Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Münster St. Jakobus

ID: 191970110014  /  Datum: 23.01.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Scheuerlenstraße
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 79822
Stadt-Teilort: Titisee-Neustadt

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315113067
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die katholische Kirche St. Jakobus, auch Münster St. Jakobus genannt, wurde nach dem Brand an einer kleineren Vorgängerkirche neu 1694 errichtet.
Brände in den Jahren 1796 und 1817 zerstören wieder Großteile des Kirchengebäudes. Die in der Folge ständig instand gesetzte und wiederaufgebaute Kirche wird schließlich 1897 abgebrochen und bis 1901 durch einen neugotischen Neubau ersetzt. Zwischen 1902-19 werden neben den Glocken und der Turmuhr weitere Ausstattungsgegenstände gefertigt.


1. Bauphase:
(1693)
Brand und Vernichtung der wesentlich kleineren Vorgängerkirche (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

2. Bauphase:
(1694)
Schon ein Jahr später, 1694 wurden die Fundamente für einen Neubau gelegt, der 1695 geweiht werden konnte. Sie wurde durch einen seitlich an den Chor gerückten quadratischen Turm charakterisiert, der sich im oberen Teil verjüngte.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)

3. Bauphase:
(1796 - 1798)
1796 brennt dieser Bau zum Teil ab und wird bis 1798 wieder instand gesetzt bzw. neugebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1817)
Schon 1817, beim nächsten Großfeuer, wird die Kirche erneut in Mitleidenschaft gezogen, in der Folge aber erneut repariert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1890)
1890 gibt der damalige Stadtpfarrer A. Fauler die Anregung zum Bau einer neuen Kirche. 1891 wird der Architekt Max Meckel beauftragt, Pläne für einen Kirchenneubau anzufertigen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1897)
Ab August 1897 wird die alte Kirche abgebrochen. Am 1. September beginnt man mit den Bauarbeiten am Neubau. Die Bauleitung hat das Erzbischöfliche Bauamt mit dem Baudirektor Max Meckel, Bauführer ist der Architekt Johann Happle aus Neustadt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

7. Bauphase:
(1900)
Im Dezember 1900 ist das Kirchenschiff unter Dach.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

8. Bauphase:
(1901)
Am 30. Juli 1901 wird der Turm vollendet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

9. Bauphase:
(1902 - 1919)
1902 installiert man die neuen Glocken und die Turmuhr. Der Marienaltar und der Antoniusaltar werden 1903 von der Bildhauerwerkstatt Dettlinger in Freiburg angefertigt. 1905 stellt die gleiche Firma den Josephsaltar und die ehemals im Triumphbogen sich befindliche Kreuzigungsgruppe dar. Bis 1907 waren 15 Glasfenster für das Langhaus und den Chor vollendet. Im gleichen Jahr wurde der Bau geweiht. 1910 stellte man die von F. W. Schwarz in Überlingen gefertigte Orgel auf. 1911 errichtete man den Hochaltar, der wiederum durch die Bildhauerwerkstatt Dettlinger angefertigt wurde. Die Altarbilder wurden von den Malern Göbel bzw. Schilling aus Freiburg hergestellt. 1919 begann man mit der Ausmalung des Münsters unter der Leitung des Architekten C. A. Meckel, eine Ausmalung die in den sechziger Jahren übertüncht wurde. Die Ausführung geschah durch den Freiburger Maler Franz Schilling.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

10. Bauphase:
(1960 - 1969)
Übertünchung der 1919 ausgeführten Ausmalung
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Untersuchungen, Schadensuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Münster St. Jakobus steht nach Südosten ausgerichtet im Zentrum von Neustadt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Dom, Münster
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Jakobus-Münster in Neustadt handelt es sich um eine dreischiffige Basilika mit mächtigem Westturm und polygonalem Chor, der von einem Seitenchor und einem Sakristeianbau flankiert wird. Das große Langhausdach wird durch einen Dachreiter bekrönt. Den Außenbau charakterisiert vor allem der alles überragende Westturm, der im oberen Bereich durch feingliedrige Lisenen und hohe Schallöffnungen bestimmt wird. An seiner Nordostecke ist ein runder Treppenturm heraufgeführt. Ein spitzer polygonaler Helm mit Kreuzblume bekrönt den Turm.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Quader
  • Dachform
    • Dachreiter
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
    • Turmhelm
Konstruktion/Material:
Die Seitenschiffwände des Langhauses wirken durch die Reihung von Strebepfeilern, wobei die Pfeilerköpfe durch Hausteinquaderung markiert sind, während der Bau ansonsten verputzt ist. Imposant ist die Chorlösung gestaltet, wobei zu beiden Seiten des Hochchors Anbauten unterschiedlicher Form und unterschiedlichem Umfang angegliedert sind, durch die der Chorbereich eine interessante Staffelung erhält. Im Innern wird die dreischiffige Pfeilerbasilika durch das sehr steil wirkende Langhaus bestimmt, das ebenso wie die Seitenschiffe in der Art der spätgotischen Bettelordenskirche mit flachen Decken versehen ist. Die Seitenschiffjoche werden durch Schwippbögen markiert. Den eingezogenen polygonalen Chor belichten hohe Maßwerkfenster. Den westlichen Bereich des Langhauses bestimmt eine weiträumige Empore.
In dem Neustädter Münster verband der Architekt Meckel verschiedene Strömungen mittelalterlicher Architektur. Betrachtet man den Außenbau mit dem mächtigen Westturm, so wird klar, dass dieser letztlich auf Turmlösungen wie jene des Freiburger Münsters zurückgeht. Auch Einzelmotive werden von diesem Bauwerk entlehnt, so beispielsweise am Turm die auffallenden, nach oben zurückspringenden Eckstrebepfeiler, die geschlossene glatte Wand im unteren Bereich gegenüber reich gegliederten Wandflächen im oberen Turmteil oder der Treppenturm an der Nordostecke des Westturms.
Ganz im Gegensatz zum Äußeren griff Meckel im Innenraum mit den Flachdecken auf Bettelordensarchitektur zurück. Meckel hat unterschiedliche Anregungen virtuos verschmelzt und schuf daraus ein unverwechselbares Zeugnis historistischer Sakralarchitektur der Jahrhundertwende.

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