Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Schulgebäude, ehemalige Pfründscheuer

ID: 291319089069  /  Datum: 12.03.2009
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kirchstraße
Hausnummer: 75
Postleitzahl: 74354
Stadt-Teilort: Besigheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118007001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: 90
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,9989° nördliche Breite, 9,1434° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Areal mit den Schulgebäuden 75, 77, 79, Kirchstraße 75-79
2. Gebäudeteil: Kirchstraße

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

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Wohnhaus, Vorstadt 67 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 69 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 71 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 73 (74354 Besigheim)
Scheune, Vorstadt 75 (74354 Besigheim)
Wohn- und Geschäftshaus, Vorstadt 79 (74354 Besigheim)
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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Jahr 1569 verzeichnet das Lagerbuch der Vogtei für die südlich benachbarte Frühmesspfründe (heute Bereich von der benachbarten Lateinschule) unter den zur ökonomischen Unabhängigkeit dienenden Gebäuden und Gärten eine ‚Scheuer’ zwischen dem Schulhaus und der zum Neckar hin befindlichen Stadtmauer.
Im Jahr 1807 kaufte Oberamtmann Sandberger diese Scheuer, die er im darauffolgenden Jahr zum Wohnhaus umbauen ließ und das nach nur sechzigjährigem Familienbesitz, im Jahr 1868, in städtische Obhut überging.
Die letzten baulichen Maßnahmen wurden im Zuge der Renovierungsarbeiten im Jahr 1985 getätigt.

Die ergänzenden Angaben sind dem Besigheimer Häuserbuch entnommen und als solche mit "BHB" gekennzeichnet.


1. Bauphase:
(1569 - 1807)
Das Jahr 1569 bildet in diesem Fall lediglich einen Terminus ante: Lagerbuch der Vogtei wird an dieser Stelle eine Scheune verzeichnet, die als Ökonomiegebäude zu den benachbarten Pfründen gehörte.

Datierungsversuch:
Der Spitzgiebel, das Profilgesims der diesen beschreibenden Sandsteinplatten und die allgemeine Ausbildung der Fassade sind typisch für die deutsche Renaissance und so für die Zeit nach 1500.
Die Quellen und archivalischen Zeugnisse in Zusammenhang mit den Mauerwerksuntersuchungen bestätigen den von ihm veranschlagten Zeitraum, das frühe 16. Jahrhundert, als Terminus post des Baubeginns.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach

2. Bauphase:
(1807)
Oberamtmann Sandberger kauft von Christian Spahr, "der solches von gnädigster Herrschaft erkauft hat: "Nr. 90 Eine Scheuer oben in der Stadt, auf der Neckarseite, neben dem Präceptorathaus und der Allmand ...". Sandberger ist der Schwiegersohn des Oberamtmanns Victor Stephan Essich und verheiratet mit dessen Tochter Maria Rosina (1747 1829). (BHB)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1807 - 1868)
Oberamtmann Sandberger kaufte das Gebäude im Jahr 1807. Schon im darauf folgenden Jahr ließ er es zum Wohnhaus umbauen und nach nur sechzig-jährigem Familienbesitz, ging dieses, im Jahr 1868, in städtische Obhut über.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

