Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Ottheinrichsbau

ID: 111214349475  /  Datum: 30.08.2005
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Schlosshof
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 69117
Stadt-Teilort: Heidelberg

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Heidelberg (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8221000002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Schloss Heidelberg (Sachgesamtheit)

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Gläserner Saalbau (69117 Heidelberg)
Schloss Heidelberg (Sachgesamtheit) (69117 Heidelberg)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Dreikönigstraße 20)
ehem. Hotel, heute Verwaltungsgebäude (69117 Heidelberg-Altstadt, Friedrich-Ebert-Anlage 22)
Hexenturm (69117 Heidelberg-Altstadt, Grabengasse 3-5)
Wohnhaus, Große Mantelgasse 21 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Palais Neukirch (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 120)
ehem. Oberrheinische Bank, Bank- und Wohnhaus, Hauptstraße 126 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Café Scheu, Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 137 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Gasthaus „Zum Sepp’l“ (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 213)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 86)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Ingrimstraße 34)
Wohnhaus, Kanzleigasse 4 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Kleine Mantelgasse 7)
ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim (69115 Heidelberg, Haspelgasse 10)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 131 (69117 Heidelberg)
Europahaus IV (69117 Heidelberg, Kleine Mantelgasse 24)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg, Mittelbadgasse 14)
Friedrichsbau (Heidelberg, Schloss)
Hinterhaus (69117 Heidelberg, Semmelsgasse 9)
123

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der Ottheinrichsbau wurde unter Herrschaft des Kurfürsten Ottheinrich (1502-1559) erbaut. Er ließ für sein kostbares Inventar einen repräsentativen Renaissancebau errichten. Bei seinem Tod 1559 war der Bau noch nicht vollendet. Das Gebäude erlitt aufgrund zahlreicher Kriege, vor allem während des Dreißigjährigen Krieges, große Schäden. Die ursprüngliche Dachgestaltung ist nicht mehr nachvollziehbar. Auch der innere Aufbau ist komplett zerstört.


1. Bauphase:
(1556 - 1559)
Vierstöckiger Renaissancebau, welcher den inneren Zwingergraben und die innere Zwingermauer überspannte. Die repräsentative Außenfassade war dem Schlosshof zugewandt. Über eine doppelläufige Freitreppe gelangte man ins erste Stockwerk. In die Mitte der Frontseite wurde das Eingangsportal mit Wappenbild und Ottheinrichs Büste gesetzt. Die einzelnen Stockwerke wurden durch Gesimsgurte getrennt, optisch jedoch durch Halbsäulen und Pilaster miteinander verbunden.
Die ausgedehnte Dekoration der Fassade bestand aus Figuren aus dem Alten Testament und der antiken Götterwelt. Hierbei orientierte sich Ottheinrich an dem Ordnungssystem des römischen Architekten Vitruv. Über Pfeilern mit ionischen Kapitellen standen korinthische Pilaster und korinthische Halbsäulen. Hierbei achtete man noch nicht auf eine strenge Abfolge und so traten dorische und ionische Elemente in Mischformen auf. Auf alten Abbildungen sieht man den Ottheinrichsbau mit nur zwei eigentümlichen Zwechgiebeldächern. Ob diese ursprünglich ein verbindendes Satteldach besaßen, ist nicht bekannt.
Beim Tod des Kurfürsten 1559 war der Bau wohl noch nicht vollendet.
Der Architekt des Bauwerks ist nicht bekannt. Es existieren Verträge mit dem niederländischen Bildhauer Alexander Colin aus Mechelen über die Anfertigung von Säulen in verschiedenen Räumen, des Portals und der Kamine sowie später der Statuen und Fensterpfosten. Auch wird ein Bildhauer Antoni erwähnt. Ob diese beiden Künstler eine Gesamtkonzeption des Baus entwarfen, ist unwahrscheinlich.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Befestigungsanlage
    • allgemein
  • Schlossanlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Großquader

