Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Seelhaus, Spital

ID: 141317039137  /  Datum: 27.05.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: An der Walk
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 74613
Stadt-Teilort: Öhringen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Hohenlohekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8126066016
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

1553 (i):
Der Segmentbogensturz der Haustür gibt 1553 inschriftlich als Baudatum des städtischen Seelhauses als Lazaretthaus für Kranke an. Der seperat zugängliche Keller unter der östlichen Gebäudehälfte ist mit Sicherheit einem Vergängerbau zuzuschreiben.

1800-1900:
Hinzufügen von drei Kaminen im 1. OG sowie der gegenwärtigen Treppe zum 2. OG (Vorgängertreppe eventuell an gleicher Stelle). Die Herausnahme des Wehrganges, die Verlegung der EG-Treppe und der Einbau einer Küche haben den östlichen Teil des 1. OG verändert während der westliche Teil und das 2.OG fast unverändert blieben.

1923:
Umbau der Kammern des 1. DG zu 4 kleinen Wohneinheiten (siehe Oberamtsstadt Öhringen, Plan zum Einbau von Wohnungen im DG des Seelhauses vom 20. Juli 1923, Maßstab 1:100).

1991:
Brand und Zerstörung der oberen beiden DG, ersetzt mit provisorischem Schutzdach.


1. Bauphase:
(1553)
Baudatum des städtischen Seelhauses 1553 i
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Spital

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Hinzufügen von drei Kaminen im 1. OG sowie der gegenwärtigen Treppe zum 2. OG im 19. Jahrhundert (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1923)
Umbau der Kammern des 1. DG zu 4 kleinen Wohneinheiten 1923 a
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1991)
Brand und Zerstörung der oberen beiden DG 1991
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht nach dem Brand mit prov. Dach / Seelhaus, Spital in 74613 Öhringen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Das Seelhaus in Öhringen Ergebnisse einer bauhistorischen Untersuchung des Hauses auf der Walk 3

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Öhringer Seelhaus als damaliges Wohnheim für Arme, Alte und Kranke liegt als
wuchtiges dreigeschossiges Gebäude am südöstlichen Rand des Altstadtkerns
und sitzt mit seinem Ostgiebel auf der ehemaligen Stadtmauer auf. Es ist mit seiner Südfassade traufständig zu der schmalen Gasse „Auf der Walk angeordnet.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Armenhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der dreistöckige Bau (Traufhöhe 8,5 Meter) erhebt sich auf einer nach Norden breiter werdenden Grundfläche von ca. 11 x 18 Metern. Die beiden oberen Stockwerke des ursprünglich dreistöckigen, am First ca. 7,7 Meter hohe Satteldaches in Ost-West-Richtung brannten 1991 ab und wurden durch ein provisorisches Schutzdach ersetzt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Während das EG für den ersten Bauzustand eine quer erschlossene, dreizonige und dreischiffige Grundrißauslegung zeigt, sind die Grundrisse der beiden OG sowie des 1. DG durch
breite, durchlaufende Längsflure lediglich dreischiffig gegliedert. In der westlichen Querzone des EG waren Wärmestube und Küche, in der östlichen drei Nebenräume bzw. Kammern angeordnet. In den darüberliegenden Geschossen sind beidseitig der Längsflure die unterschiedlich
breiten Kammern der ehemaligen Hausbewohner.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Seelhaus ist auf Grund des frühen und seltenen Wandfachwerkes, gerade wegen der in weiten Partien unveränderten Substanz von hoher Bedeutung. Das fast 450 Jahre alte Gebäude ist mit Ausnahme des entfernten Wehrganges, der beiden abgebrannten obersten DG und kleinerer Reparaturen an den Deckenauflagern der Südseite und einzelner Absprießungen sehr gut erhalten und weist zum Großteil die originale Grundrisstruktur auf.
Bestand/Ausstattung:
Mehrere Decken- und Wandfelder weisen eine ockergelbe Farbfassung des 16. Jahrhunderts an den Lehmwickelausfachungen auf und zeigen so die bauzeitliche Konstruktion des Wandfachwerkes.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Holz
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
    • Lehmwickel
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Decken
    • Lehmwickeldecke
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Das Seelhaus ist für seine Zeit völlig atypisch konstruiert, da der Bau aus einem in Süddeutschland ungewöhnlich frühen sogenannten Wandfachwerk und nicht wie ansonsten üblichen Ständerfachwerk besteht. Durch die dabei selbsttragenden Wandscheiben ergab sich der Wegfall des Bundachsenzwangs und somit die Möglichkeit der unregelmäßigen und unzusammenhängenden Grundrisse, die mit wenigen Ausnahme so erhalten sind.

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