Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Haupthaus und Ökonomiegebäude mit Backhaus

ID: 139200429713  /  Datum: 06.04.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 215-217
Postleitzahl: 77866
Stadt-Teilort: Rheinau

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317153010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

1. Bauphase:
(1715)
Der erste Bau von 1715 (d)
Der erste nachweisbare Bau ist als Kern des Haupthauses noch erhalten und liegt zwischen den beiden Flügeln. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit hohem Walmdach. Die denrochronologische Datierung ergab ein Fälldatum der verwendeten Balken in diesem Bereich von 1715(d).
Insgesamt handelte es sich bereits bei dem Kernbau um ein Bauwerk, das die Ausmaße der sonst üblichen bäuerlichen Haupthäuser in Rheinbischofsheim überstieg. Bemerkenswert ist der große und zwei Geschosse umfassende Dachraum. In seiner Kubatur ist der erste Bau mit dem Diersheimer Rathaus vergleichbar. Damit dürfte es bereits bei dem Kernbau um eines der wichtigeren Bauwerke gehandelt haben.

Tatsächlich ist durch die Untersuchungen des Stadtarchivars belegt, dass es sich um das Haus des fürstlich Hessen-Hanau-Lichtenbergischen Kammerrates und Landschreibers Valentin Gochat handelte.
Der Gewölbekeller und das bemerkenswerte Dach deuten darüber hinaus jedoch auch auf eine landwirtschaftliche Teilnutzung hin. Der Gewölbekeller verfügte bereits 1715 über zwei Zugänge: im Süden gab es einen Kellerhals (heute ersetzt durch die Außentreppe) als direkten Außenzugang, ferner wurde der Keller innen über die Kellertreppe erschlossen. Ein solcher Keller lässt auf die Herstellung von Wein, möglicherweise auch von Bier schließen. Das Dach könnte zur Lagerung von landwirtschaftlichen Produkten genutzt worden sein. Hinweise auf Ladeluken oder Warenverkehr im Dachraum sind jedoch nicht vorzufinden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

2. Bauphase:
(1811)
Die Erweiterung von 1811 (d):
Im Jahre 1806 verkaufte die Familie Gochat das Anwesen an den Kaufmann Johann Jacob Lindauer, der 1811 (a/d) dann eine bedeutende Erweiterung des Hauses durchführen ließ. Dieser Umbau umfasste nicht nur den Anbau von zwei Flügelbauten an die westliche und östliche Schmalseite des Hauses, sondern auch die Umstrukturierung der Raumaufteilung des Bestandsbaus.
Die Außenwände der Flügelbauten sind aus Backstein gefügt und waren von Beginn an als verputzte Fassaden geplant. Auch der vormals fachwerksichtige Kernbau wurde nun verputzt und es entstand der Eindruck eines durchgängig massiven Bauwerkes. Dieser Sachverhalt und die Tatsache, dass die Flügelanbauten das Haus in eine repräsentative Dreiflügelanlage umwandelten, lässt auf einen repräsentativen Anspruch des Bauherren schließen.

1811 wurde bereits eine erste Ökonomie, ein Magazingebäude errichtet. Damit war wahrscheinlich ein Bauwerk gemeint, das sich an der Ostseite des Grundstückes befand und welches erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgebrochen wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein

