Abgegangenes Gebäude
ID:
150928261612
/
Datum:
20.08.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Gymnasiumstraße |
Hausnummer: | 7 |
Postleitzahl: | 89584 |
Stadt-Teilort: | Ehingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8425033012 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus mit Schmiede, Kasernengasse 1 (89584 Ehingen (Donau))
Ehem. Heilig- Geist Spital, profanierte Kapelle, jetzt städt. Museum, Kasernengasse 2 (89584 Ehingen (Donau))
Rathaus (Turm), Marktplatz 1 (89584 Ehingen (Donau))
Ehem. Franziskanerkloster, Spitalstraße 30 (89584 Ehingen (Donau))
Brücke über die Schmiech, Bahnhofstraße (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Burghof 1 (89584 Ehingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 21 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Hauptstraße 71 (89584 Ehingen)
Kolleg St. Josef (Altbau), Müllerstraße 8 (89584 Ehingen)
Ehem. Oberschaffnei, Schulgasse 21 (89584 Ehingen)
Teil der Stadtmauer , Schulgasse 21 (89584 Ehingen)
Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller), Schwanengasse 18 (89584 Ehingen)
Stadtmauerreste (89584 Ehingen, Schwanengasse 22, 26, 28)
Stadtmauerrest, Schwanengasse 26, Schwanengasse 26 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tränkberg 4 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tuchergasse 40 (89584 Ehingen)
Ehem. Heilig- Geist Spital, profanierte Kapelle, jetzt städt. Museum, Kasernengasse 2 (89584 Ehingen (Donau))
Rathaus (Turm), Marktplatz 1 (89584 Ehingen (Donau))
Ehem. Franziskanerkloster, Spitalstraße 30 (89584 Ehingen (Donau))
Brücke über die Schmiech, Bahnhofstraße (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Burghof 1 (89584 Ehingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 21 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Hauptstraße 71 (89584 Ehingen)
Kolleg St. Josef (Altbau), Müllerstraße 8 (89584 Ehingen)
Ehem. Oberschaffnei, Schulgasse 21 (89584 Ehingen)
Teil der Stadtmauer , Schulgasse 21 (89584 Ehingen)
Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller), Schwanengasse 18 (89584 Ehingen)
Stadtmauerreste (89584 Ehingen, Schwanengasse 22, 26, 28)
Stadtmauerrest, Schwanengasse 26, Schwanengasse 26 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tränkberg 4 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tuchergasse 40 (89584 Ehingen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Im Kern handelt es sich um einen spätmittelalterlichen Fachwerkbau, der in nachmittelalterlicher Zeit umfangreich verändert wurde. Die dendrochronologische Untersuchung datiert das Gebäude auf das Jahr 1385 (d).
1. Bauphase:
(1385)
(1385)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Giebelständig, an der Ostseite der Gymnasiumstraße stehendes Gebäude.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Kleines, zweigeschossiges Gebäude über längs rechteckigem Grundriss mit einem nur mäßig steilen Satteldach überdeckt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Erdgeschoss und Obergeschoss sind weitgehend massiv umfangen und kleinteilig zu Wohnzwecken ausgebaut.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
Konstruktion/Material:
Die mittelalterliche Fachwerkkonstruktion:
Innerhalb des umfangreichen nachmittelalterlichen Baubestands haben sich Reste der mittelalterlichen Fachwerkkonstruktion erhalten. Es handelt sich um Teile eines aus dem 14. Jahrhundert stammenden und damit zur ältesten Schicht der Ehinger Fachwerkhäuser stammenden Fachwerkkonstruktion. Sie besteht weitgehend aus Eichenholz und ist geschossübergreifend, d. h. zweigeschosshoch, abgezimmert. Erhalten haben sich insbesondere Reste der östlichen (rückwärtigen) Stirnwand sowie Teile des Mittellängsbundes.
