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Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 311314119027  /  Datum: 10.08.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Ingrimstraße
Hausnummer: 34
Postleitzahl: 69117
Stadt-Teilort: Heidelberg-Altstadt

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Heidelberg (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8221000002
Flurstücknummer: 1084
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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123

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohn- und Geschäftshaus wurde auf einem Keller aus dem Vorgängerbau errichtet. Die Erbauungszeit des Hauses wurde dendrochronologisch auf das Jahr 1701 bestimmt. Das Fachwerkgebäude war giebelseitig zur Oberbadgasse ausgerichtet. Im Jahr 1708 (d) wurde der Dachstuhl erneuert und giebelseitig zur Ingrimstraße ausgerichtet.
1896 folgten bauliche Maßnahmen mit Eingriffen in die Fassadengliederung (EG), der Kellereingang von der Straße aus wurde zugemauert. Um 1906 folgten umfassende bauliche Veränderungen im gesamten Innenbereich.
Die Umbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert und im Jahr 1906 stellen durch den teilweise erfolgten Austausch vorhandener Ausstattungsteile selektive Maßnahmen und kein zusammenhängendes Umgestaltungskonzept dar. Aus diesem Grund ist der Gesamtcharakter des 18. Jahrhunderts sowohl im Außenbereich (Ohrgewände, kassettierte Eingangstür mit Oberlichtvergitterung) als auch im Innenraum (Raumstruktur, Raumfunktion, Ausstattungsteile) nachvollziehbar.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde das 1. Dachgeschoss in weitere Räume unterteilt, das 2. Dachgeschoss wurde als Wohngeschoss ausgebaut. Im Jahr 1992 wurde das Wohn- und Geschäftshauses umgebaut.


1. Bauphase:
(1701)
Die Erbauung des Fachwerkgebäudes mit giebelseitiger Ausrichtung zur Oberbadgasse. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1708)
Der Dachstuhl wurde erneuert und giebelseitig zur Ingrimstraße ausgerichtet. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1896)
Bauliche Maßnahmen mit Eingriffen in die Fassadengliederung (EG), der Kellereingang von der Straße aus wurde zugemauert.. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1906 - 1907)
Um 1906 folgten umfassende bauliche Veränderungen im gesamten Innenbereich. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1906 - 1992)
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde das 1. DG in weitere Räume unterteilt, das 2. DG wurde als Wohngeschoss ausgebaut. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1993)
Im Jahr 1993 wurde das Wohn- und Geschäftshauses umgebaut.(a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Wohn- und Geschäftshaus, Ansicht von Nordwesten,
Urheber: Reck, Hans-Hermann (Büro für Bauhistorische Gutachten) / Wohn- und Geschäftshaus in 69117 Heidelberg-Altstadt
Wohn- und Geschäftshaus, Grundriss EG, 
Urheber: Reck, Hans-Hermann (Büro für Bauhistorische Gutachten) / Wohn- und Geschäftshaus in 69117 Heidelberg-Altstadt