3. Bauphase:
(1834 - 1899)
Teilung des Anwesens:
Spätestens ab 1834 wurde das Grundstück in zwei Parzellen geteilt. Diese Teilung verlief in Nord-Süd-Richtung und umfasste auch das Haupthaus entlang der östlichen Treppenhauswand. Beide Parzellen blieben zunächst im Besitz von Johann Jacob Lindauer, wurden jedoch unmittelbar darauf an die Kaufleute Agathon und Friedrich Dauphin veräußert. Die Gebrüder Dauphin teilten sich das Haupthaus entsprechend. Ob sich diese Teilung auch unmittelbar auf bauliche Veränderungen auswirkte, ist unklar. Die Untersuchungen am Bauwerk ergaben, dass es im 19. Jahrhundert zu einer umfassenden Restaurierungsphase kam, die vor allem den östlichen Bauteil erfasste. Dabei wurden die fachwerksichtigen Fassungen aufgegeben und die Wände mit einem haararmierten Putz versehen. Dieser Putz ist auch auf der westlichen Seite der Trennwand zwischen den beiden Bauteilen anzutreffen, könnte hier jedoch mit der Schließung eines Durchganges zwischen Treppenhaus und östlichem Flur zusammenhängen. Diese Maßnahme dürfte spätestens in den 1860er Jahren erfolgt sein, denn nun wurde der östliche Bauteil an den Kaufmann Eduard Engel verkauft, während der Westliche noch im Besitz von Agathon Dauphin verbleib. An einigen Türbeschlägen im EG des östlichen Teiles lässt sich erkennen, dass in den beiden Gebäudeteilen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Renovierungsphasen unabhängig voneinander durchgehführt wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1837 - 1899)
Im Jahre 1837 wurde das Ökonomiegebäude errichtet. Dies ist in erster Linie archivarisch belegt, da die denrochronologische Untersuchung ein widersprüchliches Bild ergab. Obwohl es sich um einen Fachwerkbau handelte, war die Konstruktion verputzt und zu keiner Zeit sichtbar. Hofseitig verfügte der Bau über eine große Zufahrt.
Das Backhaus und der Raum unmittelbar nördlich davon entstanden später, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Errichtet wurde das Ökonomiegebäude von Agathon Dauphin, der gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich das Anwesen um 1835 von Johann Jacob Lindauer erwarb. Agathon Dauphin betätigte sich erfolgreich in der Herstellung und im Vertrieb von Hanfprodukten, das neue Ökonomiegebäude diente sicherlich diesen Zwecken.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Bäckerei, Backhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
    • Produktionsgebäude
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

5. Bauphase:
(1900)
Modernisierungen um 1900 und im frühen 20. Jahrhundert:
Um 1900 wurde das gesamte Anwesen grundlegend modernisiert. Diese Maßnahme ist nicht archivalisch zu untermauern, lässt sich jedoch an Hand der Ausstattung vermuten. Dabei wurden Sockelleisten neu eingebaut, einige Fenster und eine Vielzahl an Türen ausgetauscht; möglicherweise gehen auch die Lambris in den Fensternischen auf diese Phase zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt waren offenbar zahlreiche Fenster des barocken Kernbaus noch erhalten, einige davon lassen sich in der Ökonomie in Zweitverwendung nachweisen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese Phase für sämtliche Räume westlich des Treppenraumes im OG bis heute die letzte Instandsetzungsmaßnahme war.
Eine zweite Modernisierungswelle muss in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erfolgt sein. Diese betraf vor allem die Beheizung und den Neubau von Schornsteinen, aber auch den Austausch zahlreicher Fenster im Kernbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

