1499)
Im 15. Jahrhundert Aufstockung der Stadtmauer und des Turms. Der Turm hat jetzt die Form eines Schalenturms.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1602)
Umbau des Schalenturms in einen Gefängnisturm. Verschluss der Turmnordseite und Aufstockung des Turms. Anbau eines Treppenturms mit Wendeltreppe.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Strafanstalt

4. Bauphase:
(1829 - 1831)
Umbau des Gefängnisturms. Abbruch der drei obersten Geschosse. Neubau des 3. OG als Fachwerkstock mit zwei heizbaren Zellen. Neubau des Vollwalmdachs.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1836)
Einrichtung einer weiteren heizbaren Zelle im 2. OG.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Weikersheim, Blaukappenturm von Norden. / Blaukappenturm in 97990 Weikersheim
Lapeplan 2007 (Vorlage LV-BW) / Blaukappenturm in 97990 Weikersheim

Zugeordnete Dokumentationen

  • Blaukappenturm Weikersheim. Vorbereitende Untersuchung mit verformungsgerechter Bauaufnahme, bauhistorischer Untersuchung, dendrochronologischer Datierung und Archivalienrecherche. Restauratorische Befunderhebung an den Fassaden.

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Blaukappenturm liegt in der südwestlichen Ecke der Altstadt von Weikersheim. Er ist an die südliche Stadtmauer angebaut. Nach Westen ist an den eigentlichen Turm ein runder Treppenturm mit innen liegender Wendeltreppe angebaut. Ca. 2 Meter westlich des Treppenturms beginnt der vermutlich erst im 16. Jahrhundert in seinem heutigen Verlauf angelegte Schlossgraben. Östlich ist an den Türm das Gebäude Im Graben 11 angebaut, das inschriftlich auf 1597i datiert ist.
Lagedetail:
  • Befestigungsanlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer
    • Turm
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Viergeschossiger Turm auf rechteckigem Grundriss mit angebautem rundem Stiegenhaus. Den Abschluss bildet ein Vollwalmdach. An den westlichen Walm ist das Satteldach des Treppenturms mit 4/8- Abschluss angeschiftet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss ist nur von der Nordseite aus durch eine rundbogige kleine Eingangstür zugänglich. Es ist heute der einzige gewölbte Raum im Turm.
Der Treppenturm ist durch eine im 18. Jahrhundert vergrößerte Eingangstür ebenfalls auf der Nordseite erschlossen. Die innenliegende Wendeltreppe führt in die oberen Geschosse.
Im 1. OG findet sich ein einfacher Raum, der nach Norden durch ein Schartenfenster und ein daneben sitzendes großes Fenster des 20. Jahrhunderts belichtet und belüftet wird. Die Decke besteht aus flächig gelegten und miteinander verdübelten Balken.
Im 2. OG befindet sich eine beheizbare Zelle, die durch eine Fachwerkwand von einem Vorraum abgetrennt ist. Die beiden Fenster mit Sandsteingewände auf der Nordseite gehören zum Umbau 1602. Eine Maulscharte an der Südfassade ist vom Gebäudeinnern aus nicht mehr zugänglich. Statt dessen findet sich an der Südwand etwas östlich der Maulscharte eine nachträglich vermauerte Nische, die als Abort interpretiert werden könnte. Ein Zugang vom östlich an den Turm anschließenden Wehrgang der Stadtmauer ins 2. OG des Turms besteht nicht. Die flache Decke ist verputzt.
Das Fachwerkstock ausgeführte 3. Obergeschoss enthält zwei beheizbare Zellen und einen Vorraum mit einem begehbaren Kamin.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Zustand des leer stehenden Gebäudes wird zunehmend baufällig. Die Scherrisse zwischen dem alten Schalenturm und der Erweiterung von 1602 sind auch nach dem Umbau von 1831 nicht zur Ruhe gekommen. Das Dach wurde allerdings 2007 saniert und neu eingedeckt.
Seit dem Umbau 1836 hat sich an dem Gebäude baulich so gut wie nichts mehr verändert.
Bestand/Ausstattung:
In den Arrestzellen haben sich die Zellentüren und die Zellenöfen erhalten. Im Treppenturm und im 2. und 3. OG sind die Fenster von 1831 bzw. 1836 noch vorhanden. Im 3. OG sind die Zellenwände von 1831 mit kreuzweise verlegtem Eichentäfer noch vorhanden, ebenso die gleichartigen Böden und Decken.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Holzmassivbau
    • Blockbau
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Decken
    • Balken-an-Balken-Decke
    • Stakendecke
    • Täferdecke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit Spitzständer
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Holzverschalung
    • Kantholz
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Feuerstätten
    • bemerkenswerte Türen
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Der Turm ist in seiner heutigen Form über drei Geschosse allseits massiv aus Muschelkalkbruchsteinmauerwerk ausgeführt. Das 3. OG ist dagegen aus eichernem Fachwerk errichtet.

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