Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Rathaus

ID: 152409688217  /  Datum: 14.12.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Besigheimerstraße
Hausnummer: 17
Postleitzahl: 74394
Stadt-Teilort: Hessigheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118028001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,9916° nördliche Breite, 9,1889° östliche Länge

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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ehemalige Kellerei (74394 Hessigheim, Kirchgasse 7)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde im Jahre 1465 (d) als zweistöckiger Fachwerkbau errichtet.
Ab dem 16. Jh. sind die ersten Umbauten erfassbar. Hierzu gehört zum Beispiel die Auswechslung des rückwärtigen Giebels, wie auch Umbauten im Kellerbereich.
Am 25. September 1987 erfolgte die Einweihung des heute als Rathaus genutzten Gebäudes.


1. Bauphase:
(1464 - 1465)
Das Gebäude wurde im Jahre 1465 (d) als zweistöckiger Fachwerkbau errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus

2. Bauphase:
(1558 - 1559)
Erneuerung des rückwärtigen Giebels (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1987)
Am 25. September 1987 erfolgte die Einweihung des heute als Rathaus genutzten Gebäudes.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweistöckiger Fachwerkbau mit zugehörigem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Unterstock besaß das Gebäude eine geräumige Halle, der sich im rückwärtigen Hausteil ein abgetrennter Wirtschafts-Lager- oder Arbeitsraum anschloss. Von der Halle führte die Treppe in einen repräsentativen Freiraum im Oberstock. Von hier waren zwei Wohneinheiten zugänglich. Das Zentrum dieser Wohneinheiten bildete jeweils eine verbohlte Stube. Diese Stuben waren von einer gemeinsamen, mittig zwischen den Stuben angeordneten Küche beheizbar. Den Stuben waren seitlich Kammern zugeordnet.
Das Dach diente in einem hohen Maße der Lagerung. Von der großen Lagerfläche waren am Hauptgiebel, seitlich eines mittigen Flures, zwei Dachkammern abgetrennt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Dachwerk
Auf dem Gebäude ist ein zweistöckiges Dachwerk mit zusätzlichem Spitzboden aufgeschlagen. Im 1. DG ist es dreizonig und dreischiffig gegliedert. Das 2. DG besitzt ebenfalls drei Zonen, ist jedoch nur einschiffig gegliedert.
Das tragende Gerüst im 1. DG bildet eine stehende Stuhlkonstruktion, die im rückwärtigen Dachbereich mit zwei inneren liegenden Stuhlständern und zwei mittigen Stuhlständern von der ansonsten vierfach stehenden Konstruktion abweicht.
Durch die Lage der Ständer sind zwei innere Querachsen erkennbar. Die erste innere Querachse ist bis auf einen mittigen Abschnitt gleichzeitig als Wandscheibe ausgebildet. Vorhanden ist eine einfache Riegelfolge. Die Gefache sind mit Flechtwerk geschlossen. Innerhalb der zweiten Querachse war kein Wandaufbau vorhanden.
Gleichzeitig ermöglicht die Ständerstellung die Fixierung von vier Längsachsen. Von diesen vier Achsen besitzen die beiden inneren Achsen auf der Breite der vorderen Zone einen Wandaufbau mit einfacher Riegelfolge und Flechtwerkfüllung. Innerhalb der beiden Wandscheiben sind noch die alten Türöffnungen vorhanden. Die Schwellen zeigen an ihrer Oberseite runde Vertiefungen für die Drehzapfen der Türen.
Die Aussteifung des Dachgerüstes im 1. DG erfolgt durch angeblattete Gefügehölzer. Zur Anwendung kamen Steigbänder sowie Kopf- und Fußbänder. Bemerkenswert ist, dass im Bereich des rückwärtigen Giebels die Blattsassen an den Stuhlpfetten unmittelbar vor der Giebelscheibe liegen. Die Sassen sind leer und die entsprechenden Giebelständer besitzen keine Blattsassen. Insgesamt bleibt festzustellen, dass dieser Giebel nur mit verzapften Hölzern abgezimmert ist.
Durch die vorhandenen Befunde im Dachinnern, sowie durch das weitgehend erhaltene Fachwerk des Hauptgiebels ist die ursprüngliche Gliederung und Nutzung im 1. DG recht eindeutig ablesbar. Der größte Dachbereich diente der Lagerung. Dazu war dieser Dachabschnitt ohne trennende Innenwände ausgeführt. Das Einholen der Lagergüter erfolgte über eine große Ladeluke am Hauptgiebel. Von dieser Öffnung führte ein mittiger Flur in den hinteren Laderaum. Seitlich des Flures sind zwei Dachkammern mit jeweiligen Doppelfenstern am Hauptgiebel angeordnet. Der rückwärtige Giebel wurde später umgebaut.
Das tragende Gerüst des 2. DG bildet ein zweifach stehender Stuhl in insgesamt vier Querachsen. Der gesamte Dachraum ist offen.
Wie im 1. DG ist auch hier der rückwärtige Giebel erneuert, während der Hauptgiebel noch weitgehend in alter Ausführung erhalten ist.
Die Höhe des Spitzbodens war ehemals als Steilgiebel ausgeführt.

