Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gasthaus Löwen

ID: 221220389261  /  Datum: 19.02.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 24
Postleitzahl: 79427
Stadt-Teilort: Eschbach

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315033001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Frühester Bauteil ist ein gemauerter, zweigeschossiger Baukörper auf einer gedrungen rechteckigen Grundfläche dessen ursprüngliche Nutzung und Aussehen nicht bekannt sind. Möglicherweise bestand dieser Bau schon vor 1327 (a). Dieser Bau brannte aus und wurde mit einem Keller versehen und nach 1372 d (? - Sturzholz, daher unsichere Datierung ) um ein drittes Geschoss (glatte Eck- statt Buckelquadern) aufgestockt. Die Spitzbogigen Doppelfenster können nur mit einfachen Läden verschlossen gewesen sein, daher Nutzung als Neben-, Schlaf- oder Speicherraum. In der nächsten Bauphase wurde ein zweigeschossiger Anbau hinzugefügt, der im OG eine Stube mit Vertäfelung und vom Altbau zu beschickendem Ofen enthielt. In einer weiteren Phase wurden Alt- und Anbau auf eine Höhe gebracht. Vermutlich 1443 d wird das Gebäude mit einem großen, dreigeschossigen Anbau in schiefem Winkel Richtung Norden erheblich erweitert. Dieser wird unterkellert, tief gegründet und mit einem Graben umgeben, der auch um die älteren Gebäudeteile lief und daher eine Unterfangung mit Futtermauern bedingte. Der Hauptwohnraum befand sich im 1.OG, belichtet durch große Fensternischen, im 2.OG gab es dagegen nur schmale Fenster. In den Winkeln des nun L-förmigen Gebäudes wurde ein in der Grundfläche quadratisches Gebäudeteil eingestellt. In diesem Gebäudeteil zeigen sich verschiedene Gewölbespuren und eine 3,5o m hohe Spitzbogenöffnung, die nicht sicher interpretiert werden konnten und als (Kapellen)Erker oder Verteidigungselement vorgeschlagen werden.
Als sicher datierte Bauphase werden 1484 alle Gebäudeteile unter einem gemeinsamen Dach mit Spitzen und wohl auch Fähnchen über den Walmen zusammengefasst, wofür alle Mauerkronen auf eine einheitliche Höhe gebracht werden mussten. Dabei wurde auch der Eingang an die Ostseite verlegt. Auf den fortifikatorischen Anspruch deutet noch eine danebenliegende Schlüssellochscharte. Zu diesem Zeitpunkt enstand der Baukörper, wie er im Wesentlichen noch heute erhalten ist. Die lange Baugeschichte machte sich an verschiedenen Innenniveaus und willkürlicher Fensterverteilung deutlich.
Möglicherweise wurden die beiden Gebäudeteile zeitweise getrennt genutzt, was die Anlage eines Treppenturmes mit integriertem Aborterker im Graben nötig machte. Die Holzvertäfelung der Stube wurde entfernt und die Wände verputzt. Im 17. Jh. wurde der Graben verfüllt und ein Aussenzugang zur Wendeltreppe angelegt. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der Löwen zwischen 1743 und 1745: In dieser Zeit wurde das Gebäude gründlich umgebaut und viele durch die Baugeschichte bedingte Mängel behoben. So wurden die meisten Balkenlagen ersetzt um einheitliche Innenniveaus zu erlangen, Teile der dicken Innenmauern (=ehemalige Aussenwände) ausgebrochen um günstigere Innenraumteilungen zu erlangen, der Keller wurde abgetieft, erhielt Gewölbe und Aussenzugang, die Wendeltreppe wurde entfernt und eine den Idealen des Barock entsprechende gleichmäßige Fensterteilung geschaffen. Der Eingang wurde verlegt und das repräsentative Portal vorgesetzt.


1. Bauphase:
(1327)
Möglicherweise wird im Adelhauser Urbar von 1327 eine Teil des Gebäudes als Brennerinen turne erwähnt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1344)
1344 d: Nach einem Brand wird das Gebäude wiederhergestellt und ein Keller abgetieft. Die Datierung erfolgt durch Sturzhölzer, ist daher nicht als sicher anzunehmen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1372)
1372 d wird nach Aussage der Sturzhölzer ein drittes Geschoss auf den quadratischen Baukörper aufgesetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1373 - 1443)
Nicht genauer datierbar wird dem turmartigen Gebäude nach Westen ein Anbau beigefügt, der eine nicht mehr erhaltene holzgetäfelte Stube aufnahm. In einer zweiten Phase wird dieser Anbau auf drei Geschosse aufgestockt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1443)
Um 1443 d, Anbau eines Gebäudeteiles mit Saal im OG. Anlage eines Grabens um alle Bauteile.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1443 - 1484)
Nicht genauer datierbar wird in dieser Zeit ein Anbau in den Winkel des zum damaligen Zeitpunkt L-förmigen Gebäudes gesetzt der entweder eine Kapelle enthält oder militärischen Zwecken dient.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1484)
1484 d: Aufschlag des Dachstuhles, der erstmals alle Bauteile zu einem Baukörper zusammenfasst.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1484 - 1743)
Nicht genau zu datieren wird in dieser Zeit ein Treppenturm mit integriertem Aborterker angebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1601 - 1699)
Im 17. Jahrhundert wird der Graben verfüllt und ein Aussenzugang zur Wendeltreppe angelegt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1743 - 1745)
Durchgreifender Umbau des Gebäudes, bei dem es im Wesentlichen die heute überkommene Gestalt erhält. Ersetzung massiver Innenwände durch Fachwerk, Anlage einer regelmäßigen Durchfensterung, Verlagerung des Haupteinganges nach Westen, Anbau des Portales.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1954)
Neuausstattung der Gaststube
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1954)
Neuverputzung der Fassade mit Kalkputz ohne nennenswerten Zementzusatz, rauhe Oberfläche ohne Anstrich.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1970)
Erneuerung der Gaststätten-Küche, des Kamins an der Küche und Einbau einer Ölzentralheizung mit Tankraum.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1973)
Neu Treppe vor dem Portal.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Maßnahmenbegleitende Untersuchung
  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Element der Befestigungsarchitektur
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Hoher dreigeschossiger, fünfachsiger Baukörper mit Krüppelwalmdach, Anbau an der Rückseite und repräsentativem Portal an der Westseite.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Rechteckiger Bau mit Knick in der Längsachse. Mittelerschließung von Westen her. Im Norden die Gaststube, nach Osten die Funktionsräume. Treppe in OG am östlichen Ende des Flures, Erschließung der OG durch Winkelflur.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Vermutlich der geringen Bedeutung dieses bescheidenen Sitzes einer kleinen adligen Familie/ eines Amtmannes ist die gute Erhaltung zu verdanken. Das Gebäude wurde behutsam saniert und insbesondere das qualitätvolle Dachwerk bleibt unausgebaut offen sichtbar.
Bestand/Ausstattung:
Reste gehobener Ausstattung konnten - vermutlich wegen der geringen Bedeutung/Nutzung als Speicher o.ä. - nicht dokumentiert werden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Massivbau mit Fachwerkinnenwänden

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