Ehem. Oberschaffnei
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Schulgasse |
Hausnummer: | 21 |
Postleitzahl: | 89584 |
Stadt-Teilort: | Ehingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8425033012 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Ehem. Heilig- Geist Spital, profanierte Kapelle, jetzt städt. Museum, Kasernengasse 2 (89584 Ehingen (Donau))
Rathaus (Turm), Marktplatz 1 (89584 Ehingen (Donau))
Ehem. Franziskanerkloster, Spitalstraße 30 (89584 Ehingen (Donau))
Brücke über die Schmiech, Bahnhofstraße (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Burghof 1 (89584 Ehingen)
Abgegangenes Gebäude, Gymnasiumstraße 7 (89584 Ehingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 21 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Hauptstraße 71 (89584 Ehingen)
Kolleg St. Josef (Altbau), Müllerstraße 8 (89584 Ehingen)
Teil der Stadtmauer , Schulgasse 21 (89584 Ehingen)
Abgegangenes Wohnhaus (Rest der Stadtmauer und Gewölbekeller), Schwanengasse 18 (89584 Ehingen)
Stadtmauerreste (89584 Ehingen, Schwanengasse 22, 26, 28)
Stadtmauerrest, Schwanengasse 26, Schwanengasse 26 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tränkberg 4 (89584 Ehingen)
Wohnhaus, Tuchergasse 40 (89584 Ehingen)
Bauphasen
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um den um 1687 erbauten ehemaligen „Urspringer Klosterhof“ des einstigen Benediktinerinnenklosters Urspring, das von dort aus seine Geschäfte in und um Ehingen durch einen Hofmeister besorgen ließ.
Nach der Säkularisation wurde das vormals unter österreichischer Landeshoheit stehende Kloster württembergisch und der Klosterhof ging 1805/ 06 zunächst in Privatbesitz an den Oberamtmann Kegelgen über.
Ab 1827 diente das Gebäude der Universität Freiburg als Oberschaffnei zur Verwaltung ihrer Besitzungen in der Region.
1873 erwarb es die Stadt Ehingen. Es diente mehrfach als Schule und Verwaltungsgebäude.1 In der Zeit des Nationalsozialismus war die Kreisleitung der NSDAP im Gebäude untergebracht. Im Moment befindet sich im Erdgeschoss ein Tafelladen, in den oberen Geschossen finden Kurse statt.
(1687)
- Klosteranlage
- allgemein
- Siedlung
- Stadt
- Sakralbauten
- Kloster, allgemein
(1827)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Akademie, Hochschulbau
(1873)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme und bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
Zonierung:
Raumgliederung und ursprüngliche Nutzung
Das gesamte Erdgeschoss ist überwölbt. Eine primär ökonomische, vorwiegend Lagerzwecken dienende Nutzung ist anzunehmen. Der größte und mit einem Kreuzgratgewölbe überdeckte Raum befindet sich im südöstlichen Eckbereich mit einer Breite von 4.80 m und einer Länge von 12.90 m. Möglicherweise handelte es sich um den einstigen Aufenthalts- und Speiseraum des Gesindes.
Die übrigen Räume sind deutlich kleiner und mit einer Tonne überwölbt. Eine Ausnahme bildet die heutige Küche, Raum 0.08, die ebenfalls mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet ist.
Das Gebäude ist nur etwa zu einem Drittel unterkellert.
Die Erschließung erfolgt vom Längsflur des Erdgeschosses aus über einen schmalen überwölbten, nach Westen absteigenden Kellerhals.
Es handelt sich um drei tonnenüberwölbte Kellerräume. Der parallel zum Kellerhals verlaufende, nur 1.50 m schmale Keller K.01 erschließt sowohl den nordwestlich gelegenen, annähernd quadratischen Keller K.02 als auch den nordöstlichen Keller K.03, der etwas größer ausgebildet ist. Belüftung und Belichtung erfolgen durch sich schräg nach oben ziehende, überwölbte Fensterhälse, die auf West- bzw. Ostseite in kleinen bodentiefen Rechteckfenstern münden.
Die durch zwei innere Längsachsen festgelegte, dreischiffige Grundrissgliederung setzt sich im 1. Obergeschoss fort. Die Raumstruktur des Erdgeschosses wird größtenteils wiederholt. Wesentlicher Unterschied ist der kürzere Längsflur 1.09, zugunsten der zusätzlich am nördlichen und südlichen Ende abgeteilten Wohnräume.
Die drei Räume entlang des Nordgiebels und der anschließende Raum sind die repräsentativsten Räume des Gebäudes. Sie befinden sich in prominenter Lage zur Schulgasse und sind mit aufwendigen Täferdecken ausgestattet. In stilistischer Hinsicht können die Täferdecken, soweit ohne eingehende restauratorische Befunduntersuchung erkennbar, durchaus zur Erstausstattung des einstigen „Urspringer Klosterhofes“ gezählt werden.
Auch das 2. Obergeschoss ist durch zwei innere Längsachsen in drei Längsschiffe gegliedert, die in einer senkrechten Flucht mit den Längsachsen in Erd- und 1. Obergeschosses angeordnet sind.
Aus der Bauzeit sind insgesamt noch sechs Holzsäulen erhalten, die in den Knotenpunkten der konstruktiven Längs- und Querachsen aufgestellt sind und ursprünglich durch verzapfte Kopfbänder vierseitig ausgesteift waren. Die Kopfbänder wurden entfernt, können jedoch durch die heute zugesetzten Zapfenlöcher im oberen Bereich der Holzsäulen belegt werden.
Die kräftigen Holzsäulen besitzen einen Querschnitt von ca. 30 x 30 cm. Die Kanten sind mit einer breiten Fase versehen, die kopf- und fußzonig wieder in einen rechteckigen Querschnitt überläuft. Der Befundlage zufolge verfügte das 2. Obergeschoss in erster Zeit über keine festen Wandbildungen bzw. keine geschlossenen Räume.
Es handelte sich um eine offene, nur durch Holzsäulen unterteilte Geschossebene. Als frühere Nutzung wären sowohl Lagerzwecke als auch die Verrichtung handwerklicher Tätigkeiten denkbar.
Das 1. Dachgeschoss wurde erst im 20. Jahrhundert ausgebaut. Das ursprüngliche Dachgefüge mit liegender Stuhlkonstruktion ist, soweit über kleine Schlupfe in den Wänden erkennbar, unter der späteren Verkleidung größtenteils noch erhalten geblieben.
Die Giebelseiten zeigen eine fünfachsige Fensteranordnung. Die östliche Traufseite ist ebenfalls fünfachsig gegliedert, die rückliegende westliche Traufseite dagegen nur dreiachsig unterteilt. Die Fensteröffnungen sind weitgehend von segmentbogigen, kräftigen Kalksandsteingewänden eingefasst, auf der rückliegenden Westseite wurden die Natursteingewände durch jüngere Beton- sowie Kunststeineinfassungen ersetzt.
Das segmentbogige Gewände des Portals auf der Südsseite ist wesentlich schlichter gestaltet, auf dem Schlussstein ist die Jahreszahl 1687 als Baudatum vermerkt.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Kreuzgratgewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Satteldach
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Decken
- Täferdecke
- Verwendete Materialien
- Beton