Wohnhaus
ID:
172799686215
/
Datum:
31.05.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Gifizenmoos |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 78655 |
Stadt-Teilort: | Dunningen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Rottweil (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8325014003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,2069° nördliche Breite, 8,4445° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Eindachhof "Berghof", Berghof 1 (78655 Dunningen)
Fachwerkbau, Eschachstraße 1 (78655 Dunningen)
Rathaus, Hauptstraße 25 (78655 Dunningen)
Kreuzweg mit Terracottareliefs, Oberer Friedhofweg 10 (78655 Dunningen)
Wohnhaus, Rottweiler Straße 3 (78655 Dunningen)
Heilig Kreuz Kapelle, Steineleh 27 (78655 Dunningen)
Fachwerkbau, Eschachstraße 1 (78655 Dunningen)
Rathaus, Hauptstraße 25 (78655 Dunningen)
Kreuzweg mit Terracottareliefs, Oberer Friedhofweg 10 (78655 Dunningen)
Wohnhaus, Rottweiler Straße 3 (78655 Dunningen)
Heilig Kreuz Kapelle, Steineleh 27 (78655 Dunningen)
Bauphasen
1. Bauphase:
(1679)
(1679)
Erbauung des Gebäudes 1679 (i)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
2. Bauphase:
(1766)
(1766)
Verlängerung des Gebäudes und Einbau einer Scheuer 1766 (i)
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
3. Bauphase:
(1865)
(1865)
Erweiterung des Wohnteiles durch zwei Anbauten 1865 (i)
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzdokumentation
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Haus stand ursprünglich frei in der Landschaft am Fuße eines Hanges, mit dem First parallel dazu bzw. senkrecht zur Fallrichtung.
Lagedetail:
- Einzellage
- allgemein
- Siedlung
- Bauernhof
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Baukörper mit zugehörigem Dachwerk.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der Grundriss des Unterstocks war in mindestens vier Zonen gegliedert. Die vorderen beiden Zonen (mittige Querachse nur konstruktiv) waren dreischiffig aufgeteilt und bildeten den Stall mit firstparallelem Futtergang. In der dritten Zone lag die Scheuer, die ebenerdig quer durch das Haus verlief und an beiden Traufseiten ein Tor besaß. Die Querachse hinter der Scheuer war ohne Wandfüllung.
Der Wohnteil im Oberstock umfasst dieselbe Grundfläche wie der Stall darunter, ist jedoch dreizonig und zweischiffig gegliedert. Am Giebel Stube und Küche, anschließende der durchgehende Hausgang, dann zwei Kammern mit abgetrennten Zwischengang, wohl für die Treppe nach unten, und schließlich die zweigeschosshohe Scheuer. Auch im OG hat die anschließende Querachse keine Wandfüllung. Der erhaltene zweigeschosshohe Ständer der nächsten Querachse weist eine Wandfüllung durch eine Nut auf.
Der Wohnteil im Oberstock umfasst dieselbe Grundfläche wie der Stall darunter, ist jedoch dreizonig und zweischiffig gegliedert. Am Giebel Stube und Küche, anschließende der durchgehende Hausgang, dann zwei Kammern mit abgetrennten Zwischengang, wohl für die Treppe nach unten, und schließlich die zweigeschosshohe Scheuer. Auch im OG hat die anschließende Querachse keine Wandfüllung. Der erhaltene zweigeschosshohe Ständer der nächsten Querachse weist eine Wandfüllung durch eine Nut auf.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Von einer Hocheinfahrt sind keinerlei Spuren vorhanden. Eine solche wäre bei der Stellung des Hauses zum Hang auch nicht sinnvoll gewesen. Stattdessen wurde 1766 (i) eine Scheuer in der Höhe des Oberstockes eingebaut. Dafür musste das Gebäude um ein Stück verlängert werden. Ein Durchfahren war somit jedoch nicht mehr möglich. Die alte Scheuer wurde geschlossen. Da der Anbau in Blockbauweise an der nördlichen Traufseite an den originalen Bundständern anschließt, wird er wohl schon vor dem Umbau bestanden haben. Zuletzt wurde der Rückgiebel in einer vollen Giebelscheibe erneuert und die Scheuer verlängert. Ob dabei ein Walm entfernt worden ist, ist unklar.
1865 (i) und um die Jahrhundertwende wurde der Wohnteil durch zwei Anbauten erweitert. Davor bereits waren größere Teile der Außenwände des Unterstocks durch Bruchsteinmauerwerk ersetzt worden.
Für den Einbau des bestehenden Fenstererkers der Stube wurden am Eckständer zwei Kopfbänder herausgesägt. Trotz der Öffnung für die Keilbohle der Spunddecke an der Giebelseite, schaute zuletzt die Keilbohle angeblich in den Gang vor. Die gesamte Stube scheint also in späterer Zeit erneuert worden zu sein.
