Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Baukomplex "Gasthaus Adler", hinterer Gebäudeabschnitt

ID: 185118411611  /  Datum: 20.11.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Klettgaustraße
Hausnummer: 20
Postleitzahl: 79787
Stadt-Teilort: Oberlauchringen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Waldshut (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8337065002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Alte Rathausstraße 7 (79787 Oberlauchringen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Zunächst wurde der Kernbau, der nur ein Keller- und Obergeschoss umfasste, an ein bestehendes Gebäude - heute das Gasthaus Adler - angebaut. Östlich stand in geringem Abstand ein Nachbargebäude. Die schmale Lücke wurde später zu einer Erweiterung genutzt, indem man sie überbaute und damit dem Erdgeschoss einen schmalen Raum hinzufügte, im Obergeschoss aber die bestehenden Räume vergrößerte. Aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgte im Zusammenhang damit eine Aufstockung um ein weiteres Obergeschoss zusammen mit einem neuen Dachwerk. Die Stube erhielt zugleich eine Kassettendecke.
Proben zur dendrochronologischen Altersbestimmung wurden nicht entnommen, sodass eine Datierung der beiden Bauphasen nur ungefähr aus konstruktiven und stilistischen Merkmalen hergeleitet werden kann. Die Errichtung des zweigeschossigen Kernbaus als erste Bauphase dürfte im frühen 17. Jahrhundert erfolgt sein. Erweiterung und Aufstockung können dem späten 17. oder 18. Jahrhundert zugeordnet werden.

Das Raumprogramm des Kernbaus mit einer Wohnebene aus großer Stube, großer Küche und möglicherweise noch einer kleinen Kammer, dazu ein ausgedehnter Gewölbekeller, erscheint wenig ausgewogen, sodass in Frage steht, ob es sich bei der Errichtung um eine eigenständige Einheit oder um einen Anbau an das Gasthaus zur Erweiterung von dessen Raumangebot handelte. Durchgänge in allen vier Ebenen vom Keller bis ins Dach weisen zwar eine zeitweise Anbindung nach, doch kann derzeit nur die Aussage getroffen werden, dass diese aus der Zeit nach der Aufstockung herrühren. Der Nachweis, ob sie möglicherweise schon zur Bauzeit des Kernbaus bzw. der Aufstockung bestanden hatten, ist nicht gelungen. Auffällig ist auch, das innerhalb der gemeinsamen Scheidewand, die einst freistehender Ostgiebel des Gasthauses gewesen sein müsste, keine zugesetzten Fensteröffnungen zu erkennen sind. Möglicherweise hat der untersuchte Gebäudeabschnitt einen älteren Vorgängerbau ersetzt, sodass die Zuordnung der sich dort abdrückenden Dachschrägen offen bleiben muss.


1. Bauphase:
(1600 - 1625)
Errichtung des Kernbaus im frühen 17. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

2. Bauphase:
(1675 - 1725)
Erweiterung und Aufstockung im späten 17. oder 18. Jahrhundert
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Nordwestansicht / Baukomplex "Gasthaus Adler", hinterer Gebäudeabschnitt in 79787 Oberlauchringen (Bildarchiv Freiburg, Landesamt für Denkmalpflege)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzanalyse des hinteren Gebäudeabschnitts

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gasthaus Adler befindet sich im Ortsteil Oberlauchringen und steht östlich der Bundesstraße Klettgaustraße/ Ecke Alter Schulplatz in giebelständiger Ausrichtung.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Baukomplex setzt sich aus mehreren Baukörpern zusammen: vorne im Westen liegt das Gasthaus zum Adler mit den frühesten erkennbaren Bauteilen in Form eines neunteiligen Fensterbands mit überhöhten Öffnungen auf der Nordseite, das aus dem ausgehenden 15. Jh. oder frühen 16.Jh. herrühren dürfte. Der zur Straße gelegene westliche Teil des Gasthauses mit Nebenzimmer geht auf eine spätere Erweiterung zurück. Ein kurzer, nach Norden ausgreifender Querflügel dürfte im beginnenden 20. Jh. entstanden sein. In Verlängerung des Hauptbaus nach Osten stößt der untersuchte Abschnitt als derzeit eigenständige Nutzungseinheit an, der kürzlich hinzu erworben wurde und nun mit dem Gasthaus baulich vereinigt werden soll. Seitlich etwas versetzt und mit größerer Breite schließt in Verlängerung eine Ökonomie mit Stall, Schopf, Tenne und Heubergeraum an, die nach Auskunft 1923 als Wiederaufbau nach einem Brand entstanden war. Die drei aneinander stoßenden Baukörper werden durch gemeinsame Scheidewände getrennt.

Der untersuchte Bauabschnitt erhebt sich auf fast quadratischer Grundfläche und umfasst drei Vollgeschosse und ein Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Erdgeschoss liegt ein großer Gewölbekeller, der um einige Stufen eingetieft ist. Darüber folgt das 1. OG mit den Hauptwohnräumen, zu dem eine Freitreppe zur hochgelegenen Eingangstür an der nördlichen Traufseite hinaufführt. Innentreppen führen dann weiter hinauf ins 2. OG mit Nebenräumen und ins Dach.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die Umfassungswände sind im EG und 1.OG gemauert, ab dem 2.OG aber teilweise aus Fachwerk beschaffen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Mansardwalmdach
    • Satteldach
  • Gestaltungselemente
    • Staffelgiebel
Konstruktion/Material:
Dachwerk
Das Dachwerk ist zwischen gemauerten Giebelwänden mit einem liegenden Stuhl in vier Querbundachsen mit verzapften Kopfstreben mit Versatz in der Querrichtung abgezimmert. Die Längsaussteifung besteht aus einer einfachen Verriegelung und jeweils einer Feldstrebe pro Feld. Die beiden äußeren Querbundachsen vor den Giebelwänden sind nach innen gewandt und die beiden inneren ebenfalls, was in der mittigen Querzone eine Erschließungszone vermuten lässt. Und tatsächlich wurde hier an der Nordseite die Verriegelung und Längsaussteifung ausgespart und die Stuhlschwelle ist etwas abgeflacht. Dies lässt vermuten, dass hier eine Ladegaube aufgesetzt war. In Höhe des 2. DG verläuft in Sparrenebene ein Diagonalholz, das sicherlich die Kehle des zugehörigen Querdaches markiert.

Der Bezugsachsenschnittpunkt als Beginn der Abbundzeichenmarkierung liegt an der Nordwestecke. Die Markierungen beinhalten eine Stockwerkskerbe, wonach das Dachwerk und das 2. OG als Abbundeinheit aufgerichtet wurden.

Etwa die Hälfte der Sparren wurde erneuert und auf der Südseite auch das Stuhlrähm über die Breite der mittigen Querzone. Der Grund für letzteres ist in der früheren Lage des Kamins zu suchen, welcher anhand von Spuren im Dachgebälk genau unterhalb des Stuhlrähms lokalisiert werden kann. Entweder war bei dessen Einbau das Stuhlrähm bereits durchschnitten worden oder man hatte ihn im Dachraum am Rähm vorbei gezogen, sodass undichte Verwahrungen zu Schäden geführt hätten.

Innerhalb der westlichen Giebelwand ist ein vermauerter Durchgang zu finden, dessen Türflügel diesseitig angeschlagen war. Höher in der Westwand ist schemenhaft eine tiefere Dachschräge für eine nach Süden fallende Dachfläche zu erkennen, die um etwa ein halbes Geschoss tiefer lag. Möglicherweise rührt sie vom früheren Dach des Kernbaus her.

Quick-Response-Code

qrCode