6. Bauphase:
(1951)
Die Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
Der Kernbau wies offenbar derart starke Verformungen und Bauschäden auf, dass es zum Teilaustausch einiger Fassadenflächen kam. Dies betraf das EG auf der Südfassade und den Bereich der östlichen beiden Fensterachsen auf der Nordfassade über beiden Geschosse. In den beiden Fällen wurde die Wand aus Fachwerk durch massives Backsteinmauerwerk ersetzt. Die Verformungen gehen auf eine unzureichende Fundamentierung des Bauteils ohne Unterkellerung zurück. Die Verformung ist noch heute am Rähmbalken auf der Südfassade gut nachvollziehbar.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1711 - 1806)
Gochnat, Valentin
Bemerkung Familie:
kauft
Bemerkung Besitz:
Im Besitz der Familie, zuletzt des Sohnes Advocat Gochnat, bis 1806
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1806 - 1834)
Lindauer, Johann Jacob
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt vom Sohn des vorherigen Besitzers Valentin Gochnat
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Kaufmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(1834 - 1939)
Dauphin, Agathon und Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwerben
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Besitzer:in:
(1860)
Engel, Eduard
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt in den 1860er Jahren den östlichen Bauteil
Beschreibung:
Westlicher Bauteil weiterhin im Besitz der Brüder Dauphin
Beruf / Amt / Titel:
  • Kaufmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Besitzer:in:
(1939)
Bader, Heinrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Kaufmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Südansicht Hauphaus / Haupthaus und Ökonomiegebäude mit Backhaus in 77866 Rheinau, Rheinbischofsheim (Winterfuchs)
Abbildungsnachweis
Westansicht Haupthaus / Haupthaus und Ökonomiegebäude mit Backhaus in 77866 Rheinau, Rheinbischofsheim (Winterfuchs)
Abbildungsnachweis
Nordansicht Haupthaus / Haupthaus und Ökonomiegebäude mit Backhaus in 77866 Rheinau, Rheinbischofsheim (Winterfuchs)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Anwesen liegt am nordöstlichen Ortsausgang der Ortschaft Rheinbischofsheim unmittelbar an der Bundesstraße. Es besteht aus drei Gebäudeteilen: Dem Haupthaus, dem Ökonomiegebäude mit Backhaus und einem weiteren Wirtschaftsgebäude.
Das Haupthaus erstreckt sich entlang der Bundesstraße im Norden des Grundstückes, die Ökonomie entlang der westlichen Grundstücksgrenze und das Wirtschaftsgebäude schließt den Hof nach Süden hin ab.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Bäckerei, Backhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Beim Haupthaus handelt es sich um einen lang gestreckten, zweigeschossigen Baukörper mit zwei risalitartigen Flügelanbauten und einem hohem Walmdach. Der Kernbau ist aus Fachwerk hergestellt und weist flachbogige Fensterreihen auf, die beiden Flügelbauten bestehen aus Backstein. Sämtliche Innenwände sind aus Fachwerk, das Gebäude ist teilunterkellert.

Das zweigeschossige Ökonomiegebäude ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet und mit einem Schopfwalmdach versehen. Sowohl die Außen- als auch Innenwände bestehen aus Fachwerk, das auf einem knapp ein Meter hohen Sockel ruht. Eine Unterkellerung gibt es nicht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Kernbau:
Obwohl der Kernbau im heutigen Gefüge noch vollständig erhalten ist, lässt sich die innere Aufteilung des Gebäudes von 1715 nur in Teilen rekonstruieren. Das Bauwerk war unterkellert. Sowohl der Gewölbekeller als auch der kleine Vorkeller zum Treppenabgang sind in das Jahr 1715 zu datieren. Die Lage des Treppenlaufes in den Keller deutet nicht nur an, wo in dem Ursprungsbau die vertikale Erschließung gelegen haben muss, sie lässt auch vermuten, dass der Hauptzugang zu diesem Bau von der Nord- und damit der Straßenseite aus erfolgte. Die Raumteilung von 1715 (d) westlich des Treppenraumes wurde mit der Erweiterung von 1811 stark modifiziert. Befunde zur bauzeitlichen Raumteilung wurden nicht erbracht. Anders verhält es sich auf der östlichen Seite. Vom Treppenraum gab es einen wahrscheinlich offenen Durchgang zum heutigen Flur im östlichen Flügel. Die Flurwände in diesem Bereich sind bauzeitlich. Am östlichen Ende des Kernbaus befand sich ein Fenster, von dem im heutigen Gefüge noch Spuren erhalten sind. Im OG dürfte die Längswand westlich des Treppenraumes noch bauzeitlich sein. Hier hat sich ein Durchgang mit barocken Beschlägen erhalten. Die Raumteilung auf der Ostseite entsprach offenbar jener im EG: Es gab einen offenen Durchgang zum Flur, der beidseitig Räume erschloss. Auf der Nordseite lassen sich zwei Räume nachweisen (ein größerer unmittelbar östlich des Treppenraumes, gefolgt von einer kleinen Kammer an der ehemaligen Ostfassade), die sich in der heutigen Raumteilung jedoch nicht mehr abbilden: beide Durchgänge lassen sich noch rekonstruieren.
Der Gewölbekeller und das bemerkenswerte Dach deuten darüber hinaus auch auf eine landwirtschaftliche Teilnutzung hin. Der Gewölbekeller verfügte bereits 1715 über zwei Zugänge: Im Süden gab es einen Kellerhals (heute ersetzt durch die Außentreppe) als direkten Außenzugang, ferner wurde der Keller innen über die Kellertreppe erschlossen. Ein solcher Keller lässt auf die Herstellung von Wein, möglicherweise auch von Bier schließen. Das Dach könnte zur Lagerung von landwirtschaftlichen Produkten genutzt worden sein. Hinweise auf Ladeluken oder Warenverkehr im Dachraum sind jedoch nicht vorzufinden.