In der östlichen Stirnwand (Querbund IV) treffen wir auf umfangreiche Reste des spätmittelalterlichen Fachwerkes. ln der Nordostecke hat sich der ursprüngliche nordöstliche Eckständer erhalten. Sein Erdgeschossbereich fehlt, sein Obergeschossbereich ist vorhanden und zeigt Blattsassen für nach Süden und Westen aufsteigende Kopfbänder. An der Südseite ist auf Deckenhöhe ein nach Süden führender Geschossriegel (=Binderdeckenbalken) eingezapft, der ebenfalls ein Kopfband für eine Aussteifung ausweist. Den Blattsassen am Wandrähm zufolge war hier einst ein bis zum Rähm des Obergeschosses emporführendes Steigband vorhanden, so dass der Eckständer ursprünglich gegen Süden eine doppelte kopfzonige Aussteifung besaß. Auf den Eckständer aufgezapft ist der Kopf des Rähmes der nördlichen Traufwand, und es ist zu vermuten, dass sich dieses innerhalb der heute gemauerten nördlichen Außenwand zumindest noch ein Stück weit erhalten hat. Nach Osten hin ist das Traufrähm allerdings in der Flucht des Eckständers gekappt. Auf das Traufrähm aufgekämmt ist das Rähm der östlichen Stirnwand (=Binderdachbalken), das weiter nach Westen hin Blattsassen für die Aussteifung des Eckständers sowie für einen Ständer und ein Fuß- oder Steigband des vollständig abgängigen ursprünglichen Giebelfachwerkes besitzt. Am nördlichen Kopfende endet das Wandrähm mit einem schrägen Blatt, das belegt, dass das ursprüngliche Gespärre des Gebäudes, das ebenfalls gänzlich abgängig ist, mit der Dachbalkenlage verblattet war.
Ebenfalls erhalten hat sich an der östlichen Stirnwand darüber hinaus auch ein Rest eines leicht gegenüber der Mittelachse nach Süden hin verschobenen Bundständers, der eine außermittige innere Längsachse des ursprünglichen Fachwerkgerüstes belegt. Er ist nur noch im Obergeschoßbereich erhalten, war jedoch nach Aussage von Blattsassen an Geschossriegeln und Rähm sowohl nach Süden wie auch nach Norden über vom Erdgeschoss aus zum Rähm aufsteigende Kopfbänder ausgesteift.
Der vom nordöstlichen Eckständer nach Süden ziehende Geschossriegel (=Binderdeckenbalken) endet knapp vor der Achse des inneren Bundständers, während das Rähm (Binderdachbalken) über den Ständer hinaus nach Süden läuft. Es bricht dort etwa auf halbem Weg zur Südostecke ab, zeigt an seinem Ende jedoch noch eine Blattsasse für eine einstige Aussteifung im Giebelbereich. Auch auf den inneren Bundständer ist ein Längsrähm aufgezapft, der sich im Gebäudeinneren noch bis in die westlichste Zone des Gebäudes hinein erhalten hat. lm Wandfeld zwischen dem nordöstlichen und dem inneren Bundständer der östlichen Stirnseite hat sich noch eine riegellose Flechtwerkausfachung erhalten. Bei ihr dürfte es sich noch um ursprüngliche, spätmittelalterliche Substanz handeln, wie sie in der angetroffenen riegellosen Ausführung für den Fachwerkbau des 14. Jahrhunderts typisch ist.
Die innere Längsachse der mittelalterlichen Fachwerkkonstruktion wird in ihrer Lage durch den inneren Bundständer der östlichen Stirnseite und das auf diesen aufgezapfte Längsrähm fixiert. Etwa 4 m westlich der östlichen Stirnwand treffen wir auf einen weiteren geschoßhohen Bundständer, der ebenfalls noch dem spätmittelalterlichen Baubestand zuzurechnen ist. Er war zumindest nach Norden hin ebenfalls über ein vom Erdgeschoss aufsteigendes, evtl. ins Obergeschoss emporführendes Kopfband ausgesteift. Ansonsten ließen sich im Erdgeschoss aufgrund der allseitigen Verkleidung des Ständers keine weiteren Aussteifungsanschlüsse beobachten, während sie im weitgehend freigelegten Obergeschossbereich fehlen. Das Wandfeld im Obergeschoss zwischen diesem Ständer und dem inneren Ständer der östlichen Stirnseite ist vollflächig mit einer riegellosen Lehmflechtwerkscheibe geschlossen, die wiederum dem spätmittelalterlichen Bestand zugerechnet werden darf. ln der durch den vorgenannten Ständer festgelegten östlichen inneren Querbundachse (Bund III) ließen sich keine weiteren spätmittelalterlichen Konstruktionselemente freilegen. Es ist jedoch denkbar, dass zumindest der Binderdachbalken, vielleicht auch seitlich davon, weitere Teile der mittelalterlichen Dachbalkenlage, erhalten geblieben sind.
