Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 198384251314  /  Datum: 11.01.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 23
Postleitzahl: 78661
Stadt-Teilort: Dietingen-Böhringen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325011002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude war vor kurzem abgebrochen worden, ohne dabei dessen Kulturdenkmaleigenschaft zu berücksichtigen. Im Nachgang wurde im Auftrag der Eigentümerin versucht, aus Fotografien noch einige Aussagen zur Baugeschichte zu gewinnen. Dessen Abriss war in der ersten Jahreshälfte 2011 begonnen und nach einer Unterbrechung im August 2011 fortgesetzt worden.
Sofern die Stube mit rechteckiger Grundfläche in dieser Form auf die Bauzeit zurückgeht, hätte ein erdgeschossiger Zugang eine direkte Verbindung zur Kammer gewährleistet. Die unklare Trennung zwischen Stube und Kammer dürfte darauf hinweisen, dass hier immer schon nur eine dünne Bretterwand bestanden hatte. Beides – direkte Verbindung und Bretterwand – sind Merkmale für die Zeit nach etwa 1800. Unterstützt wird diese Datierung durch die vorkragenden gefasten Dachbalken an der Vordertraufe, die ebenfalls erst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in dieser expressiven Form ausgeführt wurden und wohl einen Wiederhall auf klassizistische Stilformen (Zahnfries, Architrav) darstellen. Mit Vorbehalt kann die Errichtung des Gebäudes daher in der Zeit um 1800 oder innerhalb des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts angesiedelt werden.
Die geringe Größe des Gebäudes mit nur zwei Zonen und einer gezwungenermaßen rechteckigen Grundfläche der Stube machen deutlich, dass es sich um ein Bauernhaus kleinster Kategorie gehandelt hat, das dann im Laufe der Zeit Stück für Stück Erweiterungen und Aufwertungen erfahren hat.


1. Bauphase:
(1800 - 1830)
Mit Vorbehalt kann die Errichtung des Gebäudes in der Zeit um 1800 oder innerhalb des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts angesiedelt werden (s).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(2011)
Abbruch des Gebäudes (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
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Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
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Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78661 Dietingen-Böhringen (11.01.2016 - Stefan King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Anmerkungen zur Baugeschichte durch Auswertung von Fotografien

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude war vor kurzem abgebrochen worden, ohne dabei dessen Kulturdenkmaleigenschaft zu
berücksichtigen. Im Nachgang wurde im Auftrag der Eigentümerin versucht, aus Fotografien noch einige
Aussagen zur Baugeschichte zu gewinnen. Dessen Abriss war in der ersten Jahreshälfte 2011 begonnen und nach einer Unterbrechung im August 2011 fortgesetzt worden.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude war zweigeschossig mit Satteldach und stand traufständig südlich der Hauptstraße. Es
hatte seine Wohnräume im Obergeschoss der östlichen und seine Wirtschaftsräume in der westlichen
Gebäudehälfte. Der Wohnbereich war in zwei Längszonen geteilt, wovon die vordere die Stube und eine Kammer aufnahm. Der hintere Bereich beinhaltete die Küche, Flur, sowie einen Bereich, der sowohl eine Kammer aufgenommen haben könnte, als auch Teil des Wirtschaftsbereichs gewesen sein könnte (den Aufnahmen ließ sich dies nicht entnehmen).
Die Haustür lag im Erdgeschoss, führte dort in einen Querflur, von dem aus eine Treppe in den Flurbereich des Obergeschosses in der hinteren Längszone führte, von wo aus Küche und Stube zugänglich waren.
Die Stube besaß eine ungewöhnliche lang gezogene rechteckige Grundfläche, was entweder darauf zurückzuführen ist, dass das Haus aufgrund des Raumprogramms nicht breiter werden musste und eine schmale Stube in Kauf genommen worden war, oder dadurch zustande gekommen war, dass hier zunächst der Flur verlief und dieser später der Stube zugeschlagen wurde (Da die Decke verkleidet war, ist dies den Aufnahmen nicht zu entnehmen). Auffällig ist zudem, dass das Täfer der Stube sich zuletzt ein Stück weit in die Kammer hinein fortsetzte und die Trennwand nur eine dünne Bretterwand war. Die Kammer war nur durch die Stube erschlossen. Zur Küche öffnete sich eine Durchreiche.
In den Aufnahmen ist ein Balken zu erkennen, der über die ursprüngliche Flucht der Rücktraufe weit
auskragte. Möglicherweise trug er einst einen Laubengang bzw. Abort. Wie im Luftbild zu erkennen, war zuletzt ein solcher bzw. ein abgeschleppter Anbau vorhanden.
Nachträglich war der Rücktraufe ein Anbau mit Querdach angefügt worden, der im Obergeschoss eine weitere Kammer aufnahm und vom Flur her zu betreten war.
Im Erdgeschoss nahm der Bereich östlich des Flurs zwei Kellerräume auf und ein weiterer Kellerraum lag im späteren rückwärtigen Anbau. Auf der anderen Seite des Flurs war unterhalb der Kammer bzw. Kammern ein Stall untergebracht.
Im Luftbild ist im Firstverlauf ein starker Versatz zu beobachten, wonach die westliche Gebäudehälfte
mit der Mehrzahl der Wirtschaftsräume offenbar irgendwann vollständig erneuert und ihm eine größere Breite gegeben worden war. Zuletzt lag direkt neben dem Wohnbereich eine hohe Tenne, die gleichzeitig als Futtergang für Stallzeilen zu beiden Seiten diente. Nach Westen schloss sich noch ein Schopf an.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzmassivbau
    • Blockbau
  • Dachform
    • Satteldach
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
Konstruktion/Material:
Konstruktiver Aufbau:
Für das Erdgeschoss lassen sich auf den Aufnahmen verschiedene Wandaufbauten ablesen. Die vordere Traufwand war aus Backstein gemauert, wobei der Aufbau des nordöstlichen Eckbereichs eine Ständerkonstruktion vermuten lässt. Die übrigen Wände der Kellerräume, einschließlich des Kellers im 2. Anbau, waren aus Bruchsteinmauerwerk hergestellt, wogegen die rückwärtige Traufwand und die Futterwand zur Tenne hin als Ständerwand mit Blockfüllung beschaffen waren. Vermutlich waren alle Erdgeschosswände einst als Holzkonstruktion ausgeführt.
Für das Obergeschoss können aufgrund der zu beobachtenden geringen Wandstärken Fachwerkwände angenommen werden. Lediglich im weiteren Eckbereich um den Kamin in der Küche sind die Wände in größerer Stärke als gemauerte Feuerwände ausgeführt. In den Außenputz der Vordertraufe waren dekorativ ausgeschnittene Brettverwahrungen eingelassen, um die Obergeschossfenster einzubettet, verbunden mit Fensterläden mit Gratleisten.
Das Dachgebälk kragte in auffälliger Weise an der Vordertraufe mit gefasten Balkenköpfen vor, endete an der Rücktraufe jedoch bündig mit der Wand. Auf den Aufnahmen ist oberhalb der Küche das Ende eines starken Holzes mit schrägem Ende und Zapfen zu erkennen. Es dürfte sich um das untere Ende eines liegenden Stuhlständers handeln, wonach ein liegender Stuhl abgezimmert gewesen sein müsste. Auf diesem liegt das ausgemauerte Fachwerk des Giebeldreiecks.

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