Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die durchgeführte dendrochronologische Untersuchung belegt eine Fällung der Bauhölzer des Dachtragwerks im Winter 1667/ 68 (d) und im Winter 1668/ 69 (d). Da die Längs- und Querbundachsen identisch zum Dachtragwerk auch in den Vollgeschossen vorhanden sind bzw. waren, kann von einer Erbauung des gesamten Gebäudes im Jahr 1669 ausgegangen werden. Das gesamte Dachtragwerk des Gebäudes kann, abgesehen von den Erneuerungen im 20. Jh., als einheitlich und zeitgleich angesehen werden.

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1. Bauphase:
(1667 - 1668)

Abzimmerung des Dachwerkes bzw. Erbauung des gesamten Gebäude 1668 (d).

Betroffene Gebäudeteile:

• Erdgeschoss
• Obergeschoss(e)
• Dachgeschoss(e)

Lagedetail:

• Siedlung
  • Stadt

Konstruktionsdetail:

• Holzgerüstbau
  • allgemein

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2. Bauphase:
(1900 - 1999)

Erneuerungen am Dachwerk

Betroffene Gebäudeteile:

• Untergeschoss(e)

Umgebung, Lage:

Das Wohn- und Geschäftshaus Roßstraße 11 befindet sich im Zentrum der Aalener Altstadt. Mit der östlichen Giebelseite steht das Haus zur Roßstraße, welche sich gegenüber des Gebäudes zu
einer kleinen Platzsituation öffnet, welche mit einer Verbindungsgasse zur Löwenstraße führt. Nördlich des Gebäudes verläuft eine schmale Feuergasse zur Mittelbachstraße.

Lagedetail:

• Siedlung
  • Stadt

Bauwerkstyp:

• Wohnbauten
  • Wohn- und Geschäftshaus

Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein dreigeschossiges, giebelständiges Wohn- und Geschäftshaus, welches über einer weitestgehend massiv gemauerten Erdgeschosszone in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab. Das 2. Obergeschoss sowie die Dachgeschossebenen stoßen an der östlichen, zur Straße hin ausgerichteten Giebelseiten leicht vor.

Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:

Das Gebäude ist vollflächig unterkellert. Die einzelnen Kellerräume besitzen sog. Preußische Kappendecken. Das Erdgeschoss zeigt heute aufgrund des Ladeneinbaus eine nur noch schwer nachvollziehbare Grundrissgliederung. Das Erdgeschoss nimmt in den östlichen zwei Drittel das Ladengeschäft auf. Im westlichen Bereich befinden sich Nebenräume und das Treppenhaus.
Das 1. Obergeschoss zeigt noch besser ablesbar zwei Längs- und drei Querzonen, wenngleich hier die westliche Querzone aufgrund der Entfernung bzw. Versetzung von Wänden nicht mehr deutlich erkennbar ist. Das 1. Obergeschoss dient zu Wohnzwecken. Das 2. Obergeschoss zeigt ebenfalls noch gut die beiden Längszonen, jedoch kaum mehr erkennbar die ursprünglichen drei
Querzonen. Diese Ebene dient ebenfalls zu Wohnzwecken, nahm aber ursprünglich eher untergeordnete Räume und Kammern auf. Das 1. Dachgeschoss ist bis auf eine holzverschalte Kammer in der nordwestlichen Ecke unausgebaut und lässt die ursprüngliche Grundrissgliederung mit zwei Längs- und drei Querzonen noch am besten erkennen. Das 2. Dachgeschoss ist ebenfalls unausgebaut und dient zu Lagerzwecken, wie auch die ehemaligen Aufzugsläden an der
östlichen Giebelfassade belegen.

Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):

keine Angaben

Bestand/Ausstattung:

keine Angaben

Konstruktionsdetail:

• Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
  • Bruchstein/Wacken
• Mischbau
  • Obergeschoss(e) aus Holz
• Dachform
  • Satteldach

Konstruktion/Material:

Das Gebäude besitzt weitestgehend massiv gemauerte Erdgeschoss-Außenwände. Die Obergeschosse sowie die Giebeldreiecke bestehen aus einer aus Fichtenholz errichteten Fachwerkkonstruktion, welche stockwerksweise abgezimmert wurde. Die Holzverbindungen wurden mittels Verzapfungen hergestellt. Die Gefache wurden weitestgehend mit Bruchsteinen ausgefacht. Das Dachtragwerk des Sparrendachs besteht im ersten Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug. Im zweiten Dachgeschoss befindet sich dagegen eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion, welche im 20. Jahrhundert erneuert wurde. Wohl zeitgleich wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts auch das westliche Giebeldreieck erneuert.
Die Querbundachsen sind mit Abbundzeichen versehen, die eine durchgängige Zählung von 1-4 besitzen, wobei auf der nördlichen Seite Dreieckskerben und auf der südlichen Seite römische Ziffern zur Nummerierung verwendet wurden. Somit kann das gesamte Dachtragwerk des Gebäudes (abgesehen von den Erneuerungen im 20. Jh.) als einheitlich und zeitgleich angesehen werden.