Die ehemalige massive Feuerwand der Küche zur Stube und Hausgang darf als Original angesehen werden, denn in der Folge der Abbundzeichen fehlt ein Ständer. Bei dem weit ausladenden Kamin handelt es sich jedoch um einen jüngeren Einbau. Da die Hölzer der Dachkonstruktion stark verrußt sind, jüngere Einbauten, die an den ehemaligen Rauchfang anschlossen sind, dagegen ohne jegliche Rußspuren sind, war dieser also dicht. Es muss demnach von einer ursprünglich kaminlosen Küche ausgegangen werden.
Der große Fruchtkasten im Dach ersetzt einen gesonderten Speicherbau. Sein hohes Alter ist durch die Verrußung nachgewiesen. An einen Speicher kann sich auch niemand erinnern. Der einzige größere Nebenbau war ein Leibdinghaus, das westlich gelegene Nachbarhaus mit heute selbständiger Landwirtschaft, entstanden durch eine Teilung des Hofgutes.
1865 (i) und um die Jahrhundertwende wurde der Wohnteil durch zwei Anbauten erweitert. Davor bereits waren größere Teile der Außenwände des Unterstocks durch Bruchsteinmauerwerk ersetzt worden.
Für den Einbau des bestehenden Fenstererkers der Stube wurden am Eckständer zwei Kopfbänder herausgesägt. Trotz der Öffnung für die Keilbohle der Spunddecke an der Giebelseite, schaute zuletzt die Keilbohle angeblich in den Gang vor. Die gesamte Stube scheint also in späterer Zeit erneuert worden zu sein.
Die ehemalige massive Feuerwand der Küche zur Stube und Hausgang darf als Original angesehen werden, denn in der Folge der Abbundzeichen fehlt ein Ständer. Bei dem weit ausladenden Kamin handelt es sich jedoch um einen jüngeren Einbau. Da die Hölzer der Dachkonstruktion stark verrußt sind, jüngere Einbauten, die an den ehemaligen Rauchfang anschlossen sind, dagegen ohne jegliche Rußspuren sind, war dieser also dicht. Es muss demnach von einer ursprünglich kaminlosen Küche ausgegangen werden.
Der große Fruchtkasten im Dach ersetzt einen gesonderten Speicherbau. Sein hohes Alter ist durch die Verrußung nachgewiesen. An einen Speicher kann sich auch niemand erinnern. Der einzige größere Nebenbau war ein Leibdinghaus, das westlich gelegene Nachbarhaus mit heute selbständiger Landwirtschaft, entstanden durch eine Teilung des Hofgutes.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Außenwand aus Stein
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit Firstständer
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bretter
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- abgesprengte Quer- und Längsbünde
- Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Das Gebäude ist inschriftlich auf 1679 datiert (ausgebauter Sturzbalken über der Haustür). Zum Bau wurde ausschließlich Nadelholz verwendet.
Die Konstruktion, die zwei Etagen umfasst, ist von typischen Bauweisen des Schwarzwaldes übernommen. Es gibt in der Regel nur Ständer in den Schnittpunkten der Bundachsen, die durch angeblattete Kopf- bzw. Fußbänder ausgesteift sind. Diese sind meistens eingeschosshoch. Lediglich im hinteren Hausteil finden zweigeschosshohe Ständer Verwendung. Es handelt sich hier also um einen sogenannten Stockwerksbau. Der Oberstock kragt nicht vor.
Die Wandfüllung besteht in weiten Teilen in der unteren Wandhälfte aus Balken in Nuten der Ständer eingelassen und darüber vertikale, genutete Bälkchen abwechselnd mit stehenden Brettern. Ausnahmen bilden die Stube, angeblich mit horizontalen Bohlen eingefasst und die Küche mit einer innenliegenden Feuerwand aus Bruchsteinmauerwerk.
Der Dachstuhl darüber ist im 1. DG liegend verblattet abgezimmert. Auf der Kehlbalkenlage stehen drei Ständer, die die Firstpfette tragen. Sie sind in Längs- und Querrichtung durch angeblattete Kopf- bzw. Fußbänder gehalten.
Vorne befand und befindet sich ein Halbwalm, die verbleibende Giebelfläche war schon immer mit einer Bretterschalung geschlossen. Hinten war ursprünglich ein Vollwalm, der wohl noch bis zur Eingeschossigkeit der hinteren Giebelwand heruntergezogen war. Gedeckt war das Dach mit Stroh, was originale Dachlatten beweisen. Es wurde erst 1968 wegen Schadhaftigkeit entfernt.
