Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim

ID: 331214409214  /  Datum: 08.08.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Haspelgasse
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 69115
Stadt-Teilort: Heidelberg

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Heidelberg (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8221000002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Anwesen Haspelgasse 10 weist drei relevante Bauphasen auf:
eine alte, nicht datierbare, aber vor 1693 liegende Bebauung, wovon vermutlich die drei gewölbten Keller sowie die Erdgeschosswände des Vorderhauses erhalten sind.
Sowohl das Vorderhaus als auch das Rückgebäude entstammen dem ausgehenden 17. Jahrhundert (d) und wurden bereits kurz nach der Stadtzerstörung wiedererrichtet resp. neu erbaut. Das Mittelhaus wurde im frühen 18. Jahrhundert nachträglich eingefügt.
Nach einem Besitzerwechsel fand im ausgehenden 19. Jahrhundert eine tief greifende Innensanierung der drei Gebäude statt, bei der alle barocken Ausstattungsteile verloren gingen. Der Ausbau des Mansardgeschosses und die klassizistische Überformung der Straßenfassade fallen ebenfalls in diese Maßnahme.
Am 4. November 1872 wurde in der Haspelgasse 10 unter der Leitung von sieben katholischen Studenten die katholische Studentenverbindung Palatia gegründet.
Nach 1950 wurden die Dachgeschosse bis unter den First ausgebaut, um studentischen Wohnraum zu schaffen.


1. Bauphase:
(1698)
Unmittelbar nach der Zerstörung der Stadt wurde das Gebäude wieder aufgebaut (d, Winterfällung 1697/98).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach

2. Bauphase:
(1896)
Eine durchgehende Innensanierung wird durch ein Baugesuch auf das Jahr 1896 datiert. Hierbei ging ein erheblicher Teil der barocken Ausstattung verloren (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Vereinshaus

3. Bauphase:
(1950)
Um das Jahr 1950 wurden die Dachgeschosse ausgebaut um studentischen Wohnraum zu schaffen (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Heidelberg, Haspelgasse 10, Ansicht Vorderhaus / ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim in 69115 Heidelberg, Altstadt
Heidelberg, Haspelgasse 10, Bauphasenplan Erdgeschoss / ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim in 69115 Heidelberg, Altstadt

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung.

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Anwesen Haspelgasse 10 liegt in Nachbarschaft zum Haus Cajetz, an dessen Stelle der Merianstich von 1620 ein großes Gebäude mit der Bezeichnung Kaufhaus zeigt. Aufgrund seiner Nutzung wurde das Kaufhaus in früheren Zeiten auch als Tanzhaus und gemeine Fleischschranne bezeichnet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Anwesen Haspelgasse 10 besteht aus dem traufständigen Vorderhaus in Zeilenbauweise, einem an der rückwärtigen Grenze gelegenen giebelständigen Rückgebäude mit Winkel auf der Nordseite sowie dem, direkt an der nördlichen Grundstücksgrenze stehenden, flachgedeckten Mittelhaus.
Das dreigeschossige Vorderhaus besitzt drei Fensterachsen und Mansarddach sowie zwei unabhängige tonnengewölbte Keller.
Das zweigeschossige Rückgebäude mit Satteldach ist nicht unterkellert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Vordergebäude ist zweizonig aufgebaut. eine schmale Erschließungszone zieht sich durch das ganze Gebäude auf der südlichen Seite. In der nördlichen Zone befinden sich die Wohnräume.
Das Rückgebäude ist im Erdgeschoss nicht unterteilt. Im Obergeschoss ist noch die bauzeitliche Raumaufteilung in drei aufeinander folgende Zonen zu erkennen. Ein schmaler Gang an der Südseite des Gebäudes erschließt die einzelnen Räume.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der additive Gebäudekomplex weist im Wesentlichen die historische Grundriss- und Fassadengliederung auf.
Bestand/Ausstattung:
Im Jahre 1896 fand eine durchgehende Innensanierung, verbunden mit dem Ausbau der Mansarde zu Wohnraum, sowie die klassizistische Überformung der Straßenfassade statt. Bis auf ein Schippenband ging bei dieser Baumaßnahme jegliche barocke Ausstattung verloren. Belegt ist dieser Umbau durch ein Baugesuch vom 24. März 1896.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach
Konstruktion/Material:
Vordergebäude:
Die Straßenfassade und das Erdgeschoss bestehen aus massiven Wänden, während sonst Fachwerk vorherrscht. Der ausgebaute Dachstuhl wurde mit Nadelholz abgezimmert und weist einen zweifachen stehenden Stuhl mit Kehlbalken auf, wobei die Knotenpunkte verzapft sind. Zwei Binder im Mansardgeschoss dienen zur Lastabtragung.
Rückgebäude:
Das völlig entkernte Erdgeschoss besteht aus ca. 50cm dicken massiven Außenwänden. Das Ober- und Dachgeschoss ist aus Fachwerk. Das Sparrendach besitzt einen zweifach stehenden Stuhl mit Kehlbalken, die Knotenpunkte sind verzapft.

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