Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 124438999121  /  Datum: 19.01.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Riedlestraße
Hausnummer: 12
Postleitzahl: 88682
Stadt-Teilort: Salem-Neufrach

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8435052027
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,7616° nördliche Breite, 9,3130° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Backhaus (88682 Neufrach, Haldenbühlstraße 2)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das im Kern auf eine Erbauungszeit um 1561 zurückgehende Gebäude gehört vermutlich zu den ältesten Wohnhäusern der Gemeinde Salem. Der größte Teil des Holzgerüstes des ursprünglich teilverbohlten Geschossständerbaus wurde in vier großen Umbauphasen kontinuierlich durch Fachwerk bzw. massives Ziegelmauerwerk ersetzt.
Im 18. Jahrhundert (s, gk) erfolgten einige Veränderungen, vermutlich infolge der Umnutzung zum Armenhaus im Jahr 1728 (a). Die bauzeitliche Raumaufteilung in mittlere und östliche Querzone wurde aufgelöst und der Querflur verschmälert. In der östlichen Querzone wurden mehrere kleinere Kammern ausgebaut.
Weitere Veränderungen datieren ins 19. Jahrhundert (s, gk). Im Bereich des Unterbaus wurde der bauzeitliche Wandbestand der westl. und östl. Giebelwand wird durch massives Mauerwerk ersetzt. Gleichzeitig erfolgte wohl die Erneuerung des Giebelfachwerks im 1. DG und das Errichten einer senkrechten Giebelscheibe im 2. DG, verbunden mit der Auflösung des einstigen Halbwalmdaches.
Im 20. Jahrundert wurden im Bereich des Erd- und Obergeschosses die gesamte nördliche Außenwand und die östliche Hälfte der nördlichen Obergeschosswand, die vormals aus Fachwerk bestand, in Ziegel erneuert. Im Obergeschoss wurden außerdem die südwestlichen und nordwestlichen Eckräume in den Flurbereich erweitert. An der Südseite entstand ein neuer Abortanbau.

Um 1932/ 33 wurde das Dachwerk über Flur und östlicher Querzone erneuert und das 1. Dachgeschoss durch Wohnungen ausgebaut. Die Südseite erhielt Gauben.


1. Bauphase:
(1561)
Erbauungszeit um 1561 (d).
Ursprüngl. Geschossständerbau. Befunde zu Halbwalm auf Südseite.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm

2. Bauphase:
(1728 - 1800)
Veränderungen des 18. Jh. (s, gk).
Grundrissänderung, vmtl. infolge der Umnutzung zum Armenhaus, 1728 (a).
Auflösung der bauzeitlichen Raumaufteilung in mittlerer und östlicher Querzone.
Verschmälerung des Querflures. In der östlichen Querzone Ausbau mehrerer kleiner Kammern.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Armenhaus

3. Bauphase:
(1850 - 1900)
Veränderungen im 19. Jh. (s, gk).
- Unterbau: der bauzeitliche Wandbestand der westl. und östl. Giebelwand wird durch massives Mauerwerk ersetzt. Gleichzeitig wohl Erneuerung des Giebelfachwerks im 1. DG und das Errichten einer senkrechten Giebelscheibe im 2. DG/ Auflösung des einst. Halbwalmdaches.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1930 - 1970)
Veränderungen des 20. Jh. (s, gk).
EG/OG: Erneuerung der gesamten nördl. Außenwand und der östl. Hälfte der nördlichen Obergeschosswand in Ziegel, vormals Fachwerk.
OG: Erweiterung der südwestl. und nordwestl. Eckräume in den Flurbereich.
Neuer Abortanbau auf der Südseite.
- Umfangreiche Veränderungen im Dachwerk (Baugenehmigung 1932, 1933).
Neues Dachwerk über Flur und östlicher Querzone. Ausbau der Dachwohnung im 1.DG, Errichtung der Gauben auf der Südseite.

Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Nordwestseite und Südwestgiebel. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (28.05.2015)
OG. Reste des ehem. Bohlenstübchen im südwestlichen Eckbereich. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (05.06.2015)
OG. Bretterbalkendecke des Bohlenstübchens. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (28.05.2015)
1.DG. Querbund mit liegendem Stuhl. Aussteifung mit verblattetem, mehrfach abgestuftem Kopfband. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (05.06.2015)
2.DG. Bauzeitlicher Querbund, verblattete Riegel. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (05.06.2015)
Baualtersplan OG. / Wohnhaus in 88682 Salem-Neufrach (26.06.2015)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Gebäude Riedlestraße 12 liegt östlich des alten Ortskernes von Neufrach, in leichter von Südwest nach Nordost ansteigender Hanglage.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger, ganzflächig verputzter Baukörper mit einer Grundfläche von 12.50 x 14.10 m; oberer Abschluss durch zweigeschossiges Satteldach; entlang der Südseite zwei Balkenkeller.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Dreizonige Gliederung mit Mittelquerflurerschließung.
Nachträgliche Verschmälerung des Querflures im 18.Jh. (gk).
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Ursprünglicher Geschossständerbau, zumindest auf Südseite einstiges Halbwalmdach mit Rauchloch nachweisbar.
Bestand/Ausstattung:
Befunde zu zwei übereinanderliegenden Bohlenstuben im südöstlichen Eckbereich und einem kleinen Bohlenstübchen im südwestlichen Eckbereich des OG.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Zur Bauzeit um 1561 Geschossständerbauweise. Holzgerüst aus vier Querachsen und vier Längsachsen mit insgesamt 16 zweigeschossig durchlaufenden Bundständern, von denen nur noch sieben mehr oder weniger vollständig nachweisbar sind.
Die Grundschwellen auf Südseite und in der inneren Querachse QA 2, sowie das bauzeitliche Deckengebälk sind größtenteils erhalten geblieben.
2. DG: im zweiten inneren Querbund Unterdachfirstständer mit verblattenen Wandriegeln erhalten. Der Querbund war vormals mit Lehmflechtwerk geschlossen. Der Rauch des Herdfeuers konnte sich dadurch nur in der ersten Querzone ausbreiten und wurde dort über ein Rauchloch im Halbwalm abgeleitet. Der restliche Dachbereich dürfte weitgehend rauchfrei geblieben sein.

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