Oberstock
Durch den vorhandenen Bestand der tragenden Gerüstständer ist im Prinzip eine zweischiffige Grundrissgliederung nachvollziehbar.
Es sind innerhalb des straßenseitigen Schiffes, bis auf eine Ausnahme, alle Gerüstständer vorhanden. Diese Ausnahme bezieht sich auf den rückwärtigen Giebel.
Erkennbar ist die Anordnung von drei Räumen. Durch die vorhandenen Nuten an den Eckständern ist für den Raum am Hauptgiebel eine umfassende Verbohlung belegt. Bis auf einen Restbestand am Giebel sind die Wandbohlen verschwunden. Der erhaltene Rest zeigt noch die Auflagerücksprünge für die ehemals in Firstrichtung verlegte Bretter-Balken-Decke. Die Begrenzung eines ursprünglichen Fenstererkers am Hauptgiebel ist durch einen vorhandenen Zwischenständer belegt. Der Erker reichte ehemals über Eck. Reste sind hier, im Zuge der Straßentraufe, nicht mehr erhalten. Durch die vorhandenen Zapfenlöcher an der Oberseite der inneren Längsschwelle sind zwei schmale Türöffnungen nachweisbar.
Diese Türöffnungen haben sich in dem ebenfalls verbohlten Raum am Gegengiebel erhalten. Insgesamt ist hier der ursprüngliche Bestand weitaus größer als am Hauptgiebel. Vorhanden ist hier ein Großteil der Wandverbohlung, die gesamte Bretter-Balken-Decke und der Ansatz einer Holzeinfassung für eine Hinterladeröffnung. Der am Giebel vorhandene Fenstererker gehört mit hoher Sicherheit zu dem schon im Dach erwähnten Giebelumbau.
Im Bereich der Straßentraufe sind die ehemaligen Wandbohlen verschwunden. Auch hier wird ursprünglich ein über Eck ausgeführter Fenstererker angenommen.
Der mittige Raum zwischen den beiden verbohlten Stuben ist unzweifelhaft als Küche anzusprechen. Nachweisbar ist die alte Belichtung an der Straßentraufe, wie auch der ursprüngliche Zugang. Das quer zum First verlaufende Gebälk besitzt zur Stube am Hauptgiebel noch die alte Auswechslung für den Rauchabzug.
Dieser Küche war im rückwärtigen Schiff ein großer Freiraum vorgelagert. Von dieser zentralen Freifläche mit dem Treppenaufgang war jeder Raum zugänglich.
Am Hauptgiebel ist durch den vorhandenen Bestand die Anlage von zwei kleineren Räumen nachweisbar. Während der größere Raum wohl funktionsmäßig der Stube zugeordnet werden kann (Schlafraum) ist für das kleiner Zimmer keine nähere Zuordnung möglich.
Nur in seinen Umrissen ist der Raum am rückwärtigen Giebel fassbar. Vorhandene Zapfenlöcher am Querbundbalken belegen auch hier einen Zugang vom Freiraum aus.
Bemerkenswert ist die konstruktive Abzimmerung des tragenden Gerüstes. Dies trifft hauptsächlich auf die versetzten Querachsen innerhalb des rückwärtigen Schiffes zu. Bedingt durch die Verbohlung der Stubenwände und dem Wunsch, die ansetzenden Querwände durch angeblattete Kopf- und Fußbänder auszusteifen, mussten vor die Längsachse zusätzliche Ständer aufgestellt werden.
Das tragende Gerüst dieses Fachwerkstockwerkes wird durch verblattete Kopf- und Fußbänder ausgesteift.
Die jeweiligen Bundständer der Hauptachsen stehen auf dem Dielenboden, während die Ständer untergeordneter Achsen, wie auch die Zwischenständer, auf den Schwellhölzern gegründet sind.
An diesen Zwischenständern sind jeweils Doppelfenster angeordnet. Die zum Teil vorhandenen Anschläge für die Brettläden verlaufen zwischen Brust- und Sturzriegel. Die Zwischenständer überblatten am Kopfende das Rähmholz und an den Giebelseiten den darunter eingebauten Rähmriegel.
Neben der Verbohlung besteht der älteste Wandaufbau aus Flechtwerkfüllung.
Der rückwärtige Giebel ist mit Bruchsteinen ausgemauert. Auch sonst unterscheidet sich diese Wand grundsätzlich von den älteren Wandscheiben. So sind z. B. alle Gefügehölzer verzapft.

Unterstock
Im Gegensatz zum Überbau zeigt diese Ebene nur noch einen geringen Umfang von Altsubstanz.
Durch die vorhandenen Zapfenlöcher, Blattsassen und sonstigen zimmermannstechnischen Hinweise, lassen sich trotzdem ausreichend genaue Aussagen zur ursprünglichen Gliederung und Nutzung machen.
Der Unterstock war dreizonig und dreischiffig gegliedert.
Ausgehend vom Hauptgiebel war über die ersten beiden Zonen eine große offene Halle angelegt. Der Eingang erfolgte am Hauptgiebel, in Anlehnung an die rückwärtige Traufe. Tragende Elemente bildeten zwei zentrale Ständer. Sie waren auf Sicht profiliert und kopfzonig in vier Richtungen ausgesteift. Ein weiterer Ständer nahm die direkte Last der im Oberstock vorhandenen Querwand auf.
Die rückwärtige Zone war durch eine Querwand von der Halle abgetrennt. Ein Zugang zu dieser Zone konnte innerhalb des mittigen Schiffes nachgewiesen werden.
Beachtenswert ist die varriierende Ausbildung der Gefügehölzer. Während ansonsten die Anordnung von Kopf- und Fußbändern überwiegt, besitzt der rückwärtige Giebel die moderne K-Aussteifung und die rückwärtige Traufe das "konservative" Steigband.
Zu erwähnen ist, dass die alte Straßenwand entfernt wurde und durch eine neue Wand, unter der ehemaligen Auskragung des Oberstocks, ersetzt wurde.

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