Etwa 2,7 m westlich der vorgenannten Ständerachse lässt sich unter dem Unterzug der inneren Längsachse ein weiterer Bundständer nachweisen. Er hat sich nur noch im Obergeschossbereich erhalten und ist dort sehr stark abgebeilt. Dennoch lassen sich hier Blattsassen einer kopfzonigen, nach Süden gerichteten Aussteifung sowie an Nord- und Westseite Reste von Bohlennuten erkennen. Es scheint sich um 4 cm starke Nuten gehandelt zu haben, so dass es sich entweder um Nuten für den Anschluss von Bretterwänden oder um die Reste von Doppelnuten für den Anschluss von Bohlenwänden gehandelt hat. Letzteres ist dabei eher wahrscheinlich, da die Nordwestecke des Gebäudes als Stubenecke prädestiniert ist. Das Wandfeld im Obergeschoss zwischen dem genannten Ständer und dem Ständer der östlich gelegenen Querbundachse (III) ist heute leer, war jedoch ursprünglich mit einer riegellosen Lehmflechtwerkausfachung geschlossen. Darauf weisen Stakungslöcher an der Unterseite des inneren Längsunterzuges hin. An ihm finden wir auch eine Blattsasse, die auf ein Kopfband hinweist, das in der Achse des westlichen Bundständers im Erdgeschoss angesetzt haben muss, so dass wir davon ausgehen dürfen, dass auch dieser ursprünglich bis in das Erdgeschoss hinablief und damit wie die anderen Ständer zweigeschossig ausgebildet war. In der durch den westlichen Ständer belegten Querbundachse des spätmittelalterlichen Fachwerkgerüste (Querbund II) ließen sich keine weiteren spätmittelalterlichen Konstruktionsreste freilegen. Es ist jedoch denkbar, dass sich noch Reste des Binderdeckenbalkens sowie vielleicht auch seitlich davon Teile der Dachbalkenlage erhalten haben.
Unmittelbar westlich des inneren Bundständers von Querbund II ist der Unterzug des inneren Längsbundes gekappt. Es ist aber davon auszugehen, dass er ursprünglich bis zur heutigen westlichen Außenseite durchlief. ln dieser westlichen Stirnwand sowie in der nördlichen und der südlichen Traufwand ließen sich keine Reste der spätmittelalterlichen Fachwerkkonstruktion mehr erkennen.
Die vorhandenen Reste des mittelalterlichen Fachwerkgerüstes zeigen, dass das Gebäude ursprünglich ein zweischiffig/dreizoniges Grundrissraster besaß, bei dem das nördliche Schiff breiter als das südliche Schiff ausgebildet war und bei dem die mittlere Zone schmäler als die nördliche und die südliche Zone ausgebildet war. Wenn in der Nordostecke des Obergeschosses ursprünglich eine Bohlenstube lag, so wird man im östlich daran anschließenden Raum im nördlichen Teil der mittigen Zone sicherlich die zugehörige Küche suchen dürfen. ln der Nordostecke wäre dann eine einstige Kammer zu suchen, während im südlichen Schiff ein einstiger Flurbereich zu sehen ist. Zur ursprünglichen lnnengliederung im Erdgeschoss lassen sich keine Aussagen mehr treffen.
Innerhalb des umfangreichen nachmittelalterlichen Baubestands haben sich Reste der mittelalterlichen Fachwerkkonstruktion erhalten. Es handelt sich um Teile eines aus dem 14. Jahrhundert stammenden und damit zur ältesten Schicht der Ehinger Fachwerkhäuser stammenden Fachwerkkonstruktion. Sie besteht weitgehend aus Eichenholz und ist geschossübergreifend, d. h. zweigeschosshoch, abgezimmert. Erhalten haben sich insbesondere Reste der östlichen (rückwärtigen) Stirnwand sowie Teile des Mittellängsbundes.
