Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Rathaus (Turm)

ID: 124632801920  /  Datum: 20.08.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Marktplatz
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 89584
Stadt-Teilort: Ehingen (Donau)

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425033012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Archivalischen und dendrochronologischen Quellen nach erfolgte 1713 (a/d) die Neuerbauung des Rathauses und 1890-81 (a/d) die Errichtung des Turmes, nachdem französische Soldaten im Jahr 1688 das alte Rathaus wie auch weitere Gebäude am Marktplatz in Brand gesetzt hatten. Im Jahr 1935 wurde der Turm renoviert und modernisiert.


1. Bauphase:
(1713)
Neubau des Rathauses (a/d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

2. Bauphase:
(1890 - 1891)
Neubau des Turmes (a/d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

3. Bauphase:
(1935)
Renovierung und Moderinsierung des Turms (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Rathaus, Nordostansicht / Rathaus (Turm) in 89584 Ehingen (Donau) (15.02.2019 - Christin Aghegian-Rampf)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Rathaus in der Ehinger Altstadt liegt traufseitig an der Südseite des Marktplatzes.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Rathaus-Gebäude ist ein zweiflügeliger Gebäudekomplex. Der Nordflügel besitzt drei Geschosse, ein Walmdach und fünf Fensterachsen. Über der mittigen Fensterachse erhebt sich nordseitig der Rathausturm als Zwerchhaus mit Schildgiebel, Ecklisenen und Ziffernblatt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Dachform
    • Satteldach
    • Zwerchhaus/-häuser
  • Verwendete Materialien
    • Putz
Konstruktion/Material:
1. Turmgeschoss
- Ältester Mauerwerksbestand im ersten Turmgeschoss sind die untersten Teile des Turmmauerwerks sowie die südseitige Verlängerung der Turmwestwand. An der Ostseite des Turmes lässt sich ein grobes Kalkbruchsteinmauerwerk bis zu einer Höhe von etwa 70 cm verfolgen. Es trägt ganz vereinzelt noch Reste eines zugehörigen Putzes. An der Turmnordwand lässt sich ein gleichartiges Mauerwerk bis in ca. 30 cm Höhe verfolgen. An der südseitigen Verlängerung der Turmwestwand hat sich gleichartiges Mauerwerk bis in etwa 1,1 m Höhe erhalten. Es trägt hier einen glatten Kalkputz mit weißer Tünchung und bricht im weiteren Verlauf grob ab. Vermutlich hat sich gleichartiges Mauerwerk auch in entsprechender Höhe noch in der Turmwestwand erhalten. Bei diesen Mauerwerksteilen dürfte es sich um Reste des auf historischen Abbildungen dargestellten großen barocken Zwerchhauses (aus der Zeit des Rathausneubaues 1713) handeln, aus dem später der Rathausturm als solcher hervorgegangen ist.
- Über den genannten ältesten Mauerresten ist an West-, Nord- und Ostseite ein Betongurt vorhanden. Er geht vom Bruchsteinmauerwerk anfangend bis auf 1,4 bis 1,55 m über dem Boden auf. Er besteht aus grobem Ortbeton und ist dem Neubau des Rathausturmes 1890/ 91 zuzurechnen. Darüber sitzt dann an den drei genannten Seiten ein großformatiges Backsteinmauerwerk aus grob geformten, vielleicht noch älteren (d.h. zweit verwendeten) Backsteinen, das - da auf dem Betongurt aufsitzend - ebenfalls dem Neubau des Turmes um 1890/ 91 zugewiesen werden muss. Demnach wurde der Turm um 1890/ 91 bis auf die genannten älteren Mauerreste praktisch vollständig neu aufgeführt.
- ln der Nordwand des Turmes findet sich noch eine vermauerte Fensternische wie sie dem Bestand des Turmes von 1890/ 91 entspricht. Sie ist modern (1935) vermauert.
- Die Südwand des Turmes zeigt im ersten Turmgeschoss eine wandbreite Nische, die mit kräftigen Stahlträgern überdeckt ist. Über den Stahlträgern erhebt sich großformatiges Backsteinmauerwerk, in dem ein die Träger überspannender hoher Stichbogen angelegt ist. Zur Auffangung des Seitenschubes des Bogens dienen seitliche Eisenschlaudern. Unter dem Stahlträgersturz befindet sich eine dünne Fachwerkwandscheibe mit Türöffnung des späten 19. Jh. Diese gesamte Konstruktion gehört dem späten 19. Jh., also dem Neubau von 1890/ 91, an und verdankt ihre Entstehung offensichtlich dem Umstand, dass sich unter der Südwand des Turmes in den Obergeschossen des Rathauses keine Tragwände befinden und deshalb die Lasten aus der Turmsüdwand über Bogen und Stahlträger seitlich auf West- und Ostwand abgeleitet werden mussten.
- Hinsichtlich der nordseitigen Eckabschrägungen, die seit dem Umbau von 1935 zu beobachten sind, konnte festgestellt werden, dass die betreffenden lnnenecken einen intakten Mauerverband aufweisen, während sich an den Außenecken an den wenigen von innen einsehbaren Stellen Abbrüche im Backsteinverband erkennen lassen. Demnach wurden diese Abschrägungen durch außenseitiges Abspitzen der vorher rechtwinkligen Ecken hergestellt.

2. Turmgeschoss
- AIle vier Wände bestehen aus großformatigem Backsteinmauerwerk und stehen an den Ecken miteinander im Verband. Sie sind damit in einem Zuge aufgeführt worden. Die Übereinstimmung des Mauerverbandes mit jenem des Backsteinmauerwerkes des ersten Turmgeschosses zeigt, dass das Mauerwerk im zweiten Turmgeschoss der Zeit um 1890/ 91 angehört.
- Zu den abgeschrägten Ecken an der Nordseite konnten vom Turminneren her keine Befunde erhoben werden. Da der Mauerverband in den Innenecken ungestört ist, muss die Schräge an den Außenecken um 1935 durch nachträgliches, außenseitiges Abspitzen hergestellt worden sein.
- An der Südseite der südlichen Turmwand finden sich in Putz und Mauerwerk etwas unterhalb des heutigen, modernen Gespärres Abdrucke eines älteren Gespärres. Vermutlich handelt es sich dabei um den Verlauf des Gespärres von 1890/ 91. Oberhalb dieser Abdrucke ist das Backsteinmauerwerk abgebrochen. Diese Abbruchkanten dürften auf den Abbruch der oberen Teile des Turmmauerwerks um 1935 zurückgehen. Bis dahin muss sich hinter dem noch höher aufgehenden Turm ein etwas niedrigeres Satteldach befunden haben, das die Verbindung zwischen dem Turm und dem Hauptdach herstellte. Mit dem Abbruch des oberen Teiles des Turmes 1935 dürfte das heutige, langgestreckte Satteldach entstanden sein, dass den Turmstumpf überdeckt und nach Süden bis hin zur Dachfläche verläuft. Dabei sind auch die seitlichen Wandscheiben in südlicher Verlängerung der West- und Ostseite des Turmes entstanden.

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