Zugeordnete Dokumentationen

  • Fotodokumentation Istzustand (Raumbuch) und Restauratorische Untersuchung historischer Putz- und Farbfassungen im Außen- und Innenbereich
  • Bauhistorische Kurzanalyse und dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohn- und Geschäftshaus liegt in der Altstadt von Heidelberg an der Ecke der Ingrimstraße und der Oberbadgasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Wohn- und Geschäftshaus Ingrimstraße 34 steht in geschlossener Zeile an der Ecke zur Oberbadgasse, der es seine westliche Traufe zuwendet. Über quaderrechteckigem Grundriss von ca. 8,5 m Breite und 5,8 m Tiefe erheben sich zwei Vollgeschosse und ein asymmetrisches Satteldach, dessen östliche Dachfläche erst über einem dritten Vollgeschoss ansetzt und sowohl flacher als auch kürzer als die westliche ist.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Haus über längsrechteckigem Grundriss ist in zwei Zonen quer geteilt. Im Erdgeschoss ist in der vorderen (westlichen) Zone ein großer Laden, der von der Oberbadgasse aus erschlossen wird, untergebracht. Die zweite Zone (östlich) ist zweigeteilt und beherbergt zur Ingrimstraße das Treppenhaus mit Vorraum (nördlich) und einen kleinen, nicht direkt belichteten Raum im hinteren Bereich (südlich). Im Vorraum befindet sich eine Tür zum Laden und eine Tür nach draußen zur Ingrimstraße.
Die ursprüngliche Grundrissgliederung (Innenwand-Verlauf) im 1. Obergeschoss wurde durch umfangreiche Baumaßnahmen im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark verändert
Im Obergeschoss ist die vordere Zone in zwei Räume (der vordere Raum zur Straßenecke ist größer) aufgeteilt. Die hintere Zone ist in zwei Räume unterteilt, die die Wendeltreppe zum Dach und eine nicht direkt belichtete Küche beherbergen. Das Treppenhaus ist hier kleiner als im Erdgeschoss.
Die vordere Zone des Dachgeschosses entspricht in ihrer Aufteilung der im 1. Obergeschoss. Die hintere Zone ist in Treppenhaus und zwei sich anschließende Räume aufgeteilt.
Der Spitzboden ist unausgebaut und diente ursprünglich wohl als Lager.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Die beiden Fassaden sind verputzt, die großen Fensteröffnungen der beiden Vollgeschosse bis auf eine Ausnahme sind axial angeordnet. Von den westlichen kleineren Fenstern der beiden Dachgeschosse sind zwei gekuppelt. Die Putzfassade des Wohn- und Geschäftshauses ist mit vierachsig zur Ingrimstraße und dreiachsig zur Oberbadgasse gegliedert.
Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind noch historische Holzfenster erhalten. Die Spindeltreppe im 1. Obergeschoss zum Dachgeschoss stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Treppenhausfenster (EG und 1. OG) sind originale Kreuzstockfenster des 18. Jahrhunderts.
Der Hauseingang ist mit einem Oberlicht in Ohrengewänden und Haustürblatt aus der Zeit um 1920/25 gestaltet. Innerhalb des Gebäudes sind die noch vorhandenen originalen, wertvollen Innenausbauteile, wie Stuckdecken, Decken mit Stuckkehlen, historische Wandputze, Innentüren, Dielenböden, originale Holztreppe mit dem Stakentengeländer auf und der oberen Spindel, Holzlambrien und ein Spiegelschrank erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Decken
    • Lehmwickeldecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Treppen
    • bemerkenswerte Türen
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
    • besondere Bodenbeläge
Konstruktion/Material:
Das Haus ist auf einem gewölbten Keller mit Sandsteinplatten errichtet. Es wird über Sandsteinstufen erreicht. Der Eingangsbereich ist mit Sandsteinplatten ausgelegt. Die Bodenplatten im stark beanspruchten Erschließungsbereich wurden durch Keramikfliesen ersetzt.
Die massiven Wände im Erdgeschoss sind gemauert. Das Ober- und Dachgeschoss sind verputzte Fachwerkbauten.
Die westliche (Oberbadgasse), nördliche (Ingrimmstrasse) und östliche Außenwände des Obergeschosses bestehen aus Schwelle, Rähm, Eck- und Bundständern, Fensterständern, Langstreben und zwei Riegelketten. Die Riegel sind mit den Langstreben verblattet. Die Einzelstellung der großen Fensteröffnungen bedingt die Ständerverdoppelung zwischen den Fenstern. In der Ostwand ist das Gefüge einfacher gehalten und westlich weitmaschiger (nur eine Riegelkette, keine Zwischenständer). Ost- und Westwand schließen mit eigenen, originalen Endständern an die aus Backstein gemauerte Südwand an.
Die Außenwände sind mit Backsteinmauerwerk ausgefacht. Die Innenwände sind mit Bruchsteinmauerwerk in Lehmmörtel bzw. mit Backsteinmauerwerk in Lehm- und in Kalkmörtel ausgefacht.
Die Decken bestehen aus einer Holzbalkenlage Nord-Süd mit Lehmwickelfüllung. Bei den Böden handelt es sich um Dielenböden.
Das Gebäude ist mit einem Satteldach mit Holztraufgesims und Giebelseite zur Ingrimstraße überdeckt. Es ist ein Sparrendach mit einer Kehlbalkenlage konstruiert, die von einem doppelten stehenden Stuhl unterstützt wird.

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