In der östlichen Stirnwand (Querbund IV) treffen wir auf umfangreiche Reste des spätmittelalterlichen Fachwerkes. ln der Nordostecke hat sich der ursprüngliche nordöstliche Eckständer erhalten. Sein Erdgeschossbereich fehlt, sein Obergeschossbereich ist vorhanden und zeigt Blattsassen für nach Süden und Westen aufsteigende Kopfbänder. An der Südseite ist auf Deckenhöhe ein nach Süden führender Geschossriegel (=Binderdeckenbalken) eingezapft, der ebenfalls ein Kopfband für eine Aussteifung ausweist. Den Blattsassen am Wandrähm zufolge war hier einst ein bis zum Rähm des Obergeschosses emporführendes Steigband vorhanden, so dass der Eckständer ursprünglich gegen Süden eine doppelte kopfzonige Aussteifung besaß. Auf den Eckständer aufgezapft ist der Kopf des Rähmes der nördlichen Traufwand, und es ist zu vermuten, dass sich dieses innerhalb der heute gemauerten nördlichen Außenwand zumindest noch ein Stück weit erhalten hat. Nach Osten hin ist das Traufrähm allerdings in der Flucht des Eckständers gekappt. Auf das Traufrähm aufgekämmt ist das Rähm der östlichen Stirnwand (=Binderdachbalken), das weiter nach Westen hin Blattsassen für die Aussteifung des Eckständers sowie für einen Ständer und ein Fuß- oder Steigband des vollständig abgängigen ursprünglichen Giebelfachwerkes besitzt. Am nördlichen Kopfende endet das Wandrähm mit einem schrägen Blatt, das belegt, dass das ursprüngliche Gespärre des Gebäudes, das ebenfalls gänzlich abgängig ist, mit der Dachbalkenlage verblattet war.
Ebenfalls erhalten hat sich an der östlichen Stirnwand darüber hinaus auch ein Rest eines leicht gegenüber der Mittelachse nach Süden hin verschobenen Bundständers, der eine außermittige innere Längsachse des ursprünglichen Fachwerkgerüstes belegt. Er ist nur noch im Obergeschoßbereich erhalten, war jedoch nach Aussage von Blattsassen an Geschossriegeln und Rähm sowohl nach Süden wie auch nach Norden über vom Erdgeschoss aus zum Rähm aufsteigende Kopfbänder ausgesteift.
Der vom nordöstlichen Eckständer nach Süden ziehende Geschossriegel (=Binderdeckenbalken) endet knapp vor der Achse des inneren Bundständers, während das Rähm (Binderdachbalken) über den Ständer hinaus nach Süden läuft. Es bricht dort etwa auf halbem Weg zur Südostecke ab, zeigt an seinem Ende jedoch noch eine Blattsasse für eine einstige Aussteifung im Giebelbereich. Auch auf den inneren Bundständer ist ein Längsrähm aufgezapft, der sich im Gebäudeinneren noch bis in die westlichste Zone des Gebäudes hinein erhalten hat. lm Wandfeld zwischen dem nordöstlichen und dem inneren Bundständer der östlichen Stirnseite hat sich noch eine riegellose Flechtwerkausfachung erhalten. Bei ihr dürfte es sich noch um ursprüngliche, spätmittelalterliche Substanz handeln, wie sie in der angetroffenen riegellosen Ausführung für den Fachwerkbau des 14. Jahrhunderts typisch ist.