Das System der Abbundzeichen ist recht einfach. Im Dachbereich sind die einzelnen Querachsen in aufsteigender Folge vom Ostgiebel her mit Strichen bezeichnet, alle Hölzer der liegenden Stuhlkonstruktion einer Bundachse tragen dieselbe Anzahl Striche. Rofen, Dach- und Kehlbalken sind in derselben Weise gekennzeichnet, jedoch unabhängig von den Querbundachsen. Die Hölzer des zweiten Dachgeschosses haben vom Ostgiebel her gegen die südliche Traufseite eine aufsteigende Strichfolge, wiederum unabhängig von Bundachsen- und Rofenfolge.
Auch im Unterbau ist das Abbundzeichsystem vom Ostgiebel her aufgebaut. Die Querbundachsen sind wieder mit aufsteigender Strichzahl bezeichnet und alle Hölzer einer Achse haben dieselbe Anzahl Striche. Zusätzlich sind jedem Zeichen noch dieselbe Anzahl Ausstiche wie Striche zugeordnet. Die Hölzer der Längsachsen sind durch aufsteigende Strichfolgen ohne Beizeichen markiert, nach verschiedenen Bauteilen getrennt.
Dadurch dass fast alle Ständer im Schnittpunkt zweier Bundachsen stehen, haben diese dann an zwei Seiten ein Zeichen und sind eindeutig zuzuordnen. Kopf- und Fußbänder werden jeweils eingepasst. Bei der Markierung der Querachsen im Unterbau hätte ein Ausstich bzw. ein Strich jeweils genügt.
Die Konstruktion, die zwei Etagen umfasst, ist von typischen Bauweisen des Schwarzwaldes übernommen. Es gibt in der Regel nur Ständer in den Schnittpunkten der Bundachsen, die durch angeblattete Kopf- bzw. Fußbänder ausgesteift sind. Diese sind meistens eingeschosshoch. Lediglich im hinteren Hausteil finden zweigeschosshohe Ständer Verwendung. Es handelt sich hier also um einen sogenannten Stockwerksbau. Der Oberstock kragt nicht vor.
Die Wandfüllung besteht in weiten Teilen in der unteren Wandhälfte aus Balken in Nuten der Ständer eingelassen und darüber vertikale, genutete Bälkchen abwechselnd mit stehenden Brettern. Ausnahmen bilden die Stube, angeblich mit horizontalen Bohlen eingefasst und die Küche mit einer innenliegenden Feuerwand aus Bruchsteinmauerwerk.
Der Dachstuhl darüber ist im 1. DG liegend verblattet abgezimmert. Auf der Kehlbalkenlage stehen drei Ständer, die die Firstpfette tragen. Sie sind in Längs- und Querrichtung durch angeblattete Kopf- bzw. Fußbänder gehalten.
Vorne befand und befindet sich ein Halbwalm, die verbleibende Giebelfläche war schon immer mit einer Bretterschalung geschlossen. Hinten war ursprünglich ein Vollwalm, der wohl noch bis zur Eingeschossigkeit der hinteren Giebelwand heruntergezogen war. Gedeckt war das Dach mit Stroh, was originale Dachlatten beweisen. Es wurde erst 1968 wegen Schadhaftigkeit entfernt.
Das System der Abbundzeichen ist recht einfach. Im Dachbereich sind die einzelnen Querachsen in aufsteigender Folge vom Ostgiebel her mit Strichen bezeichnet, alle Hölzer der liegenden Stuhlkonstruktion einer Bundachse tragen dieselbe Anzahl Striche. Rofen, Dach- und Kehlbalken sind in derselben Weise gekennzeichnet, jedoch unabhängig von den Querbundachsen. Die Hölzer des zweiten Dachgeschosses haben vom Ostgiebel her gegen die südliche Traufseite eine aufsteigende Strichfolge, wiederum unabhängig von Bundachsen- und Rofenfolge.
Auch im Unterbau ist das Abbundzeichsystem vom Ostgiebel her aufgebaut. Die Querbundachsen sind wieder mit aufsteigender Strichzahl bezeichnet und alle Hölzer einer Achse haben dieselbe Anzahl Striche. Zusätzlich sind jedem Zeichen noch dieselbe Anzahl Ausstiche wie Striche zugeordnet. Die Hölzer der Längsachsen sind durch aufsteigende Strichfolgen ohne Beizeichen markiert, nach verschiedenen Bauteilen getrennt.
Dadurch dass fast alle Ständer im Schnittpunkt zweier Bundachsen stehen, haben diese dann an zwei Seiten ein Zeichen und sind eindeutig zuzuordnen. Kopf- und Fußbänder werden jeweils eingepasst. Bei der Markierung der Querachsen im Unterbau hätte ein Ausstich bzw. ein Strich jeweils genügt.