Areal Grabenstraße
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Grabenstraße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 74564 |
Stadt-Teilort: | Crailsheim |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127014006 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Kirche St. Johannes, Johanneskirche (74564 Crailsheim, Kirchplatz 1)
Kapellenanbau (75464 Crailsheim, Lange Straße 47)
Spitalbad oder altes Stadtbauamt (75464 Crailsheim, Lange Straße 51)
Ehemaliges Pfründhaus (Spital) (74564 Crailsheim, Spitalstraße 2)
Spitalareal, Spitalstraße 2 (75464 Crailsheim)
Bauphasen
Laut einer Ortsbeschreibung des Oberamtes, das sich auf eine Kaufurkunde von 1561 stützt, dürfte der erste Sitz der Herren von Crailsheim zwischen dem alten Pfarrhof (der unmittelbar an den jetzigen anstieß) und der Stadt-(Herrn-)Mühle gestanden haben.
Die alte Burg soll schon 1470 nur noch ein Burgstall gewesen sein und wurde dem Stadtmüller zu einem Garten überlassen. (Der Begriff Burgstall wird in verschiedener Bedeutung verwendet, in diesem Fall bezeichnet er mit Sicherheit eine nur noch in Ruinen vorhandene Burg).
Das neue Stadtpfarrhaus, nordwestlich unterhalb der Johanneskirche, stand ab 1568 an der Stelle der alten Behausung der Crailsheimer Herren.
Aus der Ortsbeschreibung geht nicht hervor, welchen Umfang die Burg hatte und ob mit dem Bau des Pfarrhauses die letzten Baureste endgültig zerstört wurden.
Frühere archäologische Untersuchungen in dem Areal südwestlich der Stadtmauer sind nicht bekannt.
Desweiteren befand sich bis in jüngere Zeit am östlichen Teil des Parkplatzes das städtische Schwimmbad.
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Die Tiefe der Sondage beschränkt sich auf die maximal notwendig geplanten baulichen Eingriffe. Der gewachsene Boden wurde nicht erreicht.
Direkt unter dem heutigen Gartenhorizont (Sondage 2, Westprofil, Befund 1) und der Parkplatzsohle (Sondage 1) schichtet sich eine Abfolge von mehreren Planierschichten verschiedener Materialien, mit unterschiedlichen Mengen von Einschlüssen und Funden versetzt.
Die Lage der Schichten (von Norden nach Süden steil, schräg verlaufend) sowie die chronologische Abstufung der Funde deuten auf ein im Laufe der Jahrhunderte erfolgtes Anwachsen des Schutzgrabens durch Nutzung und Aufschüttung hin.
Während in Sondage 1 die Planierschichten die Grenze des 18. Jahrhunderts nicht unterschreiten, stammen aus einer Planierschicht der Sondage 2 (Westprofil 1, Befund 11) einige spätmittelalterliche Keramikfundstücke. Diese befanden sich an der Grabungssohle neben einem Sandbruchstein.
Die Sondage 2, Westprofil 2 zeigt unter dem Gartenhorizont (Befund 1) eine horizontale Abfolge von meist grauen Tonen mit rötlichen, grünlichen oder bräunlichen Verfärbungen.
Es handelt sich hierbei um Ablagerungen der naheliegenden Jagst.
In diesem Kontext ist wohl auch der Befund 5 zu sehen, ein mächtiger Kalkbruchstein mit Mörtelspuren. Seine Fundlage und das Fehlen entsprechender Befunde im gegenüberstehenden Profil deuten auf einen während einer Überschwemmung fortgerissenen und dann abgelagerten Bruchstein hin. (gk)
Abschließende Bemerkung:
Aus der Betrachtung der archäologischen Befunde im Areal des Parkplatzes an der Grabenstraße ist eine zumindest ab dem Spätmittelalter begonnene Aufschüttung des Grabenhanges festzustellen.
In der Grabensohle liegen die in unterschiedlichen Zeiträumen erfolgten Jagstablagerungen.
In den Sondageöffnungen konnten keinerlei Spuren und Hinweise auf mittelalterliche oder spätere Siedlungskomplexe festgestellt werden. Auf der Grundlage der Sondierungsergebnisse ist davon auszugehen, dass die geplante Baumaßnahme bis zur Sondagetiefe keine stadtgeschichtlich relevanten Befunde tangiert.
(gk)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauarchäologische Voruntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
Zonierung: