Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller)

ID: 124157374110  /  Datum: 05.07.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schwanengasse
Hausnummer: 18
Postleitzahl: 89584
Stadt-Teilort: Ehingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425033012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die bauliche Entwicklung von Stadtmauer, Anschlussbebauung und Kelleranlage lässt sich nach den momentan vorliegenden Befunden folgendermaßen zusammenfassen:
- Phase l a: Kernbestand der Stadtmauer und ausdehnungsmäßig nicht genauer greifbare nordseitige Anschlussbebauung, die über die Deckenbalkenlöcher an der Nordseite der Stadtmauer nachgewiesen ist. Anhand des Baubefundes nicht genauer datierbar, möglicherweise 13., eher 14. Jahrhundert.
- Phase l b: Evtl. nachträglich Anlegung der beiden heute vermauerten Lichtschlitze und eindeutig nachträglich Aufbringung des glatten lnnenputzes, der auf eine Wohnnutzung des Anschlussgebäudes hinweist.
- Phase ll: Erdgeschossmauerwerk des östlichen Anschlussbaukörpers. Anhand des Baubefundes nicht genauer datierbar, vermutlich 14./ 15. Jahrhundert.
- Phase lll: Erdgeschossmauerwerk des westlichen Anschlussbaukörpers und zugehörig die heute nur noch in Schwellresten vorhandene spätmittelalterliche Fachwerkkonstruktion, 15. Jh. Vermutlich gleichzeitig Vermauerung der beiden Nischen in der Stadtmauer und Aufmauerung der inneren Mauerschale.
- Phase lV a: Anlegung bzw. Abtiefung der beiden Gewölberäume im südlichen Teil des westlichen Anschlussbaukörpers, beide Kellerräume mit getrennter nordseitiger Erschließung und zunächst noch freiem Zwischenraum zwischen der Nordwand des Kellers und der nördlichen Außenwand des Gebäudes. Die umfangreiche Backsteinverwendung macht eine nachmittelalterliche Entstehung wahrscheinlich, die vom 16. bis zum 18. Jahrhundert reichen kann.
- Phase IV b: Schließung der Lücken zwischen der nördlichen Kellerwand und der nördlichen Außenwand des Gebäudes.
- Phase V: Aufgabe des Außenzuganges des westlichen Kellers und Anlegung einer Türöffnung in der Trennwand zwischen den beiden Kellerräumen. Verwendung von Backstein und Bruchstein weist vermutlich noch in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. lm 19. Jahrhundert auch Ausbrechen eines Teiles der inneren Mauerschale am östlichen Mauerende und Anlegung des großen Durchganges westlich daneben.
- Phase VI: Am Übergang zum 19. zum 20. Jahrhundert weiteres Ausbrechen der Mauerschale am westlichen Mauerende und Anlegung der dortigen Türöffnung.

2010 wurde das Gebäude abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.


1. Bauphase:
(1200 - 1399)
Phase I a: Kernbestand der Stadtmauer und ausdehnungsmäßig nicht genauer greifbare nordseitige Anschlussbebauung, die über die Deckenbalkenlöcher an der Nordseite der Stadtmauer nachgewiesen ist. Anhand des Baubefundes nicht genauer datierbar, möglicherweise 13., eher 14. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer

2. Bauphase:
(1300 - 1499)
Phase II: Erdgeschossmauerwerk des östlichen Anschlussbaukörpers. Anhand des Baubefundes nicht genauer datierbar, vermutlich 14./ 15. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

3. Bauphase:
(1400 - 1499)
Phase III: Erdgeschossmauerwerk des westlichen Anschlussbaukörpers und zugehörig die heute nur noch in Schwellresten vorhandene spätmittelalterliche Fachwerkkonstruktion, 15. Jh. Vermutlich gleichzeitig Vermauerung der beiden Nischen in der Stadtmauer und Aufmauerung der inneren Mauerschale.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