2. Bauphase:
(1618 - 1648)
Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ottheinrichsbau, Ansicht von Südwesten / Ottheinrichsbau in 69117 Heidelberg, Altstadt (http://www.buehler-hd.de/bildarchiv/heidelberg/ottheinbau/tnp1010131jpg.jpg)
Abbildungsnachweis
Ottheinreichsbau, Gesamtansicht von Westen / Ottheinrichsbau in 69117 Heidelberg, Altstadt (http://www.buehler-hd.de/bildarchiv/heidelberg/ottheinbau/tnp1010404jpg.jpg )
Abbildungsnachweis
Ottheinrichsbau, Eingangsportal / Ottheinrichsbau in 69117 Heidelberg, Altstadt (http://www.buehler-hd.de/bildarchiv/heidelberg/ottheinbau/tnp1010986jpg.jpg)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Teil des Heidelberger Schlosses, im nordöstlichen Teil, zwischen Gläserner Saal-Bau und Ludwigsbau hinter dem Apothekerturm.
Lagedetail:
  • Schlossanlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Vierstöckiger Palastbau, Renaissancepalast
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Grundrissanlage:
Keller: zweigeteilte Kelleranlage: Zugang nur vom Hof durch eine große rundbogige Tür rechts neben dem Treppenturm Friedrichst II. Die durch eine Querwand abgetrennte südliche Hälfte des Kellers ist durch eine Öffnung unter dem Treppenpodest zugänglich. Eine Längsmauer teilt diesen Raum wieder in zwei gleich große Hälften.

Erdgeschoss:
Durch Eingangsportal betritt man das Vestibül. Links vom Vestibül lag der bis an die äußere Ringmauer führende große Saal (Nordseite) und rechts vom Vestibül lag der Audienzsaal und das Wohnzimmer an (Südseite). An der Ostseite lagen ein kleineres Repräsentationszimmer ("Stube"), die Schreibstube und kleinere Dienerzimmer. Der durchgehende Hauptfestsaal, der Kaisersaal, war wohl etwas kleiner als andere Festräume des Schlosses (wie z.B. im Frauenzimmerbau) aber er war reich ausgestattet. Er war von sechs flachen Kreuzgewölben überspannt, die an den Wänden auf Sandsteinkonsolen und in der Mitte auf kräftigen Sandsteinstützen ruhten. Ihre Gestaltung war sehr individuell, sodass keine Stütze der anderen glich. Der Kaisersaal war durch eine Tür im Norden mit dem anstoßenden Gang und Treppenturm des Gläsernen Saalbaus in Verbindung. Der Grundriss der beiden oberen Geschosse, die wohl zu Wohnzwecken gedient haben, ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Erwähnt wird nur ein Speisesaal im ersten Geschoss, der über dem Kaisersaal lag und mit dem Gläsernen Saal durch eine Tür in direkter Verbindung gestanden hat.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zahlreiche Zerstörungen durch Kriege (vor allem im Dreißigjährigen Krieg) richteten große Schäden am Gebäude an. Die ursprüngliche Dachgestaltung ist nicht mehr nachvollziehbar. Auch der innere Aufbau ist komplett zerstört.
Bestand/Ausstattung:
Außenmauern und zweiläufige Treppe sind noch erhalten. Von der Ausstattung sind nur noch Reste an den Innenseiten der Außenmauern zu sehen.
Dekorationselemente der Außenfassade haben sich erhalten: so die Wappentafel über dem Portal, die Standbilder der Fassade, das Eingangsportal.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Großquader
Konstruktion/Material:
Fassade:
Die Fassade besteht aus rötlichem Sandstein, die 16 Standbilder aus grauem Keuper.
Der Sockel des Baus ist ungegliedert und besteht in der höheren nördlichen Hälfte aus Quadern mit Randschlag, in der südlichen aus gewöhnlichen Bruchsteinen. Davor befindet sich die zweiläufige Freitreppe. Das Gebäude ist vierstöckig mit streng symmetrischen vier bzw. fünf Fensterachsen. Jedes Fensterpaar ist durch einen Mittepfosten geteilt. Zwischen den Fenstern befindet sich eine Figurennische oberhalb derer eine schwach ausladende Konsole als mittlere Gebälkstütze angebracht ist.

Quick-Response-Code

qrCode