Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus

ID: 190654237718  /  Datum: 14.07.2020
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 48
Postleitzahl: 88356
Stadt-Teilort: Ostrach

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437086025
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,9493° nördliche Breite, 9,3804° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der Kern des Gebäudes (1811/12 (d)) umfaßt die östlichen drei Zonen, während die westliche Zone nachträglich angesetzt wurde. Der ursprüngliche Baubestand in den östlichen drei Zonen hat sich in hohen Maße erhalten.


1. Bauphase:
(1811 - 1812)
Erbauung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich an der Ecke Hauptstraße/ Friedhofsstraße, in unmittelbarer Nähe zum Friedhof Ostrach.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach in giebelständiger Lage zur Hauptstraße.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Vierzonig und zweischiffig geliedert. In beiden straßenseitigen (östlichen) Zonen Wohnteil, im EG mit großer Stube, seitlicher Kammer und rückwärtiger Küche, im OG drei einzelne Zimmer. In der dritten Zone zweigeschoßhohe Tenne, ganz im Westen erdgeschosig Stall, obergeschossig Heubergeraum. Aus dem Dachraum die östliche Zone durch eine Fachwerkquerwand abgetrennt, der restliche Bereich nicht weiter fest unterteilt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Das Äußere zuletzt weitgehend geschlossenflächig verputzt und die Rücktraufe teilweise durch jüngere Anbauten verdeckt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Im Gebäude hat sich ein Fachwerkbau der Zeit von 1811/12 (d) in hohem Maße erhalten. Es handelt sich um einen die 3 östlichen Zonen umfassenden Kernbau mit geschossübergreifend abgezimmert Fachwerk. In der östlichen Zone lag der Wohnteil mit Stube und Küche (zugleich Eingangs-und Treppenflur) im Erdgeschoss, 2 Kammern im Obergeschoss und einem abgetrennten Dachraum hinter dem östlichen Giebel. In der mittleren Zone lag - vom Wohnteil in allen 3 Geschossen durch eine Fachwerkwand getrennt - Erdgeschoss liegt ein Stall, im Obergeschoss ein nach Westen und zum Dachraum hin offener Heubergeraum. Die 3. Zone wurde vollständig von einer 2 geschosshohen Tenne eingenommen. Zu größeren Eingriffen in den bauzeitlichen Bestand ist es später vor allem in Erdgeschoss (Schwell Bereich und Innenwände) gekommen, während der Obergeschossbereich und das Dachwerk die späteren Zeiten weitgehend unversehen überstanden haben (Veränderungen an westlicher Giebelseite und Innenwände Obergeschoss).
Schon früh wurde der Kernbau von 1811/12 durch einen Anbau nach Westen verlängert. Die einstige Stallzone wurde nun dem Wohnbereich zugeschlagen, die Tenne wurde beibehalten, während in der neuen Zone im Westen erdgeschossig ein Stall und obergeschossig der Heuberger Raum zu liegen kam. Bis auf die spätere Erneuerung der westlichen Giebelscheibe hat sich auch dieser Anbau noch in hohem Maße erhalten.

Das Dachwerk
Über dem Gebäude ist ein giebelständiges Satteldach mit Dreiecksgiebeln gegen Osten und Westen aufgeschlagen. Hier lässt sich eine Zäsur über dem westlichen inneren Querbund erkennen. Der ursprüngliche Bestand umfasst das Dachwerk über den 3 östlichen Zonen. Es handelt sich um ein zur Gänze in Nadelholz abgezimmert das Sparrendach mit einem seitlichen liegenden Stuhl im 1. Dachgeschoss. Der Windaussteifung dient ein Windverband mit Mittelriegel und von den Stuhlsäulen zur aufrecht stehenden Zwischenpfetten aufsteigenden Windstreben. Eine Stuhlschwelle ist nicht vorhanden. Eine Längsaussteifung in den Achsen der Zwischenpfetten ist nicht vorhanden. Der Queraussteifung dienen die Verzapfenstreben der Stuhlquerbünde.
Die östliche Giebelscheibe zeigt in den Abseiten die liegenden Stuhlsäulen des Dachstuhles, an die an der Innenseite der Windverband anschließt. Unter den Zwischenpfetten stehen aber trotzdem zusätzlich stehende Ständer. Die Abseiten sind einfach verriegelt. Das Mittelfeld ist später erneuert worden. Hier befanden sich seitlich eines Mittelständlers wandhohen Streben, d. h. es kann hier keine größere Außenöffnung vorhanden gewesen sein. Die heutige Ladeluke in der Mitte des Wandfeldes geht auf spätere Veränderungen zurück das Giebelfeld im 2. Dachgeschoss ist mit einem Riegel und zeitlichen Streben geschlossen.
Im westlichen inneren Querbund der Stuhlkonstruktion befindet sich im 1. Dachgeschoss eine geschlossene Fachwerkwandscheibe. Sie ist einfach verriegelt und besitzt einen Mittelständer sowie Ständer unter den Zwischenpfetten. Die inneren Wandfelder sind mit wandhohen Streben ausgesteift. An den liegenden Stuhlsäulen sind dafür hier keine Stuhlstreben vorhanden. Dieser Fachwerkwandscheibe gehört zum ursprünglichen Baubestand. Der 3. Querbund von Osten - die ursprüngliche westliche Giebelscheibe - scheint weitgehend erneuert zu sein. Binderdachbalken und Kehlbalken zeigen jedenfalls keine Zapfenlöcher für eine einstige Wandbildung. Die Pfettenenden sind mit stehenden Ständern abgefangen, die ebenfalls keine Zapfenlöcher für eine Wandverriegelung zeigen, und auch die liegenden Stuhlsäulen besitzen keine Riegelzapfenlöcher. Die Pfetten enden jedoch in diesem Bund.
Ein Kehlgebälk über dem 1. Dachgeschoss ist nur in der östlichen Zone vorhanden. In den beiden westlicheren Zonen des Kernbaues ist ein solches nicht ausgebildet.
Die ursprünglichen Bauhölzer sind nicht verrußt. Sie besitzen Abbundzeichen, die in ihrer Zählung von der Nordostecke (Stubenecke) ausgehen und in Längsrichtung mit Ausstichen, in Querrichtung mit römischen Ziffern zählen.
Das Dachwerk in der westlichen Zone ist mit seinen Pfetten stumpf an das Dachwerk des Kernbaus angesetzt, entspricht diesem jedoch in seiner konstruktiven Ausbildung weitestgehend. Auch hier ist kein Kehlgebäck ausgebildet. Die heutige westliche Giebelscheibe war ursprünglich vollständig als Fachwerkkonstruktion ausgeführt. Im 1. Dachgeschoss war sie mit einem Mittelriegel versehen. Unterhalb dieses Riegels wurde die Bandscheibe zusammen mit der Wandscheiben des Erd- und Obergeschosses später in Backstein erneuert, oberhalb hat sich die ältere Konstruktion mit 3 Bundständern und den seitlichen liegenden Stuhlsäulen noch erhalten. Die Giebelspitze ist mit einem Rautenkreuz geschlossen.

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