1811 erfolgte eine Umstrukturierung der Raumaufteilung des Bestandsbaus: Mit der Erweiterung des Kernbaus durch die Flügelbauten wurde die Haupterschließung des Hauses auf die Südseite verlegt. Weite Teile der heutigen inneren Raumaufteilung gehen auf diesen Umbau zurück. Auch die Säulenstellung im Treppenhaus (EG) lässt das Raumgefühl noch erahnen. Es handelt sich um eine frühklassizistische, vergleichsweise nüchterne Raumfassung. Auffällig ist, dass die erste Raumfassung dieser Bauphase das Fachwerk weiterhin sichtbar ließ.
Im Kernbau von 1715 (d) wurden 1811 (d) im OG offenbar mehrere Innenwände zu Gunsten eines großzügigen Raumgefüges entfernt. Darauf lassen Überzüge zur Abfangung von Deckenbalken im Dach schließen.
Das bereits im Kernbau imposante Dach wurde in gleicher Höhe und in identischer Konstruktionsweise über die beiden Flügel ausgedehnt. Mehrlagige Abfangkonstruktionen im Bereich der Flügelbauten lassen den Wunsch nach einem stützfreien Bodenraum vermuten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Kernbau:
Die bauzeitliche Durchfensterung war regelmäßig. Erhalten ist sie weitgehend im OG der Südfassade sowie mit den drei westlichen Fenstern im OG der Nordfassade. Auch für die ehemalige Ostfassade konnten Fenster nachgewiesen werden.
Die Fassade war ebenfalls als Sichtfachwerk ausgebildet, die Holzbauteile in einem Rotton gestrichen.
Bestand/Ausstattung:
Aus der Zeit der Umbauphase von 1811 haben sich vorallem im westlichen OG bedeutende Reste der Innenraumausstattung erhalten: Darunter zwei Kalotten als Aufstellungsort für schlanke Hinterladeröfen und eine dritte, heute durch einen Schornstein verbauten Kalotte. Erhalten hat sich auch die dazugehörige Hinterladerklappe zur Befeuerung der Öfen sowie ein Treppenhaus, das offensichtlich vor allem den Bediensteten vorbehalten war. Die Decken weisen zurückhaltende Stuckbänder auf. Bauzeitliche Wandfassungen gibt es kaum; nennenswert erscheint jedoch der isolierte Rest einer gemalten Marmorierung an zwei Fensterlaibungen im südwestlichen Raum des OG. In zahlreichen Räumen ist die bauzeitliche Fußbodendielung noch erhalten.

Während der Modernisierungen um 1900 wurden zahlreiche barocke Fenster und Türen durch Moderne ausgetauscht und die barocken Fenster zum Teil im Ökonomiegebäude zweitverwendet. Aus dieser Zeit stammen wohl auch die Lambris in den Fensternischen. Sockelleisten wurden neu verlegt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
    • Schopfwalm (Krüppelwalm)
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Haupthaus: zweigeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach und Fachwerkinnenwänden, Flügelbauten aus Backstein.

Ökonomiegebäude: zweigeschossiger Fachwerkbau über hohem Sockel mit Schopfwalmdach und Innenwänden aus Fachwerk.

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