Die innere Längsachse der mittelalterlichen Fachwerkkonstruktion wird in ihrer Lage durch den inneren Bundständer der östlichen Stirnseite und das auf diesen aufgezapfte Längsrähm fixiert. Etwa 4 m westlich der östlichen Stirnwand treffen wir auf einen weiteren geschoßhohen Bundständer, der ebenfalls noch dem spätmittelalterlichen Baubestand zuzurechnen ist. Er war zumindest nach Norden hin ebenfalls über ein vom Erdgeschoss aufsteigendes, evtl. ins Obergeschoss emporführendes Kopfband ausgesteift. Ansonsten ließen sich im Erdgeschoss aufgrund der allseitigen Verkleidung des Ständers keine weiteren Aussteifungsanschlüsse beobachten, während sie im weitgehend freigelegten Obergeschossbereich fehlen. Das Wandfeld im Obergeschoss zwischen diesem Ständer und dem inneren Ständer der östlichen Stirnseite ist vollflächig mit einer riegellosen Lehmflechtwerkscheibe geschlossen, die wiederum dem spätmittelalterlichen Bestand zugerechnet werden darf. ln der durch den vorgenannten Ständer festgelegten östlichen inneren Querbundachse (Bund III) ließen sich keine weiteren spätmittelalterlichen Konstruktionselemente freilegen. Es ist jedoch denkbar, dass zumindest der Binderdachbalken, vielleicht auch seitlich davon, weitere Teile der mittelalterlichen Dachbalkenlage, erhalten geblieben sind.
Etwa 2,7 m westlich der vorgenannten Ständerachse lässt sich unter dem Unterzug der inneren Längsachse ein weiterer Bundständer nachweisen. Er hat sich nur noch im Obergeschossbereich erhalten und ist dort sehr stark abgebeilt. Dennoch lassen sich hier Blattsassen einer kopfzonigen, nach Süden gerichteten Aussteifung sowie an Nord- und Westseite Reste von Bohlennuten erkennen. Es scheint sich um 4 cm starke Nuten gehandelt zu haben, so dass es sich entweder um Nuten für den Anschluss von Bretterwänden oder um die Reste von Doppelnuten für den Anschluss von Bohlenwänden gehandelt hat. Letzteres ist dabei eher wahrscheinlich, da die Nordwestecke des Gebäudes als Stubenecke prädestiniert ist. Das Wandfeld im Obergeschoss zwischen dem genannten Ständer und dem Ständer der östlich gelegenen Querbundachse (III) ist heute leer, war jedoch ursprünglich mit einer riegellosen Lehmflechtwerkausfachung geschlossen. Darauf weisen Stakungslöcher an der Unterseite des inneren Längsunterzuges hin. An ihm finden wir auch eine Blattsasse, die auf ein Kopfband hinweist, das in der Achse des westlichen Bundständers im Erdgeschoss angesetzt haben muss, so dass wir davon ausgehen dürfen, dass auch dieser ursprünglich bis in das Erdgeschoss hinablief und damit wie die anderen Ständer zweigeschossig ausgebildet war. In der durch den westlichen Ständer belegten Querbundachse des spätmittelalterlichen Fachwerkgerüste (Querbund II) ließen sich keine weiteren spätmittelalterlichen Konstruktionsreste freilegen. Es ist jedoch denkbar, dass sich noch Reste des Binderdeckenbalkens sowie vielleicht auch seitlich davon Teile der Dachbalkenlage erhalten haben.
Unmittelbar westlich des inneren Bundständers von Querbund II ist der Unterzug des inneren Längsbundes gekappt. Es ist aber davon auszugehen, dass er ursprünglich bis zur heutigen westlichen Außenseite durchlief. ln dieser westlichen Stirnwand sowie in der nördlichen und der südlichen Traufwand ließen sich keine Reste der spätmittelalterlichen Fachwerkkonstruktion mehr erkennen.
Die vorhandenen Reste des mittelalterlichen Fachwerkgerüstes zeigen, dass das Gebäude ursprünglich ein zweischiffig/dreizoniges Grundrissraster besaß, bei dem das nördliche Schiff breiter als das südliche Schiff ausgebildet war und bei dem die mittlere Zone schmäler als die nördliche und die südliche Zone ausgebildet war. Wenn in der Nordostecke des Obergeschosses ursprünglich eine Bohlenstube lag, so wird man im östlich daran anschließenden Raum im nördlichen Teil der mittigen Zone sicherlich die zugehörige Küche suchen dürfen. ln der Nordostecke wäre dann eine einstige Kammer zu suchen, während im südlichen Schiff ein einstiger Flurbereich zu sehen ist. Zur ursprünglichen lnnengliederung im Erdgeschoss lassen sich keine Aussagen mehr treffen.