Wohnhaus, Torstasse 1
ID:
132946651112
/
Datum:
02.01.2011
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Torstraße |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 79650 |
Stadt-Teilort: | Schopfheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Lörrach (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8336081022 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, sog. Altes Rathaus, Entegaststraße 10 (79650 Schopfheim)
Wohn- und Geschäftshaus (abgebrochen), Hauptstraße 111 (79650 Schopfheim)
Rathaus, Hauptstraße 31 (79650 Schopfheim)
"Markgräfler Tagblatt" (Uehlin Areal/Haus B), Hauptstraße 40 (Haus B) (79650 Schopfheim)
Wohnhaus, Torstarsse 15 (79650 Schopfheim, Torstraße 15)
Wohn- und Geschäftshaus (abgebrochen), Hauptstraße 111 (79650 Schopfheim)
Rathaus, Hauptstraße 31 (79650 Schopfheim)
"Markgräfler Tagblatt" (Uehlin Areal/Haus B), Hauptstraße 40 (Haus B) (79650 Schopfheim)
Wohnhaus, Torstarsse 15 (79650 Schopfheim, Torstraße 15)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das untersuchte Gebäude steht in Ecklage der Torstraße und einer davon abzweigenden Seitengasse. Entlang dieser Seitengasse bildet es den nördlichen Abschluss einer partiellen, sich in Süd-Nord-Richtung traufständig entwickelnden Reihenbebauung. Dabei steht der Nordgiebel an der Torstraße frei, während der Südgiebel in die angrenzende Nachbarbebauung eingebunden ist.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
dreigeschossiges, mit einem Satteldach abschließendes Massivhaus.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Ältester erkannter Bauteil des dreigeschossigen, mit einem Satteldach abschließenden Massivbaus, ist die Ostwand. Sie besitzt im Erdgeschoss eine Stärke von 1,30-1,40 m und stellt Teile der ehemaligen Stadtmauer dar. Im 1.Obergeschoss auf etwa 1 m reduziert, beträgt die Mauerdicke im 2.Obergeschoss nur noch etwa 80 cm.
Das Profil der Stadtmauer ist am deutlichsten im Zuge der südlichen Brandwand zu erkennen. Im Erd- und 1.Obergeschoss noch mit der vollen Stärke erhalten, verjüngt sich ihre Wandstärke im 2.Obergeschoss auf ca.70 cm.
Bemerkenswert ist die an die Stadtmauer anschließende Bebauung, deren Bauabfolge innerhalb der südlichen Giebelwand ablesbar ist.
Das älteste ansetzende Mauerwerk endet auf der Höhe des 2.Obergeschosses: ca. 1,10 m vor der inneren Stadtmauerflucht. Bei der sich deutlich abzeichnenden und später geschlossenen Lücke handelt es sich offensichtlich um das ehemalige Profil des zur Stadtseite hin auskragenden Wehrganges.
Die daran angrenzende Wand gehört zu einem Gebäude, das sich in Richtung Westen bis zur Seitengasse entwickelte und in Anlehnung an die erkennbaren Ortgangspuren ein zur Seitengasse abfallendes Dach besaß. Nach dem erkennbaren Putzabdruck lag die zugehörige Dachtraufe etwa auf der Sturzhöhe der heutigen Toreinfahrt. Ein Befund, wonach der zugehörige Bau wohl am ehesten als Wirtschaftsgebäude anzusprechen ist. Zu diesem Bau gehören zwei im oberen Dachbereich erhaltene Nischen mit Dreieckssturz.
In einer folgenden Bauphase wurde das beschriebene, sich nach Süden ausdehnende Gebäude um eine Etage erhöht, bevor sich spätestens in der zweiten Hälfte der erste nördliche Anbau nachweisen lässt.
Zu diesem Anbau gehören im 2. Obergeschoss unter anderem die Putzabdrücke eines vor der Südwand aufgestellten Ständergerüstes. Es gliederte den Grundriss in drei Zonen. In der östlichen Zone des 1.-und 2.Obergeschosses befindet sich innerhalb der Stadtmauerflucht jeweils eine Fensteröffnung. Im 2.Obergeschoss handelt es sich um ein Doppelfenster des 16.Jahrhunderts, das im vorgefundenen Zustand mit einer Spolie teilweise vermauert ist. Im 1.Obergeschoss bestand die älteste Fensteranordnung aus einer Dreiergruppe mit erhöhtem Mittelteil. Sie ist grob in die zweite Hälfte des 16.Jahrhunderts zu datieren. Diese alte Situation wurde später in eine Vierergruppe umgebaut. In einer folgenden Bauphase, bei der das Wohnhaus aufgegeben und zur Scheune umgebaut wurde, erfolgte die Vermauerung. Auch in diesem Fall wurden Spolien verwendet.
Wieweit sich der zugehörige, als Wohngebäude anzusprechende Bau nach Norden ausdehnte kann im angetroffenen Zustand nicht näher fixiert werden.
