Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 131992781018  /  Datum: 15.01.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kaiserstraße
Hausnummer: 30
Postleitzahl: 77933
Stadt-Teilort: Lahr

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317065013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

1. Bauphase:
(1685 - 1686)
Der Bau von 1686 (d)

Das unterstützende Dachgerüst für die Sparrenpaare bildeten stehende Tragkonstruktionen, die in den beiden Dachgeschossebenen mit unterschiedlichem Umfang erhalten sind.
Der dem Kerndach zuzuordnende Firstverlauf ist im heutigen 1. Dachgeschoss erkennbar. Erhalten hat sich hier das ursprüngliche Firsträhm dessen östliches Ende auf einem von zwei Streben ausgesteiften Dachfirstständer lagert und mit den im Firstpunkt ansetzenden Dachschrägen das ursprünglich 2. Dachgeschoss bzw. den Spitzboden des Kerndaches definiert. Vorhandene und ehemalige über Zapfenlöcher nachweisbare Kopfstreben, kombiniert mit einzelnen Ständern bildeten auf dieser Ebene einen im Zuge des Firsträhmes ausgeführten Längsbund aus der heute nicht mehr vorhanden ist. Auf dem Firsträhm lagerten Sparren, von denen nur noch die straßenseitigen, im Zuge der Giebelscheiben verlaufenden Sparren erhalten sind. Die Lage der ehemaligen Sparren zwischen den Giebeln kann zum Teil über die Auflagerausnehmungen an der Oberseite des Firsträhmes nachvollzogen werden.

Im ehemaligen 1. Dachgeschoss, dem heutigen 2. Obergeschoss, bildeten jeweils drei stehende Unterstützungskonstruktionen das Traggerüst für die Altsparren und die sie aussteifenden Kehlbalken. Davon ist der rückwärtige Längsbund weitgehend und die beiden vorderen Längsbünde offenbar nur noch hälftig erhalten. Eingebunden in gleichfalls drei Querbünde bildete diese Kombination einen dreifach stehenden Stuhl aus, dessen mittige Längs- und Querbünde in Wandscheiben eingebunden waren und je Dachseite wohl zwei Dachkammern fixierten.

Im heutigen 1. Obergeschoss befand sich schon zur Bauzeit die ursprüngliche Wohnebene. Nach einem Bestandsplan des Jahres 1959 wurde die damalige Fenstergliederung durch die straßenseitige Querwand überlagert. Ein Befund der für die älteste Grundrissgliederung einen großen, an der Straße liegenden Raum impliziert. An diesen Raum grenzt noch heute die Küche an, wobei die zeitliche Zuordnung der benachbarten Räume, wie auch die des Laubenganges zum gegenwärtigen Moment ungeklärt bleiben muss.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1790 - 1799)
Die angleichende Aufstockung (d)

Wohl kurz nach der hälftigen Aufstockung des Jahres 1793 (d) erfolgte die Aufstockung des Nachbarbaus, wobei das Gebäude wieder seine einheitliche Kubatur erhielt. Der genaue Zeitpunkt dieser Baumaßnahme ist unbekannt, da die dendrochronologische Untersuchung in diesem Fall kein Ergebnis erbrachte.
Auf die Bautätigkeit im Osten verweisen neben den konstruktiven Befunden unter anderem die beiden nebeneinanderliegenden Treppenlöcher im 1. und 2. Dachgeschoss, welche nach der Aufgabe der beiden oberen Wohneinheiten im 19./20. Jahrhundert und der Ausführung der heutigen Treppenanlage verschlossen wurden. Ob es sich tatsächlich um zwei eigenständige Wohneinheiten handelte, oder ob die östliche Baumaßnahme als Erweiterung der unteren, im 1.Obergeschoss liegenden Wohnung diente, muss an dieser Stelle offen bleiben.
Hinsichtlich der jeweiligen Nutzung besaß jede der beiden Hälften noch im 20. Jahrhundert
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1792 - 1793)
Der Umbau von 1793 (d)

Um das Jahr 1793 (d) wurde das Dach des Kernbaus quer zum First in zwei Hälften unterteilt. Dass es sich dabei um zwei besitzrechtlich eigenständige, die gesamte Haushöhe durchziehende Haushälften handelte ist wohl nicht anzunehmen.
Im Zuge dieser Teilung erfuhr die westliche Haushälfte eine Aufstockung, verbunden mit einer beidseitigen Dachanhebung. Aus dem ehemaligen Spitzboden wurde nun das 1. Dachgeschoss, während sich darüber das 2. Dachgeschoss erhob. Beide Ebenen erhielten dafür die entsprechenden Zusatzkonstruktionen, die im alten Spitzboden ergänzend ausgeführt und darüber völlig neu abgezimmert wurden.
.
Im heutigen 2. Dachgeschoss ist dieser Vorgang am deutlichsten nachvollziehbar. So zeigen die Rähmhölzer der beiden westlichen Längsbünde an ihren östlichen Enden Abfasungen. Auch die Abbundzeichen definieren mit ihren steigenden Folgen zwei eigenständige Abbundeinheiten. Letztlich sind es dann auch die Rähmstöße, die ehemals geschlossene Querwand und das Giebelfenster welche der westlichen Dachhälfte den ersten Umbauschritt zuordnen.
Die damit verbundene Trennung durchzog offenbar auch noch das alte 1. Dachgeschoss. Es wurde in diesem Zusammenhang wohnlich ausgebaut und diente fortan als abgeschlossene Wohneinheit. Für das 1. Obergeschosss, wie auch für das Erdgeschoss lassen sich in diesem Zusammenhang keine derartigen Umbauten nachweisen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1850 - 1950)
Das 19./20. Jahrhundert

Wie schon erwähnt ist die in zwei Schritten erfolgte Wohnraumerweiterung und deren partielle Untervermietung auch in dieser Zeit noch relevant. Ergänzend dazu erfährt das 1. Obergeschoss geringfügige Veränderungen, wobei die Unterteilung des straßenseitigen Raumes, sowie die Modernisierungen im EG und Keller den größten Umfang ausmachen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Eingereiht in die eng anstehende Nachbarbebauung mit gleicher Dachausrichtung, springt die straßenseitige Nordfassade deutlich vor die des westlichen Nachbarhauses Nr. 32 und ermöglicht so einen Einblick in den westlichen Verlauf der Kaiserstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das untersuchte, über einem Keller errichtete Gebäude besitzt im Unterbau drei Nutzungsebenen. Darauf ist ein traufständiges Satteldach abgezimmert. Die ebenerdige Erschließung des Gebäudes erfolgt an der Straßentraufe und führt sowohl in das westlich liegende Ladengeschäft wie auch in das an der Ostseite angeordnete Treppenhaus mit der Treppe nach oben.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die ältesten im Dach erkannten Befunde belegen als Kernbau einen eingeschossigen, auf einem ehemals massiven Erdstock abgezimmerten Fachwerkstock. Darauf war ein zweigeschossiges Satteldach aufgeschlagen
Bestand/Ausstattung:
Keller und Erdgeschoss sind modern umgestaltet und lassen im angetroffenen Zustand keine Aussagen zum historischen Bestand zu. Das Dachwerk ist weitgehend einsichtigt und ermöglicht die ersten Beobachtungen zur Baugeschichte.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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