Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 109460619110  /  Datum: 24.08.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Wessenbergstraße
Hausnummer: 30
Postleitzahl: 78426
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem angetroffenen Dachwerk handelt es sich im Kern um eine in den Jahren 1378/79 (d) abgezimmerte Dachkonstruktion.


1. Bauphase:
(1378 - 1379)
Bei dem angetroffenen Dachwerk handelt es sich im Kern um eine in den Jahren 1378/79 (d) abgezimmerte Dachkonstruktion.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation
  • Restauratorische Untersuchung und Raumbuch

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk

Bei dem angetroffenen Dachwerk handelt es sich im Kern um eine in den Jahren 1378/79 (d) abgezimmerte Dachkonstruktion. Ursprünglich mit beidseitigen Krüppelwalmen und Firstbekrönungen abschließend, entwickelt es sich noch heute über die gesamte Gebäudelänge. Beginnend am Südgiebel sind die ehemals 10 tragenden Querachsen durch eine steigende Folge von Abbundzeichen gekennzeichnet. Zur Anwendung kam das römische Zahlensystem, von dem die Zahlen II bis VIIII aufgenommen wurden und die Achsen III bis VIII als abgestrebte Querbünde ausgeführt waren bzw. noch sind.
Deren tragendes Gerüst bestand aus einem zweifach stehenden Stuhlgerüst, kombiniert mit einem mittigen, zu den Traufen abgestrebten Hängeholz. Ersteres war nur im 1. Dachgeschoss abgezimmert, während die Hängehölzer in einer Länge über die gesamte Dachhöhe reichten und noch heute das mehrfach gestoßene Firsträhm tragen.
Die so gestalteten Tragachsen bildeten somit die gesamte Dachhöhe durchziehende und freitragende, die Gliederung des Unterbaus nicht beeinträchtigende Querbünde.

Wohl noch im Spätmittelalter werden im 2. Dachgeschoss die Krüppelwalme durch massive Giebelaufmauerungen ersetz, bevor das Dachwerk wohl noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert einen gravierenden Umbau erfährt.
Während im Rahmen dieses Umbaus die Kernkonstruktion des 14. Jahrhunderts im 2. Dachgeschoss weitgehend beibehalten wird, orientieren sich die Umbauten eine Ebene darunter allein an der architektonischen Symmetrie der Straßenfassade und dem zentrisch dazu aufgesetzten Querdach. In diesem Zusammenhang wurden die Tragachsen seitlich des Querdaches beibehalten, bzw. gesichert, während sie im mittigen Bereich zumindest einseitig aufgegeben wurden.

Einen gravierenden Einschnitt in die Dachlandschaft ergab die Unterteilung des Dachraumes in drei eigenständige Wohneinheiten und den daraus resultierenden Belichtungsansprüchen.
Die wohl bauzeitliche Belichtung kann einem undatierten Gemälde des 19. Jahrhunderts entnommen werden (Foto Mosbrugger, Nenning Haus)


Das Obergeschoss

Mit Ausnahme der Umfassungswände und dem Deckengebälk ist auf dieser Ebene die mittelalterliche Substanz weitgehend verschwunden. Allenfalls im Zuge der mittigen Längsachse haben sich unter Umständen lokale Altbefunde, wie z. B. Reste von Holzständern oder Wänden erhalten.
Generell dominiert im Obergeschoss das 19. Jahrhundert des großen Umbaus, wobei es sich bei den partiell vorhandenen Deckenverkleidungen durchaus um die Verwendung der mittelalterlichen Ausstattung handeln könnte.
In die Mitte des 19. Jahrhunderts datiert neben der Raumgliederung auch der Ausstattungsbestand, wobei hinsichtlich der umbauzeitlichen Gliederung die alte Raumkonzeption nur geringfügig verändert, allenfalls verdichtet ist.
Erschlossen über die zweiläufige Treppenanlage war im Obergeschoss die eigentliche Wohnebene zugänglich. Im Süden führte die Treppe zum wohnlichen Zentrum des Obergeschosses. Dabei handelte es sich um den Südsaal, der in seiner ursprünglichen Ausführung bis heute erhalten ist. Unterstrichen wird sein repräsentativer Anspruch, neben dem Balkon und der beherrschenden Lage im Straßenbild, auch durch seine räumliche Ausstattung. Im Einzelnen sind dies die Türblätter, der Bodenbelag und der umlaufende Lambris, wobei sich Letzterer durch eine vergleichbar aufwändigere Gestaltung von den Wandverkleidungen der benachbarten Räume absetzt. Dem Südsaal zugeordnet lag nördlich davon das Schlafzimmer, welches heute als Küche genutzt wird.
Entlang der Straßentraufe reihen sich verschiedene Raumeinheiten. Sie sind das Ergebnis einer einheitlichen Gestaltungskonzeption. Unterstrichen wird dies durch die achsial ausgerichteten Türanordnungen, kombiniert mit der darauf bezogenen Bodengestaltung.
Unklar bleibt die Situation im nordöstlichen Grundrissbereich. Die hier anzutreffenden Raumeinheiten sind wohl erst im Zusammenhang mit der wohnlichen Unterteilung des Obergeschossgrundrisses entstanden. Generell ist in diesem Bereich mit dem alten Dachaufgang zu rechnen. Nicht eindeutig bestimmbar ist auch der nördliche Annex, bei dem es sich, orientiert an der ursprünglichen Krüppelwalmausbildung, um einen schon im Mittelalter überbauten Hofraum handelt.

Das Erdgeschoss

Im Vergleich zum Obergeschoss haben sich auf dieser Ebene wieder mittelalterliche Bauteile erhalten. Dies betrifft in erster Linie das Gebälk und das in Resten erhaltene Stützengerüst zu. Das Gebälk lagert auf traufparallelen Streichbalken, die auf der gesamten Länge des Gebäudes auf vermauerten Werksteinkonsolen lagern. Zur Unterstützung des Gebälks ist mittig ein Unterzug verbaut. Dessen ursprüngliche Ablastung übernahmen freistehende Säulen mit Sattelholz, von denen die südliche Säule neben der alten Gründung auch noch die bauzeitliche Gestaltung aufweist.
In welchem Umfang dieses Traggerüst noch erhalten ist und wie es in die Erschließungskonzeption des 19. Jahrhunderts integriert wurde ist trotz der neuzeitlichen Veränderungen durch die Abtrennung der beiden Ladengeschäfte ausreichend genau nachvollziehbar.

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