Analog zum südlichen, die Stadtmauer überbauenden Wohnbau ist spätestens im 16. Jahrhundert auch im Norden ein vergleichbarer Wohnbau zu vermuten, von dem sich Reste in der verformten Nordwestecke erhalten haben. Weitere Befunde lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht aufzeigen. Die Ursache ist wohl in einem gravierenden Umbau des 18. Jahrhunderts zu sehen, bei dem spätestens die beiden Wohngebäude zu einem gemeinsamen Bau zusammengefasst wurden. In diesen weitgehenden Neubau fällt die Anlage des Gewölbekellers, verbunden mit einer Neukonzeption des Gesamtgrundrisses in Wohn- und Wirtschaftsteil sowie die Abzimmerung des Dachwerkes.
Die letzten Reste des 16.Jahrhunderts, aber auch die Ausstattung des 18.Jahrhunderts gingen letztlich im 19./20.Jahrhundert verloren. Mit einer neuen Durchfensterung und Grundrissgliederung wird nach dem Ladeneinbau am Nordgiebel der heutige Zustand erreicht.
Hingewiesen sei noch auf die baugeschichtliche Wertigkeit der südlichen Brandwand. Wie oben in aller Kürze dargestellt kann hier die lokale Bauentwicklung, ausgehend von der mittelalterlichen Stadtummauerung bis in die heutige Zeit nahezu ungestört nachvollzogen werden.
Das Profil der Stadtmauer ist am deutlichsten im Zuge der südlichen Brandwand zu erkennen. Im Erd- und 1.Obergeschoss noch mit der vollen Stärke erhalten, verjüngt sich ihre Wandstärke im 2.Obergeschoss auf ca.70 cm.
Bemerkenswert ist die an die Stadtmauer anschließende Bebauung, deren Bauabfolge innerhalb der südlichen Giebelwand ablesbar ist.
Das älteste ansetzende Mauerwerk endet auf der Höhe des 2.Obergeschosses: ca. 1,10 m vor der inneren Stadtmauerflucht. Bei der sich deutlich abzeichnenden und später geschlossenen Lücke handelt es sich offensichtlich um das ehemalige Profil des zur Stadtseite hin auskragenden Wehrganges.
Die daran angrenzende Wand gehört zu einem Gebäude, das sich in Richtung Westen bis zur Seitengasse entwickelte und in Anlehnung an die erkennbaren Ortgangspuren ein zur Seitengasse abfallendes Dach besaß. Nach dem erkennbaren Putzabdruck lag die zugehörige Dachtraufe etwa auf der Sturzhöhe der heutigen Toreinfahrt. Ein Befund, wonach der zugehörige Bau wohl am ehesten als Wirtschaftsgebäude anzusprechen ist. Zu diesem Bau gehören zwei im oberen Dachbereich erhaltene Nischen mit Dreieckssturz.
In einer folgenden Bauphase wurde das beschriebene, sich nach Süden ausdehnende Gebäude um eine Etage erhöht, bevor sich spätestens in der zweiten Hälfte der erste nördliche Anbau nachweisen lässt.
Zu diesem Anbau gehören im 2. Obergeschoss unter anderem die Putzabdrücke eines vor der Südwand aufgestellten Ständergerüstes. Es gliederte den Grundriss in drei Zonen. In der östlichen Zone des 1.-und 2.Obergeschosses befindet sich innerhalb der Stadtmauerflucht jeweils eine Fensteröffnung. Im 2.Obergeschoss handelt es sich um ein Doppelfenster des 16.Jahrhunderts, das im vorgefundenen Zustand mit einer Spolie teilweise vermauert ist. Im 1.Obergeschoss bestand die älteste Fensteranordnung aus einer Dreiergruppe mit erhöhtem Mittelteil. Sie ist grob in die zweite Hälfte des 16.Jahrhunderts zu datieren. Diese alte Situation wurde später in eine Vierergruppe umgebaut. In einer folgenden Bauphase, bei der das Wohnhaus aufgegeben und zur Scheune umgebaut wurde, erfolgte die Vermauerung. Auch in diesem Fall wurden Spolien verwendet.
Wieweit sich der zugehörige, als Wohngebäude anzusprechende Bau nach Norden ausdehnte kann im angetroffenen Zustand nicht näher fixiert werden.
Analog zum südlichen, die Stadtmauer überbauenden Wohnbau ist spätestens im 16. Jahrhundert auch im Norden ein vergleichbarer Wohnbau zu vermuten, von dem sich Reste in der verformten Nordwestecke erhalten haben. Weitere Befunde lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht aufzeigen. Die Ursache ist wohl in einem gravierenden Umbau des 18. Jahrhunderts zu sehen, bei dem spätestens die beiden Wohngebäude zu einem gemeinsamen Bau zusammengefasst wurden. In diesen weitgehenden Neubau fällt die Anlage des Gewölbekellers, verbunden mit einer Neukonzeption des Gesamtgrundrisses in Wohn- und Wirtschaftsteil sowie die Abzimmerung des Dachwerkes.
Die letzten Reste des 16.Jahrhunderts, aber auch die Ausstattung des 18.Jahrhunderts gingen letztlich im 19./20.Jahrhundert verloren. Mit einer neuen Durchfensterung und Grundrissgliederung wird nach dem Ladeneinbau am Nordgiebel der heutige Zustand erreicht.
Hingewiesen sei noch auf die baugeschichtliche Wertigkeit der südlichen Brandwand. Wie oben in aller Kürze dargestellt kann hier die lokale Bauentwicklung, ausgehend von der mittelalterlichen Stadtummauerung bis in die heutige Zeit nahezu ungestört nachvollzogen werden.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben