Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Zehntscheune

ID: 127893237720  /  Datum: 22.03.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Haagener Weg
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 79400
Stadt-Teilort: Kandern-Wollbach

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Lörrach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8336045027
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Forsthof, Obere Dorfstraße 21 (79400 Kandern-Wollbach)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der untersuchte Bauteil ist Bestandteil eines ursprünglich auch den Hausteil Nr. 7 umfassenden Baukörpers.
Dieses Gebäude wurde zu einem späteren Zeitpunkt (vmtl. 18.Jh) in zwei eigenständige Hausteile getrennt. Während der Gebäudeabschnitt Nr. 7 zum Wohnhaus umgebaut wurde, blieb im Bereich von Haus Nr. 5 offenbar noch der alte Zustand bestehen.
Bei der Umnutzung von Haus Nr. 7 orientierte man sich wohl noch an der älteren, angetroffenen Vertikalgliederung. Diese wurde beim späteren Umbau (vmtl. um 1800) von Haus Nr. 5 aufgegeben.
Mit dem zuletzt genannten Umbau war dann auch die ursprüngliche Funktion des Gebäudes aufgegeben.
Was nun die bauzeitliche Nutzung angeht, so besteht wohl kein Zweifel daran, dass es sich bei dem Gesamtkomplex um einen ehemaligen Lagerbau handelt. Bezogen auf seine Baustruktur, seine Lage und Ausstattung ist dabei an die Zehntscheune des lokalen Grundherren zu denken.


1. Bauphase:
(1371 - 1372)
Errichtung des Gebäudes (d)
Bohrproben aus dem Innengerüst des Steinbaus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / ehem. Zehntscheune in 79400 Kandern-Wollbach (22.03.2015 - Burgahrd Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Zehntscheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
Konstruktion/Material:
Keller
Der Keller besitzt an drei Seiten massive Außenwände. Die gemeinsame Trennwand zum Nachbarn ist zwar ebenfalls massiv, ist jedoch eingestellt und besitzt als oberen Abschluss einen aufgelegten Eichenbalken. Ein Durchlass in der Wand war nicht erkennbar. Durchlaufende, die gesamte Kellertiefe eindeckende Eichenbalken werden durch drei später eingebaute Unterzüge unterstützt. Das Gebälk gehört wohl zum ursprünglichen Bestand. Im Bereich des rundbogigen Kellereinganges schneiden sie in dessen Profil ein. Damit ein Zugang möglich ist, wurden die Balken im Querschnitt reduziert.
Mit Ausnahme des zugeschütteten Kellerfensters an der Bergseite sind alle anderen Öffnungen das Ergebnis eines späteren Ausbruchs, oder die Vergrößerung einer älteren Öffnung.

Erdgeschoss
Die räumliche Gliederung ist klar erkennbar. Bergseitig, in Anlehnung an den Zugang befindet sich die ehemalige Flurküche. Ablesbar ist die Öffnung des ehemaligen Rauchfanges, der Rest eines vermauerten Backofens, und der Überstand eines Wasserausgusssteines. Alle drei Befunde belegen in diesem Bereich die ehemalige Küche. Deren Tiefe ist jedoch im jetzigen Zustand reduziert. Ablesbar ist diese Aussage an der ehemaligen Ausdehnung der benachbarten Stube. Deren gefastes Gebälk endet am mittigen Unterzug und dokumentiert so die spätere Stubenvergrößerung und damit die Verschiebung des Treppenlaufes zur Bergseite. Dadurch verstellt die Treppe einen älteren Zugang an der Giebelseite.
Mit Ausnahme dieser zwischenzeitlich vermauerten Türöffnung sind alle vorhandenen Öffnungen das Ergebnis späterer Umbauten.

1.Obergeschoss
Diese Ebene nimmt den Treppenhausraum und eine davon abgetrennte Kammer auf. Die Kammer wird durch zwei später ausgebrochene Fenster belichtet. Die Decke besteht aus wiederverwendeten Balken.
Im Vorraum ist an der bergseitigen Traufwand die ehemalige Anlage eines Kaminschlotes ablesbar.
Von besonderem Interesse ist die Trennwand zum Nachbar. Partiell ist hier die Ausführung einer Fachwerkwand erkennbar. Diese Wand ist wesentlich älter als die angetroffene Raumnutzung und definiert eine völlig andersartige Vertikalgliederung.

2.Oberstock
Auf dieser Ebene ist der Grundriss ungeteilt. Das von einem späteren Unterzug unterstützte Dachgebälk durchzieht die gesamte Raumbreite. Der Giebel zeigt zwei in Werkstein gesetzte Lichtöffnungen. Die Lichtschlitze befinden sich auf der Höhe des Fußbodens und dokumentieren so, dass es sich bei der Decke über dem 1.OG um eine späteren Einbau handelt.
Aufschlussreich für die Beurteilung des untersuchten Gebäudes sind die Befunde innerhalb der Trennwand zum Nachbar.
Erkennbar ist eine offensichtlich vierseitig gefasste Eichensäule. Sie trägt die abgesägten Reste eines gedoppelten Unterzuges und eines Sattelholzes. Am gegenüberliegenden Giebel ist das ursprüngliche Auflager dieser inzwischen funktionslosen Unterstützungskonstruktion erkennbar.
Die Trennwand ist durch eine spätere Fachwerkwand geschlossen.

Dachwerk
Das tragende Gerüst des Dachwerkes bildet eine liegende, verzapfte Stuhlkonstruktion in zwei Binderquerachsen. In Anlehnung an die nachbarliche Trennwand ist sie ohne Wandfüllung ausgeführt. Das Dachgerüst lehnt sich also an eine schon bestehende Fachwerkabtrennung an. Diese zeigt im Giebelspitz ein ausgemauertes Andreaskreuz.
Das Dachwerk des untersuchten Bauteiles ist deutlich jünger als die Inneneinbauten der unteren Ebenen.
Während diese vorsichtig in das 17./18.Jh. datiert werden ist das vorhandene Dachwerk erst im 19.Jh. abgezimmert worden. Im Vergleich zum Nachbardach ist es bei gleicher Firstlage etwas flacher ausgeführt. Ein Umstand, der eine geringe Aufmauerung der Traufe bedingte.
In einem früheren Zustand war die bergseitige Dachfläche wohl tiefer abgeschleppt. Davon zeugen die beiden an der Außenwand erhaltenen Konsolsteine. Denkbar ist aber auch ein auf den Konsolen lagernder Pultdachanbau.

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