4. Bauphase:
(1500 - 1799)
Phase lV a: Anlegung bzw. Abtiefung der beiden Gewölberäume im südlichen Teil des westlichen Anschlussbaukörpers, beide Kellerräume mit getrennter nordseitiger Erschließung und zunächst noch freiem Zwischenraum zwischen der Nordwand des Kellers und der nördlichen Außenwand des Gebäudes. Die umfangreiche Backsteinverwendung macht eine nachmittelalterliche Entstehung wahrscheinlich, die vom 16. bis zum 18. Jahrhundert reichen kann.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1800 - 1899)
Phase V: Aufgabe des Außenzuganges des westlichen Kellers und Anlegung einer Türöffnung in der Trennwand zwischen den beiden Kellerräumen. Verwendung von Backstein und Bruchstein weist vermutlich noch in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. lm 19. Jahrhundert auch Ausbrechen eines Teiles der inneren Mauerschale am östlichen Mauerende und Anlegung des großen Durchganges westlich daneben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(2010)
Abbruch des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Reste der Stadtmauer, Ansicht von Schwanengasse / Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller) in 89584 Ehingen, Ehingen (Donau) (15.02.2019 - Christin Aghegian-Rampf)
Abbildungsnachweis
Rest der Stadtmauer, Ansicht West / Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller) in 89584 Ehingen, Ehingen (Donau) (15.02.2019 - Christin Aghegian-Rampf)
Abbildungsnachweis
Rest der Stadtmauer, Ansicht Lindenstraße / Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller) in 89584 Ehingen, Ehingen (Donau) (15.02.2019 - Christin Aghegian-Rampf)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Bauaufnahme der Scheuer

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Etwa 23 m langer Abschnitt der mittelalterlichen Stadtmauer mit außenseitiger Brüstungsmauer auf der Mauerkrone, bis etwa 5 m hoch erhalten. An der Innenseite schloss ein inzwischen weitgehend abgebrochenes großes, zweiteiliges, im Kern spätmittelalterliches Gebäude an, vermutlich ursprünglich Bestandteil der Hofanlage des anschießenden Marchtaler Hofes. Hiervon waren zum Untersuchungszeitpunkt nur noch die niedrige Erdgeschosseinfassung und ein zweiteiliger Gewölbekeller nordseitig der Stadtmauer vorhanden.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
Die im Kernbestand vielleicht noch hochmittelalterliche Stadtmauer besitzt eine Stärke von etwa 1,7 m. Sie ist aus Kalkbruchstein errichtet, wobei die äußere Mauerschale (Südseite) im unteren Teil mittlere und größere, zudem häufig hammerrechte bis grob quaderhafte Formate aufweist, während an der Innenseite (Nordseite) in der Regel kleine und mittlere, in der Regel allenfalls lagerhafte Formate vorzufinden sind. Der Mauerkern zeigt in den freiliegenden Bereichen klein- und mittelformatiges, völlig regelloses Bruchsteinmauerwerk. Die Mauersohle liegt sowohl auf der lnnen- als auch auf der Außenseite der Mauer allenfalls knapp unter dem Bodenniveau. Dabei ist außen zumindest in der westlichen Mauerhälfte ein sehr schmaler, etwa 40 cm hoher Sockel ausgebildet, der als einstiger Fundamentsockel angesehen werden darf.
Der Stadtmauerzug zieht sich homogen über die ganze Länge hinweg. lm Osten endet er mit einer Abbruchkante, an die das dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert entstammende Ortbetonmauerwerk der benachbarten Scheune anschließt. Ursprünglich setzte sich die Mauer hier geradlinig weiter nach Osten fort. An ihrem westlichen Ende endet die Mauerscheibe ebenfalls mit einem Mauerabbruch, der aber mit kleinformatigen Kalkbruchsteinen zu einer sauberen Kante abgemauert worden ist. Hierbei dürfte es sich um eine Vormauerung des 19. Jahrhunderts handeln.

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