Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 28 |
Postleitzahl: | 78570 |
Stadt-Teilort: | Mühlheim an der Donau |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Tuttlingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8327036004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
ehem. sog. ‚Hochwacht‘ (78570 Mühlheim an der Donau)
Rathaus, Hauptstraße 16 (78570 Mühlheim an der Donau)
Vorderes Altes Schloss, Schloßstraße 1 (78570 Mühlheim an der Donau)
Wohnhaus, Hauptstraße 29 (78570 Mühlheim)
Wohnhaus, Hauptstraße 3 (78570 Mühlheim)
Bauphasen
Bei dem untersuchten, im angetroffenen Zustand verputzten Gebäude, handelt es sich im Kern um zwei hintereinander angeordnete, eine einheitliche Firstlinie einnehmende, Fachwerkbauten.
Das rückwärtige Dachwerk
Über den unteren Aufbau des vom rückwärtigen Dachwerk überspannten Baukörpers sind keine Aussagen möglich. Das Dachwerk selbst besteht aus verblatteten Sparrenpaaren mit einer einfachen, gleichfalls verblatteten Kehlbalkenlage. Unterstützt werden die Sparren durch eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion in drei Querbünden, wobei der giebelseitige Querbund durch eine moderne Massivwand ersetzt ist. Steigbänder in Querrichtung und Kopfbänder in Längsrichtung übernehmen die Winkelsicherung.
Die einzelnen Sparrenpaare sind ausgehend vom heutigen Massivgiebel durch die steigende Folge von Punktkerben markiert. Im Vergleich zum Nachbardach sind hier nur Nadelhölzer abgezimmert.
Zum älteren Nachbardach besitzt es keinen Wandschluss.
Die Dendro- Untersuchung ergab kein gesichertes Ergebnis. Nach den gefügekundlichen Merkmalen wurde das Dachwerk noch im 15. Jahrhundert errichtet.
(1470)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Untersuchung
Zonierung:
Konstruktionen
Gesicherte Aussagen hinsichtlich des Gerüstaufbaus sind für den straßenseitigen Bau möglich. Danach handelt es sich um einen zweistöckigen, über einem Sockelgeschoss abgezimmerten Gerüstbau mit zwei Längszonen. Diese Gliederung zeigt auch das untersuchte Dachwerk. Es handelt sich um ein Sparrendach, dessen 7 mit den Dachbalken verblattete Sparrenpaare durch einen verblatteten Kehlbalken verstärkt sind und so zwei Dachgeschosse ausbilden. Im 1. Dachgeschoss werden die Sparrenpaare durch ein zweifach stehendes, im 2. Dachgeschoss durch ein einfaches und mittig unter dem First angeordneten Traggerüst unterstützt.
Die Längsaussteifung der Traggerüste erfolgt durch Kopfbänder zwischen Rähm und Stuhlständer. In Querrichtung sind es vom Unterbau aufsteigende, die Stuhlständer überquerende Steigbänder.
Ausgehend vom straßenseitigen Giebel sind die einzelnen Sparrenpaare durch die steigende Folge von Punktkerben markiert. Als Baumaterial dienten nahezu ausschließlich Eichenhölzer. Lediglich die Stuhlrähme sind aus Nadelholz. Das Dachwerk ist durchgängig rauchschwarz.
Bemerkenswert sind die weit auskragenden Stuhlrähme der beiden Dachgeschosse. Sie lassen entweder einen ehemaligen Walmabschluss oder wohl eher den Anschluss an ein vorhandenes, ehemals rechtwinklig verlaufendes Nachbardach vermuten.
Spätestens nach der Erneuerung des ehemals angrenzenden Nachbardaches durch das vorhandene Dach, wird der im alten Giebeldreieck nachweisbare Durchgang notwendig.
Dass über das straßenseitige Dach auch das Vorgängerdach des Nachbarhauses Hauptstraße 26 erreichbar war, belegt eine zwischenzeitlich funktionslose Verbindungstüre. Wie der oben angesprochene Durchgang gehört auch diese Öffnung nicht zum ursprünglichen Baubestand.