4. Bauphase:
(1808)
Sandberger hat "die Scheuer zu einem Haus und Wohnung eingerichtet". (BHB)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1868)
Das Haus wird von der Witwe Steinbuch an die Stadt Besigheim verkauft: "Nr. 90 Zweistockiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller und eingerichteter Scheuer (1 a 25 qm), Abtritt (2 qm), Hofraum und Traufrecht nordwestlich (35 qm), Hofraum südlich (32 qm), oben in der Stadt, unter der Kirche, neben Buchdrucker Müller und dem Präzeptorathaus". Die Stadt richtet Haus Kirchstraße 75 als weiteres Schulgebäude ein. (BHB)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1868 - 2009)
Umnutzung des Gebäudes als Schulhaus.
Letztmalige Sanierung 1985.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten
Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1807 - 1808)
Spahr, Christian
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt
Beschreibung:
Scheuer
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1807 - 1808)
Sandberger, NN
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn des Vogts Victor Stephan Essich
Bemerkung Besitz:
kauft von Spahr
Beschreibung:
Scheuer
Beruf / Amt / Titel:
  • Oberamtmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(1808 - 1829)
Sandberger, NN
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn des Vogts Victor Stephan Essich
Bemerkung Besitz:
besitzt
Beschreibung:
Umbau Scheuer zu Wohnhaus
Beruf / Amt / Titel:
  • Oberamtmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Besitzer:in:
(1829)
Sandberger, Maria Rosina
Bemerkung Familie:
Witwe des Oberamtmanns Sandberger; geb. Essich
Bemerkung Besitz:
besitzt
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Besitzer:in:
(1829 - 1868)
Steinbuch, Christiane Wilhelmine
Bemerkung Familie:
geb. Sandberger; Tochter des Oberamtmanns Sandberger; verwitwete Ehefrau des Dr. med. Steinbuch
Bemerkung Besitz:
erbt von Mutter Sandberger
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Besitzer:in:
(1868)
Besigheim, Stadt
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft von Witwe Steinbuch
Beschreibung:
Umbau zum Schulhaus
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Südliche Gebäudefassade an der Kirchstraße, Zeichnung von 1987 / Schulgebäude, ehemalige Pfründscheuer in 74354 Besigheim (26.08.2008)
Querschnitt, erstellt wahrscheinlich 1987 / Schulgebäude, ehemalige Pfründscheuer in 74354 Besigheim (29.08.2006)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Westen / Schulgebäude, ehemalige Pfründscheuer in 74354 Besigheim (Denkmalpflegerischer Werteplan, Gesamtanlage Besigheim, Regierungspräsidium Stuttgart)
Abbildungsnachweis
Hof, Ansicht von Südost / Schulgebäude, ehemalige Pfründscheuer in 74354 Besigheim (Denkmalpflegerischer Werteplan, Gesamtanlage Besigheim, Regierungspräsidium Stuttgart)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Schriftliche Aufarbeitung vorhandener und Einarbeitung neuer, bauhistorischer Erkenntnisse für den genannten Bereich im Rahmen der Erstellung eines aktuellen Geländeschnittes im Juli 2008
  • Besigheimer Häuserbuch

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäudeensemble, gebildet aus Haus Nr. 75 und Nr. 79, befindet sich am oberen Ende der historischen Altstadt Besigheims an der stark abfallenden Kirchstaffel bzw. Kirchstraße. Die beiden Häuser bilden, so weit nachweisbar, seitdem sie bestehen eine ökonomische Einheit, heute als Schulgebäude; architektonisch wurde und wird dies protegiert durch die an der Kirchstaffel entlangführende Mauer, die mit den beiden Südfassaden verbunden wurde und so einen Hof begrenzt, der im Norden mit der historischen Stadtmauer endet.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Gebäude, quer zur Kirchstaffel stehend, mit Satteldach; im Hof befindet sich der quer an dieses angeschlossene eingeschossige Annexbau über dem ursprünglichen, heute verlegten, Kellerabgang, ebenfalls mit Satteldach gedeckt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude wurde über beinahe quadratischen Grundriss errichtet, wobei die nördliche Außenseite des Annex im Hof in einer Flucht mit der dortigen Gebäudeschmalseite errichtet wurde.
Die Mauern sind massiv und stark.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Bedingt durch aufwendige Restaurations- und Umbauarbeiten der 1980er-Jahre ist der Erhaltungszustand beider Gebäude sehr gut.
Bestand/Ausstattung:
Nutzung durch städtische Schuleinrichtung.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
    • Schleppgaube(n)
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
Konstruktion/Material:
Das gesamte Gebäude stellt einen bis auf die Eckquaderung und Sandsteinlaibungen der Fenster, Türen und Giebel vollständig verputzten Massivbau dar, der um einen Fachwerkannex im Hof erweitert wurde. Der lichte und ebenfalls massive Kellerraum befindet sich unter der Erde, wobei die als Decke dienende Flachtonne, bedingt durch die abschüssige Kirchstaffel, im Norden über das Erdniveau hinausreicht.

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